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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

Überraschend unterhaltsam

Todesglut
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Ich gebe zu, dass ich mich köstlich unterhalten habe wie Sprecher Stefan Kaminsky das Hörbuch präsentiert. Langweilig wird es nie und eine spannende Szene folgt der anderem. Das ganze Buch wimmelt nur ...

Ich gebe zu, dass ich mich köstlich unterhalten habe wie Sprecher Stefan Kaminsky das Hörbuch präsentiert. Langweilig wird es nie und eine spannende Szene folgt der anderem. Das ganze Buch wimmelt nur so von überraschenden Wendungen und verdächtigen Personen. Freunde amerikanischer Thriller werden auf ihre Kosten kommen ... und da liegt in meinen Augen auch das Problem des Romans (oder der Reihe, wenn sie denn fortgesetzt wird, worüber ich mich durchaus freuen würde). TODESGLUT spielt auf Rügen, hat also einen deutschen Schauplatz. Die "Akademie des Verbrechens" wirkt auf mich jedoch sehr amerikanisch, wie auch vieles andere, was in und um Rügen passiert. Realistisch klingt das für mich nicht, aber wenn man sich auf die Story einlässt, kann man auch den Realismus hinter sich bringen.
Interessante Protagonisten, undurchsichtige (und oft wechselnde) Antagonisten, Schusswechsel, Schlägereien, Methoden die an Mafiamethoden erinnern, unfähige Polizisten, die entweder korrupt sind oder etwas verbergen wollen ... all das und noch viel mehr wird geboten und nicht nur Kaminsky sorgt dafür, dass das Hörbuch ein sehr kurzweiliges Vergnügen ist.
Nur ... wer einen soliden deutschen Krimi erwartet (und ich will nicht sagen, dass diese schlecht sind, sie sind nur eine andere Liga), der wird enttäuscht werden, dazu ist es in meinen Augen zu amerikanisch. Aber wer sagt nicht, dass das weniger unterhaltsam ist wenn es nicht auf den Straßen von New York oder einer Insel an der amerikanischen Ostküste spielt.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2022

Alles über die Heimischen Gänsearten

Das große Buch der Gänse
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Das große Buch der Gänse ist ein Buch für jeden Gänsefreund, das weit über ein Bestimmungsbuch hinausgeht. Natürlich werden die heimischen Gänse ausführlich vorgestellt (einschließlich einiger Neozoen ...

Das große Buch der Gänse ist ein Buch für jeden Gänsefreund, das weit über ein Bestimmungsbuch hinausgeht. Natürlich werden die heimischen Gänse ausführlich vorgestellt (einschließlich einiger Neozoen und Gänse, welche nur dem Namen nach Gänse sind), aber darüber hinaus erfährt der Leser mehr über die Tiere, die alles andere als dumm sind:
Das Verhalten der Gänse wird genauer betrachtet, ebenso wie die Geschichte der Gänseforschung (welche mit so berühmten Namen wie Oskar Heinroth und Konrad Lorenz verbunden ist) und die Schutzmaßnahmen für Grau- und Zwerggans (und die Probleme, die diese mit sich bringen). Das große Buch der Gänse verdient den Namen tatsächlich, denn so viel Gänsewissen findet man in gebundener Form nirgends so gebündelt wie hier. Und dabei ist es alles andere als pure Wissenschaft. Leicht verständlich geschrieben und reichlich illustriert, um den Text zu verstärken.
Gänse sind faszinierende Geschöpfe, die leicht zu beobachten sind und bei denen es sich lohnt, ihnen mehr als nur einen kurzen Blick zu gönnen. Und hier haben es die Autoren geschafft die Gans mit einem anderen Blick zu sehen.

Veröffentlicht am 04.05.2022

Hilfreich für angehende Birder

Grundwissen Vogelbestimmung
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Wer einmal ein guter Birder (Vogelbeobachter) werden möchte wird in GRUNDWISSEN VOGELBEOBACHTUNG viele Tipps bekommen, die ihm viel Freude am Hobby erhalten werden. Natürlich geht es auch um Vögel, aber ...

Wer einmal ein guter Birder (Vogelbeobachter) werden möchte wird in GRUNDWISSEN VOGELBEOBACHTUNG viele Tipps bekommen, die ihm viel Freude am Hobby erhalten werden. Natürlich geht es auch um Vögel, aber es gibt auch noch viel mehr zu beachten. Und selbst das, was als Selbstverständlich gelten müsste, wird manchmal ignoriert. Und was die Unwissenheit dem eigenen Verhalten gegenüber betrifft, so ist das weitaus schlimmer als die Unkenntnis einen Vogel zu bestimmen. Und so finden sich in diesem dicken (und schweren Werk) sowohl Verhaltenstipps, aber auch Anregungen für die passende (und geräuschlose) Kleidung, Ferngläser/Spektive und empfehlenswerte Bestimmungsbücher. Denn ein Bestimmungsbuch ist das Grundwissen nicht, auch wenn sich mehr als zwei Drittel des Buchs mit Vögeln befassen.
Wer sich das Grundwissen durchliest ist zwar noch kein perfekter Birder, aber auf dem Weg dahin, denn er bekommt zahlreiche Tipps worauf er bei der Vogelentdeckung achten muss.
Den Großteil des Buchs nehmen die heimischen Vögel ein. Dabei werden keine langweiligen Steckbriefe nach Schema F geboten, sondern Hinweise darauf wie man die einzelnen Vogelfamilien und einzelne Vertreter unterscheiden kann. Ähnliche Arten und auch verschiedene Gefieder (subadult, adult, männlich, weiblich …) werden gegenübergestellt und erleichtern dem Beobachter das spätere Identifizieren.
Verständlich geschrieben, informativ und durch zahlreiche aussagekräftige Bilder aufgelockert, sollte das Buch zumindest bei jedem vorhanden sein, der mit der Vogelbeobachtung beginnen will. Was aber nicht bedeutet, dass der fortgeschrittene Birder nicht noch den einen oder anderen Tipp finden kann.

Veröffentlicht am 03.05.2022

Ein Spiegel für die Menschheit

Wie eine verrückte Ameise die Welt verändern kann
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Wie eine verrückte Ameise die Welt verändern kann (und andere erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier) hält dem Leser einen seltsamen Spiegel vor. Es zeigt nicht den Menschen als Krone der ...

Wie eine verrückte Ameise die Welt verändern kann (und andere erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier) hält dem Leser einen seltsamen Spiegel vor. Es zeigt nicht den Menschen als Krone der Schöpfung, es zeigt das Tier das wir sind. Und wir machen einen Fehler wenn wir Tiere vermenschlichen, das haben sie nicht nötig, wir müssten, auch wenn es schwer fällt, sie auf Augenhöhe betrachten.
Das mag auf den ersten Blick seltsam klingen, aber der Mensch unterscheidet sich wenig von den anderen Tieren. Er kann sprechen, ja, aber das ist nur eine andere Art von Kommunikation, denn jedes andere Tier kann mit seinesgleichen Unterhaltungen führen. Und so sind die Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier größer als man denken mag, auch wenn man deswegen nicht von gleichen Werten sprechen können.
Menschen führen Kriege, aber das machen Ameisen und Schimpansen auch. Viele Tiere kümmern sich um ihren Nachwuchs so liebenswert wie der Mensch (oder schiebt ihn ab wie es auch manche Menschen machen). Manche Tiere leben in Monogamie und wurden dafür Jahrzehnte lang als strahlendes Beispiel verehrt. Aber auch bei monogamen Tieren wie Gibbons oder Schwänen gibt es Seitensprünge, die durchaus ihren Zweck verbinden. Und die ach so oft verteufelte und krankhafte Homoseualität ist bei Tieren normal und hat durchaus ihre Vorteile (für die Art).
Arjan Postma führt den Leser amüsant durch das Tierreich, bleibt dabei zwar etwas oberflächlich aber informativ. Ein Anhang mit weiterführenden Quellen wäre wünschenswert gewesen, für diejenigen die mehr über verrückte Ameisen, schmusende Bonobos oder kriegsführende Schimpansen erfahren wollten.
Aber dem Autor scheint es wichtiger zu sein zu unterhalten und eine Mehrzahl an Lesern zu erreichen. Und dieses Ziel ist ihm gelungen. Eine Reise durch die Tierwelt mit Seitenhieben auf die „Krönung der Schöpfung“ für alle die Tiere mögen, mit lustigen Illustrationen von Arthur Balitskii.

Veröffentlicht am 03.05.2022

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Die Wächterinnen von New York
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Die Wächterinnen von New York punktet mit einer absurden Idee, die neugierig macht. Ich war mir anfangs auch nicht sicher ob ich das Buch wirklich lesen soll, denn: Die Idee kann funktionieren, muss aber ...

Die Wächterinnen von New York punktet mit einer absurden Idee, die neugierig macht. Ich war mir anfangs auch nicht sicher ob ich das Buch wirklich lesen soll, denn: Die Idee kann funktionieren, muss aber nicht, denn ich stellte mir die Umsetzung schwierig vor. Abgedrehte Ideen dürfen nicht soweit ausarten, dass der Leser verwirrt zurückbleibt. Immerhin das ist nicht passiert. Aber das hatte andere Gründe: Die Story konnte mich nicht begeistern, ich wurde eher vor die Wahl gestellt weiter zu lesen oder abzubrechen. Aber Abbrechen ist keine wirkliche Lösung, da ich zumindest dann in das Vergnügen komme eine negative Rezension zu schreiben, die wirklich mehr Spaß macht, auch wenn es auch der Autorin nicht gefallen wird. Sie hat Monate damit verbracht eine in ihren Augen spannende und innovative Story zu kreieren (jedenfalls unterstelle ich ihr das), während ich nur ein paar Stunden Langeweile hinter mir habe. Und genau das war das Buch leider: Langweilig, von der ersten bis zur letzten Seite, da halfen auch Anleihen an Lovecraft und Tentakel nichts. Vielleicht habe ich die Geschichte aber auch nicht verstanden und etwas gesucht, was nicht vorhanden war, weil es darum gar nicht geht. Vielleicht ist DIE WÄCHTERINNEN VON NEW YORK nur eine Abrechnung mit (oder eine Hommage an) New York mit all seinen Unterschieden und sozialen Problemen. Alle Protagonisten haben ihre Probleme und repräsentieren anscheinend sehr gut den Stadtteil, in dem sie leben (da muss ich den Worten der Autorin glauben). Aufgrund dieser Unterschiede ist es schwierig aus diesen Persönlichkeiten eine Gruppe zu bilden, was teilweise gelingt, aber nicht glaubhaft vermittelt wird.
Die Protagonisten (und auch die Antagonisten) sind für sich gesehen gut charakterisiert und interessant in Szene gesetzt, nur ... die Handlung lässt zu wünschen übrig. Es fehlt an Spannung und manchmal fällt es schwer, dem Roten Faden zu folgen. Urban Fantasy oder Sozialkritik? Auf jeden Fall ungewöhnliche Literatur, um die man gut einen Bogen machen kann.

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