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MartinaSuhr

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Fantastisch und wortgewaltig

Der Garten der schwarzen Lilien
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Manchmal haben es Folgebände, speziell Mittelbände schwer, anders bei dieser Buchreihe. Dieses Buch hat im Vergleich zum ersten Teil noch eine Schippe draufgelegt und konnte mich noch stärker in seinen ...

Manchmal haben es Folgebände, speziell Mittelbände schwer, anders bei dieser Buchreihe. Dieses Buch hat im Vergleich zum ersten Teil noch eine Schippe draufgelegt und konnte mich noch stärker in seinen Bann ziehen.
Sprachlich zeigt sie auch diesmal wieder ihr ganzes Können und schöpft den reichen Wortschatz unserer Sprache gekonnt aus. Es war ein Fest, denn sie bedient sich Formulierungen, die man leider viel zu selten hört, was der Story zusätzlichen Charme verleiht.
Doch auch die Figuren und die Handlung haben mich überzeugt. Während ich mich im Auftakt an manch für mich zu detailreicher Kampfszene gestört habe, empfand ich die Auseinandersetzung in diesem Teil um einiges raffinierter ausgearbeitet. Es wird wieder gekämpft und nicht gerade wenig, aber die Situationen sind diesmal irgendwie abwechslungsreicher. Nein, keine Sorge, ich verrate nicht mehr, schließlich will ich euch nicht die Spannung nehmen. Trotzdem möchte ich noch anmerken, dass die Handlung Fahrt aufnimmt und uns tiefer in die Machenschaften der Diebesgilde einführt. Vertrauen, Freundschaft und Verrat – wer verfolgt welche Absichten, wer ist gut und wer böse?
Ein wirklich toller Roman, der Lust aufs Finale macht. Ich bin gespannt, ob sich dann alle Fäden zusammenfügen und wie alles ausgeht. Mirage und Zejn sind mir mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen, dass ich hoffe, sie bekommen ein würdiges Happy-End – wie auch immer das aussehen mag …

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Veröffentlicht am 24.07.2020

gelungene Neuinterpretation der Artus-Sage

Cursed - Die Auserwählte
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Stellt euch vor, Das Schwert hätte vor Artus eine Frau gewählt … Ein faszinierender Gedanke, der viele Möglichkeiten eröffnet. Genau dies hat Thomas Wheeler vermutlich auch gedacht und die alte Sage neu ...

Stellt euch vor, Das Schwert hätte vor Artus eine Frau gewählt … Ein faszinierender Gedanke, der viele Möglichkeiten eröffnet. Genau dies hat Thomas Wheeler vermutlich auch gedacht und die alte Sage neu interpretiert.
Nicht nur der Stil des Autors konnte mich hierbei überzeugen. Seine Beschreibungen sind so lebendig und detailreich, dass man das Gefühl hat, an der Seite von Nimue zu reiten und zu kämpfen.
Aber auch die Figuren haben mich begeistert. Neben den altbekannten Sagenhelden, die man trotz der vielen neuen Facetten direkt wiedererkannt hat, gibt es auch eine Menge spannender neuer Figuren, die dieser Geschichte neue Aspekte geben – allen voran Heldin Nimue.
Nimue ist ein tragischer Charakter, der in der Vergangenheit sehr viel ertragen musste. Trotzdem stellt sie sich ihrer Aufgabe und versucht alles, um den letzten Wunsch der Mutter zu erfüllen und die Fae zu retten. Dabei muss sie eine Menge Entscheidungen treffen, die ich nicht immer gutheißen konnte. Aber genau diese kleinen Schwächen und Fehlentscheidungen machen sie unglaublich authentisch. Wer trifft in einer verzweifelten Situation schon immer die richtige Entscheidung? Manchmal leiten einen die Emotionen in die falsche Richtung … Dennoch gibt sie nicht auf und wächst über sich hinaus. Aber auch all die anderen Charaktere machen die Story zu etwas Besonderem. Sie alle haben Ecken und Kanten, sind nicht nur Schwarz oder Weiß … Zugegeben, manche sind sympathischer und andere bleiben einfach nur Hassobjekte, dennoch ist ihr Zusammenspiel unglaublich spannend ausgearbeitet.
Dennoch gibt es einen kleinen Kritikpunkt, weswegen ich nicht volle Punkte geben kann. Auch wenn der Stil des Autors stimmungsvoll und angenehm zu lesen ist, hatte ich manchmal das Gefühl, er tritt auf der Stelle. Es gab immer mal wieder Längen, die man meiner Meinung nach hätte straffen sollen. Zudem haben mir die Illustrationen nicht sonderlich gefallen. Sie sind mir zu hart und kantig, aber das ist sicher Geschmackssache.
Nichtsdestotrotz hatte ich wirklich schöne Lesestunden mit Nimue, Artus, Merlin und den anderen. Sie haben mich mitgerissen, mich emotional gefordert und gut unterhalten. Es war mal wieder schön, in die faszinierende Sagenwelt der Kelten abzutauchen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Spannendes Experiment

Der Delphi Code
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Eine intensive Story, die auf den ersten Blick harmlos wirkt, sich aber dann gnadenlos in deinen Gedanken festsetzt.
Thomas Pyczak hat mit diesem Roman ein Thema angeschnitten und Fragen aufgeworfen, die ...

Eine intensive Story, die auf den ersten Blick harmlos wirkt, sich aber dann gnadenlos in deinen Gedanken festsetzt.
Thomas Pyczak hat mit diesem Roman ein Thema angeschnitten und Fragen aufgeworfen, die nachhallen. Sind Gefühle durch Algorithmen zu entschlüsseln? Ist eine Dating-App erfolgreicher in ihrer Auswahl als wir selbst? Kann eine Künstliche Intelligenz bei der Partnersuche hilfreich sein? Was, wenn dieses Experiment plötzlich aus dem Ruder läuft?
Fragen über Fragen, die mich immer noch bewegen. Dem Autor ist es gelungen, tief in meinen Kopf einzutauchen. Verpackt in einen spannenden Unterhaltungsroman stellt er existenzielle Fragen und regt zum Nachdenken an. Dieser Roman ist kompakt, anspruchsvoll und durchaus stellenweise kompliziert, trotzdem macht es Spaß, weil man sich zwangsläufig mit gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit und damit einhergehenden Gefahren auseinandersetzen muss.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und nach der Lektüre sehe ich gewisse Dinge mit anderen Augen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Grandioser Roadtrip

Daisy Jones and The Six
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Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn auch gegoogelt habe, weil ich unbedingt mehr Bilder von Daisy sehen wollte, um dann festzustellen, diese Band gab es gar nicht … Ich weiß, ich hätte den Klappentext ...

Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn auch gegoogelt habe, weil ich unbedingt mehr Bilder von Daisy sehen wollte, um dann festzustellen, diese Band gab es gar nicht … Ich weiß, ich hätte den Klappentext besser lesen sollen, dort steht es drin …
Allerdings beweist mir das vielmehr, wie unglaublich gut dieses Buch geschrieben ist. Zugegeben, die Form ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich war nicht sicher, ob ich die ganzen Wechsel zwischen den einzelnen Personen hinbekommen werde, da diese – ähnlich einer gut geschnittenen Dokumentation – immer in kurzen und prägnanten Abschnitten zu Wort kommen. Dieser Wechsel bringt nicht nur Dynamik, sondern auch Leben ins Buch. Obwohl fast die ganze Story aus Interviewpassagen besteht, hat man unglaublich intensive Bilder vor Augen und das Gefühl, die Band, ihre Auftritte und Erlebnisse zu sehen, nein, zu erleben.
Für mich ist dieses Buch ein außergewöhnlicher Lesegenuss, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Figuren sind zwar nur Fiktiv, doch ihre Story ist so stark und emotional aufgeladen, dass man das Gefühl bekommt, all das ist wirklich so passiert. Ich hab mich teilweise selbst dabei ertappt, dass ich beim Lesen der Liedtexte überlegt habe, welche Melodie wohl dazu passen und wie der Song im Radio klingen würde.
Ein unglaublich intensives Buch, dass einen für einige Stunden in das wilde Musikerleben der 60er und 70er entführt. Kann ich euch wirklich nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Supersüßer Lesespaß

Lieber den Spatz in der Hand als gar keinen Vogel
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Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch sein überaus gelungenes Cover. Es macht neugierig und nachdem mich die Kurzbeschreibung auch noch überzeugt hat, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Der ...

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch sein überaus gelungenes Cover. Es macht neugierig und nachdem mich die Kurzbeschreibung auch noch überzeugt hat, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Der Anfang fiel mir ein wenig schwer, was definitiv nicht am lockeren Stil der Autorin liegt, sondern vielmehr am Charakter von Protagonistin Kira. Sie ist so gutmütig, wird von allen ausgenutzt und scheint null Rückgrat zu besitzen. Harte Worte, ich weiß, aber ich glaube, das war von der Autorin genau so beabsichtigt. Auch wenn man Kira manchmal schütteln möchte, so wächst sie einem doch Seite um Seite und Katastrophe um Katastrophe mehr ans Herz. Man erlebt, wie sie sich entwickelt, während sie von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen springt. Generell sind in diesem Roman für mich die Charaktere und der Wortwitz das Beste. Klar, die Handlung ist toll und man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen, aber die Figuren waren für mich mit all ihren Schrullen das Highlight.
Ein kleines Manko sind für mich – im Nachhinein betrachtet – einige Fragen, die unbeantwortet blieben. Da hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Nichtsdestotrotz hatte ich unglaublich viel Spaß und habe den Roman fast in einem Rutsch gelesen. Er ist die perfekte Lektüre für Zwischendurch und hat extrem hohes Unterhaltungspotenzial. Mich hat er für einige Stunden den Alltag vergessen lassen.

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