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Veröffentlicht am 17.01.2022

Amüsant und Zeitlos

Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner
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Arsene Lupin, ist ein Meisterdieb der etwas anderen Sorte. Er bestiehlt die Reichen, hilft den Armen, kündigt immer wieder an, was er vor hat und selbst der Meisterdetektiv Sherlock Holmes (oder besser ...

Arsene Lupin, ist ein Meisterdieb der etwas anderen Sorte. Er bestiehlt die Reichen, hilft den Armen, kündigt immer wieder an, was er vor hat und selbst der Meisterdetektiv Sherlock Holmes (oder besser gesagt Herlock Sholmes) schauen in die Röhre. Bisher kannte ich Arsene Lupin nur aus verschiedenen Verfilmungen, aber gelesen habe ich seine Geschichten, die 1907 erstmals erschienen noch nie. Jetzt hatte ich die Gelegenheit und ich habe mich sehr amüsiert. Maurice Leblanc schafft es wirklich den Gauner in einem sehr sympathischen Licht darzustellen. Arsene-Lupin, der Gentleman-Gauner beinhaltet einige seiner Fälle, die auch seine verschiedenen Pseudonyme und Gegenspieler, wie den bereits erwähnten Herlock Sholmes, vorstellen. Die einzelnen Geschichten sind unblutig, nicht wirklich spannend (weil man schnell die sich ähnelnde Erzählweise erkennt), aber trotzdem sehr amüsant und zum Schmunzeln anregend. Arsene Lupin ist liebenswert und mehr ein Verbrecher nach Art des Robin Hood, wenn auch nicht immer ersichtlich ist, warum er tut, was er tut.

Wer aber Freude an leichter Krimikost ohne Mord und Totschlag, aber mit gewissem Augenzwinkern (und einem leicht arroganten, weil immer überlegenen Meisterdieb), hat, der wird an Arsene Lupin seine Freude haben. Und man merkt dem Gentleman sein Alter nicht an... es sind zeitlose Geschichten.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Nicht der beste Kieffer

Goldenes Gift
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Das Bienensterben ist ja nach wie vor sehr aktuell, aber auch Imker sterben im Moment sehr häufig (zumindest kommt mir das literarisch so vor).
GOLDENES GIFT ist inzwischen bereits der siebte Fall mit ...

Das Bienensterben ist ja nach wie vor sehr aktuell, aber auch Imker sterben im Moment sehr häufig (zumindest kommt mir das literarisch so vor).
GOLDENES GIFT ist inzwischen bereits der siebte Fall mit Xavier Kieffer. Nach Oliven, Schokolade oder Thunfisch erfährt der Leser nun einiges über die Machenschaften der „Honigmafia“ (bzw. den kleinen und großen Tricks und Verbrechen der Lebensmittelindustrie) und den modernen Möglichkeiten, welche die Gentechnik bietet. Fast könnte man meinen, dass der siebte Fall das gewohnte Konzept bietet, wie man es als Fan der Reihe gewohnt ist, aber doch ist es anders. Valerie bekommt eine größere Rolle, die allerdings nicht wirklich glaubwürdig wirkt, und ich hoffe aus ihr wird nicht ein zweiter unvernünftiger Xavier. Der Koch braucht einen Gegenpool, der ihn auf dem Boden der Tatsachen hält, und dazu ist Valerie eher in der Lage als Pekka, auch wenn ich zugebe, dass sie bisher dabei gut versagt hat. Aber dass sie selbst das Ruder in die Hand nimmt und sich zu illegalen Aktionen hinreißen lässt, das kam unerwartet. Die Rolle des DEUX EGLISES dagegen spielt nur am Rande eine Rolle. Auch die kulinarischen Besonderheiten Luxemburgs sind eher von geringer Bedeutung (aber es wird immer noch Rivaner getrunken). Aber Pekka, Per und Lobato sind ebenfalls mit von der Partie, neben einigen neuen aber ebenso liebenswerten Charakteren.
GOLDENES GIFT bietet das, was man als Fan der Reihe auch lesen möchte, vor allem viel Luxemburg. Aber, und es ist ein kleines aber, der Roman schwächelt ein bisschen. Nicht in der Beschreibung der Personen, des Essens oder Luxemburgs. Auch die Zusammenhänge zwischen gepanschtem Honig, Pestiziden und genetisch veränderten Bienen werden meines Erachtens gut erklärt. Auch ist der Roman am Anfang und am Ende durchaus (sehr) spannend und ein bisschen undurchsichtig, allerdings schwächelt er auch etwas im Mittelteil, wird langatmig und dadurch Langweilig.
GOLDENES GIFT ist gut, immer noch unterhaltsam, aber … in meinen Augen ist es der bisher schwächste Band der Reihe. Und doch freue ich mich auf die Fortsetzung. Es kann ja wieder besser werden.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Interessantes Zeitgemälde

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Ich weiß nicht genau was mich dazu gebracht hat, das Buch zu lesen, oder, nein, so ganz stimmt es nicht. Ich weiß warum ich das Buch lesen wollte: Es geht um Schönbrunn, den Wiener Tiergarten, der 1752 ...

Ich weiß nicht genau was mich dazu gebracht hat, das Buch zu lesen, oder, nein, so ganz stimmt es nicht. Ich weiß warum ich das Buch lesen wollte: Es geht um Schönbrunn, den Wiener Tiergarten, der 1752 von den Habsburgern gegründet wurde und einen der ältesten noch bestehenden Zoos der Welt darstellt. Was ebenso interessant klingt ist die Zeit, denn während der Kriegsjahre (in diesem Fall 1914 – 1918) haben auch Zoos schwere Zeiten zu erleiden und viele Tiere werden erschossen, damit die Menschen essen können. Und doch sucht man in Friedenszeiten den Tiergarten auf, um Zerstreuung zu suchen.
Den Ersten Weltkrieg überlebten aufgrund von Versorgungsengpässen und den damit verbundenen hygienischen Problemen nur 400 Tiere.
Allerdings befürchtete ich aufgrund des Titels, dass der Tiergarten nur eine Nebenrolle spielt und sich die tatsächliche Handlung um eine starke Frau handelt, die im Umfeld des Tiergartens ihre große Liebe findet. Ich wurde angenehm überrascht, denn natürlich gibt es eine Liebesgeschichte, die jedoch nicht kitschig und eher unaufdringlich und natürlich daherkommt, mit genau der richtigen Art an Gefühl. Die Frauen von Schönbrunn handelt von einer starken Frau, die weiß was sie will und den Tiergarten in den Krisenzeiten tatkräftig unterstützt. Beate Maly zeigt in ihrem Roman die Verhältnisse des Krieges, die Probleme derjenigen, die nicht zur Front müssen (oder können) oder zurückgekehrt sind und die Schwierigkeiten, mit welchen der Tiergarten zu kämpfen hat.
Die Frauen von Schönbrunn ist ein gelungenes Portrait der damaligen Zeit, mit authentischen Protagonisten und glaubwürdigen Nebendarstellern. Vielleicht ist der Roman in einigen Dingen etwas zu modern gehalten, vor allem was die Tierhaltung (in Bezug auf Tierbeschäftigung) betrifft, aber wer kann sagen, ob es nicht doch so war, wie Beate Maly es beschreibt. Künstlerische Freiheiten dürfen bei diesem gelungenen Roman gerne sein.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Teilweise enttäuschend

Eisflut 1784
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Um es klar zu sagen: Mich hat das Buch enttäuscht. Ich hatte es spannender und auch dramatischer erwartet, aber die Krimihandlung und Amtmann Venray konnten mich nicht überzeugen. Da wäre es mir fast lieber ...

Um es klar zu sagen: Mich hat das Buch enttäuscht. Ich hatte es spannender und auch dramatischer erwartet, aber die Krimihandlung und Amtmann Venray konnten mich nicht überzeugen. Da wäre es mir fast lieber gewesen, man hätte sich auf die Beschreibung des Winters und der nahenden Flut konzentriert und sich statt auf eines Krimis einen Katastrophenthriller konzipiert. Aber ich kann nicht sagen, dass mich das Buch gelangweilt hätte oder dass man die Finger davon lassen sollte, weil es einfach schlecht geschrieben und recherchiert ist. Der Schreibstil des Autors passt zur Thematik, die Sprache passt gut in die Zeit. Auch sind die Ortsbeschreibungen sehr authentisch und es fällt dem Leser nicht schwer sich in die Zeit und die Beschwernisse hineinzuversetzen. tatsächlich kann man leicht den Bezug zur Gegenwart verlieren. Gefallen hat mir auch Anna-Maria Scheidt, eine starke und interessante Frauengestalt, die mehr überzeugen konnte als Venray.
Kurz gesagt: Ich hätte mehr mir mehr Eisflut gewünscht (obwohl sie durchaus ständig gegenwertig ist, aber doch leicht aus den Gedanken tritt) und weniger Krimi (oder zumindest einen, der mich fesseln könnte). Ein Buch das man als Fan historischer Krimis lesen kann, aber nicht muss.

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Besser als der Vorgänger

Tales of Fear and Darkness
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Tales of Fear and Darkness ist die Fortsetzung von Tales of Beast and Magic. Und obwohl es sich um englische Titel handelt, ist es eine deutsche Autorin, welche die Bücher geschrieben hat. Mir ist nicht ...

Tales of Fear and Darkness ist die Fortsetzung von Tales of Beast and Magic. Und obwohl es sich um englische Titel handelt, ist es eine deutsche Autorin, welche die Bücher geschrieben hat. Mir ist nicht klar, warum man unbedingt einen englischen Titel nehmen musste, ein deutscher Titel hätte sich auch gefunden. Aber, der Titel sagt nicht immer etwas über den Inhalt aus (ebenso wenig das Cover oder der Autor, denn auch Bestsellerautoren können bei ihren Veröffentlichungen ins Klo greifen). Ich schweife ab und sollte zum eigentlichen Thema zurück: Tales of Fear and Darkness.
Das Buch kann man allen empfehlen, die Dystopien mögen, oder auch nicht, denn ich gehöre zu letzteren, habe mich aber trotzdem von der Geschichte fesseln können. Wer eine kitschige Liebesgeschichte erwartet (wie ich, wenn Romantasy draufsteht) wird wohl enttäuscht werden, denn auch wenn die Liebe durchaus eine Rolle spielt, so bleibt sie doch sehr dezent im Hintergrund (und erfreut das Herze eines jeden, der sonst um Romantasy einen hohen Bogen machen würde, wie ich). Wer TALES OF BEAST AND MAGIC geliebt hat, der wird feststellen, dass TALES OF DEAR AND DARKNESS noch um einiges besser ist. Wer TALES OF BEAST AND MAGIC nicht kennt, sollte es lesen, bevor er mit TALES OF FEAR AND DARKNESS weitermacht, denn beide Romane bauen aufeinander auf.
Wie gesagt, TALES OF FEAR AND DARKNESS ist besser. Einige Charaktere werden besser ausgearbeitet und bekommen so mehr Farbe, der Hintergrund (bzw. die Geschichte) des Settings wird klarer (aber noch immer bleibt Luft nach oben und es gibt genug Geheimnisse, die es noch zu lüften gibt) und die Handlung hat es in sich. Gut gegen Böse, mit etwas Kollateralschaden in der Mitte, mit genug Zweifel um sich als Leser wirklich festlegen zu können. Wie gut ist die gute Magie wirklich, und welche Ziele verfolgt sie wirklich? Und wer sind die Magien (oder wie auch immer die Mehrzahl von Magie lauten mag) wirklich?

TALES OF FEAR AND DARKNESS ist spannend und actionreich, überraschend und … mit einem fiesen Cliffhanger (das muss man mögen).
Es fällt nicht schwer wieder in die Handlung hineinzufinden und die Protagonisten sind durchaus sympathisch. Der Romance-Teil hält sich in Grenzen, was mir persönlich sehr an dieser Reihe gefällt und ich hoffe, dass der nächste Teil nicht allzu lange auf sich warten lässt.

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