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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Miss Undercover meets Provinz

Lieber den Frosch geküsst als gar keinen Prinz
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Auch bei diesem zweiten Roman der Autorin springt einem sofort wieder das zauberhafte Cover ins Auge. Wie schon bei Band eins macht die Optik einfach nur Lust, die Geschichte zu entdecken. Ihr kenn den ...

Auch bei diesem zweiten Roman der Autorin springt einem sofort wieder das zauberhafte Cover ins Auge. Wie schon bei Band eins macht die Optik einfach nur Lust, die Geschichte zu entdecken. Ihr kenn den Spatz noch nicht? Kein Problem, auch wenn Protagonistin Sabin Vogt in beiden Büchern die Hauptrolle spielt, können sie unabhängig voneinander gelesen oder gehört werden.
Aber zurück zum Frosch. Sprachlich konnte mich Ella Marcs wieder voll und ganz überzeugen. Ich mag ihren humorvollen Stil, mit der sie der sympathischen Polizistin Leben einhaucht und sie aber auch immer wieder ins Chaos stürzt. Kurz gesagt, es wird nie langweilig, denn neben einem spektakulären Kriminalfall, gibt es auch allerhand Gefühlswirrungen und lustige Tiergeschichten, die einen von Anfang bis Ende in ihren Bann ziehen.
Auch wenn ich manch Wendungen vorhersehen konnte, hat das mein Lese- und auch Hörvergnügen nicht gestört. Ja, richtig gelesen, ich habe das Buch sowohl in Buchform als auch in Hörvariante genossen und kann euch beides nur wärmstens ans Herz legen. Ich freu mich in jedem Fall schon riesig auf den dritten Teil und bin schon jetzt neugierig, was für ein Cover uns erwartet und welch amüsante Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln versteckt.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Düster und geheimnisvoll

Die Bibliothek von Edinburgh
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Ich liebe Edinburgh, war schon mehrfach dort und bin immer wieder fasziniert von allem, was mit dieser Stadt zu tun hat. Als ich dieses Buch entdeckte, war ich natürlich neugierig, welch spannende Geschichte ...

Ich liebe Edinburgh, war schon mehrfach dort und bin immer wieder fasziniert von allem, was mit dieser Stadt zu tun hat. Als ich dieses Buch entdeckte, war ich natürlich neugierig, welch spannende Geschichte sich wohl zwischen den Buchdeckeln verbirg …
Sprachlich konnte mich der Roman überzeugen. Es ist gut geschrieben und man kann sich dadurch leicht in die Szenen eindenken. Das Setting ist zwar in Edinburgh angesiedelt, aber spielt zu einer anderen Zeit, was der Geschichte einen dystopischen Touch verleiht. Generell wirkt die Grundstimmung sehr düster und die vorherrschenden Sitten sind eher rau.
Ropa ist ein faszinierender Charakter, mutig, frech und selbstbewusst, aber auch mit einem guten Herzen. Sie trägt für ihr Alter viel Verantwortung, was sie unheimlich sympathisch macht, außerdem ist sie extrem intelligent. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass sie sich aus jeder Zwickmühle befreien kann – da sie ein Chaosmagnet zu sein scheint, sind das natürlich extrem viele.
Der Fall, um den es geht, ist extrem mysteriös und wirft einige Fragen auf. Man rätselt automatisch mit und versucht gemeinsam mit Ropa herauszufinden, was mit diesen Kindern passiert ist. Dabei werden einige brutale und ungeschönte Details ans Licht befördert, die mich mehrfach haben schlucken lassen. Also dieses Buch, so fantastisch die Idee ist, ist definitiv nichts für schwache Gemüter. Tatsächlich kam auch ich manchmal an meine Grenzen. Nichtsdestotrotz ist es eine überaus spannende Geschichte, bei der die Bibliothek zwar noch nicht den Stellenwert hatte, den ich dem Titel nach erwartet hätte, aber dennoch ein guter Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Faszinierend düster

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Katharina Seck ist eine Meisterin der düsteren Fantasy und auch in dieser neuen Reihe zieht sie einen wieder tief hinein, in eine Geschichte voller Gefahren und Geheimnisse, die sie sprachlich umwerfend ...

Katharina Seck ist eine Meisterin der düsteren Fantasy und auch in dieser neuen Reihe zieht sie einen wieder tief hinein, in eine Geschichte voller Gefahren und Geheimnisse, die sie sprachlich umwerfend transportiert.
Die Idee ist grandios. Dunkeldornen als Quell düsterer Magie, deren Anbau aber nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen ausbeutet. Neben den unterhaltsamen Aspekten, die natürlich im Vordergrund stehen, gefällt mir diese moralische Komponente, die einen zum Nachdenken anregt. Wie weit geht man? Wie viel ist ein Menschenleben wert? Und noch viele weitere Fragen tauchen beim Lesen auf und heben diesen Roman damit auf unterschiedliche Ebenen. Doch neben der Message, die man zwischen den Zeilen finden kann, gibt es noch viel mehr zu entdecken. Hierbei muss man vor allem die Figuren hervorheben. Besonders Protagonistin Opal hat es mir angetan. Sie ist stark und mutig, musste schon viele Schicksalsschläge erdulden, hat sich aber dennoch immer wieder aufgerappelt und weitergemacht. Natürlich wirkt sie das ein oder andere Mal ein wenig naiv, aber das macht sie unglaublich menschlich und bringt ihr tatsächlich noch mehr Sympathiepunkte ein. Die anderen Akteure sind nicht so leicht zu durchschauen. Was sind ihre Intentionen, wonach streben sie und was sind sie bereit für ihre Ziele zu opfern? Dadurch bleibt die Story sehr geheimnisvoll, man stellt immer wieder neue Theorien auf und versucht die einzelnen Figuren auf dem Schachbrett zu positionieren. Doch pfiffige Twists wirbeln schnell die bereits aufgestellten Thesen durcheinander und es bleibt einem nicht anderes, als weiterzulesen, weiter zu fiebern und sich tiefer in diese Welt voller Gefahren und Geheimnissen ziehen zu lassen.
Ich bin nach dem Ende jedenfalls froh, dass der nächste Band schon recht zeitnah erscheint, denn ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Verdammt gut

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Auch wenn mich das Cover sofort in seinen Bann gezogen hat – es ist wirklich ein Traum – war ich anfangs ein wenig unsicher, ob mir die Story gefallen wird. Wie hoch ist der Anteil Romantik? Wird mich ...

Auch wenn mich das Cover sofort in seinen Bann gezogen hat – es ist wirklich ein Traum – war ich anfangs ein wenig unsicher, ob mir die Story gefallen wird. Wie hoch ist der Anteil Romantik? Wird mich die Geschichte packen? Doch all meine Bedenken waren unbegründet. Das Buch ist der Knaller.
Dass mir sowohl Sprache als auch Still gefallen werden, davon war auszugehen, denn schon andere Werke der Autorin konnten mich dahingehend überzeugen. Und auch diesmal hat sie wieder Bilder in meinen Kopf gemalt und mich in eine faszinierende Welt voller Magie entführt.
Doch das eigentliche Highlight sind für mich die Figuren. Natürlich ist die Story spannend, sind die Zusammenhänge grandios ausgearbeitet und lassen einen beinahe bis zum Schluss rätseln, wie alles zusammenhängt, doch Protagonistin Kaya hat mich direkt für sich gewonnen. Sie ist selbstbewusst, wortgewandt, mutig und stark. Sie hat ein Herz aus Gold und setzt sich gern für Schwächere ein, was mir unglaublich gut gefällt, sie aber manchmal auch in Schwierigkeiten bringt. Und auch wenn sie meine Favoritin ist, stehen die anderen Akteure ihr in nicht sehr viel nach.
Alles in allem ist dies ein genialer Dilogie-Auftakt, der auch ohne Vorkenntnisse der anderen beiden Reihen, die in den Nachbarreichen spielen, gelesen werden kann. Ich bin begeistert und kann die Fortsetzung kaum abwarten und ja, dieses Buch ist ein Lesehighlight 2022.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Ebenso lustig wie tiefgründig

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Ich liebe Torsten Sträters Wortwitz und verfolge gern seine Auftritte im TV. Als Bühnenakt ist er mir somit bekannt, doch was wird er wohl in ein Buch packen? Was hat er uns zu erzählen? Persönliches? ...

Ich liebe Torsten Sträters Wortwitz und verfolge gern seine Auftritte im TV. Als Bühnenakt ist er mir somit bekannt, doch was wird er wohl in ein Buch packen? Was hat er uns zu erzählen? Persönliches? Spitzfindige Beobachtungen? Eine Mischung aus beidem, würde ich sagen, wobei mir manchmal ein wenig der rote Faden gefehlt hat.
Sprachlich ist das Buch recht gut. Ich habe gelacht und tatsächlich auch einige private Einblicke gewonnen. Manches war vielleicht ein wenig überspannt, aber wenn man bedenkt, dass dieses Buch zu Corona-Zeiten entstanden ist, kann man auch das nachvollziehen. Dennoch darf man sich davon nicht von den eigentlichen Einblicken ablenken lassen. Das Thema Depressionen und wie sie Torsten Sträter beeinflusst haben, hat mich berührt. Das Thema wird nicht zentralisiert, wirkt eher wie eine Geschichte von vielen, dennoch taucht sie immer wieder auf. Wie passt das zusammen? Einerseits die komödiantischen Erzählungen, teils überspitzt, und dann auf der anderen Seite diese ernsten Töne, die Rückblicke in dunklere Zeiten? Eine Mischung, die auf den ersten Blick nicht recht passt und wenn man sich länger damit befasst, doch extrem passend ist, denn Depressionen haben viele Gesichter, sind nicht linear. Für jemanden, der mit dieser Thematik noch nicht in Berührung kam, sicher schwer zu greifen, doch auch hier bietet Torsten Sträter in diesem Buch Hilfestellung und wirkt wie eine Art Vermittler.
Letztlich ist dieses Buch nicht das, was ich erwartet habe, aber das ist nicht negativ gemeint. Tatsächlich haben mich seine Worte unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt. Einige seiner Tipps werde ich mit Sicherheit in Zukunft beherzigen.

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