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Veröffentlicht am 07.03.2019

Enttäuschend

Die Maus zum Gärtner machen
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Ach, wie ich sie vermisse … die guten alten Mrs Murphy-Romane. So sehr mich die ersten Bände auch fasziniert und ausnehmend gut unterhalten haben (siehe hier), so enttäuschend sind sie beiden letzten Bände ...

Ach, wie ich sie vermisse … die guten alten Mrs Murphy-Romane. So sehr mich die ersten Bände auch fasziniert und ausnehmend gut unterhalten haben (siehe hier), so enttäuschend sind sie beiden letzten Bände (Ist die Katze aus dem Haus; Die Maus zum Gärtner machen).
Ist tatsächlich die Luft raus? Oder fehlt mir der Übergang zwischen den ersten und den letzten Bänden?
Ich kann es nicht sagen, aber … etwas fehlt. Ich vermisse das alte Postamt und die belanglosen, aber manchmal hilfreichen Gespräche der Angestellten und Kunden, den Klatsch und Tratsch und die Leichtigkeit der Erzählweise, die den eigentlichen Kriminalfall unwichtig erscheinen lässt. Und nachdem man das Buch zu Ende gelesen hat, durfte man feststellen, dass man sich gut unterhalten gefühlt hat. Was will man von einem Buch mehr?
Nun, irgenwann scheint das aus den Mrs. Murphy-Romanen verschwunden zu sein. Das Leichte, Belanglose weicht langweiliger Belanglosigkeit, die Charaktere dienen fast nur noch als Stichwortgeber und die Tiere haben auch nicht mehr viel zu sagen. Es würde nicht auffallen, wenn die Katzen und Hunde gar nicht auftauchen würden und wenn die nervigen Rauchschwalben eine besondere Rolle haben sollten, so ist mir diese entgangen.
Leider ist die Fortführung der zweiten Zeitebene nicht unbedingt hilfreich. Statt der Ereignisse des 18. Jahrhundert hätte ich mir mehr aus dem 21. Jahrhundert gewünscht. Ich mag Susan, Harry und Coop, ebenso wie Mrs Murphy, Tucker und Konsorten. Aber in diesem Roman bekommen sie nicht die Rolle, die sie verdient hätten.
Sehr schade. Ach ja, der eigentliche Kriminalfall konnte mich auch nicht fesseln.
Ob da wieder was Besseres nachkommt, oder ob das das Niveau der nachfolgenden Fälle sein wird?

Veröffentlicht am 06.03.2019

Ein MUSS für Sherlock Holmes. Fans

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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Man muss kein Sherlock-Holmes-Fan sein, um das Buch zu mögen. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Werk von Arthur Conan Doyle (und auch anderen Autoren seiner Zeit), aber die Zusammenhänge werden ausreichend ...

Man muss kein Sherlock-Holmes-Fan sein, um das Buch zu mögen. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf das Werk von Arthur Conan Doyle (und auch anderen Autoren seiner Zeit), aber die Zusammenhänge werden ausreichend erklärt, dass auch ein Doyle-Laie den Anschluss an die Handlung(en) nicht verliert. Und vielleicht greift er danach zu einem Buch des genialen Autors ...

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete spielt in zwei Zeitebenen, die scheinbar kaum etwas mit einander zu tun haben (sieht man davon ab, dass in beiden Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes eine Rolle spielen) und beide weisen interessante Charaktere und abwechslungsreiche Wendungen in der Handlung auf.

So richtig weiß man nie, ob die (ultimativen) Vermutungen stimmen, aber natürlich klärt sich alles und auch die Verbindung der beiden Handlungsstränge wird offensichtlich.

Der Roman ist spannend geschrieben und da jede Zeit ihr eigenes Kapitel hat, wird es auch nicht unübersichtlich. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen (selbst, wenn man es bereits zu Ende gelesen hat).

Eine absolute Empfehlung für Krimifans, Freunde von Sherlock Holmes/Arthur Conan Doyle und des Viktorianischen Zeitalters.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Lesenswert und Informativ!

Die Reise unserer Gene
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Ich würde jetzt gerne behaupten, dass ich von Archäogenetik noch nie gehört habe und das Buch diesbezüglich eine Offenbarung für mich war und mich in eine mir neues Thema eingeführt hat.
Aber … dem ist ...

Ich würde jetzt gerne behaupten, dass ich von Archäogenetik noch nie gehört habe und das Buch diesbezüglich eine Offenbarung für mich war und mich in eine mir neues Thema eingeführt hat.
Aber … dem ist nicht so. Ich habe von Archäogenetik durchaus schon gehört und bin auch oberflächlich mit der Arbeit von Svante Pääbo und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA) vertraut.
Ich will damit aber nicht sagen, dass mich das Buch gelangweilt hätte und ich alles vorher schon gewusst habe. Denn so ist es nicht. Einiges war mir bekannt aber ein Großteil der Informationen war mir neu. Und einige Kapitel fand ich (aus persönlicher Sicht) sehr spannend (obwohl das ganze Buch an sich sehr spannend und wissenschaftlich aktuell ist): Die Rolle von Haustieren (Pferden und Kühen hauptsächlich) und Krankheitserregern (diversen Bakterien wie Yersinia pestis, dem Pesterreger)
Das Buch ist wissenschaftlich so fundiert und aktuell, wie man es von einem Professor an einem Max-Planck-Institut erwarten kann. Trotzdem ist es verständlich geschrieben, so dass auch ein Laie, der von Archäogenetik keine Ahnung hat (wie vermutlich der Großteil der Leser dieses Buchs) versteht, um was es geht und auch die Entdeckungen und Erkenntnisse nachvollziehen kann. Vielleicht ist das der Zusammenarbeit mit dem Journalisten Thomas Trappe zu verdanken.

Die Reise unserer Gene ist eine Reise in unsere eigene Vergangenheit und zeit woher wir kommen und wer wir sind, bzw. wo wir unsere Verwandten finden können. Und dabei bekommt man sehr interessante unerwartete Erkenntnisse.
Migration ist kein neues Phänomen und glaubt man den Autoren des Buchs (und es fällt schwer es nicht zu tun), dann sind die Flüchtlingsströme der letzten Jahre harmlos (und vielleicht sogar genetisch bedeutungslos).

Wohin sich die Menschheit (und ihre Gene) entwickeln bleibt wohl Spekulation, aber der Blick in die Vergangenheit ist lesenswert genug.
Es zeigt woher wir kommen und was/wer wir sind (und dabei ist es egal ob Deutscher oder Europäer , mit und ohne Migrationshintergrund … denn unsere Wurzeln sind nicht immer da, wo wir sie vermuten … oder sie gerne hätten)

Veröffentlicht am 21.02.2019

Auch Kuscheltiere haben es schwer

Drei Helden für Mathilda
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Was wenn Kuscheltiere plötzlich lebendig werden? Nun die drei Helden aus Drei Helden für Mathilda sind einfach lebendig, Erklärungen dafür gibt es nicht, braucht es auch nicht. Zumindest für Kinder scheint ...

Was wenn Kuscheltiere plötzlich lebendig werden? Nun die drei Helden aus Drei Helden für Mathilda sind einfach lebendig, Erklärungen dafür gibt es nicht, braucht es auch nicht. Zumindest für Kinder scheint es nichts Ungewöhnliches zu sein, wenn Plüschtiere wie echte Lebewesen handeln. Und die Abenteuer von Affe, Löwe und Bär sind nicht nur liebevoll von Daniel Napp illustriert, der kleine Leser kann auch richtig mitfiebern, denn die drei erleben Ungeheuerliches und Gefährliches (wenn man ein Stofftier ist, aber wer möchte schon, dass das Lieblingsstofftier fast auseinandergenommen wird …). Grausam wird es nicht, aber immer wieder spannend. Auch Stofftiere können Abenteuer erleben.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Es geht besser ...

Überfallen
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Bisher habe ich noch keinen Roman von Kevin Hearne gelesen und meine bisherigen Berührungen mit dem eisernen Druiden beziehen sich auf Oberons blutige Fälle.
Nun ja, Anthologien zeichnen sich dadurch aus, ...

Bisher habe ich noch keinen Roman von Kevin Hearne gelesen und meine bisherigen Berührungen mit dem eisernen Druiden beziehen sich auf Oberons blutige Fälle.
Nun ja, Anthologien zeichnen sich dadurch aus, dass sie meist sehr unterschiedliche Geschichten enthalten, sowohl von der Handlung (natürlich), als auch von der Qualität.
Insgesamt werden neun Geschichten präsentiert, aber überzeugt haben mich die wenigsten. Tatsächlich kann ich nur ein einziges Highlight nennen, und dabei handelt es sich nicht einmal um eine Geschichte um/von Atticus: Der Schwarze Mann vom Boora-Moor, erzählt von Erzdruide Owen Kennedy.
Und was die Beutelteufel anbelangt … nun ja, so sehr ich die kleinen Kerlchen auch mag, die Geschichte um den Ursprung der Devil Facial Tumour Disease (DFTD) und die Druidenheilung hat mich nicht überzeugt (und wäre auch etwas zu einfach)
Zu Beginn jeder Geschichte wird erklärt wer sie wann erzählt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich die entsprechenden Bücher kennen müsste.
Überfallen ist ein netter Kurzgeschichtenband, den man lesen kann, aber nicht muss und ob man ihn unbedingt lesen muss, um bestimmte Dinge aus dem Atticus-Universum zu verstehen, bezweifle ich (auch wenn ich es natürlich nicht sagen kann … noch kenne ich keinen der Romane).
Oberons blutige Fälle haben mir besser gefallen.