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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

Enttäuschend

Parasit ToGo
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Ich habe eine Vorliebe für skurrile Geschichten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich meistens enttäuscht werde.
Meist klingt die Inhaltsangabe oder der Klappentext interessanter als der Inhalt es dann ...

Ich habe eine Vorliebe für skurrile Geschichten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich meistens enttäuscht werde.
Meist klingt die Inhaltsangabe oder der Klappentext interessanter als der Inhalt es dann tatsächlich ist.
Ein Roman aus der Sicht eines Parasiten klingt schon sehr skurril und vielversprechend.
Der Roman hat mich enttäuscht. Ganz nett geschrieben, aber ich hatte Schwierigkeiten der Sichtweise des Parasiten zu folgen, die doch sehr menschlich war, zu menschlich für meinen Geschmack (aber anders hätte man den Roman wohl auch nicht schreiben können). Es ist eine Art Reisebericht von Körper zu Körper und die Schwierigkeiten, aber in manchen Dingen ging es mir zu schnell bzw. blieb mir zu oberflächlich (vor allem wenn ToGo in verschiedenen Tieren verweilte). Besonders witzig geschrieben ist die Geschichte auch nicht.
Ein vielversprechender Inhalt (für jemanden, der sich für Parasiten interessiert), aber die Umsetzung ist nicht so gelungen. Man hätte mehr daraus machen können. Weniger Wirte, mehr Handlung und vielleicht auch eine leichte Änderung in der Sichtweise des Parasiten, der doch allzu menschlich denkt, hätte meiner Meinung nach nicht geschadet.
Parasit ToGo ist ein Roman, den man zwar lesen kann (schlecht geschrieben ist er nicht), aber man versäumt nichts, wenn man es nicht tut.
Eine skurrile Ausgangssituation in belangloser Verpackung, mehr nicht. Es gibt lustigere/skurrilere Geschichten.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Was man u. a. über Elefanten wissen muss

111 Dinge über Elefanten, die man wissen muss
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Muss man diese Dinge wirklich wissen? Nun ja, das Buch bietet so einiges über Elefanten und darunter sind zahlreiche interessante Fakten. Wer sich für Elefanten interessiert wird seine Freude daran haben. ...

Muss man diese Dinge wirklich wissen? Nun ja, das Buch bietet so einiges über Elefanten und darunter sind zahlreiche interessante Fakten. Wer sich für Elefanten interessiert wird seine Freude daran haben. Man erfährt viel über die Anatomie der Tiere, Zoohaltung, Unterschiede und Verwandtschaft. Auch einige geschichtliche Persönlichkeiten (u. a. Hannibals Kriegselefanten) werden vorgestellt.
Man erfährt wirklich viel über Elefanten (weitaus mehr als 111 Dinge) und von daher ist das Buch ein echter Wissensspeicher.
Nachdem die beiden Autoren dem Kölner Zoo sehr verbunden sind erfährt man auch einiges über den Zoo und seine Elefanten. Aber das sind nicht unbedingt Dinge, die man WISSEN muss.
Abgesehen davon ist das Buch jedem zu empfehlen der mehr über Elefanten wissen will. Kurz und einfach erklärt, mit schönen Bildern, bekommt man das, was das Buch verspricht …:
111 Dinge über Elefanten, die man wissen muss

Ach ja … Elefantenkaffee gibt es auch …

Veröffentlicht am 31.01.2019

Kurzweilig und gar nicht (so) kitschig

Schund und Sühne
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Ich habe Dostojewskys Schuld und Sühne nie gelesen, genauso wenig wie diverse Groschenromane (sieht man von Professor Zamorra und diverse SF-Reihen ab, aber das sind ja nicht wirklich megakitschige Fürstenromane).
Es ...

Ich habe Dostojewskys Schuld und Sühne nie gelesen, genauso wenig wie diverse Groschenromane (sieht man von Professor Zamorra und diverse SF-Reihen ab, aber das sind ja nicht wirklich megakitschige Fürstenromane).
Es spielt aber keine Rolle (Zu Schuld und Sühne gibt es genug bei Wikipedia zu lesen, Ähnlichkeiten zwischen diesem und den hier rezensierten Werk gibt es nicht, abgesehen von der Ähnlichkeit des Titels.
Der Klappentext war so abgedreht, da konnte ich nicht widerstehen können und habe das Buch über Netgalley angefragt und auch bekommen. Und dann fing ich an zu lesen. Ich wurde gut unterhalten, hatte aber immer das Gefühl, da geht noch mehr, das geht noch abgedrehter.
Anna Basener schreibt eine witzige Parodie auf Groschenromane und die beliebte Welt des Adels. Unterhaltsam geschrieben, besticht der Roman durch Situationskomik und abgedrehte Gespräche. Der Schund und der Kitsch werden auf die Schippe genommen ohne dass der Roman selbst zu Schund und Kitsch verkommt. Und ... Sex gibt es auch.
Schund und Sühne ist für alle die es (in leichter Form) etwas abgedreht haben wollen, die einmal die wahre Schlossluft schnuppern wollen (haha) oder sich einfach an den Standesunterschieden der beteiligten Personen ergötzen wollen.
Vielleicht hätte es noch abgedrehter sein können, vielleicht ist das aber auch genau richtig so, wie Anna Basener es geschrieben hat.
Kurzweilige Unterhaltung ist garantiert.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Kenntnisse in "Österreichisch" von Vorteil

Das Nischenviech
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Bisher kannte ich Ernst Molden nicht, und was seine musikalischen Leistungen anbelangt ist das auch nicht mein Geschmack. Man muss wohl Österreicher/Wiener sein, um mit dem Namen etaws anfangen zu können.
Trotzdem ...

Bisher kannte ich Ernst Molden nicht, und was seine musikalischen Leistungen anbelangt ist das auch nicht mein Geschmack. Man muss wohl Österreicher/Wiener sein, um mit dem Namen etaws anfangen zu können.
Trotzdem hat mich das Nischenviech neugierig gemacht (auch wenn ich die entsprechende Kolumne nicht kenne).
Als ich dann angefangen habe zu lesen wurde ich etwas an Unsere unbekannte Familie erinnert. Aber tatsächlich gibt es keine Gemeinsamkeiten und Das Nischenviech entwickelt sich zur unterhaltsamen Lektüre, die allerdings auch einige Kenntnisse der „österreichischen Sprache“ abverlangt.
Molden vermischt seine eigenen Gedanken und Erlebnisse mit Wissenswerten zur entsprechenden Tierart. Dabei beschränkt er sich (mit wenigen Ausnahmen) auf Tiere, die man (nicht nur vor der Wiener) Haustür findet. Darunter auch Bettwanzen, Kopfläuse und diverse andere Insekten. Die Beiträge sind kurz, aber unterhaltsam, teilweise witzig und immer mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben.
Kurzweilige Unterhaltung ist garantiert und der eine oder andere wird tatsächlich einen anderen Blick auf die eher ungeliebten oder weniger bekannten (und ignorierten) Tiere der Heimat bekommen.
Und ja, ich musste tatsächlich bei einigen Worten nach deren Bedeutung recherchieren … deutsch ist nicht gleich deutsch, aber auch das macht den Reiz dieses kleinen Buches aus: Lokalkolorit in Sprache und Beschreibung.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Wissenswertes über Dinosaurier ...

Ausgestorben, um zu bleiben
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Dinosaurier faszinieren seit Jahrzehnten und ich glaube nicht, dass sich das in der Zukunft ändern wird, auch wenn sich das Erscheinungsbild der „Schrecklichen Echsen“ (deren Namensgeber Richard Owens ...

Dinosaurier faszinieren seit Jahrzehnten und ich glaube nicht, dass sich das in der Zukunft ändern wird, auch wenn sich das Erscheinungsbild der „Schrecklichen Echsen“ (deren Namensgeber Richard Owens ursprünglich aber eine andere Übersetzung des Wortes im Auge hatte). Kinder und Erwachsene gleichermaßen sind von den ausgestorbenen Riesen (die es auch in kleiner Ausführung gibt) begeistert.
Wer erinnert sich nicht an die Jurassic Parc/Jurassic World-Filme, die ein gar schreckliches Bild der ausgestorbenen Echsen (oder was auch immer) zeichnen. Tatsächlich hat sich das Bild der Dinosaurier in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt.
Und um diese Wandlung geht es in Bernhard Kegels Buch. Er beschreibt die Anfänge der Dinosaurierforschung, verschweigt auch neuere Erkenntnisse nicht und schließt auch die Kulturgeschichte (Jurassic Parc et al) nicht aus.
Leicht und Anschaulich führt er in die Thematik der Saurierforschung ein, erklärt neues und wirft altes Wissen über Bord. Es mag gewöhnungsbedürftig sein, vor allem, wenn man mit einem ganz anderen Bild von Dinosaurieren augewachsen ist (ich werde nie das Bild eines im Wasser stehenden Sauropoden vergessen).
Ausgestorben, um zu bleiben ist ein informatives Buch, einfach verständlich und für jeden Dinosaurierfan interessant. Ein paar mehr Bilder, vielleicht auch ein farblicher Teil, hätten dem Buch gut getan, aber auch so ist es ein empfehlenswertes Buch, das neben bekannten Arten auch weniger bekannte, aber spektakuläre Dinosaurier vorstellt.
Und dazu ist kurzweiliges Lesevergnügen garantiert.