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Veröffentlicht am 05.11.2022

Klassische Geistergeschichte mit Überraschungen

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
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verborgene Zimmer finden - Colins einziger Weg zurück in sein altes Leben …
DAS VERBORGENE ZIMMER VON THORNHILL HALL beginnt wie eine Liebesgeschichte ... zwei Menschen treffen sich und trotz anfänglicher ...

verborgene Zimmer finden - Colins einziger Weg zurück in sein altes Leben …
DAS VERBORGENE ZIMMER VON THORNHILL HALL beginnt wie eine Liebesgeschichte ... zwei Menschen treffen sich und trotz anfänglicher Ablehnung merkt man, dass sich da mehr entwickeln könnte. Doch dann kommt der Tod dazwischen ...
Christian Handel schafft eine Atmosphäre, die an Downton Abbey erinnert, nur dass die Zweiklassengesellschaft hier aus Menschen und Geistern besteht. Der Autor beschreibt beide Gesellschaften sehr authentisch, man fühlt sich leicht in die vergangene Zeit hineinversetzt. Und ja, es ist eine klassische Geistergeschichte und was passt besser als Lesestoff zu einem nebeligen Herbst. Aber ... abgesehen davon, dass mir die Liebesgeschichte zwischen Geist und Mensch gefallen hat und der Autor auch etwas Humor zeigt präsentiert er eine spannende Geschichte mit zahlreichen Wendungen. Fast perfekter Lesegenuß (wenn man Geistergeschichten mag und auch einer schwulen Liebesgeschichte nicht abgeneigt ist), allerdings hat mir der Teil mit Alice nicht gefallen, das fand ich unpassend und war mir dann doch zu fantastisch. Dafür hätte sich bestimmt auch eine andere Lösung finden können. Ich will nicht verraten um was es geht, selbst wenn ich Andeutungen mache könnte das schon zu viel verraten, wenn ich das nicht schon getan habe.
Abgesehen davon ist DAS VERBORGENE ZIMMER VON THORNHILL HALL ein kleines Highlight für Freunde klassischer Geistergeschichten und solche die es werden wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Zeitloser Blödsinn

Ein Dämon kommt selten allein
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EIN DÄMON KOMMT SELTEN ALLEIN ist der vierte Band der Dämponenreihe, die Robert Asprin Ende der 1970er Jahren begann. Aber man merkt der Serie das Alter nicht an, irgendwie zeitlos (dämlich) sind die ...

EIN DÄMON KOMMT SELTEN ALLEIN ist der vierte Band der Dämponenreihe, die Robert Asprin Ende der 1970er Jahren begann. Aber man merkt der Serie das Alter nicht an, irgendwie zeitlos (dämlich) sind die Abenteuer von Skeeve und Aahz. Und so ist es nach wie vor ein großer Lesepaß, wenn Skeeve und Aahz die Dimensionen unsicher machen und dabei auf alte Bekannte treffen, auf die sich auch der Leser freuen kann. Und trotz der zahlreichen bereits bekannten Personen/Kreaturen/Wasauchimmer tauchen genug neue .... auf um für eine Ansammlung an Missverständnissen und Wortgefechten zu sorgen. Und das auf unterhaltsame und spannende Weise (auch wenn man weiß, dass viele Pläne schief gehen, aber Skeeve zumindest kein Haar gekrümmt wird).
Charaktere zum Liebhaben, viel Fantasy und Magie ... eine Art von Humor, der leicht begeistert und nicht wirklich anspruchsvoll zu nennen ist ... Ein Fantasyleckerbissen für zwischendurch... allerdings ist es erforderlich auch die Vorgänger zu kennen. Auf manche Ereignisse wird zwar Bezug genommen und sie etwas erklärt, aber es ist anders als wenn man selbst dabei sein kann.
Freunde klassischer Fantasy, die es auch gerne humorvoll haben wollen, sind bei dieser Reihe gut aufgehoben. Und egal ob der erste Teil oder der vierte: Jeder ist für sich lesenswert und bietet etwas außergewöhnliches... und wenn es merkwürdige Völker mit noch merkwürdigeren Bräuchen sind.
Die Handlung an sich, obwohl vorhanden, spielt auch kaum eine Rolle, der Reiz der Serie macht einfach das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere aus ... und die Pläne, die meist anders ablaufen als man denkt.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2022

Hat einige gute Momente

Das Reich der Vampire
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Mmmmh, Spiegel-Bestseller-Autor, in der Heimat und im Ausland erfolgreich, überwiegend positive Kritiken ... und Bücher, die durchaus reizvoll klingen, aber ... ich denke Jay Kristoff gehört nicht zu den ...

Mmmmh, Spiegel-Bestseller-Autor, in der Heimat und im Ausland erfolgreich, überwiegend positive Kritiken ... und Bücher, die durchaus reizvoll klingen, aber ... ich denke Jay Kristoff gehört nicht zu den Autoren, die meinen Geschmack treffen. Nach Nevernight ist DAS REICH DER VAMPIRE das zweite Buch von Jay Kristoff und ... es gefällt mir nicht. Mit über 1000 Seiten zu lang. Nicht, dass die Länge eines Buchs über die Qualität ausschlaggebend sein muss, kurze Bücher können genauso gut sein wie lange, oder eben nicht. Und in diesem Fall ist das Lesen eine Tortur. Das ständige Springen zwischen den Zeiten und Ereignissen ist auf Dauer anstrengend, die derbe Sprache finde ich Zuviel des Guten und stark übertrieben. Und was die Protagonisten anbelangt ... sieht man von einigen Nebencharakteren ab werde ich nicht wirklich warm mit ihnen und so können sie gefoltert und fast getötet (oder sogar ganz) werden, es spielt keine Rolle, vor allem, da ich oft den Eindruck habe, dass die Handlung zu Gunsten von Brutalität und vulgärer Sprache etwas in den Hintergrund gerät. Erst gegen Ende wird es etwas spannend, während davor die Spannung Urlaub macht ... aber dann ... und das ist irgendwie auch dreist (nach über 1000 Seiten)... ist das Buch vorbei. Obwohl angeblich noch so viel zu erzählen wäre. Aber mich reizt die Fortsetzung nicht und ich denke, ich werde mich in Zukunft von Jay Kristoff fern halten.
Positiv kann ich immerhin sagen, dass es einige interessante Ideen gibt, die mir gefallen haben (das "Erbe" der vampirischen Väter zum Beispiel)... aber vielleicht hätte es nicht geschadet, wenn man das Buch etwas gestrafft hätte, davon hätte die Handlung, die sich teilweise etwas zieht und sich scheinbar wiederholt, auch wenn die Zeiten unterschiedlich sind, bestimmt profitiert.
Mag sein, dass sich Fans von Leigh Bardugo und V. E. Schwab angesprochen fühlen, ich tue das nicht aber mich sprechen auch die beiden Autorinnen nicht an, vielleicht passt dann der Vergleich sogar)

Veröffentlicht am 26.10.2022

Nicht überzeugend

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Meerjungfrauen … ein Thema das durchaus interessant ist und auch zeitlos präsentiert werden kann. Monique Roffreys Roman DIE MEERJUNGFRAU VON BLACK CONCH ist eine klassische Geschichte, die dem Mythos ...

Meerjungfrauen … ein Thema das durchaus interessant ist und auch zeitlos präsentiert werden kann. Monique Roffreys Roman DIE MEERJUNGFRAU VON BLACK CONCH ist eine klassische Geschichte, die dem Mythos Meerjungfrau nichts neues hinzufügen will, aber ihre Geschichte auch um die Schicksale derer erweitert, die mit der Frau aus dem Meer verbunden sind. Es könnte eine schöne Geschichte sein, fast schon ein Märchen, aber so ganz hat mich die Geschichte nicht fesseln können. Es gab gute Ansätze, aber ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinversetzen und auch wenn einige ernste Themen angesprochen wurden, die nichts märchenhaftes an sich haben sondern durch die Natur der menschlichen Rasse bedingt sind, haben auch diese mich nicht berührt.
Die Geschichte wird aus drei sehr unterschiedlichen, aber miteinander verflochtenen Perspektiven erzählt, was auch das Lesen etwas schwierig macht. Man muss sich auf die verschiedenen Sichtweisen einlassen. Dadurch werden die entsprechenden Erzähler zwar auch zu individuellen Persönlichkeiten, aber ich habe mir schon schwer getan, die ungebildete Sprache des Fischers und die Reime der Meerjungfrau zu lesen, ohne dabei nachdenken zu müssen, was damit gemeint ist. Die Ungewöhnlichkeit des Romans, der dadurch eine klassische Geschichte aufwerten möchte, geht bei mir dadurch verloren.
Ich konnte mich nicht in die Geschichte hineinfühlen und dadurch fehlt mir auch das Verständnis warum gerade dieser Roman ein Bestseller wurde.
Die Geschichte selbst hätte mir durchaus gefallen können, wäre sie anders geschrieben worden.

Veröffentlicht am 22.10.2022

Eine neutrale Sichtweise der Dinge

Streicheln oder Schlachten
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An STREICHELN ODER SCHLACHTEN bin ich mit einer gewissen Vorsicht herangegangen. Zu oft stößt mich bei Büchern dieser Art, in der es um das Tierwohl geht, der Tonfall des Autors ab und oft sind es extreme ...

An STREICHELN ODER SCHLACHTEN bin ich mit einer gewissen Vorsicht herangegangen. Zu oft stößt mich bei Büchern dieser Art, in der es um das Tierwohl geht, der Tonfall des Autors ab und oft sind es extreme Ansichten, die mich selbst aggressiv werden lassen. Zu oft sind einseitige Meinungen der Sache nicht zuträglich und manchmal ist es schwierig sich nicht einer romantisierten Ansicht über Tiere hingeben zu wollen.
Aber ich weiß, dass es ein schwieriges Thema ist, das aber auch eine sensible Herangehensweise erfordert. Und was das anbelangt, so war STREICHELN ODER SCHLACHTEN eine angenehme Überraschung, ein Buch, das man jedem Tierfreund nahe legen sollte, egal ob es sich um Vegetarier, Veganer, Carnivoren oder eine der Zwischenschattierungen handelt. Tiere gehen jeden etwas an, und es schadet nicht, sein Verhalten zum Tier zu überdenken. Und dieses Buch hilft dabei.
Fundiert und einprägsam hält uns der Autor einen Spiegel vor, beginnt in unserer Vergangenheit und spannt den Bogen in die Gegenwart. Und immer wieder fordert er den Leser auf, über das gelesene nachzudenken und seine eigenen Beweggründe (Tiere betreffend) zu hinterfragen. Und dabei nutzt der Autor Fakten und Denkanstöße, niemals den erhobenen Zeigefinger.
Marcel Sebastian bietet ein leicht verständliches Sachbuch zu einem wichtigen Thema und behält sich eine angenehm neutrale Ansichtsweise bei. Dadurch fällt es leichter sich auf das Thema einzulassen als wenn man in jedem Satz DU MUSST! DU MUSST! DU DARFST NICHT! liest.
Nur die Gender* empfinde ich als störend im Lesefluss …