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Veröffentlicht am 20.09.2018

Wenn Hunde Detektive sein wollen ...

Oberons blutige Fälle
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Ich kenne (bisher) kein einziges Buch über den Eisernen Druiden, aber der Titel dieses Buchs hat mich doch sehr angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn man nicht unbedingt von blutigen Fällen ...

Ich kenne (bisher) kein einziges Buch über den Eisernen Druiden, aber der Titel dieses Buchs hat mich doch sehr angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn man nicht unbedingt von blutigen Fällen reden kann. Der Titel ist blutrünstiger als der Inhalt. Aber vielleicht ist das auch gut so.
Auch sollte man nicht versuchen irgend welche Gemeinsamkeiten zwischen Sherlock Holmes und Oberon zu suchen. Die gibt es nicht. Aber das spielt auch keine Rolle. Im ehesten Fall wäre Oberon sowieso „nur“ ein Dr. Watson, denn auch wenn der Buchtitel vermuten lässt, dass der Hund die Fälle löst, so ist es doch eher Atticus, der eiserne Druide, der die Zusammenhänge herstellt und Oberon hilft, die Welt der Menschen besser zu verstehen.
Oberons blutige Fälle ist witzig geschrieben, ein bisschen Krimi, ein bisschen Tier und ein bisschen Fantasy. Zusammen ergibt das eine unterhaltsame Mischung, bei der egal ist, dass es sich nicht um besonders knifflige Fälle handelt.
Der erste Fall „Der entführte Pudel“ hat mir etwas besser gefallen als „Das Eichhörnchen auf dem Zug“, obwohl der Anfang des zweiten Falls vielversprechend war (allerdings tatsächlich nur so lange, bis die Leiche auftaucht).
Pluspunkte der Geschichte sind die mentalen Unterhaltungen zwischen Oberon und dem Eisernen Druiden. Dadurch heben sich die Krimis von üblichen Tierkrimis ab (und natürlich durch den Einsatz von Magie).
Ich habe mich gut unterhalten, die Mischung aus Krimi und Fantasy funktioniert gut (auch wenn die Fälle nicht sonderlich blutig sind und sich auch die Fantasyelemente in Grenzen halten).
Wie anfangs erwähnt habe ich noch kein Buch über den Eisernen Druiden gelesen. Aber durch Oberons blutige Fälle habe ich Lust auf mehr bekommen, allerdings hatte ich nicht das Gefühl die anderen Bücher von Kevin Hearne kennen zu müssen, auch wenn es die eine oder andere Andeutung gibt. Diese spielen allerdings keine große Rolle.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Aus dem Leben eines "Volks"Corgis

Die Queen und ich – aus dem Leben eines königlichen Corgis
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Weihnachten im September? Naja, so abwegig ist das nicht, sieht man sich die Sortimente in den Supermärkten an. Und auch auf dem Buchmarkt machen bereits seit August die ersten Weihnachtsbücher die Runde. ...

Weihnachten im September? Naja, so abwegig ist das nicht, sieht man sich die Sortimente in den Supermärkten an. Und auch auf dem Buchmarkt machen bereits seit August die ersten Weihnachtsbücher die Runde. Die Queen und ich ist eines davon. Beim Lesen des Klappentextes war ich noch der Meinung, dass es sich um ein sehr amüsantes Buch handeln könnte. Diese Meinung änderte ich aber bereits nach den ersten Seiten. Erzählt wird aus der Sicht des Corgis Henri (und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie intelligent und menschlich die Tiere in Büchern wie diesem dargestellt werden und wie leicht ihnen beispielsweise Lesen fällt). Zumindest ein Teil des Buches. Eine andere Erzählweise wird mit Amy eingeführt, die „Besitzerin“ von Henri, die ihre Möglichkeiten nutzen um Henri zu finden, während Henri den Palast nicht verlassen kann (die Kommunikation zwischen Mensch und Tier ist nicht immer so einfach).
Ich war schon fast dabei das Buch wieder beiseite zu legen. Zu seicht war mir die Geschichte, zu vorhersehbar und (auf eine störende Weise) zu weihnachtlich. Aber irgendwann hat mich die Geschichte doch gefangen und so vorhersehbar und kitschig sie auch ist, so schön ist es, am Ende ein Happy End vorgesetzt zu bekommen (und wer hätte gedacht, dass Henri nicht wieder nach Hause kommt?).
Ich kann also nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Es hat mich anfangs zwar gestört, die Geschichte aus Hundesicht vorgesetzt zu bekommen, aber daran habe ich mich gewohnt und tatsächlich ist Henris Geschichte interessanter, als die von Amy.
Es ist kein Buch, das man unbedingt lesen muss. Aber wer leichte, rührselige Unterhaltung mag (und Weihnachten bietet sich ja geradezu für diese Art von Geschichte an) wird gut unterhalten. Tiefsinn wird man in Die Queen und ich nicht finden, aber viel Gefühl.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Das unbeachtete Leben der Kühe

Das geheime Leben der Kühe
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Beim Titel des Buchs musste ich an Die verborgene Seele der Kühe denken und war auf das Schlimmste gefasst. Ein Teil meines Unterbewusstseins muss aber etwas anderes gehofft haben, wie sonst ist es zu ...

Beim Titel des Buchs musste ich an Die verborgene Seele der Kühe denken und war auf das Schlimmste gefasst. Ein Teil meines Unterbewusstseins muss aber etwas anderes gehofft haben, wie sonst ist es zu erklären, dass ich ein Rezensionsexemplar angefordert habe. Und ich wurde angenehm überrascht.
Tatsächlich gibt es nur zwei Dinge, die mich gestört haben. Obwohl… eigentlich ist es nur eins: Kühe sind Kühe und Menschen sind Menschen. Ich habe Probleme Tiere zu vermenschlichen, auch wenn ich das (natürlich) hin und wieder auch mache. Allerdings stören mich Begriffe wie besprechen, fragen und ähnliches, wenn Kühe miteinander kommunizieren. Vielleicht besprechen sie dieses und jenes, aber wissen wir wirklich wie Kuhkommunikation funktioniert? Kann man das Muhen der menschlichen Sprache gleichsetzen? Kühe kommunizieren miteinander (wie jedes andere Tier auch), aber dafür menschliche Begriffe zu verwenden fand ich etwas befremdlich.
Und dann gab es noch etwas, das mir einfach gefehlt hat: Ein richtiger Schluss, eine Art Nachwort.
Aber abgesehen von diesen kleinen „Fehlern“ ist DAS GEHEIME LEBEN DER KÜHE ein sehr liebevolles, einfühlsames Buch, das über die Gewohnheiten bestimmer Kuhpersönlichkeiten erzählt. Es wird nie langweilig, nie sieht man den gehobenen Zeigefinger, aber mit jedem Wort spürt man die Liebe der Autorin zu ihren Kühen. Wer bisher immer der Meinung war, Kühe wären dumme Tiere, die auf Almwiesen wiederkäuen (oder in Fleischfarmen ihr tristes Dasein fristen), der wird auf unterhaltsame Weise eines besseren belehrt. Vielleicht sieht man Kühe danach mit anderen Augen (meine Meinung über sie hat das Buch nicht ändern können, aber das muss nicht Teil dieser Rezension) und gesteht ihnen so etwas wie Persönlichkeit zu.
Am Rande spielen auch Schweine, Schafe und Hühner eine Rolle, aber die Hauptakteure des Buchs sind Kühe (auch wenn ihr Leben nicht unbedingt geheim sondern eher unbeachtet ist).
Es ist kein Buch, das zum Veganismus oder Vegetarierdasein aufruft, aber es hilft dabei Tiere (Kühe insbesondere) besser zu verstehen. Und das auf angenehme Weise.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Unterhaltsamer Krimi mit kleinen Schwächen

Der Hund, der eine Grube gräbt
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Ich weiß nicht warum, aber ich habe einen witzigen unterhaltsamen Krimi erwartet. und eine Tierärztin als Hobbydetektivin ist mir bisher auch noch nicht unter gekommen.
Aber witzig ist der Krimi nicht. ...

Ich weiß nicht warum, aber ich habe einen witzigen unterhaltsamen Krimi erwartet. und eine Tierärztin als Hobbydetektivin ist mir bisher auch noch nicht unter gekommen.
Aber witzig ist der Krimi nicht. Allerdings muss das auch gar nicht sein, denn die Charaktere (Kathja, ihre Tochter, Herr Blum, Pitter ...) werden sehr sympathisch dargestellt. Zudem bekommt man Einblicke in das Leben einer Tierärztin (das zwar nur bedingt im Zusammenhang mit dem eigentlichen Kriminalfall steht, aber dem Krimi einen charmanten Unterton gibt, der zu einem kurzweiligen Lesevergnügen führt). Ich gebe zu, dass mich der eigentliche Kriminalfall nicht vom Hocker gerissen hat (ganz nett, aber nicht unbedingt als Hochspannung zu bezeichnen) und die Liebesbeziehung von Katja (oder deren nicht vorhanden sein oder vielleicht doch oder ... es ist kompliziert), etwas nervt.
Für zwischendurch liest sich das Buch toll und die liebenswerten Charaktere wachsen einem doch ans Herz, so dass man gerne mehr von ihnen lesen will.
Von daher würde ich Der Hund, der eine Grube gräbt nicht unbedingt einem eingefleischten Krimiliebhaber empfehlen, wer sich aber gerne mit dem Drumherum der Ermittler abgibt, und über die Liebesgeschichte hinwegsehen kann, der findet gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Ein kleiner Ort und viele Spinner ...

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald
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Der Klappentext verspricht einen witzigen Kryptozoologieroman, aber Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist viel mehr. Der Roman ist witzig, es gibt ein Geheimnis im Wald, Verschwörungstheoretiker, Kryptozoologen, ...

Der Klappentext verspricht einen witzigen Kryptozoologieroman, aber Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist viel mehr. Der Roman ist witzig, es gibt ein Geheimnis im Wald, Verschwörungstheoretiker, Kryptozoologen, Men in Black, Präastronautiker und jede Menge Spinner. Aber auch eine Menge Möchtegernpolitiker und einen überforderten/ahnungslosen Bürgermeister mit seiner Familie, die nicht ganz unschuldig an der ganzen Misere ist.
Ein besoffener Bär im Bergwerkswald ist großer Lesespaß für Freunde, die etwas skeptisch auf diverse Bigfootvideos und Aliensichtungen schauen. Daneben gibt es viel Wortwitz, Situationskomik und ironische Beschreibungen (die Umschreibungen der Tochter des Bürgermeisters habe ich nicht gezählt… aber sie sind zahlreich und irgendwie unpassend …). Auch der Leser wird am Anfang im Ungewissen gelassen, aber selbst nachdem man nach etwa der Hälfte des Buchs erfährt, was das Monster in dem Video ist (und ohne groß spoilern zu müssen: Ein Elefantenbaby ist es nicht), bleibt der Lesespaß erhalten, denn die Reaktion auf die Wahrheit ist ebenso witzig wie davor die Suche davor.