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Veröffentlicht am 23.04.2020

Über die Bedeutung der Insekten für den menschen ...

Planet der Insekten
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Ich hatte ein Buch über Insekten erwartet, ein Buch, das die Vielfalt der Sechsfüßer beschreibt und eine Art Liebeserklärung an die oft ungeliebten Krabbler. Ich habe mit einem interessanten Buch gerechnet.
Und ...

Ich hatte ein Buch über Insekten erwartet, ein Buch, das die Vielfalt der Sechsfüßer beschreibt und eine Art Liebeserklärung an die oft ungeliebten Krabbler. Ich habe mit einem interessanten Buch gerechnet.
Und was habe ich bekommen? Eine Liebeserklärung an die Insektenwelt und ein sehr interessantes Buch, das aber anders als erwartet war.
Statt einer Beschreibung/Vorstellung interessanter Arten führt David MacNeal tatsächlich durch den Planet der Insekten, wobei er auch für Würmern und Spinnen nicht halt macht.
Aber da sich der Mensch mit den Insekten den Planeten teilt und der Mensch die Angewohnheit hat sich seine Umgebung nach seinen Wünschen zu formen und seine Mitbewohner zu nutzen, sofern es möglich ist, zeigt MacLean auch die Menschen, die von den Tieren, die von anderen eher mit Schaudern betrachtet werden, fasziniert sind.
und man kann Insekten/Spinnen… auf vielfache Art nutzen, nicht nur als Briefbeschwerer oder schon aufgespießt in Schaukästen.
Das Buch stellt weniger die Insekten in den Mittelpunkt, als vielmehr die Mensch. David Mac lean beschreibt Beziehungen zwischen Menschen und Insekten, vermischt dabei eigene Erlebnisse mit Fakten und präsentiert einen Planeten der Insekten, den man nicht unbedingt erwartet hätte.
Er besucht Tierpräparatoren, die sich auf Spinnen und Insekten spezialisieren, Kammerjäger, Insektenschützer und -züchter, Wissenschaftler und interessierte Amateure. Er fährt nach Japan, wo die Insekten eine besondere Rolle spielen (und beliebter sind, als es im Westen der Fall ist).
Den Abschluss bildet ein langes Kapitel um die (Honig)Bienen, das sich nicht nur mit dem Bienensterben und möglichen Ursachen beschäftigt, sondern auch auf die Bedeutung der Biene für den Menschen eingeht.
Aufgebaut wie Reportagen entführen die einzelnen Kapitel zu Begegnung mit Menschen, die mit Insekten arbeiten. Verwoben mit den Beschreibungen der Besuche, die ihn rund um die Welt führen, werden die wichtigsten und/oder skurrilsten Fakten zum Thema Insekten serviert.
Wer also Wissenswertes über Ameisen, Bienen, Bettwanzen und Kakerlaken (um nur einige zu nennen) erfahren möchte und auch mehr über die Leute, die sich damit beschäftigen (Forscher, Sammler, Züchter, Gourmets) der wird am Planet der Insekten viel Freude haben.
Wer sich vor Insekten ekelt sollte sich das Buch ebenfalls nicht entgehen lassen. Man bekommt einen anderen Blick auf die (größtenteils) ekligen Tiere, die doch so bedeutend für uns sind.

Ein Planet ohne Mensch ist möglich, ein Planet ohne Insekten vermutlich undenkbar.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Nicht an den Haaren herbeigezogen

Leben
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Leben ist ein Buch, das erschreckend an die derzeitige Situation erinnert, auch wenn es sich nicht um ein Virus handelt, das für das Auslöschen diverser Arten (einschließlich unserer eigenen) verantwortlich ...

Leben ist ein Buch, das erschreckend an die derzeitige Situation erinnert, auch wenn es sich nicht um ein Virus handelt, das für das Auslöschen diverser Arten (einschließlich unserer eigenen) verantwortlich ist. Aber … Parallelen können gezogen werden, auch wenn ich nicht hoffe, dass COVID-19 ebenso verlaufen und enden wird.
Aber ich greife zu viel voraus.
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Eine interessante Ausgangssituation, fiktive und reale Hintergrundinformationen und eine spannende Jagd auf ein Heilmittel gegen das Massensterben, gemixt mit den Interessen einzelner.
Ich gebe zu, dass mich tatsächlich der Hintergrund und die Geschehnisse mehr interessiert haben, als die agierenden Personen, die meiner Ansicht nach (vielleicht mit Ausnahme von Fabian Nowack, aber auch der war mir ziemlich egal und wenn er gestorben wäre, wäre mir das nicht nahe gegangen).
Leider lässt das Buch mit der Zeit nach und gegen Ende, wenn es zum Showdown der Gegenspieler kommt, wird es sehr actiongeladen, vorhersehbar und eigentlich auch uninteressant.
Aber ich gebe auch zu, dass ich das erwartet habe. Nicht viele Bücher können den Spannungsbogen halten, vor allem, wenn sie sich auf wissenschaftlichem Terrain begeben.

In Bezug auf die derzeitige Situation interessant (und beängstigend), am Anfang spannend mit interessanten Informationen zu aktuellen Themen (die zwar wegen COVID-19 etwas in den Hintergrund treten), interessante Gedankenspiele, aber leider zum Ende hin etwas abflachend.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Enttäuschend ...

Racheopfer
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Von DIE STIMME DES ZORNS war ich ja regelrecht begeistert und natürlich hatte ich Blut geleckt und wollte mehr von Francis Ackerman Jr/Ethan Cross lesen. Noch befindet sich die Ackerman-Reihe auf meiner ...

Von DIE STIMME DES ZORNS war ich ja regelrecht begeistert und natürlich hatte ich Blut geleckt und wollte mehr von Francis Ackerman Jr/Ethan Cross lesen. Noch befindet sich die Ackerman-Reihe auf meiner Wunschliste, aber ich habe vor, zumindest den ersten Band zu lesen, denn ich muss zugeben, dass meine Begeisterung etwas geschmälert wurde, nachdem ich RACHEOPFER gelesen habe.

Die Geschichte ist etwas lieblos, die Charaktere farblos, selbst Francis Ackerman Jr. hat nichts von der Faszination, die ich in DIE STIMME DES ZORNS gespürt habe.

Ich habe auch nicht den Eindruck eine Vorgeschichte zu bekommen, nur eine weitere Episode über Francis Ackerman Jr. Aber ich kenne die Ackerman-Romane nicht (noch nicht).

Alles in allem enttäuschend.

Eine Handlung, die nicht wirklich innovativ ist und von der ich mir mehr erwartet hätte. Potential wäre vorhanden gewesen. Psychiatrische Anstalten können durchaus interessant sein, aber auch langweilen, wie man es in diesem Fall sieht. Der Ausgang der Geschichte ist zu vorhersehbar.

Ethan Cross versucht seinen Charakteren Tiefe zu verleihen, aber es gelingt ihm nicht. Tatsächlich schafft er es dadurch eher, Ackermans schillernde Gestalt zu einem uninteressanten, nicht sonderlich intelligent wirkenden Serienmörder zu machen. Das hat er meiner Meinung nach nicht verdient.

Und das Schicksal der anderen Charaktere (sozusagen die Opfer) berührt auch niemanden.

Ich hatte mehr erwartet.

Hätte ich RACHEOPFER vor DIE STIMME DES ZORNS gelesen, würde ich die Serie nicht weiter verfolgen. Aber noch werde ich Ackerman Jr/Ethan Cross eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Brutal, langweilig und unglaubwürdig

Die Fesseln des Bösen
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Ich weiß nicht, was ich von DIE FESSELN DES BÖSEN halten soll. Ich habe früher gerne Bücher von Grangé gelesen (DIE PURPURNEN FLÜSSE; DAS IMPERIUM DER WÖLFE, DER FLUG DER STÖRCHE) und mir hat sein Stil ...

Ich weiß nicht, was ich von DIE FESSELN DES BÖSEN halten soll. Ich habe früher gerne Bücher von Grangé gelesen (DIE PURPURNEN FLÜSSE; DAS IMPERIUM DER WÖLFE, DER FLUG DER STÖRCHE) und mir hat sein Stil gefallen. Lange Zeit habe ich nichts mehr von ihm gelesen, aber ich habe es mir immer wieder vorgenommen. Dann fielen mir DIE FESSELN DES BÖSEN (als Rezensionsexemplar) in die Hände. Begierig begann ich zu lesen. Und wurde geschockt.
Der erste Teil des Buches führt in die Welt des Extrem-SM ein, da wird brutal und wenig beschönigend auf verschiedene teilweise fragwürdige Praktiken eingegangen und man stellt sich die Frage, ob das wirklich sein muss.
Manchmal ist es einfach zuviel des Guten und die Story treibt es genauso wenig voran. Vor allem, da all das im zweiten Teil keine Rolle mehr spielt.
Anders als der erste Teil, der zwar mit einigen schwer verdaulichen Szenen aufwarten kann, nicht aber mit Spannung, entwickelt sich der zweite Teil zu einer uninteressanten Beschattungsjagd des Verdächtigen Sobieskys.
Der dritte Teil jedoch ist tatsächlich spannend, hat allerdings auch seine Schwächen.
Zweifel an der Schuld des Verdächtigen werden während seiner Gerichtsverhandlung geäußert, neue Beweise könnten ihn unschuldig sprechen, es ist ein hin und her.
Und wieder taucht die Frage auf, warum man sich anfangs durch die Untiefen des Sadomasochismus bewegen muss, wenn diese später nur eine geringe Rolle spielen.
Wie so vieles andere auch (Corsos Verhältnis zu seiner Exfrau und seinem Sohn z. B.).
Manchmal poetisch, manchmal zu drastisch, windet sich Grangé durch einen Thriller, der stellenweise fesseln kann (ich entschuldige mich für das Wortspiel), streckenweise schockiert und langweilt und dann mit ständig neuen Entwicklungen versucht doch noch zu einem unerwarteten Ende zu kommen, nur um dieses dann doch zu sehr konstruiert und unglaubwürdig zu präsentieren.

Irgendwie wirkt das Werk unausgegoren, verwirrend und ich gestehe, dass ich anfangs tatsächlich überlegt habe, abzubrechen.
Wer es ekelhaft und brutal mag, wird vielleicht seine Freude an diesem Werk haben, wer jedoch einen spannenden gut durchdachten Thriller erwartet ... sollte die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Besser als der Vorgänger...

Sturmschwingen
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Die interessante Geschichte um Amalia und Zaira geht weiter. Und der zweite Teil ist noch spannender als der Anfang. Die beiden unterschiedlichen Charaktere haben sich zusammen gefunden und gelernt miteinander ...

Die interessante Geschichte um Amalia und Zaira geht weiter. Und der zweite Teil ist noch spannender als der Anfang. Die beiden unterschiedlichen Charaktere haben sich zusammen gefunden und gelernt miteinander auszukommen. In gewisser Weise sind es Freundinnen geworden, die sich gegenseitig vertrauen.

Nachdem sich Amalia auf dem diplomatischen Parkett bewiesen hat wird sie erneut auf eine schwierige Aufgabe geschickt.

Sturmschwingen ist zwar nicht weniger politisch als Flammenflug, aber die Magie spielt eine größere Rolle. Auch die Politik ist eine andere als im Vorgänger, denn auch wenn es ein paar Intrigen gibt, so ist es eher ein gemeinsames Ziel das zu erreichen gilt.

Spannender als Teil eins, magischer als Teil eins, mit einigen witzigen und einigen grausamen Szenen. Undurchschaubare politische Verwicklungen, undurchschaubare Gegenspieler und unerwartete Wendungen machen Sturmschwingen zu einem wahren Lesevergnügen für Fantasyfans.

Vieles, was mir im ersten Teil nicht gefallen hat, wurde hier verbessert. Die Gegenspieler sind durchaus ernstzunehmen und gut charakterisiert, so dass ihre Motive (größtenteils) nachvollziehbar sind.

Und die Geschichte geht weiter ... ich freue mich darauf.

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