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Veröffentlicht am 02.06.2022

Gelungene Mischung aus "Roman" und "Sachbuch"

Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin
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Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Vanessa Walder die Geschichte der Wölfin Fünf. Dabei lernt der junge Leser das leben der Wölfe anhand direkter Augenzeugen kennen. Es sind die Wölfe, aus deren ...

Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Vanessa Walder die Geschichte der Wölfin Fünf. Dabei lernt der junge Leser das leben der Wölfe anhand direkter Augenzeugen kennen. Es sind die Wölfe, aus deren Sicht erzählt wird. Natürlich mag man der Autorin die eine oder andere künstlerische Freiheit zugestehen (Wölfe können nicht sprechen, so wie wir Menschen es tun), aber das Grundgerüst hält sich an die Tatsachen, die kindgerecht dargebracht werden: Wie wachsen Wölfe auf? Wie leben sie zusammen? Wie jagen Wölfe? Und wie wird man zum Anführer eines Rudels?
Der Leser begleitet Fünf auf ihrem Leben (ich will nicht sagen, dass es ein abenteuerliches ist, es ist das Leben wie es viele andere Wölfe auch führen könnten, aber das macht den Reiz der Geschichte aus: Die lebensnahe Erzählweise).
DIE WEISSE WÖLFIN ist ein Roman, der sich stark an die Fakten hält und so dem Leser auf unterhaltsame Weise Wissen über das Leben der Wölfe vermittelt. Empfohlen wir das Buch ab 8 Jahren, das dürfte das passende Alter sein. Die Schrift ist groß und für Erstleser gut lesbar. Illustriert wird das Buch von Simona M. Ceccarelli, da mag man vielleicht etwas von der realen Wolfsdarstellung abweichen, aber die Bilder passen gut zum Buch.
Ein kleines durchaus empfehlenswertes Buch über Wölfe, das am Ende noch einige interessante Fragen über Wölfe beantwortet.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Durchschnittliche Fantasykost

Brüder des Windes
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Bisher habe ich noch nichts von Tad Williams gelesen, obwohl ich seit Jahrzehnten immer wieder um den Namen „herumgeschlichen“ bin und ich heute nicht mehr sagen kann, warum ich keines seiner Bücher gelesen ...

Bisher habe ich noch nichts von Tad Williams gelesen, obwohl ich seit Jahrzehnten immer wieder um den Namen „herumgeschlichen“ bin und ich heute nicht mehr sagen kann, warum ich keines seiner Bücher gelesen habe, vor allem weil ich viel Positives davon gehört habe. BRÜDER DES WINDES bot sich an, als ersten Tad Williams. Zum einen ist es eine Neuerscheinung, zum anderen handelt es sich anscheinend um die Vorgeschichte zur Osten Ard-Trilogie DAS GEHEIMNIS DER GROSSEN SCHWERTER.
Muss man die Trilogie kennen um das Buch zu verstehen? Ich weiß es nicht, ich bin mir auch nicht sicher ob man das Buch kennen muss. Es ist eine nette Erzählung über eine Drachenjagd und deren Folgen (kurz gesagt) aber die Erzählweise ist sehr langsam, poetisch und spannungsarm. Die Charaktere haben wenig Tiefe und wenn ich mir in Erinnerung rufe, was ich von Tad Williams gelesen habe, dann wirkt BRÜDER DES WINDES wie ein mit dem einen oder anderen merkwürdigen Namen versehenen durchschnittlichen Fantasyroman. Ich kann nicht sagen, dass mein Interesse an der Osten Ard-Trilogie geweckt wurde, zu lieblos wirkt das Werk. Vielleicht muss man die Bücher wirklich kennen um Spaß an der Vorgeschichte zu haben.
Für mich stellte BRÜDER DES WINDES eine Enttäuschung dar, das nicht über das Prädikat nette Fantasy hinausgeht. Oder ich habe die Komplexität des Romans nicht verstanden (bzw. nicht gefunden).
Selbst die Jagd auf den Drachen fand ich eher oberflächlich und die Geschehnisse danach waren so zäh wie das Blut des Wurms. War die Jagd noch leidlich spannend, so war danach die Luft raus. Auch konnte ich mit dem Erzähler wenig anfangen. Pamon Kes, der Diener von Hakatri, wirkte auf mich in vielen Dingen mehr wie ein Kind, trotz der Dinge, die er gesehen hatte. Auf der einen Seite war die Naivität nachvollziehbar, vor allem was sein eigenes Volk anbelangte, auf der anderen Seite war sie etwas unpassend und unglaubwürdig.
Ich habe mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Ganz nett

Goldauge
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Goldauge ist eigentlich eine nette Geschichte, aber etwas hat mir gefehlt. Ich mag Roadmovies, auch in gelesener Form, aber das Gebotene war dann doch zu wenig. Dabei ist viel Potential vorhanden und die ...

Goldauge ist eigentlich eine nette Geschichte, aber etwas hat mir gefehlt. Ich mag Roadmovies, auch in gelesener Form, aber das Gebotene war dann doch zu wenig. Dabei ist viel Potential vorhanden und die Charaktere sind auch sehr sympathisch beschrieben, egal ob es die Tiere oder die Menschen sind. Dadurch, dass (manchmal) das Sprechen mit Tieren (oder Menschen) möglich ist, bekommt die Geschichte natürlich auch ihren märchenhaften Charakter, ohne jedoch nicht auch auf realistische Probleme hinzuweisen.
Aber … es bleibt nett und so ganz will der Funke nicht überspringen. Was das Lesen zusätzlich erschwert ist der ständige Perspektivenwechsel, bei dem nicht immer ersichtlich ist, wer gerade die erzählende Person ist.

Leider geht es nicht über NETT hinaus, auch die Handlung weist kaum Besonderheiten auf (sieht man von sympathischen Charakteren ab, aber irgendwie fehlen dabei auch Ecken und Kanten, die einzige Ausnahme scheint Rita zu sein, die einen etwas besser skizzierte Persönlichkeit darstellt, auch wenn einige ihrer Geheimnisse nur angedeutet werden) und plätschert ein bisschen vor sich her.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Überraschend unterhaltsam

Todesglut
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Ich gebe zu, dass ich mich köstlich unterhalten habe wie Sprecher Stefan Kaminsky das Hörbuch präsentiert. Langweilig wird es nie und eine spannende Szene folgt der anderem. Das ganze Buch wimmelt nur ...

Ich gebe zu, dass ich mich köstlich unterhalten habe wie Sprecher Stefan Kaminsky das Hörbuch präsentiert. Langweilig wird es nie und eine spannende Szene folgt der anderem. Das ganze Buch wimmelt nur so von überraschenden Wendungen und verdächtigen Personen. Freunde amerikanischer Thriller werden auf ihre Kosten kommen ... und da liegt in meinen Augen auch das Problem des Romans (oder der Reihe, wenn sie denn fortgesetzt wird, worüber ich mich durchaus freuen würde). TODESGLUT spielt auf Rügen, hat also einen deutschen Schauplatz. Die "Akademie des Verbrechens" wirkt auf mich jedoch sehr amerikanisch, wie auch vieles andere, was in und um Rügen passiert. Realistisch klingt das für mich nicht, aber wenn man sich auf die Story einlässt, kann man auch den Realismus hinter sich bringen.
Interessante Protagonisten, undurchsichtige (und oft wechselnde) Antagonisten, Schusswechsel, Schlägereien, Methoden die an Mafiamethoden erinnern, unfähige Polizisten, die entweder korrupt sind oder etwas verbergen wollen ... all das und noch viel mehr wird geboten und nicht nur Kaminsky sorgt dafür, dass das Hörbuch ein sehr kurzweiliges Vergnügen ist.
Nur ... wer einen soliden deutschen Krimi erwartet (und ich will nicht sagen, dass diese schlecht sind, sie sind nur eine andere Liga), der wird enttäuscht werden, dazu ist es in meinen Augen zu amerikanisch. Aber wer sagt nicht, dass das weniger unterhaltsam ist wenn es nicht auf den Straßen von New York oder einer Insel an der amerikanischen Ostküste spielt.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Alles über die Heimischen Gänsearten

Das große Buch der Gänse
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Das große Buch der Gänse ist ein Buch für jeden Gänsefreund, das weit über ein Bestimmungsbuch hinausgeht. Natürlich werden die heimischen Gänse ausführlich vorgestellt (einschließlich einiger Neozoen ...

Das große Buch der Gänse ist ein Buch für jeden Gänsefreund, das weit über ein Bestimmungsbuch hinausgeht. Natürlich werden die heimischen Gänse ausführlich vorgestellt (einschließlich einiger Neozoen und Gänse, welche nur dem Namen nach Gänse sind), aber darüber hinaus erfährt der Leser mehr über die Tiere, die alles andere als dumm sind:
Das Verhalten der Gänse wird genauer betrachtet, ebenso wie die Geschichte der Gänseforschung (welche mit so berühmten Namen wie Oskar Heinroth und Konrad Lorenz verbunden ist) und die Schutzmaßnahmen für Grau- und Zwerggans (und die Probleme, die diese mit sich bringen). Das große Buch der Gänse verdient den Namen tatsächlich, denn so viel Gänsewissen findet man in gebundener Form nirgends so gebündelt wie hier. Und dabei ist es alles andere als pure Wissenschaft. Leicht verständlich geschrieben und reichlich illustriert, um den Text zu verstärken.
Gänse sind faszinierende Geschöpfe, die leicht zu beobachten sind und bei denen es sich lohnt, ihnen mehr als nur einen kurzen Blick zu gönnen. Und hier haben es die Autoren geschafft die Gans mit einem anderen Blick zu sehen.