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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen

Babel
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Dieses Buch verbindet viele Aspekte, die mir gefallen: Fantasy, historische Komponenten, England und Sprache. Doch leider konnte mich die Umsetzung nicht so richtig überzeugen.

Das liegt vor allem an ...

Dieses Buch verbindet viele Aspekte, die mir gefallen: Fantasy, historische Komponenten, England und Sprache. Doch leider konnte mich die Umsetzung nicht so richtig überzeugen.

Das liegt vor allem an der massiven Detailverliebtheit, mit der sprachwissenschaftliche Dinge erklärt wurden. Es erinnert mehr an ein Sachbuch in weiten Zügen (zumindest in der ersten Hälfte), denn an einen Roman. Das bremst den Lesespaß aus und lässt die Lektüre zäh wie Kaugummi werden. Zwar wurde schon mit Fußnoten gearbeitet, doch ein Glossar oder Anhang hätte sicher einen annehmbaren Spagat zwischen der geteilten Leserschaft geschaffen. Zudem habe ich mir irgendwie mehr Magie erhofft, doch die beschränken sich im Buch lediglich auf das Silberwerken. Im Vordergrund stehen hingegen politische und gesellschaftliche Probleme, die natürlich enorm spannend sind und zum Nachdenken anregen. Tatsächlich waren das dann die Punkte, die mich auch angesprochen haben, doch wenn sich eine Geschichte erst einmal über 250 Seiten lang aufbauen muss, bis mal etwas Tempo reinkommt, killt das leider bereits im Vornherein die Euphorie. Von den vielen unnötigen Längen, die sich durch das komplette Buch ziehen, will ich gar nicht erst anfangen. Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich interessant und hätte enorm Potenzial gehabt, doch leider wurde in der Umsetzung aufs falsche Pferd gesetzt. Zumindest aus meiner Sicht, denn auch wenn ich einen gewissen Anspruch voraussetze, lese ich zum Zeitvertreib und würde bei Interesse doch eher zu einem Sachbuch, denn einem Roman greifen. Ja, ich bin beeindruckt, was für ein Wissen die Autorin sich angeeignet hat, gerade auch all die historischen Zusammenhänge, die tatsächlich teilweise sprachlos machen, doch manchmal ist weniger mehr. Wie heißt es schon in der Medizin: Die Dosis macht das Gift. Natürlich gibt es etliche begeisterte Stimmen, ich will diesen Lesern ihre Begeisterung auch nicht absprechen, nur für mich war dieses Buch, auf das ich mich wirklich gefreut habe, leider nichts. Ich musste mich regelrecht zwingen, den nächsten Abschnitt zu lesen und dranzubleiben. Vielleicht wäre eine straffere Version auf 350 Seiten sinniger gewesen, aber das wirkt halt lang nicht mehr so imposant wie dieser dicke Wälzer.


Aber bildet euch am besten eure eigene Meinung.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Faszinierender Blick hinter die Kulissen

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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Als Fan der Reihe war klar, auch dieses Buch muss ich lesen, konnte mir aber anfangs nicht recht vorstellen, was mich dabei erwartet. Mit den anderen Bänden ist es nur schwer zu vergleichen, da die ersten ...

Als Fan der Reihe war klar, auch dieses Buch muss ich lesen, konnte mir aber anfangs nicht recht vorstellen, was mich dabei erwartet. Mit den anderen Bänden ist es nur schwer zu vergleichen, da die ersten 500 Seiten eine Art Nachschlagewerk sind, in dem wir eine Fülle an Hintergrundinformationen bekommen. Hier werden nahezu alle Fragen beantwortet, die während der Lektüre der vorhergegangenen Bücher aufgetreten sein könnten. Wir bekommen Einblick in die Fallakten der einzelnen Figuren, nicht alle, da manche tatsächlich so geheim sind, dass sie unter Verschluss bleiben mussten, doch zu den meisten Akteuren. Zudem wird die Flora und Fauna beleuchtet, wir gehen auf House-Tour und entdecken die Anwesen der verschiedenen Elfenfamilien, bekommen Rezepte der Elfen-Leckereien zugespielt und noch vieles mehr. Besonders beeindruckend waren für mich jedoch die vielen Illustrationen, anhand derer man sich die Wesen und Akteure nun besser vorstellen kann; auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Darstellung des Hohen Rates eher befremdet. Irgendwie wirken sie kaum älter als Sophie und ihre Freunde, was es mir schwer macht, in ihnen die Autoritäten zu sehen und sie mit ihren Handlungen in Einklang zu bringen. Aber das ist ein rein subjektives Empfinden.
Die Autorin weist in ihrem Vorwort explizit daraufhin, dass man es nur lesen soll, wenn man alle anderen Bände vorher kennt. Das stimmt, man könnte sonst mit vielem nichts anfangen, allerdings kennt man das meiste, was dort geschrieben steht eben auch den Büchern schon. Für mich ist es somit ein wundervolles Nachschlagewerk, in dem man immer wieder stöbern kann und auch immer wieder etwas Neues entdeckt.
Wirklich interessant wird es im letzten Teil des Buches, denn tatsächlich kommen wir neben all den Hintergrundinformationen auch noch einen kleinen (zumindest im Vergleich zu den anderen Büchern) Textteil, in dem die Story fortgeführt wird, allerdings nicht nur aus Sophies Sicht. In diesem Band kommt auch Keefe zu Wort, was mir unglaublich gut gefällt, denn so persönlich die Ich-Erzählperspektive ist, so limitiert ist sie auch, wenn es um Gedanken und Gefühle anderer geht. Daher hat es mich wirklich gefreut, nun endlich mal meinen persönlichen Liebling Keefe etwas besser kennenzulernen und mehr über die Geschehnisse zu erfahren, die direkt an Band 8 anschließen. Viel gibt es nicht zu entdecken, ja, es wird wieder ein Geheimnis gelüftet, doch so wirklich weit kommen wir damit nicht. Es ist viel mehr eine Art Schmankerl, dass uns die Wartezeit auf den nächsten Teil versüßt und die Neugier schürt. Ich denke auch, es ist wichtig, diese Details zu kennen, um nahtlos in die Fortsetzung zu starten. Deswegen kann ich es euch nur ans Herz legen, aber stimme der Autorin darin zu, dass ihr diese Bücher unbedingt in Reihe lesen solltet, da die Zusammenhänge viel zu komplex sind.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Total kool

KoboldKroniken. Mission Glühelfe
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Auf besondere Kwest nach Kwerz? Klingt komisch? Nein, ich hatte keinen Schlaganfall, der mein Sprachzentrum beeinträchtig hat, sondern ich übe mich fleißig in Koboldlandeskunde und schlage mich dank der ...

Auf besondere Kwest nach Kwerz? Klingt komisch? Nein, ich hatte keinen Schlaganfall, der mein Sprachzentrum beeinträchtig hat, sondern ich übe mich fleißig in Koboldlandeskunde und schlage mich dank der regelmäßigen Ausflüge nicht schlecht – so glaube ich zumindest. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn man mit Clara-mit-C auf besondere Mission geht. Angefixt durch das Abenteuer, das Dario in den KoboldKroniken festgehalten hat, wollten meine Kids und ich natürlich mehr und so ist es nicht verwunderlich, dass wir schon wenig später Clara-mit-C auf ihrer ungewöhnlichen Mission begleitet haben. Ich sage nur: Mission Glühelfe. Dabei musste sie sich allein unsagbar gefährlichen Herausforderungen stellen, Entscheidungen mit enormer Tragweite treffen und Rätsel lösen, die manch einem Knoten ins Hirn trüdeln. Nur dem wagemutigen und talentierten Kronisten Dario ist es zu verdanken, dass wir beinahe hautnah miterleben konnten, was diese unerschrockene Schulhof-Amazone mit Social-Media-Reichweite alles durchmachen und welche Hürden sie meistern musste. Trotz der vielen Gefahren behielt sie stets einen kühlen Kopf, was beeindruckend ist, denn mir haben die harten Entscheidungen und kniffligen Rätsel so manches Mal Schweißtropfen auf die Stirn getrieben. Doch auch wir haben Mut bewiesen, uns in dieses Abenteuer gestürzt lösen und stoisch (aber auch heroisch) die Konsequenzen getragen, falls wir nicht richtig lagen.

Großer Worte kurzer Sinn: Dieses Escape Adventure macht unglaublich viel Spaß. Trifft man gute Entscheidungen, sammelt man eine Menge Heldenpunkte, klappt das nicht, irrt man durch eine überaus skurrile Welt und trifft dabei auf Dinge, die man sich unter normalen Umständen nur schwer vorstellen kann. Es klingt vielleicht verrückt (ist es womöglich auch), aber uns war schnell klar, dass nicht unbedingt der heldenhafte Weg der richtige sein muss, denn je erfolgreicher man ist, desto schneller ist man durch. Obwohl dieses Büchlein „nur“ 96 Seiten umfasst, ist der Fun, den wir bei unserer Entdeckungsreise erleben durften, immens gewesen. Tatsächlich nimmt man es immer wieder zur Hand, versucht andere Wege aus und entdeckt dabei neue Optionen, die einen staunen lassen. Nicht nur meine Kinder hatten ihre Freude, auch ich habe mich mehrfach auf Mission nach Kwertz gewagt. Wir freuen uns schon riesig, wenn uns Dario auf ein weiteres kaotisches Abenteuer mitnimmt. Klare Empfehlung für alle, die Humor haben und den besonderen Nervenkitzel suchen.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Überraschend genial

Court of Sun 1: Court of Sun
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Ich bin immer skeptisch bei fantastischen Liebesromanen. Oft überwiegt der Gefühlsteil und lässt die spannenden Elemente in den Hintergrund verschwinden, was mir persönlich nicht gefällt. Ich mag es, wenn ...

Ich bin immer skeptisch bei fantastischen Liebesromanen. Oft überwiegt der Gefühlsteil und lässt die spannenden Elemente in den Hintergrund verschwinden, was mir persönlich nicht gefällt. Ich mag es, wenn sich das die Waage hält und das hat es bei diesem Roman wirklich. Tatsächlich war ich extrem skeptisch und wusste nicht so recht, ob ich dem Titel eine Chance geben soll. Letztlich hat dann doch die Neugier überwogen und ich bin so froh, denn mir wäre eine grandiose Geschichte entgangen. So schlicht das Cover auch sein mag, so bunt und abwechslungsreich sind die Geschehnisse zwischen den Buchdeckeln. Es gibt viele Geheimnisse, eine Menge Gefahren und eine Menge Figuren, die mit ihrem teilweise undurchdringlichen Wesen überzeugen. Die Autorin hat mich nicht nur mit ihrem Stil überzeugt, sondern auch mit der Art, wie sie den Roman konzipiert hat. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht vorhergesehen hat. Seite um Seite rätselt man, wer ist gut, wer gehört zu den Bösen; fragt sich, wer welche Interessen verfolgt. Protagonistin Brie ist mir direkt ans Herz gewachsen. Sie muss einiges opfern und sich zig Gefahren stellen, während sie sich immer wieder fragen muss, wer spielt welches Spiel und kann ich mich auf mein Gegenüber verlassen? Dabei erfährt sie auch eine Menge über sich selbst, wächst an den Herausforderungen und ist dabei trotzdem nicht nervig. Dieses Buch zu lesen war eine Art Wow-Erlebnis und ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht, denn nicht nur die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, sondern auch Sprecherin Vanida Karun, die mit ihrer Stimme dem ganzen noch mehr Leben einhaucht und diesen Roman zu einem Hörgenuss macht.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Echt lustig

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Die Beschreibung klingt lustig? Oh, das ist es auch. Dieses Buch strapaziert mit seinen skurrilen Bewohnern, der doch sehr eigenen Protagonistin und den teilweise absurden Begebenheiten wahrlich die Lachmuskeln.
Allerdings ...

Die Beschreibung klingt lustig? Oh, das ist es auch. Dieses Buch strapaziert mit seinen skurrilen Bewohnern, der doch sehr eigenen Protagonistin und den teilweise absurden Begebenheiten wahrlich die Lachmuskeln.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Sprecherin sowohl mit der Stimme als auch mit dem breiten Dialekt anfangs etwas abgeschreckt hat. Ich dachte in der ersten Stunde wirklich, boah, das hältst du keine weiteren neun Stunden aus. Doch ohne es abwertend zu meinen, aber dieses Hörvergnügen lässt sich ein wenig mit einem Autounfall vergleichen. Man will nicht hingucken, aber die Neugier überwiegt. Okay, der Vergleich hinkt etwas, dennoch brauchte ich meine Zeit und jeder der in den Raum kam fragte mich, was ist das denn? Allerdings versprüht die liebe Sybille einen ganz besonderen Charme, dem man sich irgendwie nicht entziehen kann. Man gerät in eine Art Sogwirkung, fiebert mit ihr mit und will natürlich wissen, in welches Fettnäpfchen sie als nächstes springt. Trotz all des Humors, der in dieser Geschichte versprüht wird, wird deutlich, wie schwer die Menschen in der Pflege arbeiten und wie dankbar wir sein können, dass sie sich so aufopferungsvoll um die alten Menschen kümmern. Ich würde im Alter sofort im Heim Sonnenuntergang einchecken. Da ist immer was geboten und man hat eine Menge Spaß. Ich kann euch dieses Buch wirklich nur empfehlen.

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