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Veröffentlicht am 20.10.2022

Eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit

Wie wir Menschen die Welt eroberten
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Wie wir Menschen die Welt eroberten ist ein Kinderbuch und handelt vom Übergang des Menschen von einem Tier unter vielen zur herrschenden Spezies dieses Planeten, wobei dabei nur ein Teil der Geschichte ...

Wie wir Menschen die Welt eroberten ist ein Kinderbuch und handelt vom Übergang des Menschen von einem Tier unter vielen zur herrschenden Spezies dieses Planeten, wobei dabei nur ein Teil der Geschichte erzählt wird und der Leser die Steinzeit näher kennen lernt … und das Dazwischen zum Jetzt … ist wohl eine andere Geschichte.
Wie wir Menschen die Welt eroberten ist aber auch für Erwachsene geeignet. Der Leser erfährt einiges über die Lebensweise des Steinzeitmenschen (wobei auch seine „Mitmenschen“ der Flores-Mensch und der Neandertaler Beachtung und Erwähnung finden). Harari erzählt wie sich der Mensch von den anderen Tieren seiner Zeit unterscheidet und gibt sowohl Anregungen zum Nachdenken und Hinterfragen, aber auch Mutmaßungen, wie es hätte sein können (und was nicht unbedingt wissenschaftlich nachgewiesen werden kann … aber das ist wohl bei populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen erlaubt und üblich, stört dem vermittelten Inhalt aber nicht). Der Mensch hat eine Superkraft und diese ist Fluch und Segen zugleich (und der Grund dafür, dass wir die Welt eroberten und … sie auch zerstören).
Harari vermittelt sein Wissen kindgerecht, bunte Illustrationen von Ricard Zaplana Ruiz vertiefen den Inhalt und auch der Erwachsene hat seine Freude am Buch. Und nebenbei erfährt man auch, dass der Steinzeitmensch sich in vielen Dingen nicht vom Mensch des 21. Jahrhunderts unterscheidet.

Wie wir Menschen die Welt eroberten ist ein empfehlenswertes Buch, das auf unterhaltsame und teilweise sehr witzige Weise Wissen der Vergangenheit vermittelt, das auch heute noch für uns Bedeutung hat. Und es bietet viele Ansätze, die Kinder und Erwachsene zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 15.10.2022

Goya und Madrid

Goyas Ungeheuer
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Warum bringt man den vierten Band einer Reihe heraus, wenn man die Vorgänger noch nicht herausgebracht hat?
Und warum findet man keinen Hinweis darauf, dass es sich um einen vierten Band handelt?
Jedenfalls ...

Warum bringt man den vierten Band einer Reihe heraus, wenn man die Vorgänger noch nicht herausgebracht hat?
Und warum findet man keinen Hinweis darauf, dass es sich um einen vierten Band handelt?
Jedenfalls habe ich keinen Hinweis gefunden, dass die ersten drei Teile mit Comisaria Ruiz bereits in deutscher Sprache erschienen sind. Und das, obwohl der erste Teil in Spanien bereits 2012 erschienen ist. Auf jeden Fall hätten die Bücher es verdient, wenn sie dem Niveau des vierten Bands entsprechen. Allerdings hat Goyas Ungeheuer den Nachteil, dass es sich um den vierten Teil einer Reihe handelt und ich den Eindruck habe, dass es hilfreich gewesen wäre, die Vorgänger zu kennen (allerdings spreche und verstehe ich kein Spanisch).
Sieht man davon ab ist GOYAS UNGEHEUER eine packende Geschichte mit einem kleinen Ausflug in die Kunstgeschichte. Ich persönlich finde das an sich schon spannend, auch wenn Berna Gonzales Harbour nicht ganz an Arturo Pérez-Reverte heranreicht. Aber trotzdem bietet Gonzales Harbour gut Krimiunterhaltung, mit interessanten Charakteren, die man vielleicht besser verstehen würde, wenn man die Vorgängerteile kennen würde. Ich will aber auf dieses Manko nicht länger herum reiten. Ist man sich der Tatsache bewusst, dass Teile fehlen kann man das Buch auch besser verstehen. Ich hatte immer den Eindruck, mir würde etwas fehlen (jetzt weiß ich auch warum). Aber ich würde mir wünschen, dass auch die anderen Romane um Comisaria Ruiz den Weg nach Deutschland finden, denn auch hier wird gezeigt, dass man spanische Krimiautoren gut lesen kann und ihnen auch eine Chance geben sollte.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Fängt gut an, nur das Ende ....

Arkham Horror: Dunkle Ursprünge 1
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Dunkle Ursprünge enthält vier atmosphärische Kurzgeschichten aus dem Arkham Horror-Universum. Dabei verhält es sich wie bei jeder Anthologie ... es gibt gute Geschichten und weniger gute.
Und ich muss ...

Dunkle Ursprünge enthält vier atmosphärische Kurzgeschichten aus dem Arkham Horror-Universum. Dabei verhält es sich wie bei jeder Anthologie ... es gibt gute Geschichten und weniger gute.
Und ich muss zugeben, dass mich die ersten drei auf ihre Art und Weise gut unterhalten haben, die letzte dagegen, DAS TOR IN DIE TIEFE, eher enttäuschend war. Während man es in den vorangegangenen Geschichten mit schrecklichen Wesen, Gottheiten und Kulten zu tun bekommt behandelt die vierte Geschichte das Thema Innsmouth und die Familie Walsh. Und leider wird dem Thema der Tiefen Wesen nichts Neues hinzugefügt, von daher ist diese die am wenigsten gelungene Geschichte, aber die anderen können durchaus durch interessante Geschichten und einem atmosphärischen Schauplatz punkten.
Nicht unbedingt Lovecraft, aber man kann das Wirken des "Meisters" im Hintergrund spüren. Kann man Lesen, muss man aber nicht. Es hilft mit Lovecraft einigermaßen vertraut zu sein, Kenntnisse des Spiels sind nicht nötig.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Höchst unterhaltsam

Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island
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Wer sich für Island und seine Sagen interessiert kommt an AUF DEN SPUREN VON HEXEN UND GEISTERN kaum vorbei. Auf kurzweilige, informative und gut recherchierte Weise bringt Bjarnason dem Leser die Sagenwelt ...

Wer sich für Island und seine Sagen interessiert kommt an AUF DEN SPUREN VON HEXEN UND GEISTERN kaum vorbei. Auf kurzweilige, informative und gut recherchierte Weise bringt Bjarnason dem Leser die Sagenwelt der Insel näher, erzählt unterhaltsame Geschichten von Zauberern und Hexen und zögert auch nicht, Zauber für alle möglichen Lebenslagen und Krankheiten zu benennen. Allerdings würde ich von deren Durchführung abraten, oft wird dabei das Blut oder Organe von Vögeln benötigt und besonders angenehm scheint das auch nicht zu sein. Außerdem erlaube ich mir eine gewisse Skepsis, was die Wirksamkeit der Zauberei anbelangt. Aber, auch wenn es manchmal doch etwas eklig ist, ist es doch interessant zu lesen.
Nebenbei erfährt der Leser natürlich auch vieles von Islands mehr oder weniger mystischen Orten, so dass man sich auch für eine Islandreise inspirieren lassen kann. Allerdings fällt das Lesen manchmal etwas schwer, da der Seitenaufbau manchmal etwas sperrig konstruiert ist und es wenige Absätze gibt. Es hätte dem Text nicht geschadet wenn eine bessere Struktur sichtbar gewesen wäre. Ebenso hätte eine Karte mit den entsprechenden Orten oder Illustrationen den Text aufgelockert.
Trotzdem können die Geschichten überzeugen und regen durchaus auch zum Schmunzeln an. Island wie man es kennt, und doch etwas anders.

Veröffentlicht am 07.10.2022

Ich habe mir mehr erwartet

Das Leuchten der Rentiere
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Das Buch hat leicht zwiespältige Gefühle bei mir hervorgerufen. Auf der einen Seite wird das Leben der Samen und ihre Beziehung zu den Rentieren sehr stimmungsvoll und authentisch beschrieben, ebenso die ...

Das Buch hat leicht zwiespältige Gefühle bei mir hervorgerufen. Auf der einen Seite wird das Leben der Samen und ihre Beziehung zu den Rentieren sehr stimmungsvoll und authentisch beschrieben, ebenso die Reaktion der Nichtsamen, die das Leben der Samen nicht verstehen.
Elsa ist ein starker und interessanter Charakter, deren Probleme das Buch dominieren und es dadurch noch realistischer machen.
Es ist zwar kein Sachbuch, aber wer mehr über das Leben der Samen erfahren möchte wird hier einiges erfahren und das auf angenehme und leicht verständliche Art. Aber, DAS LEUCHTEN DER RENTIERE ist ein Roman und das stellt gleichzeitig einen Schwachpunkt dar. Die Handlung konnte mich nicht überzeugen, so interessant auch die Person Elsa ist, aber nach dem Aufhänger (dem Mord des Rentiers) passiert sehr wenig und das zieht sich über eine lange Zeit hinweg …. so lange bis Elsa selbst erwachsen ist. Mag das ein Zeichen der Hilflosigkeit und der Intoleranz gegen indigener Völker sein, so weist der Roman hier Längen auf, die nur hin und wieder durch die eine oder spannende Szene unterbrochen werden. Schwierig gestalten sich die Zeitsprünge, die das Lesen etwas schwierig machen und der Geschichte noch mehr an Spannung nehmen.
Ich bin ein bisschen enttäuscht, denn trotz wichtiger Botschaft und Einblicke in eine fremde Kultur konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Manchmal passiert einfach zu wenig. Vielleicht hätte sich Ann-Helén Laestadius noch mehr auf das Leben der Samen beschränken sollen und den Mord an den Rentieren weniger in den Vordergrund gestellt. Oder genau anders herum. Mehr kriminalistische Arbeit (die es hier nicht gibt, DAS LEUCHTEN DER RENTIERE ist KEIN Krimi) und weniger Einsichten in die Samen-Kultur.
Ein guter Schreibstil reicht nicht, um eine überzeugende Handlung zustande zu bringen.

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