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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

Überraschend genial

Court of Sun 1: Court of Sun
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Ich bin immer skeptisch bei fantastischen Liebesromanen. Oft überwiegt der Gefühlsteil und lässt die spannenden Elemente in den Hintergrund verschwinden, was mir persönlich nicht gefällt. Ich mag es, wenn ...

Ich bin immer skeptisch bei fantastischen Liebesromanen. Oft überwiegt der Gefühlsteil und lässt die spannenden Elemente in den Hintergrund verschwinden, was mir persönlich nicht gefällt. Ich mag es, wenn sich das die Waage hält und das hat es bei diesem Roman wirklich. Tatsächlich war ich extrem skeptisch und wusste nicht so recht, ob ich dem Titel eine Chance geben soll. Letztlich hat dann doch die Neugier überwogen und ich bin so froh, denn mir wäre eine grandiose Geschichte entgangen. So schlicht das Cover auch sein mag, so bunt und abwechslungsreich sind die Geschehnisse zwischen den Buchdeckeln. Es gibt viele Geheimnisse, eine Menge Gefahren und eine Menge Figuren, die mit ihrem teilweise undurchdringlichen Wesen überzeugen. Die Autorin hat mich nicht nur mit ihrem Stil überzeugt, sondern auch mit der Art, wie sie den Roman konzipiert hat. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht vorhergesehen hat. Seite um Seite rätselt man, wer ist gut, wer gehört zu den Bösen; fragt sich, wer welche Interessen verfolgt. Protagonistin Brie ist mir direkt ans Herz gewachsen. Sie muss einiges opfern und sich zig Gefahren stellen, während sie sich immer wieder fragen muss, wer spielt welches Spiel und kann ich mich auf mein Gegenüber verlassen? Dabei erfährt sie auch eine Menge über sich selbst, wächst an den Herausforderungen und ist dabei trotzdem nicht nervig. Dieses Buch zu lesen war eine Art Wow-Erlebnis und ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht, denn nicht nur die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, sondern auch Sprecherin Vanida Karun, die mit ihrer Stimme dem ganzen noch mehr Leben einhaucht und diesen Roman zu einem Hörgenuss macht.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Echt lustig

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Die Beschreibung klingt lustig? Oh, das ist es auch. Dieses Buch strapaziert mit seinen skurrilen Bewohnern, der doch sehr eigenen Protagonistin und den teilweise absurden Begebenheiten wahrlich die Lachmuskeln.
Allerdings ...

Die Beschreibung klingt lustig? Oh, das ist es auch. Dieses Buch strapaziert mit seinen skurrilen Bewohnern, der doch sehr eigenen Protagonistin und den teilweise absurden Begebenheiten wahrlich die Lachmuskeln.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Sprecherin sowohl mit der Stimme als auch mit dem breiten Dialekt anfangs etwas abgeschreckt hat. Ich dachte in der ersten Stunde wirklich, boah, das hältst du keine weiteren neun Stunden aus. Doch ohne es abwertend zu meinen, aber dieses Hörvergnügen lässt sich ein wenig mit einem Autounfall vergleichen. Man will nicht hingucken, aber die Neugier überwiegt. Okay, der Vergleich hinkt etwas, dennoch brauchte ich meine Zeit und jeder der in den Raum kam fragte mich, was ist das denn? Allerdings versprüht die liebe Sybille einen ganz besonderen Charme, dem man sich irgendwie nicht entziehen kann. Man gerät in eine Art Sogwirkung, fiebert mit ihr mit und will natürlich wissen, in welches Fettnäpfchen sie als nächstes springt. Trotz all des Humors, der in dieser Geschichte versprüht wird, wird deutlich, wie schwer die Menschen in der Pflege arbeiten und wie dankbar wir sein können, dass sie sich so aufopferungsvoll um die alten Menschen kümmern. Ich würde im Alter sofort im Heim Sonnenuntergang einchecken. Da ist immer was geboten und man hat eine Menge Spaß. Ich kann euch dieses Buch wirklich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Leider mehr Schein als Sein

Stealing Infinity
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Allein für die Optik dieses Buches würde ich gern volle Punktzahl vergeben. Der Verlag hat nicht zu viel versprochen; das Buch ist optisch eine Augenweide und der Schutzumschlag fühlt sich unglaublich ...

Allein für die Optik dieses Buches würde ich gern volle Punktzahl vergeben. Der Verlag hat nicht zu viel versprochen; das Buch ist optisch eine Augenweide und der Schutzumschlag fühlt sich unglaublich gut unter den Fingern an. Wirklich gelungen. Allerdings hat das – zusammen mit dem geheimnisvollen Klappentext – meine Erwartungen extrem hinaufgeschraubt.
Voller Enthusiasmus habe ich mich in die Geschichte gestürzt, habe mich einnehmen lassen, mich Seite um Seite tiefer hineinbegeben. Doch leider kam schnell der Punkt, an dem für mich klar war, wie der Hase läuft. Die Story ist, wenn jetzt im zweiten Teil nicht noch die Megaüberraschung auf uns wartet, dermaßen seicht gestrickt. Junge Leser wird das vielleicht nicht stören, ebenso wenig wie die in sich unstimmige Protagonistin. Eine amerikanische Highschool-Schülerin aus armen Verhältnissen mit einem Faible für Mode und ausgefallene Klamotten soll vom Wissen her mit den größten Kunstkennern konkurrieren können und sämtliche europäischen Gemälde beim Namen nennen, sie beschreiben und auch ihre Erschaffer samt Vita auswendig aufzählen können? Generell wurden eine Unzahl an Klischees zusammengewürfelt um sowohl den aktuellen Marktanforderungen als auch dem Genre gerecht zu werden. Von den vielen unsinnigen Ungereimtheiten die Zeitreise betreffend will ich gar nicht erst anfangen. Man hat das Gefühl, es wurde weniger auf Sinn und Logik geachtet, als vielmehr darauf, dass es irgendwie in die Handlung passt.
Das ist sehr schade, denn die Idee hinter diesem Roman ist grandios. Nur leider wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft. Tatsächlich überlege ich noch während ich diese Worte tippe, wie ich dieses Buch bewerte. Wenn man nichts hinterfragt, alles als gegeben annimmt und auch mit wenig tiefschürfenden Figuren kein Problem hat, wird man dieses Buch sicher sehr gern haben. Auch ich bin noch hin- und hergerissen, ob ich den zweiten Teil noch lesen werde, denn die viele Kritik, die ich übe, würde nahelegen, dies nicht zu tun, andererseits bin ich neugierig, ob die Autorin tatsächlich so einfach gestrickt ist und man nach etwa 100 Seiten sämtliche Wendungen vorhersehen kann, oder ob sie einen aufs Glatteis führt und im nächsten Band nun doch noch mit einem Kracher aufwartet. Tatsächlich lässt mich dieser Auftakt mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Ich hatte mir so viel erhofft, was leider enttäuscht wurde, dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass bei all den Mythen und Geheimnissen, um die sich die Geschichte ranken, nichts mehr kommen soll, was mich doch noch vom Hocker hauen wird.
In jedem Fall würde ich jedem raten, sich selbst ein Bild zu machen und zu schauen, ob ihm dieses Buch liegt oder nicht – denn Geschmäcker und Anforderungen sind unterschiedlich.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Ein fabulatastisches Finale

Fabula - Der Schatten der Nachtfee (Band 2)
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Schon der erste Band hat mich in seinen Bann gezogen, natürlich musste ich auch das Finale lesen und herausfinden, wie das Abenteuer der beiden Zwillingsgeschwister endet.
Und wieder einmal wurde ich nicht ...

Schon der erste Band hat mich in seinen Bann gezogen, natürlich musste ich auch das Finale lesen und herausfinden, wie das Abenteuer der beiden Zwillingsgeschwister endet.
Und wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht. Akram El-Bahay ist ein Meister der Worte. Er malt mit ihnen Bilder und erweckt fantastische Wesen zum Leben, er zeichnet Figuren, die charismatisch, liebenswert, aber dennoch auch eigen sind. Man wir hineingesogen, begleitet Will und Charlotte und all ihre Mitstreiter als stiller Beobachter auf ihrer gefährlichen Mission. Dabei müssen sie über sich hinauswachsen, manchmal ihr Temperament zügeln und taktisch geschickt vorgehen – was bei einem derart gerissenen Gegner gar nicht so einfach ist. Dennoch; aufgeben ist keine Option. Mit angehaltenem Atem habe ich die Story verfolgt, habe Vermutungen angestellt und mich mitreißen lassen. Von der ersten bis zur letzten Seite brach der Spannungsbogen nicht ab – im Gegenteil, wurde er durch einige unerwartete Wendungen immer weiter in die Höhe getrieben. Einzig das Ende lässt mich enttäuscht zurück. Nicht, weil es unstimmig ist, nein, weil damit die Geschichten um Fabula zu Ende erzählt sind. Ich würde mir wünschen, wenn vielleicht irgendwann doch noch ein Abenteuer kommt, dass uns zurück nach Fabula führt. Diese Welt hat so viele Wunder zu bieten; es wäre schade, wenn das Portal für immer verschlossen bliebe. Bis dahin kann ich euch nur anraten, selbst nach Fabula zu reisen und zu erleben, weshalb mich diese Dilogie so verzaubert hat.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Grandiose Grundidee, in der Umsetzung leider nicht ganz ins Schwarze getroffen.

Gallant
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Wow, das Cover! Ein Augenschmaus, der Lust auf mehr macht. Man will die Geheimnisse dieser Familie, dieses Anwesens lösen und sich tief hineinziehen lassen in diese außergewöhnliche Story.
Tatsächlich ...

Wow, das Cover! Ein Augenschmaus, der Lust auf mehr macht. Man will die Geheimnisse dieser Familie, dieses Anwesens lösen und sich tief hineinziehen lassen in diese außergewöhnliche Story.
Tatsächlich hat mich das Buch von der ersten Seite an gepackt. V. E. Schwab versteht sich rauf, mit ihren Worten eine düstere Stimmung aufzubauen. Zeile um Zeile wird es immer geheimnisvoller und mysteriöser. Auch Protagonistin Grace wird interessant beschrieben; kein klassischer Charakter, sondern eher einer, an dem man sich durchaus auch reibt. Ich mag facettenreiche Figuren und auch wenn ich nicht alles, was sie getan hat, gut fand, konnte ich es dennoch nachvollziehen. Mit teilweise angehaltenem Atem habe ich sie begleitet, mir immer wieder überlegt, wie alles zusammenhängt. Welches dunkle Geheimnis Gallant birgt. Manche Dinge haben sich mir recht schnell erschlossen, manche erst nach und nach, andere ließen mich mit Fragen zurück. Und das ist auch das große Manko bei diesem Roman, der mit tollen Grafiken, faszinierenden Stilelementen punktet: Das Ende ist für mich ein Mix auf Logiklücken und zu wenig Raum. Nachdem so viele Erwartungen geschürt wurden, die Spannung beinahe ins Grenzenlose getrieben wurde, kommt das Ende lieblos daher. Als hätte die Autorin schnell zum Ende kommen müssen. Frustrierend, denn ich denke, mit ein paar Seiten mehr hätte die Geschichte so viel gewonnen, ihr Potenzial ausschöpfen können. Dieses Buch klang nach einem Highlight, auf das ich mich richtig gefreut habe, doch nun bleibe ich ein wenig ernüchtert zurück. Vielleicht liegt es an meinem Alter, dieses Buch spricht vielleicht doch eher Jüngere an, oder daran, dass ich zu viel lese und meine Erwartungen zu hoch sind. Daher denke ich, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Was der eine kritisiert, gefällt dem anderen äußerst gut.

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