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Veröffentlicht am 30.06.2022

Faszinierend

Gwendolin
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Anhand des Covers konnte ich zumindest erahnen, dass ein Heugümper ein Grashüpfer ist. Als Deutscher (Bayer) war mir das Wort nicht geläufig und ich hätte das Wort auch eher nach Österreich versetzt. Aber ...

Anhand des Covers konnte ich zumindest erahnen, dass ein Heugümper ein Grashüpfer ist. Als Deutscher (Bayer) war mir das Wort nicht geläufig und ich hätte das Wort auch eher nach Österreich versetzt. Aber … Gümper ist wohl eine Schweizer Bezeichnung.

Bruno Schlatter-Gómez wurde in Zürich geboren und arbeitete während gut 35 Jahren als Pressefotograf für den »Tages-Anzeiger« und die »SonntagsZeitung«. Er fotografierte an den Olympischen Spielen, hatte Weltstars vor der Linse, dokumentierte lokale Ereignisse und auch das Geschehen in Krisenregionen. Das Fotografieren von kleinen Lebewesen stellt eine ganz andere Herausforderung dar, aber sie ist gelungen. Hochauflösende Bilder stellen Tiere vor, die nicht unbedingt zum Knuddeln einladen. Unterhaltsame Geschichten zum Lesen und Vorlesenlassen erzählen Gwendolins Erlebnisse mit Schmetterlingen, Fliegen und anderen Kleinstlebewesen in ihrem Garten. Dabei liegt es an der künstlerischen Freiheit, die sich der Fotograf/Autor heraus nimmt, wenn die Tiere mehr oder weniger untereinander harmonieren (sieht man von dem einen oder anderen Streit ab), aber … man ärgert sich nur, gegenseitig gefressen wird nicht (obwohl das durchaus im Bereich des Möglichen wäre).
Aber, Gwendolins Geschichte mag frei erfunden und harmonisch sein, am Ende werden pure Fakten geboten, natürlich kindgerecht aber durchaus so, wie es die Natur vorschreibt und nichts ist mehr Friede, Freude, Eierkuchen (Gottesanbeterinnen beten nun mal nicht wenn sie nichts anderes zu tun haben …)

Gwendolin ist ein schönes Buch, das mit lustigen Szenen unterhält, aber auch einiges an Informationen bereit hält. Und natürlich sind die Fotos schön anzusehen, auch wenn es Bilder von Insekten und anderen Kriechtieren sind. Aber Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.

Etwas Gewöhnungsbedürftig sind manche Ausdrücke und die Rechtschreibung, wenn man aus Deutschland kommt. Nicht nur der Autor ist aus der Schweiz, auch der Verlag hat seinen Sitz in der Schweiz. Aber man gewöhnt sich an die Art und … man lernt als Nichtschweizer dazu. Jetzt weiß ich was ein Gümper ist.

Geeignet für Kinder von 3 – 6 Jahren (wobei es auch einem Erwachsenen Freude bereitet die Bilder zu betrachten)

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Was passiert mit dem Dodo

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Der Dodo in Oma Floras Garten ist en spaßiges Abenteuer für kleine und größere Leser. Dannys Lage ist für jeden nachvollziehbar, der schon einmal an einem Ort Urlaub machen musste, an den er nicht wollte ...

Der Dodo in Oma Floras Garten ist en spaßiges Abenteuer für kleine und größere Leser. Dannys Lage ist für jeden nachvollziehbar, der schon einmal an einem Ort Urlaub machen musste, an den er nicht wollte und wo sich Hase und Igel Gute Nacht sagen.
Die Charaktere sind liebenswert und schrullig, so wie man es in einem kleinen Kaff erwartet. Danny ist auf der Suche nach dem großen Abenteuer, einer Schatzsuche vielleicht, und merkt nicht wenn er in einem eigenen großen Abenteuer landet. Und Susie liest lieber, als dass sie das Wunder vor ihren Augen bemerkt. Nun ja, mit Susie habe ich deswegen auch ein kleines Problem, sie handelt mir zu engstirnig und irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen, selbst der jüngste Lesenerd würde sich doch sofort auf den Dodo stürzen (und nicht seine Existenz lösen).
Das Ende fand ich auch sehr plötzlich und schade, da der Verbleib des Dodos im Ungewissen gelassen wird und ich mir einen interessanteren „Abgang“ gewünscht hätte.
Aber abgesehen von diesen kleinen Schwächen (die für andere Leser vielleicht keine sind) ist die Geschichte kurzweilig, sehr spannend und unterhaltsam.
Ignoriert werden dürfen natürlich auch nicht die lustigen und sehr passenden Illustrationen von Sheena Dempsey. Vor allem der Dodo (den man auch auf dem Cover sehen kann) gefällt mir sehr.

Nur die Frage bleibt: was passiert mit dem Dodo? Und gibt es vielleicht doch mehr als man denkt?

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Enttäuschend

Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite Meer
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Vanessa Walder hat mit ihrer weißen Wölfin die Latte für diese Kinderbuchreihe schon sehr hoch gesetzt. Minik führt den jungen Leser nun in die Geheimnisse des Meeres ein und natürlich sind die Erwartungen ...

Vanessa Walder hat mit ihrer weißen Wölfin die Latte für diese Kinderbuchreihe schon sehr hoch gesetzt. Minik führt den jungen Leser nun in die Geheimnisse des Meeres ein und natürlich sind die Erwartungen hoch. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Buch nicht überzeugt hat. Was mir gefallen hat waren die sachlichen Einschübe zwischen den Kapiteln mit Minik, die erklären woher Plastik kommt oder was Blaualgen sind. Erklärt wird tatsächlich sehr viel, aber Miniks Geschichte ist wenig überzeugend und wirkt auf mich nicht sehr realistisch. Auf wenigen Seiten wird gefühlt jedes Meeresproblem angesprochen, wobei ein sehr düsteres Bild der Welt entsteht. Natürlich haben wir ein großes Problem mit der Sauberkeit des Meeres und dem Schwund der Arten, nur wirkt das hier so, dass jegliche Hilfe zu spät ist. Ein sehr düsteres Buch das kaum Hoffnung auf Besserung macht. Ob das wirklich für Kinder geeignet ist? Natürlich erwarte ich auch keine Verniedlichung der Tiere, aber diese düstere Darstellung der Ozeane (mag sie auch noch so realistisch sein) für Leser ab acht? Das macht wenig Hoffnung.
Was mir auch wenig zugesagt hat war die Interaktion der einzelnen Tiere.
„In dieser realistischen und authentischen neuen Buchreihe tauchen Kinder in die spannende Welt der Tiere ein und entdecken sowohl die Schönheit der Natur, als auch ihre zahlreichen Gefahren.“ So wirbt der Verlag und ja, der Ozean in Minik ist realistisch und authentisch, aber zum einen merkt man kaum etwas von der Schönheit des Meeres, da es an jeder Ecke neue Gefahren gibt und zum anderen ist die Interaktion der Tiere nicht sehr realistisch. Minik kann sich mit Walen, Möwen und Kegelrobben unterhalten, nicht aber mit Menschen. Dabei gehören alle verschiedenen gruppen an und es ist unwahrscheinlich, dass sie sich auf Anhieb verstehen. Dadurch wird ein unterschied zwischen Menschen und Tieren gefördert, obwohl dieser nicht wirklich vorhanden ist, auch wenn das der eine oder andere so sehen möchte. In der Kommunikation zwischen anderen Spezies sollte aber begreiflich sein, dass sich Tiere unterschiedlicher Art nicht so unterhalten können, als wären sie von der selben Art. Und das schließt auch den Menschen ein.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Könnte mehr Spannung vertragen

Drachenkönigin
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Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie ...

Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie sehr viel Zeit benötigte um eine gewisse Spannung zu entwickeln. Zudem waren viele Dinge sehr vorhersehbar, die ebenfalls den Spaß an der Geschichte nahmen. Es gab einige Szenen, die etwas Potential aufwiesen, aber leider nicht die Erwartungen erfüllten. Es war meines Erachtens zu einfach an die Drachen zu gelangen und auch die Geschichte mit Jades Vater hätte man interessanter gestalten können.
Das größte Problem, das ich mit der Geschichte hatte waren aber zum einen die beiden Hauptprotagonisten, die mir ein bisschen farblos blieben (was vielleicht auch der Erzählweise aus Jades Sicht zu verschulden ist) und die Beschreibung von China/Shanghai. Diese nahm viel Platz ein, der durchaus berechtigt ist, aber leider die eigentliche Story in den Hintergrund geraten lies. Chine­sische Gegen­warts­kultur, Schattenkinder und Kindes­ent­führungen, ille­gale Medi­kamen­ten­tests … weniger wäre mehr gewesen.
So bleibt am Ende eine nette Geschichte, die einen Blick auf das moderne China ermöglicht und nebenbei mit ein paar Drachen und kreativen Ideen aufwarten kann. Aber so ganz hat mich die Geschichte nicht berührt, ich hatte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Einhörner mal anders

Skandar und der Zorn der Einhörner
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Einhörner sind majestätische edle Wesen, die Regenbögen pupsen und selbst ihre Kacke ist regenbogenfarben. Außerdem sind sie edel und gut … tja … aber es geht auch anders und die dunkle Seite der Einhörner ...

Einhörner sind majestätische edle Wesen, die Regenbögen pupsen und selbst ihre Kacke ist regenbogenfarben. Außerdem sind sie edel und gut … tja … aber es geht auch anders und die dunkle Seite der Einhörner wird in SKANDAR UND DER ZORN DER EINHÖRNER gezeigt. Von Anfang an wird die Gefährlichkeit der Tiere betont und es ist erstaunlich, dass sich Kinder auf das Abenteuer einlassen solche gefährliche Wesen zu reiten und mit ihnen eine besondere Verbindung eingehen. Und es ist nicht allein damit getan, dass Einhörner Monster sind.
A. F. Steadman ist ein spannender Reihenauftakt gelungen, spannend von der ersten Minute, mit überraschenden Wendungen und beängstigenden Szenen. Geeignet für Jungen und Mädchen ab 11 Jahren gleichermaßen wird ein rasantes Spektakel geboten, actionreich und einem Hauch von Magie.
Auch wenn es mal wieder eine Geschichte um eine magische Schule ist, so stehen die Einhörner und das alljährliche Chaosrennen im Mittelpunkt. Die Protagonisten sind liebevoll skizziert und je weiter der Leser in die Handlung vordringt, desto mehr Geheimnisse werden offenbart. Langweilig wird es tatsächlich nie und man will wissen wie es weiter geht.
Manche Dinge haben mich doch etwas überrascht und selbst angeblich vorhersehbare Dinge haben sich dann anders als erwartet entwickelt.
Das Hörbuch wird von Julian Horeyseck gesprochen, der den Geschehnissen die entsprechende Dramatik verleiht.

Wer Einhörner einmal anders erleben möchte (und vor allem die wilden Vertreter ihrer Art sind äußerst furchterregend) der sollte sich ein gemütliches Eckchen zum ungestörten Hören (oder Lesen) suchen.

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