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MartinaSuhr

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2017

Eine witzige und extrem turbulente Teenie-Liebesgeschichte

Miss Kiss sucht Mister Biss
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Gesamteindruck:
Eine quietschbunte Zeitreise in die Vergangenheit – Teenager-Gefühle pur.
Wer hat sich früher nicht auf Partys geschlichen, zu denen man eigentlich nicht hätte dürfen? Der erste richtige ...

Gesamteindruck:
Eine quietschbunte Zeitreise in die Vergangenheit – Teenager-Gefühle pur.
Wer hat sich früher nicht auf Partys geschlichen, zu denen man eigentlich nicht hätte dürfen? Der erste richtige Kuss, Pyjama-Partys mit Freundinnen – ach, es war einfach so schön. „Miss Kiss sucht Mister Biss“ ist genau das: eine wundervolle Reise zurück, die ganze viele Erinnerungen weckt.
Freche Sprüche (ich mochte die Kacktze echt gern), lustige Verwicklungen, eine junge Protagonistin, die mit Anlauf in jedes Fettnäpfchen springt – all das vereint dieser tolle und extrem witzige Liebesroman für junge Heranwachsende.
Ich habe diese Geschichte verschlungen. Es war, als könnte ich noch mal einen kurzen Ausflug in die turbulente Teenagerzeit machen, habe mit ihr mitgefiebert, als sie ihren Knutschvampir gesucht hat.
Ja, ich weiß, eigentlich bin ich dem Alter schon entwachsen, aber dennoch hat dieses Buch mir extrem viel Freude bereitet und einige wirklich kurzweilige Lesestunden. Einfach mal was anderes für Zwischendurch.
„Miss Kiss sucht Mister Biss“ ist bereits der zweite Teil der Reihe, kann aber ohne Probleme auch alleine gelesen werden.


Mein Fazit:
Eine witzige und sehr turbulente Suche nach einem geheimnisvollen Knutschvampir, die große und kleine Leserherzen höher schlagen lässt (und einige Lachfältchen ins Gesicht zaubert). Ich habe den kleinen literarischen Ausflug in die Gefühlswirrungen eines Teenagers wirklich genossen und kann das Buch nur allen Jugendbuchliebhabern empfehlen.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Ein unerwartet tiefgründiger Fantasyroman

The Chosen One - Die Ausersehene
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Gesamteindruck:
Bei diesem Buch war es die Mischung aus Cover und Klappentext, die mich in seinen Bann zog.
Das wallende rote Kleid, dessen Bedeutung sich beim Lesen erschließt, und die junge blonde Frau, ...

Gesamteindruck:
Bei diesem Buch war es die Mischung aus Cover und Klappentext, die mich in seinen Bann zog.
Das wallende rote Kleid, dessen Bedeutung sich beim Lesen erschließt, und die junge blonde Frau, die wirkt, als würde sie für ein Magazin posieren - irgendwie romantisch. Die doch sehr gesellschaftskritische Geschichte, die sich in Wahrheit dahinter verbirgt, ist aber lange nicht so harmonisch und verträumt, wie der erste Eindruck vermittelt. Im Nachhinein denke ich, es ist eher, dass sie fällt ... Ich bin mit anderen Erwartungen an die Erzählung herangegangen, wurde aber dennoch nicht enttäuscht, aber eins nach dem anderen.
Man wird langsam (auch wenn die erste Szene recht rasant ist und sich mir im Kontext noch nicht ganz erschließt) an das eigentliche Thema herangeführt. Der Schreibstil ist sehr angenehm, wenn auch nicht überaus anspruchsvoll, dennoch leicht und flüssig zu lesen. Die Figuren werden, ebenso wie die Szenarien, sehr gut beschreiben, sodass man sich recht einfach in die Handlung einfühlen kann und direkt Bilder vor Augen hat. Isabell May entführt uns in eine Fantasiewelt, in der, dank einer Seuche, nur noch einige Frauen in der Lage sind, Kinder zu bekommen – die sogenannten Ausersehenen. Fantasy-Roman? Für mich eher Horror-Szenario! (Keine Angst, ich mag das Buch) Stellt euch vor, ihr seid privilegiert, der Nation Kinder zu schenken. Ihr genießt ein Leben im Luxus, behütet und bewacht, bis ihr 16 werdet. Dann geht es los. Ihr bekommt Männer zugewiesen, mit denen ihr Kinder macht, sie austragt, euch kurz regeneriert und dann weiter geht’s … Ziemlich erschreckend (oder?), auch für Protagonistin Skadi, die den Gedanken auf einmal gar nicht mehr so reizend findet und eine spektakuläre Flucht wagt. Sie begibt sich auf ein unglaubliches Abenteuer, das voller Gefahren aber auch Wunder ist, lernt neue Freunde kennen, entdeckt wahre Gefühle und einige teils gefährliche Geheimnisse. Man erlebt, wie sich Skadi entwickelt, wie sich die Handlung von Seite zu Seite steigert. Auch wenn das Gesamtbild relativ rund ist, so bleiben doch einige Fragen offen, die mit Sicherheit (hoffentlich!) im zweiten Teil erklärt werden, auf den ich mich jetzt schon sehr freue.

Mein Fazit:
Sehr viel Magie, Gefühl und Fantasie, allerdings auch ein extrem gesellschaftskritisches Szenario, das mich wirklich sehr lange beschäftigt hat. Ich mag Geschichten, in denen ernste Fragen und Gedanken verwoben sind und Isabell May hat das in diesem Fantasy-Roman wirklich gut umgesetzt.
Zugegeben, ich hatte anfangs etwas anderes erwartet, ein wenig seichtere Unterhaltung, doch dieses Buch birgt ein sehr großes ethisches Diskussions-Spektrum.
Ich habe Lust auf mehr, will wissen, wie es mit den Freunden und der Königin weitergeht. Und natürlich bin neugierig, wie sich am Ende die einzelnen Handlungsfäden verknüpfen werden und ob es ein Happy End geben wird.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Ein Buch, das verstört und dennoch begeistert

Die Schlange von Essex
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Gesamteindruck:
Was für ein Cover, was für ein Buch!
Wo fange ich an, wo höre ich auf? Diese Geschichte ist verstörend, tiefgründig und dennoch teilweise für mich sehr grenzwertig. Sie ist schonungslos, ...

Gesamteindruck:
Was für ein Cover, was für ein Buch!
Wo fange ich an, wo höre ich auf? Diese Geschichte ist verstörend, tiefgründig und dennoch teilweise für mich sehr grenzwertig. Sie ist schonungslos, irgendwie skurril und trotzdem konnte ich sie nicht aus der Hand legen.
Sarah Perry hat einen sehr eindrücklichen und symbolreichen Schreibstil. Sehr authentisch vermittelt sie mit ihren Worten nicht nur die Bilder, sondern auch die damals vorherrschende Stimmung. Man hat das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu sein, die Dinge, die sie erzählt, nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen, zu schmecken – zu erleben. Die Handlung besteht aus verschiedenen Metaebenen, die, je nachdem, wer dieses Buch liest, unterschiedlich wirken. Philosophie, Glauben, Wissenschaft – so viele Betrachtungsmöglichkeiten, die mich nachhaltig beschäftigen, weil man, je länger man darüber nachdenkt, noch so viele kleine Details entdeckt.
Der Roman wird sehr kontrovers besprochen – die einen lieben es, die anderen finden keinen Zugang. Ich verstehe beide Seiten, denn man muss sich auf dieses literarische Erlebnis einlassen.
Zu Beginn war ich mir nicht sicher, ob mir das gelingen wird, denn die Abfolgen sind schnell, während den Szenen gibt es immer wieder Blickwechsel, als würde eine Kamera einen speziellen Moment betrachten und dann, unabhängig von der Distanz, die zwischen den einzelnen Figuren liegt, gibt es eine Art Bestandsaufnahme, was die einzelnen Protagonisten genau in diesem Moment erleben.
Neben den beiden Hauptprotagonisten Cora und William gibt es eine Fülle an weiteren Handelnden, von denen einer seltsamer als der andere ist. Ich weiß, diese Aussage ist sehr anmaßend, aber sie haben irgendwie alle – vorsichtig gesagt – ihre Eigenheiten und Probleme (normalerweise würde ich das anders nennen .-) )
Und genau diese speziellen Charaktere und ihr Handeln machen aus dieser Story etwas Besonderes – ob das jetzt gut ist oder nicht, ob es einem gefällt oder nicht, das muss jeder für sich entscheiden. Mir waren manche Szenen zu hart, manches hat mich geekelt, manches erschien mir geschmacklos, und dennoch konnte ich nicht wegsehen, mich dem entziehen. Ich wollte, nein, musste erfahren, wie es weitergeht, wie es endet.

Mein Fazit:
Dieser Roman spaltet die Gemüter, absolut verständlich. Mich hat er fasziniert, mitgerissen, zum Nachdenken angeregt. Er hat mir verschiedene Blickwinkel eröffnet, von denen manche wirklich schwer (für mich zumindest) zu ertragen waren, aber ich konnte es nicht weglegen. Hut ab, Sarah Perry, für diesen unglaublichen Einblick in eine Welt, die sich mir so noch nie gezeigt hat.
Im Buch gibt es eine Szene, in der es in einem Gespräch um ein Wort geht, das in der gleichen Schreibweise, bei gleicher Aussprache, komplett gegensätzliche Bedeutung haben kann: geteilt.
Und ich denke, es ist sehr zutreffend und beschreibt diesen unglaublichen (auch so ein Wort) Roman recht gut, denn über „Die Schlange von Essex“ gibt es geteilte Meinungen – die einen teilen sie die anderen teilt es Mir hat es gefallen, auch wenn ich immer wieder gefordert wurde, aber ich denke, ihr müsst für euch entscheiden, ob es etwas für euch ist oder nicht.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Ein neues, spannendes Abenteuer der drei Magier

Die drei Magier - Geheimnis im Geisterwald
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Gesamteindruck:
Das magische Abenteuer geht weiter …
Das zauberhafte Cover gibt schon einen wunderbaren Einblick, was einen für Turbulenzen in diesem Abenteuer erwarten. Im Geisterwald treibt ein gruseliges ...

Gesamteindruck:
Das magische Abenteuer geht weiter …
Das zauberhafte Cover gibt schon einen wunderbaren Einblick, was einen für Turbulenzen in diesem Abenteuer erwarten. Im Geisterwald treibt ein gruseliges Wesen sein Unwesen und die drei Magier sollen das Problem lösen.
Der Schreibstil ist wieder sehr locker, leicht zu lesen und macht Spaß, auch wenn ich beim Lesen ab und an das Gefühl hatte, jetzt bekomme ich einen kleinen Knoten in die Zunge. 
Meine Kids haben jedem Abend unserer gemeinsamen Lesestunde entgegengefiebert, weil sie unbedingt wissen wollten, was ist das für ein Ding, was sogar Gespenster verjagen kann …
Mila, Conrad, Vicky und auch der kleine Linus sind so unterschiedlich in ihrer Art und dennoch zauberten die vier uns ebenso ein Lächeln auf die Lippen wie Hexe Fia (auch Tante Fia genannt), Kater Kasimir und all die lustigen Gespenster oder Bäume, die wirklich laaaaaaaaaaaangsam und laaaaaangezogen sprechen.
Ein absolutes Highlight sind für uns die tollen Illustrationen, die das Buch lebendig werden lassen und mir beim Vorlesen helfen, die Geschichte den Kindern plastischer werden zu lassen. Sie haben Bilder zu den Worten und können dadurch beides einfacher in ihrem Kopf verknüpfen.

Mein Fazit:
Eine wirklich geniale Fortsetzung, die einfach nur Spaß macht. Egal ob zum Vorlesen oder für kleine Erstleser, ein unglaublich abwechslungsreiches Abenteuer, das mit einem Hauch Grusel für die nötige Spannung und Action sorgt und dadurch zu keiner Zeit langweilig wird. Aber auch als Erwachsener will man wissen, wie es weitergeht und endet. Wir freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer, die uns hoffentlich ganz bald wieder nach Algravia entführen werden.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Da sag noch einer, Bibliotheken seien langweilig ...

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Gesamteindruck:
Da sagt einer noch mal, dass Bibliotheken langweilig sind …
Auch bei diesem Buch war, wie ganz oft im Leben eines Cover-Lovers, das Titelbild ausschlaggebend, dass ich diese Geschichte ...

Gesamteindruck:
Da sagt einer noch mal, dass Bibliotheken langweilig sind …
Auch bei diesem Buch war, wie ganz oft im Leben eines Cover-Lovers, das Titelbild ausschlaggebend, dass ich diese Geschichte unbedingt kennenlernen wollte. Der dunkle Blick in eine Bibliothek im Hintergrund und vorne mittig zwischen den großen Buchstaben des Titels „Bücherstadt“ dieses geheimnisvolle Buch.
Der Schreibstil ist sehr fantasievoll und lässt sich sehr gut lesen. Akram El-Bahay versteht es, seine Leser in fremde und außergewöhnliche Welten zu entführen. Seine Sprache ist bildreich und vielseitig. Man hat das Gefühl, als sei man ein Teil der Handlung und erlebe die spannenden Abenteuer live mit.
Sam, Kani und all die anderen Charaktere, die wir im Laufe des Romans kennenlernen, sind sehr detailreich und authentisch kreiert worden. Man kann sich sehr gut in die einzelnen Figuren einfühlen und fragt sich nicht nur einmal: Wie hätte ich gehandelt?!
Ein Dieb in der Stadtwache – außergewöhnlich, gar unmöglich? El-Bahay bedient sich verschiedenster Gegensätzlichkeiten – Dunkelheit – Licht; Gefahr –Sicherheit; Recht – Unrecht …
Immer wieder habe ich mich gefragt, ist es wirklich so, wie es scheint, oder trügt der Schein nicht eher, um andere Dinge zu verbergen?
Bis zum Schluss zieht sich dieses Spiel und hält die Spannung stets oben. Man gleitet nur so durch die Seiten und erlebt dabei eine unglaubliche Story voller Spannung, Gefahr, fantasievoller Wesen.

Mein Fazit:
Wow, was für ein gelungener Reihenauftakt. Das Cover hat nicht zu viel versprochen und ich hatte unglaublich intensive und unterhaltsame Lesestunden, bei denen ich eine völlig neue Welt voller Geheimnisse entdecken durfte. Das Buch endet ohne fiesen Cliffhanger, was ich persönlich sehr angenehm finde, dennoch bleiben am Ende so viele Fragen offen, dass man unbedingt weiterlesen möchte. Ein Lesegenuss für alle Fantasy-Fans!