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Veröffentlicht am 18.03.2021

Interessant und gut erklärt

Die Geschichte des Lebens
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Shubins Geschichte des Lebens ist nicht nur die Geschichte des Lebens an sich, sondern auch eine Vorstellung der Personen, die dafür verantwortlich sind, dass wir diese Geschichte auch kennen. Wer denkt, ...

Shubins Geschichte des Lebens ist nicht nur die Geschichte des Lebens an sich, sondern auch eine Vorstellung der Personen, die dafür verantwortlich sind, dass wir diese Geschichte auch kennen. Wer denkt, dass Evolution sich seit Darwin eigenständig entwickelt und es kaum etwas Neues gibt, der wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt, denn die mit der Erde dreht sich die Wissenschaft und neue Erkenntnisse führen zu einem größeren und überraschenden Verständnis des Lebens.
Natürlich hatte Darwin seine Kritiker, damals wie heute und jeder Wissenschaftler, der eine bahnbrechende Entdeckung macht wird sich Anfeindungen entgegen setzen. Das ist Wissenschaft (warum auch immer das so sein muss, aber andererseits belebt das auch die Diskussion).
Aber Shubin bleibt nicht bei Darwin, denn neue Erkenntnisse werden immer noch erlangt und so zeigt Shubin die Geschichte des Lebens anhand der Forscher, die sich damit befassen und bahnbrechende Entdeckungen bei Fischen und Salamandern oder der molekularbiologischen Ebene gemacht haben.
Und dabei schafft er das, was nach trockener (und langweiliger) Wissenschaft klingt, sehr menschlich und dadurch verständlich zu erzählen.

Ein Buch, dass auch dem interessierten Laien die Geschichte des Lebens nahebringt, ohne zu sehr auf altbekanntes zurückzugreifen oder eine erneute Wiedergabe der Evolutionstheorie darzustellen, denn davon gibt es genug und wie dieses Buch zeigt hat sich einiges getan seit Darwin „Über die Entstehung der Arten“ geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Nach den Bienen sterben die Imker

Imkersterben
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Nicht nur Bienen sterben…
Patricia Brandt hat in Imkersterben mehrere (verwandte) Themen verarbeitet: Bienen(sterben), Glyphosat, Hobbyimkerei. Das ganze dann noch als schleswig-holsteinischer Lokalkrimi, ...

Nicht nur Bienen sterben…
Patricia Brandt hat in Imkersterben mehrere (verwandte) Themen verarbeitet: Bienen(sterben), Glyphosat, Hobbyimkerei. Das ganze dann noch als schleswig-holsteinischer Lokalkrimi, gespickt mit Originalen und reizvollen Landschaften.
Das alles zusammen hätte eine interessante Geschichte werden können, aber vielleicht liegt es auch an der Kürze und den starken Ambitionen der Autorin, dass der Funke nicht ganz herüberspringen wollte. Es wird aus vielen Sichtweisen erzählt, und das ist manchmal zu viel, zu verwirrend und lenkt von der Story ab (die man teilweise auch ganz aus dem Gedächtnis verlieren kann und man sich oft in Erinnerung rufen muss, dass man es hier mit einem Krimi zu tun hat, in dem es auch ein tödliches Verbrechen gibt und nicht nur um Honig (wobei ich letzteres vermutlich sogar passender und amüsanter gefunden hätte).
Die Figuren sind teilweise etwas überzeichnet oder zu blass, oder zu nervig, eigentlich eine bunte Mischung, die es leider nicht einfacher macht der Handlung zu folgen, und im Falle des Kölner Gotts, auch schwer zu verstehen (wobei ich auch nicht der einzige bin, was durchaus auch wieder reizvoll ist)

Es hätte durchaus nett sein können und manche Passagen sind auch amüsant und unter diesem Aspekt ist Imkersterben auch gut zu lesen.
Man darf keinen spannenden Krimi erwarten, das habe ich vermisst … wer aber eine durchaus unterhaltsame, leicht abgedrehte Geschichte rund um Honig lesen möchte wird bestens unterhalten. Und keine Angst… so abgedreht ist die Geschichte nicht, aber … man darf Schmunzeln.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Meisterhaft

Die Geschichte eines Lügners
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Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, ...

Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, das es sich dabei um den einer anderen handelt und er dabei ihr Leben zerstört ist ihm egal.
Maurice Swift weiß was er will und alle anderen sind ihm egal.
DIE GESCHICHTE EINES LÜGNERS beginnt interessant, obwohl es für mich eine Wendung nimmt, die ich nicht unbedingt lesen wollte (aber ich bin froh, dass sich der Rest des Buchs nicht mit der NS-Aufarbeitung der Deutschen befasst), trotzdem weiß John Boyne den Leser zu fesseln und wenn man unbedarft an das Buch herangeht auch zu überraschen. Erzählt wird Maurices Geschichte aus der Sicht anderer (jener, die durch ihn geschädigt wurden), erst gegen Ende des Buchs kommt der Autor selbst zu Wort.
Johm Boyne gibt einen interessanten Einblick in die dunkle Seite des Autorendaseins und (abgesehen vielleicht von Kleinigkeiten, die durch Swifts Persönlichkeit bedingt sind) leider ist das Erzählte nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, schwarze Schafe unter den Autoren (oder wie man diese auch nennen mag) klauen, des Geldes wegen.
Boyne begleitet den Leser auf Swifts Reise durch den Erfolg (gespickt mit Leichen und zerstörten Seelen) und gibt ein nicht langweilendes Bild der Autorenszene wieder: Ideenklau, Neid, Missgunst und Intrigen sind hier an der Tagesordnung und die Branche ist durchsetzt von Homosexuellen. Nun ja einiges mag übertrieben sein, aber ein Kern Wahrheit steckt dahinter.

Meisterhaft geschrieben, mit einem gewissen Augenzwinkern und einer guten Charakterstudie.
Die Geschichte eines Lügners ist ein überzeugendes Werk, das das Potential für einen Klassiker hat.
Warten wir ab!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Fiction und Fakten - Henker

Die Meisterin: Der Beginn
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Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den ...

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den letzten Jahren entgangen ist.
Mit DIE MEISTERIN hatte ich die Gelegenheit wieder in die Welten des Autoren einzutauchen und es ist das passiert, was mir damals bei seinen Büchern gefallen hat: Ich wurde sofort in seine Geschichte hineingezogen und war sofort gefesselt von Geneves Geschichte. Als Erzählerin fungierte Geneves Mutter, was ich am Anfang etwas irritierend fand, im Nachhinein gesehen allerdings als unterhaltsame Idee. Dadurch wurde die Zeit- und Ortsänderungen idiotensicher angekündigt.
Außerdem erfährt man reale Hinweise über das leben eines Scharfrichters einschließlich einiger berühmt/berüchtigter Vertreter dieser Zunft. Es ist also nicht alles nur Fiction was Herr Heitz seinen Lesern vermittelt, trotz aller Werwölfe und anderer Kreaturen der Nacht...

Der Beginn ist der spannende (und informative) Anfang einer Henkertrilogie, mit sympathischen (teilweise auch mysteriösen) Charakteren, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Genial wie immer

Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment
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Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment ist der dritte Teil der Chroniken von St. Marys und steht den Vorgängern in nichts nach, sieht man davon ab, dass etwas ernstere Töne angeschlagen werden (und ...

Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment ist der dritte Teil der Chroniken von St. Marys und steht den Vorgängern in nichts nach, sieht man davon ab, dass etwas ernstere Töne angeschlagen werden (und ich noch nicht weiß, was ich von dem Ende halten soll ... es hat mir nicht gefallen, aber wer weiß wie es weiter geht... und es geht weiter) und (ich erlaube mir den Spoiler) auch einige bekannte Personen (ob man sie mag oder nicht lasse ich offen) sterben (aber kann in einer Zeitreisegeschichte etwas wirklich tot sein?).
Max reist mit ihren Freunden und Kollegen wie in den Vorgängern durch die Zeit (und darf unter anderem auch den trojanischen Krieg miterleben).
Flüssig-witzig erzählt, skurrile Personen und Ereignisse, eine Geschichte, wie man sie nicht unbedingt kennt, mit ernsten und beängstigenden Tönen (vor allem die Überlegung von Max häuslich zu werden ... andererseits ist das auch nicht ganz so beängstigend, jedenfalls kann ich mir Max nicht als Hausfrau und Mutter vorstellen ...).
Wer die ersten beiden Bände der Reihe kennt wird nicht enttäuscht werden (okay, vielleicht vom Ende) und für mich ist es immer eine Freude wenn Doktor Maxwell durch die Zeit reist (und auch diesmal gibt es wieder Dinosaurier ...)

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