Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

Höchst amüsant

Der Tod macht Urlaub in Schweden
0

Schwedische Krimis zeichnen sich ja normalerweise nicht durch ihren Witz aus, jedenfalls ist mir kein schwedischer Krimi bekannt, der sich durch Humor auszeichnet. Aber ich sollte auch zugeben, dass ich ...

Schwedische Krimis zeichnen sich ja normalerweise nicht durch ihren Witz aus, jedenfalls ist mir kein schwedischer Krimi bekannt, der sich durch Humor auszeichnet. Aber ich sollte auch zugeben, dass ich nicht der große Schwedenkrimileser bin (noch nicht ... das könnte sich mit den Österlen-Morden vielleicht ändern).
Der Tod macht Urlaub in Schweden ist kein BRÜLLER, jedenfalls nicht was den Humor anbelangt und das ist auch gut so. Ich mag den Witz den das Buch verbreitet, da dieser zwar doch allgegenwärtig ist, sich aber nicht sehr aufdrängt und man so ein interessantes Verbrechen serviert wird, aber nicht das Gefühl bekommt, dass es zu cosy wird (aber zu schwedisch wird es auch nicht, dem Autorenteam ist eine gute Mischung gelungen).
Natürlich hat ein kleines schwedisches Dorf viele skurrile Persönlichkeiten zu bieten und dadurch auch viele Verdächtige, und wenn man nicht miteinander verwandt ist so kennt man sich zumindest. Da hat man es als Polizistin schwer. Aber es gibt ja Hilfe aus Stockholm.
Den Autoren gelingt es ein gutes Bild von Österlen zu zeichnen und auch die Charaktere (seien es Haupt- oder Nebenrollen) werden gut skizziert und wirken dabei durchaus authentisch (trotz oder gerade wegen ihrer Fehler). Neben Vinstin und Esping gehört auch Vinstons Tochter Amanda zu meinen Lieblingen und ich hoffe doch, dass man noch mehr von ihnen lesen wird.
Wer einen echten Cosy Krimi erwartet wird vielleicht enttäuscht werden, es geht hin und wieder cosy zu, aber was das Verbrechen und den Hintergrund anbelangt, so ist das alles andere als cosy (und teilweise sehr brutal und bildlich in der Darstellung). Auch bleiben die Bewohner Österlens etwas im Hintergrund, niemand drängelt sich vor und bestimmt das geschehen, wie es bei COsy Krimis normalerweise der Fall ist. Aber ... ein skandinavischer Krimi der anderen Art, der Lust auf mehr macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2022

Anders als erwartet

Von oben fällt man tiefer
0

Von oben fällt man tiefer - Ein Wanderkrimi klingt auf den ersten Blick höchst unterhaltsam und nach einer Ansammlung von eigenwilligen Charakteren. Vielleicht waren deswegen auch die Erwartungen hoch, ...

Von oben fällt man tiefer - Ein Wanderkrimi klingt auf den ersten Blick höchst unterhaltsam und nach einer Ansammlung von eigenwilligen Charakteren. Vielleicht waren deswegen auch die Erwartungen hoch, da ich einen großen Spaß erwartete ... eine Alpenkomödie mit skurrilen Charakteren und einer abgedrehten Handlung. Schuld daran ist auch das nette Cover, dass nicht wirklich nach verbrechen aussieht.
Um es kurz zu machen: Ich wurde enttäuscht. Die Charaktere hatten zwar durchaus einige merkwürdige Anwandlungen, allerdings waren ihre Probleme mit sich und der Welt nicht unbedingt komödientauglich. Das ganze wirkte eher wie ein sich langsam zuspitzendes Drama. Wenig passend dann das Klischee des männerverführenden Vamps und die entsprechende Reaktion der Männer auf sie. Der Mord an sich macht aus diesem Drama noch keinen wirklichen Krimi, da zu wenig für die Aufklärung getan wird und er auch verhältnismäßig spät passiert, davor wird gewandert, was ich wenig interessant finde (weil ich selbst kein Wanderer bin und ich auch nicht sagen kann, dass mir einer der Charaktere sympathisch ist und sie mir sozusagen vollkommen egal sind). Von Humor ist nichts zu spüren, Spannung wird auch nicht aufgebaut. Streckenweise ist der Bergführer unterhaltsam, er hätte das Potential gehabt etwas Humor in die Geschichte zu bringen, aber das Potential wurde nicht genutzt.
Für einen Krimi wenig aufregend.
Für ein echtes Drama zuviel des Guten.
Für eine Komödie nicht lustig.
Und das Ende ... unpassend zum Rest der Geschichte.
Von oben fällt man tiefer hat Erwartungen geweckt, die sich leider nicht erfüllt haben. Nichts für Krimifans und schon gar nicht für solche, die auch dem Humor nicht abgeneigt sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2022

Enttäuschend

Mord an der Riviera
0

Mord an der Riviera verknüpft eine munter Jagd nach einer Geldfälscherbade mit einem raffiniert ersonnenen Mord, so schreibt es Martin Edwards in seinem Nachwort.
In den letzten Jahren hat der KLETT COTTA ...

Mord an der Riviera verknüpft eine munter Jagd nach einer Geldfälscherbade mit einem raffiniert ersonnenen Mord, so schreibt es Martin Edwards in seinem Nachwort.
In den letzten Jahren hat der KLETT COTTA VERLAG klassische Krimis (aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts) für sich entdeckt und hält diese seinen Lesern auch nicht vor. Ein Großteil davon ist auch lesenswert und wirkt alles andere als antiquiert und veraltet.
Inspector Meredith dürfte dem Freund alter Krimis bereits durch MORD IN SUSSEX bekannt sein, damals war er noch als Superintendent unterwegs. MORD IN SUSSEX war unterhaltsam und spannend und MORD AN DER RIVIERA ... ist leider nichts davon. Durchschnittliche Krimikost könnte man sagen. Die Story mäßig spannend (schon der Anfang verspricht nichts Interessantes) und auch der Mord ist weniger raffiniert als vermutet. Die Handlung sit teilweise vorhersehbar und bietet keine Überraschungen, so dass man die Auflösung zur Kenntnis nimmt, aber ein erfrischender Aha-Effekt bleibt aus. Auf die Liebesromanze seine jüngeren Begleiters kann man als Leser auch verzichten, der Mehrgewinn zur eigentlichen Story ist eher gering.
Schade, denn John Bude kann bzw. konnte es besser.
Trotzdem hoffe ich, dass der Klett Kotta Verlag die noch fehlenden Meredith-Bücher ebenfalls veröffentlicht, denn nur weil eines mal kein Highlight darstellt, muss das nicht für die gesamte Reihe gelten, zumal MODR AN DER RIVIERA nicht der direkte Nachfolger von MORD IN SUSSEX ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Enttäuschend

Tochter der Tiefe
0

Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die ...

Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die Verfilmungen …). TOCHTER DER TIEFE war nun die Gelegenheit eines der neuen Bücher von Riordan zu lesen, bzw. zu hören.
Die Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung groß, denn TOCHTER DER TIEFE ist nett, aber nicht mehr. Kein wirkliches Highlight, vorhersehbar und minder spannend. Passend dazu Sprecherin Toini Ruhnke, die ganz ok ist, aber ganz überzeugt hat sie mich nicht.
Jules Vernes Abenteuer des Kapitän Nemo fortzusetzen und in die jetzige Zeit zu versetzen sagt mir sehr zu und auch die Protagonisten sind liebevoll beschrieben. Zumindest in dieser Hinsicht gibt es einige kleine Überraschungen. Wie Jules Verne damals wirft auch Rick Riordan einen Blick in unsere Zukunft, aber natürlich gelingt ihm das weniger gut (da erst später sich beweisen lässt, inwieweit seine Aussagen zutreffen). Die Nautilus gehört auch zu den gut dargestellten Protagonisten, wenn ich mir erlauben darf das zu sagen, denn sie ist hier mehr als nur ein Schiff (aber Riordan geht nicht so weit, ein lebendiges Schiff daraus zu machen, jedenfalls bleibt er innerhalb mehr oder weniger realistischer Grenzen).
An sich wäre das Potential für eine interessante Geschichte vorhanden und soweit ich das bei Percy Jackson in Erinnerung habe (leider ist das bisher das einzige andere Buch des Autors, welches mir bekannt ist), kann Riordan auch spannende unterhaltsame Geschichten schreiben, aber das fehlte bei TOCHTER DER TIEFE etwas. Ganz nett, aber nicht überragend, das kann man sagen (und gleiches gilt für die Sprecherin).
Aber weil ich Jules Verne mag (und weil ich manchmal Autoren/Büchern/Reihen eine zweite Chance gebe und ich auch weiß, dass jeder Autor mal ein weniger gutes Buch schreibt) und die Anspielungen auf seine Romane (20 000 Meilen unter dem Meer und Die geheimnisvolle Insel) unterhaltsam sind (und zum unterhaltsamsten Teil des Buchs gehören) werde ich mir auch eventuelle Fortsetzungen anhören (oder vielleicht lesen, so ganz passend scheint mir Toini Ruhnke nicht, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann woran das liegt, vielleicht schafft sie es einfach nicht die Charaktere lebendig genug zu erschaffen)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Ruhig, Philosophisch, Meditativ

Der Bär
0

Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung ...

Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung aus Road Movie, Coming of Age Geschichte und Dystopie. Ein interessantes Konzept, das in vielen Ländern für Erfolg sorgt, doch ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht berührt. In vielen Aspekten (und vor allem der Erzählweise) wirkt die Handlung zu abstrakt, zu philosophisch und für mich nicht wirklich greifbar. Auch kann man die Geschichte nicht auf das wesentliche reduzieren, dazu wird zu viel beschrieben. Als Film kann ich mir DER BÄR gut vorstellen, ein bildgewaltiges Epos über eine Reise, mit sprechenden Tieren und den letzten Überlebenden unserer Art. Als Buch hat mir der entsprechende Funken gefehlt und auch wenn die Sprache gut gewählt ist wirkt die Erzählweise stellenweise sehr zäh, was sich vor allem gegen Ende des Buchs bemerkbar macht. Und das sollte man auf knapp 200 Seiten nicht erwarten müssen.

Ich habe mich dem meditativen Lesen hingegeben und durchaus das eine oder andere aus dem Buch gezogen, aber ein Highlight stellt es für mich nicht dar. Vielleicht erhebt DER BÄR auch einen Anspruch, dem ich nicht gerecht werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere