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Veröffentlicht am 05.05.2024

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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Handlung

Innerhalb von kurzer Zeit hat sich das Kosmetikunternehmen Glanz einen Namen gemacht. Sie sind durch ihre einzigartige und begehrte Goldblütencreme bekannt geworden und mittlerweile führt Leonie, ...

Handlung

Innerhalb von kurzer Zeit hat sich das Kosmetikunternehmen Glanz einen Namen gemacht. Sie sind durch ihre einzigartige und begehrte Goldblütencreme bekannt geworden und mittlerweile führt Leonie, die Enkelin des Gründers, die Firma in dritter Generation. Schon immer haben die Frauen der Familie einen großen Anteil an dem Erfolg des Unternehmens und das verleitet Leonie zu einer fabelhaften Idee: Sie möchte für ein anstehendes Familienjubiläum eine Firmenchronik in Auftrag geben, im Fokus stehen dabei die Damen der Familie Glanz. Doch damit werden alte Erinnerungen hervorgebracht, die ihre Großmutter Hedi lieber vergessen würde. Und nicht nur das gibt Leonie zu denken, sondern auch das Auftauchen ihrer Jugendliebe...


Meinung

Für meine Verhältnisse lag das Buch nur eine recht kurze Zeit auf dem Sub. Denn ich hatte gelesen, dass bald schon der zweite Teil der Reihe erscheint und für mich stand fest: Sollte Band eins überzeugen, will ich auch die Fortsetzungen lesen. Und deshalb habe ich den Roman frohgemut in die Hand genommen und mit dem Lesen begonnen.


Von Anfang an liegt eine schöne Sprache vor, die ein flüssiges Lesen und damit ein gutes Vorankommen ermöglicht. Für das gesamte Buch habe ich knapp drei Tage benötigt, danach war die Geschichte ausgelesen und bei mir sofort der Wunsch da, weiterlesen zu wollen. Ich finde, dass eine schöne und überraschend leichte Erzählung geschrieben wurde, die ein gutes Erzähltempo besitzt, solide Umschreibungen jeglicher Situationen bietet und durchaus ein wenig in die Tiefe geht. Diese Mischung hat mir gut gefallen, sie bietet die Grundlage für einen interessanten Auftakt der Reihe, bei der man den Wunsch verspürt, auch die weiteren Bände lesen zu wollen.


Die Ereignisse teilen sich auf zwei zeitliche Ebenen auf. Hauptsächlich spielt die Geschichte in der Gegenwart, man verfolgt Leonie auf ihrem Weg, erlebt mit ihr zusammen Höhen und Tiefen, freudige Momente und Niederschläge. Und dann gibt es noch den Erzählstrang in der Vergangenheit, wo man die Großeltern von Leonie kennenlernt und mit ihnen zusammen die Entstehung des Kosmetikunternehmens verfolgt.

Ich finde, dass sich die zwei Ebenen gut miteinander verbinden, es wurde ein schönes Gleichgewicht zwischen ihnen gefunden und ich mag es, dass die Rätsel der Vergangenheit noch nicht komplett gelüftet werden, sondern sich über den nächsten Band erstrecken. Ich denke, dadurch könnte eine schöne Verbindung zwischen den Büchern entstehen und natürlich ist dies ein geschickt eingesetztes Mittel, um die Spannung aufrecht zu erhalten und den Leser ganz leicht dazu zu bewegen, auch die Fortsetzungen lesen zu wollen.


Einziger Kritikpunkt meinerseits: Für meinen Geschmack war die Handlung teils etwas zu romantisch, manche Situationen zu leicht gelöst. Damit war ich nicht immer ganz zufrieden, ein wenig mehr Ernsthaftigkeit hätte mir gut gefallen, dass würde auch für noch mehr Lebendigkeit und vor allem Authentizität führen.


Fazit

Insgesamt ist es ein echt gutes Buch. Ich habe es an einem Wochenende durchgesuchtet und hatte unterhaltsame und schöne Lesestunden damit. Es liegt eine interessante und abwechslungsreiche Handlung vor, die durch ihre zwei Erzählebenen, die lebendigen Figuren und die schöne Sprache überzeugen kann. Es wird ein toller Start einer neuen Saga geboten, auf deren Fortsetzungen ich mich sehr freue!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Die Senfblütensaga - Hoffnung im Herzen

Die Senfblütensaga - Hoffnung im Herzen
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Handlung
Düsseldorf 1920
Die Flucht aus Metz hat bei der gesamten Familie Seidel ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur müssen sie sich eine vollkommen neue Existenz aufbauen, sondern sind noch dazu als Flüchtlinge ...

Handlung
Düsseldorf 1920
Die Flucht aus Metz hat bei der gesamten Familie Seidel ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur müssen sie sich eine vollkommen neue Existenz aufbauen, sondern sind noch dazu als Flüchtlinge nicht sonderlich beliebt. Emma bleibt nur eine Wahl, um der Familie eine neue Basis zu geben: Sie muss auf die Gnade ihrer Eltern hoffen. Und zwar nehmen diese sie auf, doch ihre Mutter sieht darin auch die Chance, sich an den Seidels zu rächen. In dieser Zeit sind Carls Pläne für Senfmaschinen ihr größter Besitz. Nur zu gern würde sie eine neue Fabrik aufbauen, aber wie? Zumal sich die Gesellschaft gegen sie verschworen hat...

Meinung
Die ersten Seiten habe ich sehr aufmerksam gelesen, um mich wieder in die Geschichte hineinzufühlen und um ihr folgen zu können. Nicht mehr jedes Ereignis aus Band eins und zwei war mir präsent und erst mit zunehmender Handlung konnte ich die bisherigen Geschehnisse wieder rekonstruieren. Nach ungefähr 75 Seiten waren dann alle anfänglichen Fragen geklärt und ich habe mich leicht auf die Geschichte konzentrieren können, es hat mir keine Probleme mehr bereitet, ihr zu folgen und schließlich haben mich die Ereignisse wieder in ihren Bann gezogen und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Schnell hat sich gezeigt, dass die Sprache gewohnt angenehm und gut zu lesen ist. Ich bin flott damit vorangekommen, finde, dass die Geschehnisse lebendig dargestellt sind und besonders von den Figuren, ihren Entwicklungen und ihrer Reife, die sie im Verlauf der Saga erhalten haben, bin ich sehr begeistert. Dazu werden jegliche Situationen bildhaft dargestellt, die Handlungsorte konnte ich mir durchweg gut vorstellen und ich mag die Mischung aus fiktiver Handlung und einigen historischen Ereignissen und gesellschaftlichen Meinungen, die immer wieder eingestreut wurden.

Wir schon in den vorherigen Teilen gibt es auch diesmal wieder mehrere Erzählperspektiven, die einen breiten Blick auf die Handlung bieten. Sowohl Emma, als auch Carl und Antoine kommen zu Wort und zeigen dem Leser auf, was sie beschäftigt und wie sie sich entwickeln. Ich mag es sehr, was für schöne Einblicke es in ihre Gedanken und Gefühle gibt, das wirkt sich positiv auf die gesamte Geschichte aus und gibt unterschiedliche Blickwinkel auf die Ereignisse.
Besonders Antoine fand ich als Figur sehr faszinierend. Bei ihm ist meiner Meinung nach die größte Entwicklung zu sehen, er ist eine unheimlich spannende Person und ich mag es, zu was für einem Menschen er geworden ist.

Besonders hervorheben möchte ich die Spannung im Buch. Ich bin echt begeistert davon, wie geschickt dieses Stilmittel eingesetzt wurde und wie häufig beim Lesen Wendungen eingetroffen sind, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Das ist absolut top, zeichnet für mich die Geschichte aus und es hat einfach Spaß gemacht, die Handlung zu verfolgen und zu sehen, wie sich alles entwickelt.

An sich sind die Figuren abwechslungsreich, natürlich und greifbar dargestellt. Besonders Antoine und Louise sind absolut gelungen und haben mir durchweg gefallen. Ihre Entwicklungen sind interessant, man merkt, wie sie immer wieder ihr Denken anpassen und sich immer weiter verändern, es gibt bei Ihnen keinen Stillstand. Das mochte ich sehr und Kapitel, in denen sie aufgetaucht sind, zählten zu meinen Lieblingsabschnitten.
Mit Emma und Carl hingegen habe ich immer ein bisschen gehadert. Ich finde, dass sie nicht ganz so stark und durchdacht auftreten wie Louise und Antoine, ihnen fehlt es, offen über ihre Gefühle, Wünsche und Entwicklungen zu reden und sie wirkten nicht so lebendig auf mich, wie ich es mir erhofft hatte. Und da sie doch ein bisschen mehr im Fokus stehen als die anderen Personen, finde ich, dass die Darstellung von Carl und Emma nicht ganz so gelungen, wie bei einigen anderen Figuren...

Fazit
Band drei ist ausgelesen und bis auf die nicht ganz so runde Zeichnung von Emma und Carl bin ich wieder begeistert. Schöne Handlungsorte, eine tolle Sprache, viele Wendungen und Überraschungen, die nicht vorhersehbar waren und die Spannung stets weit oben gehalten haben. Dazu echt coole Charaktere, die sich schön entwickelt haben, reifer geworden sind und die ich super gern kennenlernen würde!
Die Senfblütensaga hat ein schönes Ende gefunden, ich finde die Reihe echt toll und bin schon ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist. Gleichzeitig mag ich es sehr, wie alle drei Bände ein echt gutes Niveau haben und immer wieder überzeugen konnten. Von mir gibt’s ne Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Modehaus Haynbach - Momente des Glücks

Modehaus Haynbach – Momente des Glücks
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Handlung
Deutschland 1959
Gigi hat sich unendlich glücklich gewähnt und gedacht, dass ihre Gefühle endlich erwidert werden. Doch dem war nicht so und mit gebrochenem Herzen flieht sie aus Paris zu ihrer ...

Handlung
Deutschland 1959
Gigi hat sich unendlich glücklich gewähnt und gedacht, dass ihre Gefühle endlich erwidert werden. Doch dem war nicht so und mit gebrochenem Herzen flieht sie aus Paris zu ihrer Freundin Mabelle Haynbach. Sie hat zwar ebenfalls mit einigen Sorgen zu kämpfen, doch versucht ihr bestes, um Gigi abzulenken und verschafft ihr Arbeit im Modehaus der Familie.
Viktoria Haynbach erlebt derweil einen beruflichen Höhepunkt. Eine erfolgreiche Schauspielerin lässt sich für einen Film mit ihren Kleidern ausstaffieren. Und als Gigi Kleider in einem Filmstudio abliefern will, läuft sie dem äußerst attraktiven Schauspieler Leo Fürst über den Weg. Die Funken sprühen, sie freunden sich an und trauen sich nicht, den nächsten Schritt zu gehen. Leo bleibt auf Abstand und Gigi möchte sich nie wieder in unglücklich in einen Mann verlieben. Da passt es doch hervorragend, dass sie Viktoria auf eine Geschäftsreise nach Italien begleitet. Gigi trifft einen Herrn, der offenkundig Interesse an ihrer Person hat, ihr die Welt zu Füßen legen möchte. Doch ist er der Richtige?

Meinung
Ich habe die ersten drei Teile der Reihe gelesen und dachte nach Band drei eigentlich, dass die Saga beendet ist. Daher kam die Nachricht einer Fortsetzung überraschend und anfangs war ich mir zugegebenermaßen nicht ganz sicher, ob ich diese lesen möchte. Den ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte der Familie Haynbach auserzählt ist. Doch weil mir die drei Bücher so gut gefallen haben, wollte ich schließlich auch diesen vierten Band lesen, der mir freundlicherweise vom Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank für das Buch!

Nicht mehr jedes Ereignis aus den bisherigen Teilen ist mir im Gedächtnis geblieben, die Grundinhalte der Geschichten waren noch präsent, daher war der Start in die Handlung recht angenehm und ich konnte viele familiäre Zusammenhänge schnell wieder rekonstruieren. Die Sprache hat sich direkt sehr flüssig lesen lassen, ich bin durchweg gut vorangekommen und finde, dass ein gutes Erzähltempo vorliegt. Viele Ereignisse werden kurz und bündig auf den Punkt gebracht und es gibt keine unnützen, ellenlangen Umschreibungen. Das mochte ich sehr, es hat dazu beigetragen, dass ich den Roman innerhalb von kurzer Zeit ausgelesen hatte.

Ab und an habe ich mit Gigi ein bisschen gehadert. Sie hatte das Talent, viele Situationen misszuverstehen oder nicht mal richtig ihre Meinung zu sagen. Ihr Charakter war mir ein bisschen zu unentschlossen und manches Mal hätte ich mir gewünscht, dass sie einfach richtig ihre Meinung sagt. Das hätte einiges abgekürzt und natürlich wären dadurch weniger Missverständnisse entstanden...

Spannung war eher weniger vorhanden, es war schon nach wenigen Seiten klar, wie die Geschichte enden wird, die Frage war halt nur noch, was die Personen auf dem Weg dorthin noch so erleben werden. Dabei gab es durchaus Wendungen, die ich nicht so erwartet hatte, wodurch ab und an ein netter kleiner Überraschungseffekt entstand.

Mir hat es sehr gefallen, dass wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und man so vielfältige und abwechslungsreiche Einblicke erhält. Man kann jede Figur aus unterschiedlichen Augen betrachten und sich somit ein weites und umfassendes Bild von ihnen machen. Das hat mir geholfen, die Personen einzuschätzen und mir einen besseren Eindruck von ihnen zu verschaffen. Außerdem lassen sich Aussagen besser nachvollziehen, Situationen lassen sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und man erhält einen guten allgemeinen Überblick.

Die Handlungsorte sind eigentlich recht gut gezeichnet, von vielen habe ich einen guten Eindruck erhalten und zahlreiche Räume, Häuser und Landschaften konnte ich mir echt gut vorstellen. Lediglich das Schloss Haynbach ist mir zu üppig, die Dimensionen waren nicht immer greifbar und ich finde, dass es einfach riesig daherkam. Zudem habe ich mir die Einrichtung auch ziemlich antiquiert vorgestellt, was mit den modernen Figuren nicht so ganz zusammengepasst hat.

Bei den Figuren hat es mir an Lebendigkeit gefehlt. Sie hätten gern eine noch lebhaftere und stärkere Zeichnung erhalten können, damit sie richtig greifbar und natürlich wirken. Besonders bei Gigi, Leo und dem italienischen Geschäftsmann ist mir das aufgefallen, sie scheinen durchweg den Haynbachs untergeordnet zu sein, ihre Darstellung ist nicht so intensiv ausgefallen, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie wirken neben der Familie ein bisschen blass und ihre Charaktere lassen sich nicht so gut einschätzen. In diesem Punkt hatte ich deutlich mehr erwartet und gedacht, dass Gigi und die zwei Herren ein besseres, eindrucksvolleres und mehr im Gedächtnis bleibendes Auftreten erhalten.

Fazit
An sich eine gute Geschichte, für mich aber leider die schwächste in der Reihe. Das Wiedersehen mit den Haynbachs habe ich echt schön empfunden, es war interessant zu sehen, was sie so erleben und welche Probleme und Sorgen, aber auch Freunde sie in ihrem Leben haben. Auch die Erzählperspektiven haben genau meinen Geschmack getroffen und meist haben mir die Handlungsorte zugesagt. Lediglich mit Gigi und ihren zwei Verehrern, ihrer Art, ihrem Auftreten und ihren unnötig erschaffenen Missverständnissen bin ich nicht so ganz warm geworden. Hier gibt es allerhand Verbesserungsbedarf und leider fällt meine Bewertung dadurch auch nicht so positiv aus, wie ich es mir gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Marilyn und die Sterne von Hollywood

Marilyn und die Sterne von Hollywood
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Handlung
Los Angeles 1942
Norma hatte keine leichte Kindheit, sie hat einig Zeit bei Pflegeeltern oder im Heim verbracht. Dabei gab es nur eine Konstante in ihrem Leben: Das Kino. Dort kann sie ihren Alltag ...

Handlung
Los Angeles 1942
Norma hatte keine leichte Kindheit, sie hat einig Zeit bei Pflegeeltern oder im Heim verbracht. Dabei gab es nur eine Konstante in ihrem Leben: Das Kino. Dort kann sie ihren Alltag für ein paar Stunden vergessen und so beginnt ihr Traum von einer Karriere als Schauspielerin. Dieser scheint allerdings die Ferne zu geraten, als sie in eine arrangierte Ehe einwilligt und fortan ein Dasein als Ehefrau und Hausfrau führt. Glücklicherweise versteht sich Norma mit ihrem Angetrauten, er ist ihre erste Liebe und weckt ihre Sinnlichkeit. Die schließlich auch einem Fotografen auffällt, der die junge Frau berühmt machen möchte. Norma fühlt sich vor der Linse wie eine andere Person und sie wähnt sich ihrem großen Traum sehr nahe. Allerdings muss sich sich erst von den prüden Regeln ihrer Zeit lossagen und einige schwerwiegende Entscheidungen für ihre künftige Karriere treffen...

Meinung
Anfangs war es für mich sehr ungewohnt, wie die Person angesprochen wird, die heutzutage weltweit als Marilyn Monroe bekannt ist. Sie wird durchweg mit dem Namen Norma, ihrem Geburtsnamen, angesprochen. Auf den ersten zwei-drei Seiten war es ein wenig verwirrend, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Ich bin ansonsten sehr flüssig in den Roman gestartet, mir hat es durchweg absolut keine Probleme bereitet, der Handlung zu folgen und mich auf diese einzulassen. Jede Information konnte ich beim Lesen leicht aufnehmen und verarbeiten, es hat sich eine schöne und leicht lesbare Sprache durchgesetzt und die Szenen wurden beim Lesen einfach lebendig. Ich konnte mir sowohl die schüchterne, angepasste Norma, als auch die anderen Figuren, die Handlungsorte und die Emotionen der Figuren vorstellen. Es hat Spaß gemacht, das Buch jeden Abend in die Hand zu nehmen und wieder in die Geschichte einzutauchen und die Lektüre zu genießen.

Die Darstellung von Norma empfand ich als unheimlich interessant. Zu erleben, woher sie kommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie für Sorgen und Nöte hatte und wie sich all das auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Einen Blick hinter die öffentliche Person zu erlangen und zu erleben, wie sie von einer einfachen Ehefrau, die den Wunsch hat, ihrem Mann jeden Wunsch zu erfüllen, zu einer arbeitenden Frau bis hin zu einem Fotomodell wurde. Wie sie sich aufgrund der Erfahrungen und Erlebnisse verwandelt hat und wie sie auch vom Ruhm beeinflusst wurde. All das war unglaublich spannend zu beobachten und am Ende habe ich einen vollkommen anderen und tieferen Eindruck ihrer Person, ich habe mir nach dem Beenden des Buches noch so einige Artikel zu ihr durchgelesen oder Videos angeschaut. Und ich muss sagen, dass ich Norma unheimlich gern kennenlernen und ein paar Stunden mit ihr verbringen würde.

Ich finde, dass während des Lesens gut spürbar ist, wie ausgiebig sich die Autorinnen mit Norma auseinandergesetzt haben. Nicht nur wirkt ihre Person lebendig und greifbar, ihre Handlungen natürlich und es scheint fast so, als würde sie jede Szene genauso durchlebt haben, sondern auch anhand von Hintergrundinformationen über die Politik oder den Status der Hausfrau erahnt man einen Hauch der Arbeit an dem Buch. Die komplette Handlungszeit wird authentisch dargestellt und genau das gibt der Geschichte einen tollen Rahmen!

Und obwohl ich bisher sehr stark von dem Buch geschwärmt habe, fehlt mir noch was. Nach langem Überlegen ist mir dann auch in den Sinn gekommen, was ich mir noch gewünscht hätte: mehr Einblicke in Normas Karriere als Model und Schauspielerin. Den Großteil der Geschichte träumt die junge Frau von einem Dasein als Schauspielerin, doch als ihr Traum wahr wird, endet das Buch. Ich denke, ihre Entwicklung in den folgenden Jahren wäre ebenfalls sehr interessant gewesen und ein bisschen was darüber hätte den Roman für meinen Geschmack so richtig rund gemacht. Ich verstehe zwar, weshalb das Buch so endet, wie es vorliegt und es macht ja auch Sinn, doch die kommende Zeit in Normas Leben wäre bestimmt ebenfalls sehr spannend gewesen!

Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden. Ein tolles Buch mit schöner Sprache, interessanten Figuren, einer lebendigen Handlung und einem tollen Rahmen. Norma wird greifbar und vielfältig dargestellt, man kann hinter ihre Fassade schauen und einen vollkommen neuen und tiefen Eindruck ihrer Person erhalten. Ich bin durchweg sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass ein schönes Buch vorliegt, bei dem mir lediglich noch ein paar mehr Einblicke in die Karriere der künftigen Marilyn Monroe fehlen. Ansonsten hatte ich tolle Lesestunden und kann euch den Roman definitiv empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Die Buchhandlung in der Amalienstraße

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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Handlung
München 1913
Elly´s größter Wunsch geht in Erfüllung: In der angesehenen und bekannten Buchhandlung Lämmle darf sie ihre Ausbildung als Buchhändlerin beginnen. Bücher zu lesen ist für sie ein ...

Handlung
München 1913
Elly´s größter Wunsch geht in Erfüllung: In der angesehenen und bekannten Buchhandlung Lämmle darf sie ihre Ausbildung als Buchhändlerin beginnen. Bücher zu lesen ist für sie ein Grundbedürfnis und zusammen mit ihrer Freundin Henni hat sie schon unzählige Werke gelesen, diskutiert und für gut oder schlecht befunden. Ihre Leidenschaft nun auch mit anderen Menschen zu teilen, ist für die junge Frau das Größte überhaupt. Zumal derzeit allerhand spannendes in der Literaturszene passiert, u.a. die Gründung eines Salons für Schriftstellerinnen oder die Zensur im Kaiserreich...

Meinung
Erstmals entdeckt in der Verlagsvorschau und mein Interesse an dem Roman war geweckt. Ich finde, dass die Handlung vielversprechend klingt, ich mag Bücher, in denen Buchhandlungen eine Rolle spielen und die Handlungszeit ist komplett meins. Daher habe ich mich sehr gefreut, den Roman als Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Einen kleinen Teil der Handlung habe ich als Hörbuch gehört, den Großteil gelesen. Und ich muss sagen, dass mir das Lesen deutlich leichter gefallen ist. Ich bin flotter vorangekommen, habe mehr Zugang zu der Geschichte gefunden und war einfach interessierter daran. Zudem kam beim Hören sehr stark der eigentlich sehr angenehm eingesetzte Dialekt zu stark heraus, was nicht so ganz meins war.
Die Sprache hat mir gut gefallen, sie hat ein leichtes Lesen zugelassen und führte dazu, dass ich der Handlung problemlos folgen konnte. Personen und Ereignisse waren einprägsam und haben auf Anhieb einen Eindruck hinterlassen, der sich im Folgenden nochmals verstärkt hat. Zudem war es anhand von wenigen Worten möglich, die Orte genau zu erfassen, diese wurden ansprechend und solide dargestellt, sodass ich mir die Figuren darin gut vorstellen konnte.

Mir hat es gefallen, wie im Verlauf der Geschichte nicht nur die historischen Ereignisse mit dem Krieg, der Stellung der Frau oder der Zensur eingebunden wurden, sondern auch allerhand Schriftstellerinnen und ihre Werke genannt wurden, die zur Handlungszeit beliebt waren. Dadurch entsteht eine schöne Authentizität, bei einigen Titeln habe ich direkt mal nachgeschaut, um was sich die angesprochenen Romane drehen und nach den Autoren geforscht. Das hat mir wirklich gut gefallen und zeigt deutlich die Recherchearbeit hinter dem Werk.

Von zwei Handlungsorten bin ich sehr fasziniert. Einmal von der Buchhandlung in der Amalienstraße, die ich mir richtig gut vorstellen konnte und die auf mich unglaublich spannend gewirkt hat. Und zum anderen von der Wohnung von Elly und ihrer Mutter. Dort herrscht eine tolle Stimmung, ich finde, dass die Räumlichkeiten eine ganz besondere Aura haben und sie gleichzeitig einladend, aber auch künstlerisch und frei wirkt. Eine interessante Mischung, die ich sehr mochte!

Es liegt eine schöne Abwechslung an Persönlichkeiten vor. Man lernt Menschen mit eigenen Zielen und Hoffnungen kennen, sie entstammen aus verschiedenen Altersklassen, kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und zeigen dadurch, wie stark die Kluften teilweise sind. Ich mag es, wie viele Charaktere man im Verlauf der Handlung kennenlernt, dass sie alle ihre Fehler haben und verschiedene Facetten ihres Seins zeigen. Dadurch wirken sie vielschichtig, abwechslungsreich und absolut lebendig!

Fazit
Mit fehlt lediglich noch ein Highlight, um das Buch abzurunden. Die Geschichte hat sich als interessant gestaltet, aber sie hat für meinen Geschmack ein wenig an Spannung fehlen lassen. Zwar gab es häufig Situationen, die nicht vorhersehbar waren, aber als Leser wurde ich nie dazu ambitioniert, Vermutungen anzustellen oder über die Ereignisse nachzudenken, wenn ich den Roman nicht in der Hand habe. In diesem Punkt gibt es daher noch ein bisschen Verbesserungsbedarf, ansonsten bin ich echt zufrieden mit dem Werk!

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