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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2019

Größtenteils langweilig und oberflächlich

Die Letzten ihrer Art
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Die letzten ihrer Art ist der dritte Teil von Maja Lundes literarischem Klimaquartetts.
In Die Geschichte der Bienen ging es (mehr oder weniger) um Bienen, in Die Geschichte des Wassers (wie der Name schon ...

Die letzten ihrer Art ist der dritte Teil von Maja Lundes literarischem Klimaquartetts.
In Die Geschichte der Bienen ging es (mehr oder weniger) um Bienen, in Die Geschichte des Wassers (wie der Name schon sagt und ich vermute, auch wenn ich dieses Buch nicht gelesen habe) um Wasser und in Die letzten ihrer Art geht es um … Pferde, genauer gesagt um das Przewalskipferd.
Wie auch in der Geschichte der Bienen werden Geschichten aus unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt:
Norwegen, 2064
Isa und ihre Mutter Eva leben allein auf einem Hof mit verschiedenen seltenen Tieren. Der Klimakollaps ist eingetreten und die Menschen sind auf der Flucht nach Norden, denn im Süden gibt es kaum noch Nahrung und Wasser.
Als wegen eines verregneten Sommers nicht genug Futter für die Tiere bleibt, will Isa weiter nach Norden ziehen. Doch ihre Mutter möchte unbedingt die zwei Wildpferde retten.
Mongolei, 1992
Die deutsche Tierärztin Karin entlässt eine Herde Wildpferde in die Freiheit. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Mathias.
Russland, 1881
Michail arbeitet im Zoo St. Petersburgs. Als er von den seltenen Wildpferden der Mongolei hört, glaubt er, sie könnten eine Attraktion sein und den Park retten. Er plant eine Expedition, um die scheuen Tiere einzufangen.

Die Geschichte der Bienen war leidlich interessant, aber ganz nett (allerdings eher in der Kategorie: Kann man lesen, muss man aber nicht). Ich weiß nicht, was ich von Die letzten ihrer Art erwartet habe, aber die Geschichte des Przewalskipferds finde ich nicht uninteressant. An den Handlungsstrang aus der Zukunft hatte ich keine großen Erwartungen, von daher wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Das Jahr 2064 fand ich sehr langweilig. Die Auswilderung der Pferde im Jahr 1992 war leidlich interessant. Tatsächlich war das einzige, was mich weiter lesen lies die Geschichte aus dem Jahr 1881.
Die Expedition in die Mongolei war leidenschaftlich geschrieben und sehr gefühlvoll, was das zwischenmenschliche anbelangte. Dagegen kamen mir die anderen Handlungsstränge/Zeitzonen eher oberflächlich vor.

Überzeugt hat mich das Buch nicht.
Maja Lunde mag eine wichtige Botschaft verbreiten und auch einige wichtige Fragen aufwerfen, aber … man kann wichtige Botschaften auch interessanter/spannender gestalten.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Besser als erwartet

Something she lost
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Mir hat das Buch gefallen.
Es beginnt ganz harmlos mit lustigen Beschreibungen von Partygästen in Kostümen, wird dann etwas mysteriös und baut langsam eine subtile Art der Spannung und des Horrors auf. ...

Mir hat das Buch gefallen.
Es beginnt ganz harmlos mit lustigen Beschreibungen von Partygästen in Kostümen, wird dann etwas mysteriös und baut langsam eine subtile Art der Spannung und des Horrors auf. Lange zeit wird man im Dunklen über die Geschehnisse gelassen, aber es wird nie langweilig. Dann kommt die Betonpfeilerfabrikmethode (ein Zaunpfahl hätte genügt), die mir etwas weniger gefallen hat. Kurzfristig geht die angenehme Subtilität der Geschichte verloren und man wird sehr hart mit dem Horror vergangener Tage konfrontiert, nur um dann wieder in die Subtilität der Geschichte und anscheinend nicht nachvollziehbare Persönlichkeitsänderungen einzutauchen.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass mir der Großteil des Buchs gefallen hat und ich angenehm unterhalten wurde, das Buch kaum aus den Händen legen wollte und mich über die eine oder andere überraschende Wendung freuen konnte.
Leider hat mir der Schluss nicht besonders gefallen, aber das ist oft bei Büchern dieser Art so. Es wird Spannung aufgebaut, eine geheimnisvolle Handlung wird nach und nach aufgebaut und lässt Nerven zerreißen und dann kommt das Ende und das ist: Platt.
Im Fall von Something she lost fand ich es zu actionlastig und dadurch zum Anfang der Geschichte nicht passend.
Sieht man aber darüber hinweg (und manch gute Filme haben ein besch.... Ende, obwohl man sich bis dahin gut unterhalten hat) und übersieht auch manch belanglose (und unwichtige) Nebenstränge, wird man (bei einer nebelverhangenen Nacht) gut unterhalten.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Unterhaltsam

Der zehnte Gast
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Mir hat das Buch von Anfang an gefallen. Schnee, ein einsames Hotel (kommen da Erinnerungen hoch?) und eine Gruppe anscheinend unbedarfter Gäste ... daraus kann man einen spannenden Thriller basteln (oder ...

Mir hat das Buch von Anfang an gefallen. Schnee, ein einsames Hotel (kommen da Erinnerungen hoch?) und eine Gruppe anscheinend unbedarfter Gäste ... daraus kann man einen spannenden Thriller basteln (oder gähnende Langeweile). Natürlich sind einige Dinge vorhersehbar, aber man erwartet diese auch. Natürlich wird das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten, natürlich fällt der Strom aus, natürlich gibt es eine Leiche und natürlich muss einer der Gäste (oder der Hotelbesitzer und sein Sohn) der Mörder sein, wenn sich nicht noch ein ungebetener Besucher auf dem Gelände versteckt ...

Eine klassische Situation, wie man sie bereits von Agatha Christie (MAUSEFALLE) und anderen Autoren kennt. Aber, das spielt keine Rolle, denn Shari Lapena ist ein atmosphärisches, stimmungsvoller Thriller gelungen, der ein bisschen wie eine Seifenoper beginnt und man nichts Böses erahnt (obwohl ... man weiß dass es ein Thriller ist, also hat man auch Erwartungen). Nachdem man etwas von der Atmosphäre eingelullt wurde und mit den Personen vertraut gemacht wurde (dies geschieht durch wechselnde Perspektiven) verändert sich durch das Auftauchen der Leiche alles und nicht nur bei den Personen des Buchs macht sich Paranoia breit. Wilde Verdächtigungen und Mutmaßungen lassen den Leser das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Spannung pur, die meiner Meinung nach leider nicht ganz bis zum Schluss durchgehalten wird. Sobald die Polizei den Schauplatz des Geschehens betritt (aber das ist relativ spät und kurz vor dem Ende) lässt die Spannung etwas nach und auch die Situation wird entkräftigt, was sich auch im Nachlassen der Atmosphäre bemerkbar macht. Ich will damit nicht sagen, dass es langweilig wird, aber das Ende kommt doch ein bisschen zu schnell.

Und trotzdem überraschend. Ich hatte meinen Täter zu einem Zeitpunkt bereits, aber ich lag auf der falschen Spur. Die klassische Situation wartet durchaus mit einer oder anderen Überraschung auf und auch wenn das Ende weniger spannungsgeladen ist, als es DER ZEHNTE GAST verdient hätte, so wird ein tolles Buch für lange Winterabende geboten.

Man sollte vielleicht nicht unbedingt mit fremden Leuten in einer einsamen Hütte eingeschneit sein ...

Veröffentlicht am 09.11.2019

Starker Beginn, aber dann ...

Stilles Kind
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Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch anbelangt. Am Anfang dachte ich an einen klassischen Geisterhauskrimi. Ein Bauernhof im Schnee mit merkwürdigen Vorkommnissen und anscheinend kein Mensch, der ...

Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch anbelangt. Am Anfang dachte ich an einen klassischen Geisterhauskrimi. Ein Bauernhof im Schnee mit merkwürdigen Vorkommnissen und anscheinend kein Mensch, der das verursachen könnte. Das klang spannend, mystisch und zog mich in den Bann. Ich konnte nicht aufhören zu lesen (und dank des angenehmen fesselnden Schreibstil der Autorin war es ein schnelles Vergnügen, fast so, als würde ich den Inhalt in mich einsaugen).
Teil eins blieb spannend bis zum Schluss.
Mit Teil zwei änderte sich die Erzählperspektive und die Hauptperson und leider lies mein Interesse nach. Gut geschrieben war auch dieser Teil, aber das mystische, unerklärliche war verschwunden und die klassische Version einer Opfer/Täter-Beziehung (wie ich sie schon interessanter gelesen habe, wie etwa in Stephen Kings Klassiker MISERY) begann. Auch wenn es zwischen Opfer und Täter eine Besonderheit gab (die ich hier aber nicht verraten möchte, auch wenn der Titel schon einiges verrät), so wurde ich nicht überzeugt.
Teil eins war spannend, Teil zwei war ... ich will nicht sagen langweilig, aber die Geschichte ging mir nicht nahe. In gewisser Weise konnte ich zwar die Denkweise des Täters (ich nenne ihn so, weil ich keine Namen verraten möchte) nachvollziehen, aber die Handlungsweise war mir dann doch etwas an den Haaren herbei gezogen.
Schade eigentlich, denn das Buch begann sehr vielversprechend und unerwartet, da ich zwar mit einem Psychothriller gerechnet hatte, nicht aber mit der eventuellen Existenz von Geistern. Aber genau das war es dann, was den ersten Teil so interessant machte.
Leider lässt danach das Spannungsniveau nach und Teil drei wirkt auf mich eher wie ein Epilog, der schnell erzählt werden muss.

Und dabei hat Stilles Kind so vielversprechend angefangen ...

Veröffentlicht am 31.10.2019

Was für eine Enttäuschung

Schwarzer Leopard, roter Wolf
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Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten ...

Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten und Märchen gelesen habe.
Es klang nach einer interessanten Geschichte (und ich habe mir erlaubt Vergleiche mit dem Herrn der Ringe und dem Lied von Eis und Feuer zu ignorieren, da ich von beiden nur bedingt Fan bin) und dann fing ich an zu lesen.
Bereits auf den ersten Seiten dachte ich mir: Was soll das?
Nach weiteren Seiten, durch die ich mich gequält habe dachte ich mir: Warum lese ich das?
Ab Seite 50 kam die Überlegung auf das Buch abzubrechen, aber ab Seite 100 dachte ich: Ich lese weiter, komme was da wolle.
Und jetzt, nachdem ich fertig bin kann ich immerhin sagen, dass ich entweder das schlechteste Buch in diesem Jahr gelesen habe oder ich zu wenig Alkohol oder Drogen konsumiert habe, um Zugang zu diesem „Meisterwerk“ zu finden.
Als Alternative kann ich höchstens folgendes anbieten: Ich habe das Buch nicht verstanden.

Es gab nichts an diesem Buch was mir gefallen hat. Die Sprache war verwirrend und der häufige Gebrauch des Wortes ficken störte auch. Manchmal las es sich wie ein poetischer Porno mit zahlreichen Taboos und NoGos, dann wieder klang afrikanischer Kolonialstil durch, aber meistens wirkte alles für mich wie ein unausgegorener Mix aus Worten, die nicht unbedingt in Zusammenhang stehen mussten.
Die Handlung, soweit sie erkennbar war, konnte mich auch nicht fesseln und wenn ich ehrlich bin: Es war sehr hart das Ende des Buchs zu erreichen …
Und das ist der Auftakt einer Trilogie?

Nun gut, ich fand den Herrn der Ringe schon langatmig, aber dort habe ich wenigstens verstanden um was es ging.
Schwarzer Leopard, Roter Wolf ist ein Buch, das meiner Meinung nach nur deswegen so hoch gelobt wird, weil es so schlecht ist und sich sonst nicht verkaufen würde.

Ist das Literatur oder kann das weg?

Ich habe noch kein Buch von Marlon James gelesen, aber anhand seiner Bio hatte ich großartiges erwartet.
Für seien Roman „Eine kurze Geschichte on sieben Morden“ erhielt erden MAN BOOKER PRIZE und das Time Magazin zählte ihn zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2019.

Ich lebe wohl in aeiner anderen Welt und habe andere Ansprüche.

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Buch hat mich gnadenlos enttäuscht. Es mag keine leicht Kost sein, aber für mich war es eher unverdaulich.
Schade.