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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2021

Wunderschön und sehr gefühlvoll

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Das geheime Leben des Albert Entwistle hat sich zu einer echten Überraschung für mich herausgestellt und ich kann es guten Gewissens als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bezeichnen. Es ist ein ...

Das geheime Leben des Albert Entwistle hat sich zu einer echten Überraschung für mich herausgestellt und ich kann es guten Gewissens als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bezeichnen. Es ist ein einfaches Buch, ohne viel Action, aber was die Gefühlsebene anbelangt ... ich habe sehr viel geweint, obwohl es sich eher um ein Feel Good Buch handelt und keine Tragödie. Aber Matt Cain zeichnet seine Charaktere so liebevoll, teilweise exzentrisch, dann wieder lebensnah und doch immer wieder für eine Überraschung gut. Und ich kann mich gut in die Gedankenwelt von Albert Enthwistle hineinversetzen ohne vergleichbare Erlebnisse gehabt zu haben. Das macht die Stärke des Protagonisten auf, der in vielen Dingen einfach sehr normal ist.
Über mehr als 400 Seiten erzählt Matt Cain sehr gefühlvoll die Geschichte eines Mannes, der sich jahrzehntelang selbst verleugnet hatte, bis er sich öffnet ... sich selbst und anderen gegenüber. Dabei wird es nie langweilig und so banal Alberts "Abenteuer" auch erscheinen mögen, sie berühren den Leser.
Außerdem wirft das Buch einen Blick auf das Leben und die Geschichte der Schwulen in England.

Ist Das geheime Leben des Alber Entwistle eine schwule Liebesgeschichte? Ein bisschen vielleicht, aber auf jeden Fall ist es ein sehr gutes Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Traumreisen mit ernstem Hintergrund

Beutelwolf Lilly
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Man nehme einen Wolf und einen Tiger und wenn sie ein Kind haben kommt ein Beutelwolf heraus … oder so ähnlich. Zumindest sieht es so aus wenn Lilly in ihren Träumen durch fremde Länder reist und interessante ...

Man nehme einen Wolf und einen Tiger und wenn sie ein Kind haben kommt ein Beutelwolf heraus … oder so ähnlich. Zumindest sieht es so aus wenn Lilly in ihren Träumen durch fremde Länder reist und interessante Erfahrungen macht und einige Dinge besser verstehen lernt. Dabei begleitet sie ihr Vater als Wolf und ihre Mutter als Tiger und sie selbst … nun, der Buchtitel verrät es bereits. Natürlich müssen Träume nicht groß erklärt werden, aber ich hätte mir doch eine Erklärung gewünscht, warum gerade diese Konstellation so ist wie sie ist.
Abgesehen davon lernt Lilly in jedem Kapitel andere (sprechende) Tiere, Länder und Probleme kennen. Und nach jedem Traum ist sie ein besserer Mensch. Es wäre schön wenn der junge Leser (oder Zuhörer, denn meiner Meinung nach eignet sich das Buch besser zum Vorlesen und erklären) nach dieser Lektüre ebenfalls ein besserer Mensch wäre (und seine Eltern ebenso).
Die einzelnen Geschichten sind leicht verständlich und vermitteln wertvolles Wissen. Es geht um Mobbing, Nachhaltigkeit, die richtige Ernährung, Hygiene und auch um die Zustände in anderen Ländern. Die Geschichten lassen sich unabhängig voneinander lesen, selbst die Reihenfolge spielt keine große Rolle.
Kinder und ihre Eltern können viel aus diesem Buch lernen. Nicht alles ist perfekt (meiner Meinung nach hätte man auf manche Erklärungen verzichten können) aber im Großen und Ganzen ein Buch das absolut empfehlenswert ist.
Beutelwolf Lilly zeigt wie wichtig die Welt für uns ist und auch, was man besser machen kann … als Kind, aber auch als Erwachsener.
Wichtig erscheint bereits das erste Kapitel, dass sich mit den Eltern Lillys befasst und Kindern den Grund und den Sinn einer Scheidung nahebringt. In der heutigen Zeit durchaus ein wichtiges Thema. Aber nur eines von vielen in diesem Buch (und es gäbe noch viele mehr …)

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Gruselige Unterhaltung für weniger schöne Herbsttage.

Arkham Horror: Das letzte Ritual
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Inwieweit sich der Roman an das Spiel hält kann ich nicht sagen, aber ich hatte keine Probleme das Buch zu lesen ohne Kenntnisse zum Spiel. Man muss nicht einmal Lovecraft kennen, denn der subtile Horror ...

Inwieweit sich der Roman an das Spiel hält kann ich nicht sagen, aber ich hatte keine Probleme das Buch zu lesen ohne Kenntnisse zum Spiel. Man muss nicht einmal Lovecraft kennen, denn der subtile Horror kommt auch ohne Cthulhu, Nyarlathotep und Konsorten aus. Schogotten und Migo findet man vergeblich, aber ... man darf Lovecrafts Werk natürlich nicht darauf reduzieren.

Das letzte Ritual ist spannend, verursacht am Anfang auch eine beklemmende Atmosphäre und das subtile Grauen wird nicht greifbar. Es bleibt viel Spekulation dem Leser überlassen und manches bleibt im Verborgenen.

Das letzte Ritual ist eine gute Ergänzung zu anderen Büchern, die nach Lovecraft geschrieben wurden und sich mit seinem Werk auseinander setzen. Aber es ist auch eine angenehme Lektüre für neblige Tage.

Undurchschaubare Gestalten, unheimliche Kulte, fremde Welten ... Gruselige Unterhaltung für weniger schöne Herbsttage.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Gute Idee, schlechte Umsetzung

Das geheime Sanatorium
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Ich habe schon oft erwähnt, dass ich Anthologien gerne lese. Sie bieten Abwechslung, geben neuen Autoren eine Plattform und auch die Gelegenheit neue Autoren zu entdecken. Nicht jede Geschichte kann gut ...

Ich habe schon oft erwähnt, dass ich Anthologien gerne lese. Sie bieten Abwechslung, geben neuen Autoren eine Plattform und auch die Gelegenheit neue Autoren zu entdecken. Nicht jede Geschichte kann gut sein, aber eine Anthologie bietet auch die Möglichkeit mehrere Geschmäcker zu bedienen. Und ich habe Spaß an Kurzgeschichten.
Soviel zu meiner allgemeinen Vorliebe zu Kurzgeschichtensammlungen. Das geheime Sanatorium bietet einen interessanten Aufhänger: Eine Art übernatürliche Dokusoap, welche zum DAS GEHEIME SANATORIUM-MARATHON von einer Hexen-WG angesehen wird. Enthalten sind Geschichten von Günter Wirt, Nele Sickert, Günther Kienle, Michael Schmidt, Effi Clifford Eweka, Amandara M. Schulzke, Andreas Flögel, Laurence Horn, Thomas Heidemann, Asmodina Tear. Für "Pinkelpausen"-Geschichten um die WG sorgen die Herausgeber Nadine Muriel und Rainer Wüst.
Die Geschichten miteinander zu verbinden ist keine neue Idee und macht auch den Reiz dieser Anthologie aus, aber ... mir haben die Geschichten nicht gefallen. Ich muss zugeben, dass die Idee nett war, aber die Umsetzung in meinen Augen nicht gelungen ist. Alle Geschichten hatten für mich etwas Gemeinsam: Sie versuchten kreativ zu sein und sich an die Vorlagen des GEHEIMEN SANATORIUMS zu halten, aber sie alle wirkten oberflächlich. Das vorhandene Potential war spürbar, aber die Umsetzung. Beispielsweise hätte man aus der Geschichte IN DER HAUT DES TODES von Amandara M. Schulzke eine sehr humorvolle Einlage bieten können: Der Tod als Gast im geheimen Sanatorium. Auch DER TRICKSTER von Günter Wirt in dem ein Werrabe eine Rolle spielt vergeudet einiges an Potential.
Normalerweise findet sich in jeder Anthologie das eine oder andere Highlight, aber das vermisse ich hier. Die Einleitung ist witzig, das Ende auch, aber das, was dazwischen ist ... nun ja, Daily Soaps im TV langweilen mich auch...

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Unaufgeregt und Unterhaltsam

Der mit den Waldtieren spricht
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Unaufgeregt und doch mit vollem und ehrlichem Herzen erzählt Wolfgang Schreil, den viele aus dem Fernsehen als Woid Woife kennen, seine kleinen Abenteuer mit der heimischen Tierwelt. Man muss nicht immer ...

Unaufgeregt und doch mit vollem und ehrlichem Herzen erzählt Wolfgang Schreil, den viele aus dem Fernsehen als Woid Woife kennen, seine kleinen Abenteuer mit der heimischen Tierwelt. Man muss nicht immer nach Afrika Reisen um großartige Tierabenteuer erleben zu können. Augen auf und ab in den Wald und dann … nichts tun.
Nichts anderes macht Wolfgang Schreil und dabei erlebt er die Natur auf sehr intensive Art. Natürlich greift er auch einmal einer Kreuzotter an den Schwanz (zur Nachahmung nicht geeignet) oder zieht das eine oder andere Wildtier auf (auch nicht geeignet und erlaubt für jedermann), aber es ist die Liebe zur Natur, die man in jeder Zeile seines Buches liest. Und so ist der Titel „Der mit den Waldtieren spricht“ sehr passend gewählt.
Woid Woife erzählt seine Sicht der Dinge, seine Wahrnehmung der Natur und der Tiere und wie die Tiere ihn wahrnehmen.
Diese Art von Büchern sind heutzutage wichtig. Sie zeigen die Schönheit der heimischen Natur ohne mahnenden Zeigefinger (und Vorwürfen, was man alles falsch macht, beziehungsweise was man unbedingt anders machen muss), entspannt und nicht aggressiv. Und auf diese Weise zeigt dieses Buch auch seine Wirkung.
Nicht zu vergessen darf man den Fototeil, der die Tierwelt dem Leser sehr nahe bringt und einige hervorragende Bilder zu bieten hat.