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Veröffentlicht am 20.12.2018

Enttäuschend

Dragon Teeth – Wie alles begann
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Michael Crichton starb 2008. Dragon Teeth wurde posthum aus seinem Nachlass veröffentlicht und stellt eines seiner ersten Werke dar.
Zu seinen bekanntesten Büchern gehört wohl DinoPark (Jurassic Parc). ...

Michael Crichton starb 2008. Dragon Teeth wurde posthum aus seinem Nachlass veröffentlicht und stellt eines seiner ersten Werke dar.
Zu seinen bekanntesten Büchern gehört wohl DinoPark (Jurassic Parc). Darin geht es um lebende Dinosaurier. In Dragon Teeth geht es auch um Dinosaurier, allerdings nur um deren Fossilien. Ein Zusammenhang zwischen beiden Romanen gibt es nicht.
Dragon Teeth basiert auf waren Begebenheiten, den sogenannten Bone Wars, die persönliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung der beiden US-amerikanischen Paläontologen Othniel Charles Marsh und Edward Drinker Cope gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der fiktive Charakter William Johnson gerät zwischen die beiden Wissenschaftler, die für Ruhm auch über Leichen gehen.
Dragon Teeth ist nette Unterhaltung, aber (leider) kein Highlight. Die Bone Wars sind (in meinen Augen) durchaus ein interessanter Teil der paläontologischen Geschichte, die einen spannenden Abenteuerroman hervorbringen hätte können. Aber es fehlt etwas. Die beiden Wissenschaftler sind nur Randfiguren. Der Hauptcharakter weist zwar eine interessante Entwicklung auf, aber ich finde, dass viel Potential einfach dadurch verschwendet wurde, dass dem Charakter zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und die Bone Wars dadurch eher in den Hintergrund geraten. Nachdem Johnson aber ein fiktiver Charakter ist, hätte man dabei mehr Fantasie walten lassen können und so etwas mehr zur Spannung des Romans beitragen können. Vielleicht hätte die Überarbeitung eines anderen (noch lebenden) Autors ein besseres Buch daraus gemacht.
Etwas mehr Wilder Westen, ein bisschen mehr Paläontologie, weniger Johnson und mehr Marsh/Cope und ein perfekter Thriller wäre entstanden. So bin ich mir nicht einmal sicher, ob man das Buch als Thriller überhaupt vermarkten kann, es ist mehr ein Abenteuerroman mit Ansätzen von Spannung. Crichton konnte das besser und vielleicht ist der Grund, warum er es nicht veröffentlicht einfach der, das das Buch noch nicht ganz ausgereift war.
Kann man lesen, muss man aber nicht.
Mein Highlight des Romans ist die Zeit Johnsons in Deadwood und sein Treffen mit den Earp-Brüdern. Aber das ist eine Geschichte, die nur wenig mit dem Paläontologiestreit zu tun hat.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Versüßt den Dezember ....

Der magische Adventskalender
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Der Magische Adventskalender ist ein passendes Buch für den Dezember, auch wenn man nicht unbedingt jeden Tag ein Kapitel lesen muss. Man kann das Buch auch an einem Stück lesen. Und das fällt leichter, ...

Der Magische Adventskalender ist ein passendes Buch für den Dezember, auch wenn man nicht unbedingt jeden Tag ein Kapitel lesen muss. Man kann das Buch auch an einem Stück lesen. Und das fällt leichter, als es nach wenigen Seiten wieder beiseite zu legen. Denn die Geschichte vermag zu faszinieren.

Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, aber schneller als gedacht war ich gefesselt, obwohl jedes Kapitel mehr oder weniger gleich ist.

Jeden Tag muss eine andere Person ein Türchen des Kalenders öffnen, kleine Bilder geben Hinweise darauf, um wen es sich dabei handelt.

Liebevolle Charaktere, eine einfache, aber doch faszinierende Handlung und schon hat man ein Buch, das den Dezember auf märchenhafte Weise versüßt.

Illustriert wird das Buch von Daniel Faller. Mein Highlight seiner Zeichnungen befindet sich auf Seite 143 ("Serviervorschlag"), aber mehr werde ich dazu nicht verraten.

Mir hat das Buch in den wenigen Stunden, die ich es gelesen habe, sehr viel Spaß gemacht ..und dabei ist es eigentlich ein Kinderbuch ...

Veröffentlicht am 06.12.2018

Enttäuschend

Die Weisheit alter Hunde
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Es ist ein sehr persönliches Buch. Und eine Liebeserklärung an einen (alten) Hund.
Es ist aber auch das Buch von Elli Radinger (nach Wolfsküsse und Die Weisheit der Wölfe) das mir am Wenigsten gefallen ...

Es ist ein sehr persönliches Buch. Und eine Liebeserklärung an einen (alten) Hund.
Es ist aber auch das Buch von Elli Radinger (nach Wolfsküsse und Die Weisheit der Wölfe) das mir am Wenigsten gefallen hat. Wenn ich ehrlich bin hat es mich auch ein bisschen enttäuscht.
Das Buch mag für Hundefreunde geschrieben worden sein und als solchen möchte ich mich bezeichnen, auch wenn es schon Jahrzehnte her ist, als ich einen Hund hatte. Aber vieles, das Elli Radinger in ihrem Buch beschreibt kommt mir bekannt vor und vieles kann ich nachempfinden (oder beobachte es, wenn ich durch einen Hundepark gehe). Es liest sich ganz nett, so wie ich es von Elli Radinger gewohnt bin. Allerdings bleibt es nur ganz nett und am Ende des Buchs habe ich mir die Frage gestellt: Was habe ich daraus gelernt?
Und ich musste mit erschrecken feststellen: Zu wenig, als dass ich das Buch gebraucht hätte. Man kann von alten Hunden lernen, aber vielleicht ist es auch nur so, dass uns ältere Hunde nur begreiflich machen, was wir schon wissen, aber nicht wahrhaben wollen oder einfach ignorieren.
Es ist ein persönliches Buch und wer an den Erfahrungen/Gedanken/Erlebnissen der Autorin teilhaben möchte, der ist mit Die Weisheit alter Hunde bedient. Andererseits bekommt man diese Erfahrungen in mehrfacher Ausfertigung von anderen Hundebesitzern zu hören, denn wer einen Hund hat, hat auch Kontakt zu deren Besitzern (wenn man das Wort überhaupt in dieser Form benutzen kann) und viele davon lieben es, über ihre Hunde zu sprechen (und natürlich ist das auch ein Thema das Hundebesitzer gemein haben). Vielleicht hat mir aus diesem Grund das Buch nicht gefallen, Elli Radingers Geschichten und Erlebnisse mit „ihren“ Wölfen sind spannend, vielleicht weil sie neu für mich sind. Die Geschichten über Shira und ihre anderen Hunde dagegen habe ich in ähnlicher Form selbst schon gehört und zur Selbstreflektion bietet die Hundeweisheit zu wenig.
Wenn es weniger persönlich, mehr wissenschaftlich und vergleichend wäre, vielleicht hätte mir das Buch gefallen. Erinnerungen und Erfahrungen mit alten Hunden … nun ja, das war nicht das, was ich erwartet habe. Der Titel hat mehr versprochen als er gehalten hat. Da hilft auch Frau Radingers angenehme, leicht plaudernde Erzählweise nicht.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Spannender Anfang aber dann ...

Wolfswille
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Wolfswille ist der 4. Teil der „Schwarzes Blut“-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass ich dadurch etwas ...

Wolfswille ist der 4. Teil der „Schwarzes Blut“-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass ich dadurch etwas verpasst hätte. Zumindest das kann man als positiv hervorheben, da das von anderen Büchern, die zwar einer Reihe angehören, aber unabhängig gelesen werden können, nicht immer behauptet werden kann.
Es fängt spannend an mit dem Bericht einer Arktisexpedition. Leider geht es in diesem Stil nicht weiter und es dauert etwas, bis man in die Handlung hineinfindet. Es wird einiges geboten und alles verbunden was die Zeit ausmacht: Werwölfe (Hemykin), Vampire (Strigoi), Frankenstein und Jack the Ripper.
Es hätte eine spannende Geschichte werden können, aber in meinen Augen war es tatsächlich NUR die Einführung, der Rest ergießt sich im Mittelmaß: Nett zu lesen, aber ohne die Atmosphäre der damaligen Zeit nahe bringen zu können. Dann doch lieber Dracula oder Frankenstein lesen …
Es ist nicht so, dass der Roman schlecht geschrieben wurde, Melanie Vogltanz gibt sich wirklich Mühe und sprachlich lässt sich nicht meckern. Ich fand nur keinen Zugang zur Geschichte und wusste auch lange nicht, um was es eigentlich geht, obwohl man eine Vermutung hat, die sich zwar auch bestätigt, aber es gibt so viel ablenkendes, fast unnützes drumherum, dass es schwer fällt am Ball zu bleiben.
Ich weiß nicht, ob ich die anderen Bände der Reihe (ob Vorgänger oder Nachfolger) lesen werde.

Abschließend muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich zwar kein Coverkäufer bin (und es bei ebooks sowieso keine Rolle spielt), aber mir gefällt das Cover ausgesprochen gut.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Besser als erwartet

Die Sprache der Tiere
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Dr. Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er hat Forschungsprojekte in Florida und Israel durchgeführt und war 10 Jahre der wissenschaftliche Leiter des Deutschlandbüros der internationalen ...

Dr. Karsten Brensing ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher. Er hat Forschungsprojekte in Florida und Israel durchgeführt und war 10 Jahre der wissenschaftliche Leiter des Deutschlandbüros der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDC. Und er schreibt Bestseller (so wird gesagt) von denen ich noch keinen gelesen habe.
An „Die Sprache der Tiere“ bin ich mit gemischten Gefühlen herangegangen, denn auf der einen Seite interessierte mich das Thema, auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, was ich von Büchern halten soll, die von Tierschützern geschrieben werden. Oft hat das für mich einen faden Beigeschmack .
Aber man muss für alles offen sein und wie bereits erwähnt interessierte mich das Thema. Und ich wurde nur in einem enttäuscht:
Der Autor erwähnt meines Erachtens zu oft seine eigenen Bücher. Ob das eine beabsichtigte Werbemaßnahme darstellt kann ich nicht beurteilen, ich fand es störend… „Dieses und jenes habe ich in meinem vorangegangenen Werk bereits ausführlich beschrieben, deswegen nur eine kurze Zusammenfassung …“ (das ist nicht wörtlich wiedergegeben, aber es gibt zahlreiche ähnliche Passagen im Buch).
Abgesehen davon ist das Buch absolut empfehlenswert. Für manche Menschen, die bereits mit Hunden, Katzen …. zusammenleben mag einiges nicht neu sein, anderes vielleicht schon und auch der allein lebende Mensch wird mehr über die Verständigung der Tiere untereinander und der Kommunikation Tier/Mensch erfahren.
Nebenbei wird mit dem Mythos der funktionierenden Delphintherapie aufgeräumt und der Leinenzwang von Haushunden hinterfragt. In manchen Belangen ist das Buch vielleicht etwas zu wissenschaftlich und für den Laien nicht nachvollziehbar, zumindest in den ersten Kapiteln, aber nach und nach wächst auch das Verständnis (nicht nur für das Tier).
Ich werde zwar nach der Lektüre dieses Buchs nicht die direkte Begegnung mit Löwen oder Weißen Haien suchen, aber immerhin fühle ich mich in einigen meiner eigenen Erkenntnissen bestätigt.
Lesenswert ist das Buch auch deshalb, weil uns ein Spiegel vorgehalten wird.
Was mensch kann muss tier auch können, um Ernst genommen zu werden. Aber was tier kann (und das ist mehr als der Mensch erahnt) muss mensch nicht können … Nun ja die Krone der Schöpfung und so.

Das Buch liest sich angenehm und der erhobene, drohende Zeigefinger bleibt aus (und trotzdem wird zum Nachdenken angeregt).