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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2022

Gelungener ScienceThriller mit Horrorelementen

Red Hands – Tödliche Berührung
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RED HANDS wirft den Leser mitten ins geschehen und selbst danach bleibt nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Das vorgelegte Tempo wird fast durchgehend bis zum Schluss aufrechterhalten, langweilig wird es ...

RED HANDS wirft den Leser mitten ins geschehen und selbst danach bleibt nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Das vorgelegte Tempo wird fast durchgehend bis zum Schluss aufrechterhalten, langweilig wird es nie und manchmal ist die Spannung kaum auszuhalten. Christopher Golden ist eine fast gelungene Mischung aus Realität und Fiktion gelungen, die fast authentisch und nicht an den Haaren herbei gezogen wird. Allerdings sage ich nur fast, denn was meiner Meinung nach den perfekten ScienceThriller verhindert sind die Red hands, also jene tödliche Berührung von der man anfangs nur sehr wenig weiß. Die Idee an sich finde ich nicht schlecht, nur entsteht eine gewisse Eigendynamik, die eher in das Horrorgenre passen und den Roman dadurch tatsächlich den (realen) Schrecken nimmt. Ich will hier nicht spoilern, weshalb es schwer fällt um den heißen Brei zu reden, aber Red Hands selbst ist der Teil des Buches, der gleichzeitig auch der schwächste ist.
Abgesehen davon hat Christopher Golden Charaktere erschaffen, die trotz ihrer Fehler sehr sympathisch gestaltet sind (natürlich nur die Protagonisten, aber keiner der "Bösewichte" ist in irgendeiner Weise übertrieben). Lässt man sich auf die Geschichte ein, bekommt man einen (teilweise sehr blutigen und brutal dargestellten) Science Thriller mit Horrorelementen. Ich fühlte mich durchaus unterhalten, trotz gewisser Mängel, auf die ich nicht eingehen will, da sie zu viel von der Geschichte verraten. Aber ... es ist durchaus ein gelungenes Buch für Thrillerfans, die auch dem phantastischen nicht abgeneigt sind.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Ich habe mehr erwartet

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
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Nicht überall wo Pinguin drauf steht ist Pinguin drin. Jedenfalls darf man bei Miss Veronica und das Wunder der Pinguine nicht erwarten, dass es nur darum geht wie eine alte Dame Vögel im Frack beobachtet. ...

Nicht überall wo Pinguin drauf steht ist Pinguin drin. Jedenfalls darf man bei Miss Veronica und das Wunder der Pinguine nicht erwarten, dass es nur darum geht wie eine alte Dame Vögel im Frack beobachtet. Cover und Titel haben mich fasziniert und mit entsprechenden Erwartungen bin ich an das Buch herangegangen. Nun ja, was soll ich sagen. Erzählt wird aus der Sichtweise von Veronica und ihrem Enkel Patrick, den sie erst vor kurzer Zeit über eine Agentur gefunden hat. Hin und wieder gibt es Einwürfe von Terrys Pinguinblog, die von den Pinguinen (und später auch von Veronica) berichtet.
Die Erzählungen vom Forschungsstationsalltag sind ganz nett, aber meiner Meinung nach hat der Roman zwei Schwächen: Veronica ist einfach nur unsympathisch und hat es nicht geschafft mein Herz zu erwärmen, selbst dann nicht, als sie sich um einen kleinen Pinguin kümmert. Auch ist ihre Entwicklung anbelangt, ist diese langsam (und vielleicht altersbedingt). Patrick dagegen bekommt eine sehr interessante Charakterentwicklung. Die Geschichte Veronicas ist kalt und unnahbar (abgesehen von ihren Tagebuchaufzeichnungen aus ihrer Jugend), die von Patrick dagegen erfrischend neugierig. Aber, es hätten durchaus auch mehr Pinguine auftauchen dürfen. Diese sind zwar ständig präsent, aber das ist die antarktische Kälte auch.
Das Buch ist nett zu lesen, aber ich wüsste nicht, wer es lesen sollte und Spaß dabei empfindet. Obwohl ich zahlreiche positive Meinungen gelesen habe, die ich allerdings nicht teilen kann.
Es hätte eine witzige, warmherzige Geschichte mit aktuellen Themen werden können, aber von Witz und Gefühl habe ich wenig erspüren dürfen.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Enttäuschend

Tamons Geschichte
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Dieser Roman hat allein in Japan 250.000 Leserinnen und Leser verzaubert und wurde mit einem der wichtigsten japanischen Literaturpreise ausgezeichnet. Er erzählt anhand eines Hundes und seiner verschiedenen ...

Dieser Roman hat allein in Japan 250.000 Leserinnen und Leser verzaubert und wurde mit einem der wichtigsten japanischen Literaturpreise ausgezeichnet. Er erzählt anhand eines Hundes und seiner verschiedenen Besitzer eine unvergessliche, Hoffnung spendende Geschichte von Mensch, Tier und Natur.
So ganz nachvollziehen kann ich das nicht, es gibt ergreifendere Hundeschicksale (wenn man beispielsweise an Wolfsblut oder Ruf der Wildnis von Jack London denkt). Ich gebe zu, dass ich am Ende von Tamons Geschichte geweint habe, irgendwie hat mich sein Schicksal doch berührt, aber selbst das kann ich nicht nachvollziehen. Die Geschichte selbst konnte mich nicht berühren, zumal die einzelnen Abschnitte doch mehr oder weniger sehr ähnlich sind:
Tamon trifft auf einen Menschen, der ihn bei sich aufnimmt und feststellt, dass es den Hund nach Süden zeiht. Der Teilzeitbesitzer stirbt (aus unterschiedlichen Gründen) und der Hund zieht weiter … zum nächsten Besitzer bis er sein Ziel schließlich erreicht. Tamon ist meist nur Beiwerk, es sind seine Besitzer (die man eigentlich als solche gar nicht bezeichnen kann), welche die Geschichte vorantreiben und die sich weiterentwickeln und positiv verändern. Nur … der vorzeitige Tod setzt alles wieder auf Anfang und so erweckt der Roman eher den Anschein einer Anthologie mit Geschichten, die sich sehr ähneln und durch den Hund verbunden werden.
Vielleicht hat der Japaner ein anderes Leseverhalten als der Europäer, oder ich verstehe die Geschichte nicht, aber ich kann den Erfolg in Japan nicht verstehen.
Tamons Geschichte ist ganz nett, mehr nicht. Der Roman stellt kein Highlight dar, es fehlt an Spannung und leider ähneln sich die einzelnen Geschichten zu sehr, dass kaum Dramatik erzeugt wird, da man im Großen und Ganzen erahnen kann was passieren wird.
Können sich 250.000 Leser irren? Ich weiß es nicht, aber mir zeigt es wieder, dass ich wohl für Bestseller nicht empfänglich bin.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

So spannend kann Sylt sein

Syltfluch
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Ich war noch nie auf Sylt und hatte auch nie vor dort Urlaub zu machen, aber Sebastian Thiel schafft es zumindest mich auf die Insel neugierig zu machen, und das obwohl in seinem Roman SYLTFLUCH so einiges ...

Ich war noch nie auf Sylt und hatte auch nie vor dort Urlaub zu machen, aber Sebastian Thiel schafft es zumindest mich auf die Insel neugierig zu machen, und das obwohl in seinem Roman SYLTFLUCH so einiges passiert. Aber durch seine sehr deutliche aber nicht ausufernde oder gar langweilende Beschreibung mancher orte muss man Sylt gar nicht kennen, um sich sofort zurecht zu finden. Und das Meer und die Wetter kapriolen sorgen für die entsprechende Atmosphäre, die zwar nicht unbedingt nach Urlaub schreit, aber perfekt für diesen Krimi ist. Und nicht nur der Leser bekommt Zweifel, ob der Fluch nicht doch real ist.
Neben der Landschaft und den wichtigen Örtlichkeiten schreibt der Autor von authentischen Charakteren, deren Handlungen vollkommen nachvollziehbar sind, auch wenn sie hin und wieder nicht weit vom Wahnsinn entfernt sind, bzw. genau das darstellen. Oberkommissarin Lene Cornelsen wirkt sympathisch, wie viele andere fiktive Sylter. Und manchmal ist alles anders als man denkt und man vertraut den falschen Personen. Der Schreibstil ist spannend und flüssig, so dass man sich auf kurzweilige Unterhaltung freuen kann.
Was mir ein bisschen zu viel Platz eingenommen hat (und was mich auch weniger interessierte) waren die Rückblicke auf das Jahr 1049, das hätte man gerne kürzer fassen können. Aber abgesehen davon: Spannend bis zum Schluss.
Ich hoffe, dass das nicht der einzige Fall von Lene Cornelsen bleibt.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Nervenzerreißend

Die Stimme des Wahns
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Die Stimme des Wahns ist der dritte Fall von Ackerman und Shirazi, auch wenn Shirazi eher im Hintergrund agiert und (wie eigentlich meistens) der selbstverliebte Ackerman im Vordergrund steht (nachdem ...

Die Stimme des Wahns ist der dritte Fall von Ackerman und Shirazi, auch wenn Shirazi eher im Hintergrund agiert und (wie eigentlich meistens) der selbstverliebte Ackerman im Vordergrund steht (nachdem es in Die Stimme der Rache Shirazi ans Eingemachte ging). Freunde der Reihe bekommen das gewohnte geboten, auch wenn der Spannungsbogen teilweise zum zerreißen ist und ich leider verraten muss, dass die Geschichte kein befriedigendes Ende findet (oder anders gesagt: Fortsetzung folgt ...). Natürlich wird man gut unterhalten. Es ist spannend und nervenaufreibend, manchmal etwas humoristisch oder sehr brutal. Ob alles wirklich logisch oder nachvollziehbar ist, sei dahingestellt. Auch gibt es ein Wiedersehen mit Ackermans Bruder (der ja bisher mit Abwesenheit glänzte, aber vermutlich den Cross-Fans ein begriff sein dürfte).
Die Stimme des Zorns ist ein guter Roman, eine würdige Fortsetzung, aber ich hatte das Gefühl, dass mir einiges an Vorwissen fehlt (da ich nicht alle Teile der Shepard-Reihe gelesen habe, aber vielleicht sollte ich das nachholen, obwohl mir die ersten Bände nicht gefallen haben). Was sich auch etwas störend auf den Lesefluss auswirkt ist der ständige "Schwanzvergleich" (sorry, ein besseres Wort fällt mir nicht ein, zwischen Demon und Ackerman. Das wirkt irgendwann unglaubwürdig
Man muss diese Art von Büchern mögen, es geht teilweise sehr heftig zur Sache, aber trotz kleiner Schwächen bietet auch Teil drei der Ackerman/Shirazi-Reihe Popcorn-Kino pur.

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