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Veröffentlicht am 29.07.2021

Hörenswert!

Klimawandel - Ein Appell
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Fred Vargas ist der Künstlername der französischen Schriftstellerin, Historikerin, Mittelalterarchäologin und Archäozoologin Frédérique Audoin-Rouzeau. Sie ist vor allem durch ihre Kriminalromane bekannt. ...

Fred Vargas ist der Künstlername der französischen Schriftstellerin, Historikerin, Mittelalterarchäologin und Archäozoologin Frédérique Audoin-Rouzeau. Sie ist vor allem durch ihre Kriminalromane bekannt. ich gebe zu, dass ich ein vollkommen falsches Bild von der Person hatte: Ich dachte es wäre ein spanischer Autor, aber so kann man sich täuschen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich noch nie etwas von ihr gelesen habe (Das interessiert niemanden. Deine Vermutungen kannst du für dich behalten). Okay, okay, ich wollte das nur als Einleitung benutzen. Aber ich konzentriere mich sofort auf das Buch, bzw. das Hörbuch, das ich gehört habe.
Und man sollte sich das Buch anhören, denn es ist auf der einen Seite ein wirklich witziges Buch mit vielen kleinen (und unwichtigen) Details zu Fred Vargas Sicht des Lebens, auf der anderen Seite ist es ein wirklich wichtiger Weckruf, der angenehm ohne erhobenen Zeigefinger vorgetragen wird, und dadurch wirksamer und erschreckender ist als die Mahnung so manche Klimaaktivisten. Hilfreich mag dabei auch die Stimme von Elke Schützhold sein.
Klimawandel – Ein Appell, erschien bereits 2019 in Frankreich und erregte großes Aufsehen. Verdienterweise.
Das Buch besticht durch den strukturierten Aufbau und die stets wissenschaftlich fundierten Aussagen. Der Tonfall ist deutlich und auch fordernd, aber auf eine Art, die nahe geht und nicht zu einem Augenrollen des Leser führt („Schon wieder Plastikmüll…. ich kanns schon nicht mehr hören“). Und manche der Tatsachen können wir nicht leugnen, auch wenn wir es gerne wollen. Vargas gibt Tipps, was man ändern kann, und einiges wird uns nicht leicht fallen. Aber immer wieder, wenn die Autorin, bzw. die Sprecherin uns nach unten zieht kommt irgendwo ein kleiner Lichtschein der Hoffnung. Und selbst derjenige, der denkt genug vom Thema zu wissen, wird die eine oder andere Überraschung erleben. Es ist kein Wiedergekaue bereits hunderttausendmal gehörter Dinge, und auch das ist die Stärke dieses nicht sehr dicken, aber aussagekräftigen Buchs (das allerdings über sieben Hörstunden benötigt).
Und weil das Thema doch sehr ernst ist, wird es hin und wieder etwas aufgelockert. Allerdings wird dies schnell unterbunden, denn Vargas hat sich Unterstützung geholt, der sie daran hindert vom Thema abzukommen: Den Zensor.

Keine Ahnung wie die Krimis von Fred Vargas sind, aber mit Klimawandel – Ein Appell hat sie ein Buch geschaffen, das wirklich viel Aufmerksamkeit verdient. Und wer nicht lesen will muss hören.

Veröffentlicht am 27.07.2021

Informativ für den "Ahnungslosen"

Der Charme des Todes
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Im Großen und Ganzen ist Der Charme des Todes ein interessantes und sehr kurzweiliges Buch, das man kaum aus den Händen legen mag. Negativ kann ich nur bemängeln, dass es sehr kurz ist und höchstens für ...

Im Großen und Ganzen ist Der Charme des Todes ein interessantes und sehr kurzweiliges Buch, das man kaum aus den Händen legen mag. Negativ kann ich nur bemängeln, dass es sehr kurz ist und höchstens für den "Ahnungslosen" Neuigkeiten bringt. Dem historisch interessierten werden die Todesumstände von Rasputin, Sisi oder Cäsar geläufig sein. Aufgrund zahlreicher Dokumentationen, die ich (gerne und oft) sehe wurde mir nichts Neues präsentiert, aber ich kann deswegen nicht sagen, dass das Buch langweilig war. Teilweise las es sich wie ein Kriminalprotokoll und hatte hin und wieder auch etwas (unfreiwillig) Komisches (Rasputins Tod z. B., der kerl war ja fast unkaputtbar).
Abgesehen von seinen kleinen Schwächen (die für andere vielleicht gar keine sind) ist DER CHARME DES TODES absolut lesenswert.

Aber für mich wäre ein bisschen mehr (an historischen Persönlichkeiten und ihr Dahinscheiden) besser gewesen. Aber man kann sich immer beschweren und in diesem Fall ... kann man mein Gemecker ignorieren. Wer sich für den Tod interessiert, der sollte zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 25.07.2021

Einfühlsam und sehr unterhaltsam

Der Katze ist es ganz egal
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Achtung: Diese Geschichte spielt in Wien.
So beginnt ein herrlicher Spaß, der nicht nur für Kinder geeignet ist und auf unterhaltsame Weise ein sehr sensibles Thema anspricht. Verena Noll haucht der Geschichte ...

Achtung: Diese Geschichte spielt in Wien.
So beginnt ein herrlicher Spaß, der nicht nur für Kinder geeignet ist und auf unterhaltsame Weise ein sehr sensibles Thema anspricht. Verena Noll haucht der Geschichte sehr viel Leben und Wiener Schmäh ein und auch wenn einige Worte dem deutschen Zuhörer nicht unbedingt bekannt sind so vesteht man den Zusammenhang.
Die innere Zerrissenheit Leos/Jennifers wird gut dargestellt durch die wechselnden Pronomen, mal ist die Rede von ihm, dann wieder von ihr und zu Beginn scheint es sich bei Leo und Jennifer auch um zwei unterschiedliche Personen zu handeln, bis Leo irgendwann in den Hintergrund gerät.
Auf einfache Weise wird auf die Geschlechterrollen und Transgender eingegangen. Kindgerecht, einfach und sehr witzig. Es ist eine unterhaltsame Geschichte, kein Sachbuch und sollte auch von Eltern gehört werden, die der Meinung sind, ein Problemkind zu haben, dass sich in einer Phase befindet, die vergehen wird.
Leicht und locker wird Leos/Jennifers Geschichte erzählt, von der Akzeptanz der Freunde und der Verwirrtheit der Familie. Lässt man den wichtigen Teil der Identitätsfindung beiseite bleibt immer noch eine spannende Geschichte kleiner Kinder, die durchaus auch Blödsinn im Kopf haben.
Und ja, ein bisschen gewalttätig ist es auch und vielleicht nicht ganz so politisch korrekt wie man es erwarten würde. Aber das macht auch den Reiz aus. Es wirkt authentisch und ich habe mich in Jennifer und ihre Freunde sofort verliebt.
Und in die einfühlsame Darbietung von Verena Noll auch. Das Buch scheint noch mit Illustrationen und Erklärungenpunkten können und ist meiner Meinung nach zu Recht mit dem Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2021 ausgezeichnet worden.
Ein bisschen habe ich mich auch an DER KLEINE NICK erinnert gefühlt.
Ein (Hör)Buch für Kinder und Erwachsene

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Gut gelesen, aber uninspirierter Roman

Die Verlorenen
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Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, ...

Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, Verwesung und Totenfang waren allesamt Bestseller. Gelesen habe ich bisher noch nichts von ihm, und ich bin mir auch nicht sicher ob ich das tun werde. Manchmal sollte ich meiner Erfahrung nachgeben und Bestsellerautoren meiden.
Ich habe Die Verlorenen nicht gelesen, ich habe das Buch gehört.
Johannes Steck hat bereits alle anderen Simon Beckett-Hörbücher gelesen (u. a.) und soviel kann ich sagen: Im Falle von Die Verlorenen macht er einen guten Job. Er schafft es gut die entsprechende Stimmung einzufangen und gibt den handelnden Personen alleine mit seiner Stimme Persönlichkeit. Es ist nicht seine Schuld, dass mir das Buch nicht gefallen hat, das hatte andere Gründe.
Die Handlung weiß nicht zu überzeugen. Teilweise ist sie vorhersehbar und trotz des spannenden Anfangs, der mehr verspricht plätschert der Rest der Handlung lange vor sich hin bevor es richtig zur Sache kommt und man von einem Thriller sprechen kann. Leider wirken auch die Charaktere farblos, oberflächlich und austauschbar (und nur dank der stimmlichen Leistungen von Johannes Steck konnte ich einzelne Personen auseinanderhalten. Außerdem ist die Person des Jonah Colley uninteressant und von der Art, wie man sie gefühlt schon tausendmal gesehen/gelesen/gehört hat. Nichts neues also und Tiefe und Persönlichkeit bekommt der Protagonist dadurch auch nicht.
Ich habe keinen Vergleich zu Becketts früheren Werken, aber überzeugend sind Die Verlorenen nicht. Es gibt wenige spannende Szenen, die eher durch die Situation bedingt sind, als durch die Charaktere, deren Schicksal mir vollkommen egal sind, da ich keinen Bezug zu ihnen aufbauen kann. Für eine Kurzgeschichte wäre das vermutlich ein guter Stoff, als Roman überzeugt er nicht und als Thriller. Ich gebe zu es gibt schlechtere, welche die Bezeichnung nicht verdient haben, aber auch weitaus bessere.
Simon Beckett mag seine Fans haben, die ihm die Treue halten, aber ich werde keiner davon sein und ich würde dieses Buch auch nicht weiterempfehlen. Ich wüsste nicht wem...

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Zuviel Selbstdarstellung schadet der Botschaft

Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen
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Manchmal gibt es Bücher, mit denen ich Schwierigkeiten habe. Mission Erde gehört dazu. Und es ist schade, dass ich mich eher negativ über das Buch äußern muss, obwohl ich das lieber nicht täte. Positiv ...

Manchmal gibt es Bücher, mit denen ich Schwierigkeiten habe. Mission Erde gehört dazu. Und es ist schade, dass ich mich eher negativ über das Buch äußern muss, obwohl ich das lieber nicht täte. Positiv hervorzuheben ist die Botschaft, die hinter diesem Buch steckt und die eindrucksvollen Bilder, welche eben jene Botschaft vermitteln.
Die Botschaft ist klar: Wir müssen unser Leben ändern, um unseren Planeten (bzw. die Lebewesen darauf) zu erhalten (damit auch wir überleben können).
Bücher dieser Art gibt es viele, sie alle haben ihre Berechtigung und sie alle helfen vielleicht ein Umdenken in der Menschheit anzustupsen. Nun … Mission Erde könnte ebenfalls dazu beitragen, wenn der Autor nicht wäre. DAS ist (leider) der Schwachpunkt des Buchs. Das Buch ist aggressiv, selbst verherrlichend, niedermachend. Der Autor stellt sich als Held dar und macht jeden nieder, der eine etwas andere (oder naivere) Einstellung hat. Der Zeigefinger ist nicht nur mahnend erhoben, er ersticht den Leser direkt. Vielleicht braucht man ein Buch das aggressiv aufrüttelt, aber ein neutralerer Tonfall wäre angebracht. Und es hilft nichts, wenn man zu emotional versucht zu schreiben, ohne es wirklich zu können, weil man zwar Mitleid für seine Mitgeschöpfe hat, aber da man ja auch ein Held ist, der den Tieren hilft, muss man andere gleichzeitig niedermachen.
Weniger Emotionen wäre besser und … wenn man eine Botschaft hat, sollte man sie auch mit den richtigen Worten vermitteln. Auch dort versagt das Buch, da der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig und irgendwann nervig ist.
(#Hashtags).
Ich hatte oft den Eindruck, dass der Autor im Mittelpunkt steht und er seine Selbstverherrlichung auf dem Leid der Tiere aufbaut. Anhand dessen was ich inzwischen von Robert Marc Lehmann gesehen habe, vermute ich, dass ich falsch liege, allerdings wäre es der Sache hilfreicher gewesen, wenn RML seine Fähigkeiten auf das beschränkt, was er kann. Bücher schreiben gehört nicht dazu. Und dabei hätte er gute Geschichten erzählen können, die wirklich berühren. Aber sein Stil berührt nicht. Er macht aggressiv, aber nicht auf das Leiden der Tiere, sondern die Art wie es geschrieben wurde. Für RML mag es eine emotionale Sache sein, aber seine Gefühle erreichten mich nicht.
Wie gesagt, ich habe mit manchen Büchern ein Problem. Und bei diesem ist es die misslungene Umsetzung, die Menschheit aufzurütteln.
Sehr schade.