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Veröffentlicht am 31.03.2020

Die Schule am Meer

Die Schule am Meer
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Handlung:
Juist 1925
Eine Gruppe von ambitionierten Lehrern hat sich zusammengeschlossen und auf der Insel Juist ein altes Anwesen gekauft, welches sie in ein Internat umwandeln. Dieses wollen sie zusammen ...

Handlung:
Juist 1925
Eine Gruppe von ambitionierten Lehrern hat sich zusammengeschlossen und auf der Insel Juist ein altes Anwesen gekauft, welches sie in ein Internat umwandeln. Dieses wollen sie zusammen mit ihren Schülern verschönern und nach und nach erweitern. Aber auch die Bildung bleibt nicht auf der Strecke: die Schule soll reformiert werden, persönliche Stärken werden hervorgehoben und so soll den Schülern ein besserer Start ins spätere Berufsleben gegeben werden.
Verschiedene Personen werden auf diesem Weg begleitet, anhand von Eduard Zuckmayer und der Jüdin Anni Reiner gibt es Einblicke in den Lehreralltag, der zehnjährige Schüler Maximilian berichtet sowohl von positiven, als auch von negativen Aspekten und die Insulanerin Kea, welche in der Schule am Meer als Köchin arbeitet zeigt nicht nur ihre Meinung deutlich, sondern bildet die Verbindung zu den anderen Insulanern. Den diese sind nicht vollends von dem Konzept begeistert, es gibt einige negative Stimmen, die einen Fortbestand der Schule unterbinden möchten. Und auch der langsam aufkommende Nationalsozialismus erschwert vielen Bürgern das Leben...

Meinung:
Das Cover ist wunderbar zeitgemäß und ansprechend. Ich finde die Farben sehr passend und mag die Schlichtheit, mit der der Titel, sowie der Name der Autorin gedruckt wurden. Ich kann selbst nicht benennen wieso, aber es erscheint mir genau richtig für die Geschichte.
Am unteren Rand gibt es eine Fotografie von einer Gruppe junger Mädchen. Allesamt tragen Schwimmkleidung und schauen mehr oder minder begeistert in die Kamera. Ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei um Schülerinnen der Schule am Meer handelt. Ich finde es sehr passend, dass solch eine Fotografie eingebunden wurde. Es verbreitet viel Charme und lässt das Cover sehr authentisch wirken.

Ich habe einige Zeit überlegt, ob ich das Buch wirklich lesen möchte, ob es meinen Geschmack treffen könnte oder ob ich mich am Ende quälen würde, weiterzulesen. Es klang zwar ziemlich interessant, zudem hatte ich von dieser Schule noch nie etwas gehört. Doch gleichzeitig war ich mir unsicher, ob mich die Thematik so anspricht. Am Ende habe ich mir gedacht, dass ich durch das Buch nur schlauer werde und der Geschichte eine Chance gegeben. Und darüber bin ich am Ende mehr als froh!

Auf den Umschlaginnenseiten wurden allerhand Bilder gedruckt, die verschiedene Tätigkeiten, sowie Schüler und Lehrer der Schule am Meer zeigen. So kann man sich nicht nur das Setting noch besser vorstellen, sondern erhält auch einen Blick auf die Schulmode und Lehrer. Bei einigen Personen habe ich mich gefragt, ob sie die Person sein könnten, für die ich sie halte. Auf jeden Fall ist das ein sehr schönes Detail, welches eine einführende Funktion hat und unglaublich angebracht ist. Zudem finde ich, dass sich schon durch so kleine Details zeigt, wie viel und gut die Autorin recherchiert hat.

Vor dem Beginn der Handlung wurde außerdem ein Lageplan eingefügt, der die wichtigsten Gebäude der Schule am Meer auf einer kleinen Karte vermerkt. So kann man bei den Erwähnungen von den Häusern stets darauf zurückgreifen und sich so orientieren. Es wurden auch Nebengebäude eingezeichnet, sodass man sich ein wirklich gutes Bild machen konnte. Eine wichtige Hilfe, ansonsten wäre es mir schwer gefallen, die Gebäude zu verorten.

Für mich wäre es gerade zu Beginn des Buches eine große Hilfe gewesen, wenn es am Anfang ein Personenverzeichnis gegeben hätte. Ab und an tauchten innerhalb von kurzer Zeit einige Namen von Personen auf, die nicht so häufig einen Auftritt haben und die man dann ganz schnell ans Ende des Gedächtnisses verschiebt. Eine Aufzählung der handelnden Personen hätte immer schnell Abhilfe geschaffen und die Person wieder in Erinnerung gerufen. Und aufgrund der recht großen Anzahl an Protagonisten wäre es durchaus sinnvoll gewesen.

Der Prolog lässt sich erst mit dem Lesen des Epilogs verorten und macht in diesem Zusammenhang einen richtigen Sinn. So ist zwar erkennbar, dass dieser einige Jahre nach der eigentlichen Handlung spielt, doch es lässt sich nicht herauslesen, welche Person in der Ich-Form spricht. So kann man zu Beginn schon mal rätseln, wer diese Figur sein könnte, ich kann sagen, dass ich mit meiner Vermutung falsch lag.
Direkt danach beginnt die Hauptgeschichte, man reist mit Anni Reiner und ihren Töchtern zusammen nach Juist. Es gibt einen ersten Blick auf ihre Wesen und ich mag es sehr, dass man die Insel zeitgleich mit ihr erstmals betritt. Auch in Zusammenhang mit dem Ende wird die Geschichte so sehr rund und ich habe mich dadurch ihrem Charakter vertrauter gefühlt.

Schnell hat mir die Schreibweise sehr gut gefallen. Sie ist auf eine besondere Weise hochtrabend, aber nicht zu kompliziert oder gewichtig. Ich konnte der Handlung stets ohne Probleme folgen und das Buch ließ sich sehr flüssig lesen.
Fast durchweg wurde die Handlung recht ruhig und gelassen geschildert, es gibt nicht ständig irgendwelche Dramen oder aufregende Vorkommnisse. Diese waren eher rar gesät und ließen dann natürlich den Spannungsbogen stark steigen. Ich mochte diese natürliche Art. Es passte zu der Geschichte und oft ließ sich das Buch wie ein sehr informatives und anschauliches Tagebuch von den verschiedenen Personen lesen. So hatte ich immer den Eindruck, diesem Teil der Geschichte aktiv beizuwohnen und nicht viele, viele Jahre danach davon zu lesen.

Eine besondere Stimmung kam bei mir leider nicht auf. Lediglich am Ende der Epilog wurde etwas emotionaler gestaltet, ansonsten habe ich nicht so mit den Charakteren mitgefühlt wie bei anderen Büchern. Dafür wurde die Handlung zu einfach und emotionslos geschildert. Mich hat das nicht sonderlich gestört, ich glaube einfach nicht, dass herzzerreißende Szenen zu der Geschichte gepasst hätten. Irgendwie kann ich das nicht in Einklang bringen, weshalb ich die fehlenden Stimmungen nicht als Kritikpunkt werte.

Es findet eine Unterteilung in Kapitel statt, dies ist auch die einzige Möglichkeit, die Geschichte in der Zeit zu verordnen und zu erkennen, in welchem Jahr die folgende Handlung stattfindet. Ansonsten ist nur eine Einordnung in die Jahreszeit möglich, dazu gibt es allerhand kleine Anmerkungen wie das Wetter ist, wovon man sich einiges ableiten kann.
Stets wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler wiedergegeben und erzählt. Nicht nur die Lehrer erhalten eine Stimme, sondern auch verschiedene Schüler, die Insulanerin und Köchin Kea oder ein offener Feind der Bildungseinrichtung. So gibt es verschiedene Blickwinkel, die alle ihren Reiz haben und ein lebendiges Bild der Gesellschaft geben. Zudem mochte ich die Mischung von Insulanern und Zugezogenen und deren Differenzen. Das wirkte sehr authentisch und ich konnte mir lebhaft vorstellen, mit was für negativen Aussagen und Meinungen die Schule leben musste.
Auch den Einblick in die Gedanken der Charaktere fand ich sehr interessant. Es wird ein vielfältiges Bild dargestellt, man kann vieles besser nachvollziehen und versteht manche Motivationen besser. Besonders interessant empfand ich es, den Schülern und dem erklärten Feind der Schule in den Kopf zu blicken und mehr über deren Meinungen zu erfahren. Sie hatten teils einen offeneren Blick als die Lehrer und es war spannend zu beobachten, inwiefern sich diese Art der Schule auf die Schüler auswirkt.
Ich hätte mir noch gewünscht, dass manche Motive der Protagonisten besser aufgelöst oder beschrieben worden wären. Bei manchen tappt man im Dunklen und auch nach dem Beenden der Lektüre kann ich mir davon noch nicht so recht ein Bild machen. Ich kann dazu leider kein Beispiel geben, um nichts von der Handlung zu verraten und mir fällt auch keine Umschreibung ein, die nicht zu viel vorwegnimmt.

Ab und an wird eine gewisse Zeit übersprungen, über die man auch im Folgenden nicht viel erfährt. Wichtige Details werden in die weitere Handlung eingeflochten und tauchen meist auch nicht direkt auf, sondern erst nach einigen Seiten. Normalerweise stört mich so was meist, ich mag immer gerne wissen, was genau in dem Leben der Figuren passiert. Hier hat es zu der Geschichte gepasst, es geht oft nicht so sehr um die einzelnen Protagonisten, sondern um die Charaktere als Einheit. Zudem hätten weitere Informationen über die übersprungene Zeit gewiss den Rahmen gesprengt und dem Buch noch einige Seiten mehr beschert (die ich trotzdem mit Freude gelesen hätte!).

Tatsächlich hatte ich zuvor noch nie von der Schule am Meer gehört. Ich bin bisher weder im Unterricht, noch in einem Buch darüber gestolpert. Mit diesem Buch habe ich also absolutes Neuland betreten und konnte meinen Horizont ganz schön erweitern.
Ich fand es etwas schade, dass es nur recht oberflächliche Einblicke in den Unterrichtsalltag gibt. Es wird viel beschrieben, was auf dem Lehrplan steht, aber ich hätte gerne noch einen tieferen Einblick bekommen. Und sei es nur eine Stunde gewesen, die detaillierter beschrieben wird. Gleichzeitig mag es auch schwer sein, sich so genau vorzustellen, was und wie unterrichtet wurde.
Im Gegensatz dazu gibt es zahlreiche Beschreibungen des Internatslebens. Angefangen von der Aufteilung der Zimmer und Häuser, über die verschiedenen Kameradschaften, Ausflüge und Ereignisse. Man konnte sich so ein ziemlich genaues Bild von dem Leben auf Juist machen, welche Ansprüche gestellt wurden und wie das ganze Zusammenleben war.
Aus diesen Sätzen hat sich auch deutlich herauslesen lassen, wie unglaublich viel Recherche dahintersteckt. Es hatte alles Hand und Fuß, war auf den Punkt erklärt und ließ mir gar keinen Platz zu möglichen Zweifeln.
Auch politische oder soziale Ereignisse fanden immer wieder Erwähnung und haben so einen Blick auf die deutsche Geschichte gegeben. Sei es der aufkommende und sich immer weiter ausbreitende Nationalsozialismus oder auch die Bildung von anderen Reformschulen in Deutschland. Oft tauchen kleine Details in den Sätzen mit auf, die man als natürlich hinnimmt und die einen weiten Blick auf die Situation geben.

Fast durchweg dient die Insel Juist als Setting. Ich hatte ganz oft Bilder vor Augen und konnte mir sowohl die Insel, als auch die Schule am Meer mit all ihren Gebäuden, die nach und nach gebaut wurden, unglaublich gut vorstellen. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Rauschen der Wellen zu hören, die Meeresluft zu erschnuppern oder den Sand unter den Füßen zu spüren. Ich konnte mich unglaublich gut auf die Insel einlassen, mich in Gedanken dorthin versetzen und einfach nur genießen. Es gab keinen Moment, an dem mir etwas vom Setting unrealistisch erschien und es ist der Autorin mehr als gelungen, die Schönheit der Insel mit eigenen Worten auf eine lebendige und authentische Weise zu beschreiben.

Auf eine sehr geschickte Art schafft es die Autorin, fiktive und reale Persönlichkeiten zu vermischen und allen sehr lebendige Züge zu geben. Auch die Protagonisten, die nur selten auftauchen haben eine besondere Art und stechen hervor.
Am spannendsten war stets die Entwicklung der Protagonisten. Besonders bei Maximilian ließ sich das verfolgen, er wurde von einem Jungen zum Mann mit eigener Meinung und eigenen Zielen. Seine Entwicklung war wirklich imposant und er schien am Ende auf eine ganz angenehme Art über den Dingen zu schweben. Er hatte für mich so eine alte Seele, die ihn weise und sehr erwachsen hat wirken lassen. Ich fand seinen Charakter durchweg am interessantesten, ich konnte seine Meinungen am besten nachvollziehen und irgendwie hat er mir imponiert.
Von den Lehrern hat mir Anni am besten gefallen. Sie hatte eine freundliche und stets verständnisvolle Art und ich mochte es sehr, wie sie sich für ihre Mitmenschen eingesetzt hat. Auch ihr Denken unterschied sich von den anderen. Anni hatte an manchen Vorhaben Zweifel und konnte eine Situation reflektiert beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen. Sie ist mit vollem Elan an dem Gemeinschaftsprojekt der Schule am Meer, betrachtet die Sache aber auch mal mit Abstand.
Obwohl auf dem Internat recht lockere Regeln gelten, sind mir die anderen Lehrer doch teils recht steif aufgetreten. Sie hatten nicht so herzliche Züge wie gedacht wirkten erhabener. Ich möchte ihnen nicht ihre pädagogische Kompetenz absprechen, doch ich stelle es mir schwierig vor, sie als eine Art Elternersatz anzusehen und bei Problemen oder Ängsten zu ihnen zu gehen.

Fazit:
So recht lässt mich das Buch auch zwei Tage nach dem Beenden nicht los. Ich habe mittlerweile einige Artikel im Internet dazu gelesen und mich weiter informiert. Meine anfänglichen Zweifel waren vollkommen unbegründet, das Buch ist etwas ganz besonderes, welches noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Mich hat die Geschichte unglaublich interessiert und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Geschichte war unglaublich lebendig und die Mischung aus realen Figuren und Fakten mit fiktiven Personen hat mehr als hervorragend funktioniert.
Trotzdem werde ich einen halben Stern in meiner Bewertung abziehen. Dieser steht stellvertretend für all die kleinen Dinge, die ich bereits erwähnt habe, vor allem aber wegen der fehlenden Herzlichkeit bei den Lehrern.
Ich bin mir sicher, dass ich das Buch noch viele Male weiterempfehlen werde und es immer einen schnell greifbaren Platz in meinem Bücherregal haben wird. Auf seine Art hat mich das Buch wirklich begeistert!

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Handlung:
Rügen 1924
Nach all den Jahren kann Bernadette von Plesow eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Sie führt mit dem Grand Hotel das erste Haus am Platz, dieses ist gut gebucht und genießt einen hervorragenden ...

Handlung:
Rügen 1924
Nach all den Jahren kann Bernadette von Plesow eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Sie führt mit dem Grand Hotel das erste Haus am Platz, dieses ist gut gebucht und genießt einen hervorragenden Ruf. Und auch privat hat Bernadette hier wunderschöne Stunden verbracht. Sie hat dort einige Jahre mit ihrem Mann gelebt und ihre Kinder großgezogen: Alexander, der Erbe des Grand Hotels, Constantin, der sich ein Hotel und Variete in Berlin aufgebaut hat und die einzige Tochter Josephine die künstlerisch begabt ist aber noch nicht weiß, was sie in der Zukunft anstreben will.
Zudem hat Bernadette das große Glück, mit ihren Angestellten mehr als zufrieden sein zu können. Allen voran mit dem Zimmermädchen Marie, die stets gut gelaunt ist und eine fantastische Arbeit leistet.
Eigentlich könnte Bernadette vollkommen glücklich sein. Sie hat eine neue Liebe gefunden und ihre Kinder gehen ihrer eigenen Wege. Doch eines Tages steht ein Mann im Hotel, der ein Geheimnis aufzudecken droht, welches eigentlich nie ans Licht kommen sollte...

Meinung:
Das Cover ist einfach wunderschön. Es wirkt herrschaftlich, edel und hat Klasse. Im Grunde gibt es also genau das wieder, für was das Grand Hotel steht. Nicht nur wirkt das Bild sehr idyllisch, auch die Farben harmonieren perfekt miteinander und laden zum Träumen ein. Besonders schick finde ich die goldene Schrift. Sie ist nochmal ein besonderer Hingucker und mit Struktur aufgedruckt, was ich immer schick finde!
Insgesamt ein sehr gelungenes Bild, welches auffallend ist und aus der Masse heraussticht. In einer Buchhandlung wäre es mir definitiv aufgefallen und ich hätte das Bedürfnis verspürt, das Buch in die Hand zu nehmen.

Schon längere Zeit habe ich auf den Erscheinungstermin des Romans hingefiebert. Seitdem ich das Cover gesehen und die Inhaltsangabe erstmals durchgelesen habe konnte ich es kaum abwarten, das Buch selbst in den Händen zu halten. Und immer wenn ich bei Instagram gesehen hatte, dass manche das Buch vorab lesen durften, wurde ich verdammt neidisch. Am Ende hatte ich das große Glück, bei Lovelybooks an einer Leserunde teilzunehmen und so auch über die Handlung diskutieren zu können. Das fand ich wirklich angenehm, es gab doch einiges, worüber ich mich austauschen wollte und die Meinungen anderer wissen wollte.

Von der ersten Seite an hat mir die Schreibweise richtig gut gefallen. Es gibt einen angenehmen Start in den Roman, der Prolog bietet einiges an Spannung und wirkt anregend, man hat folgend noch mehr Lust darauf, einfach weiterzulesen. Danach hat man Zeit um sich an das Setting, die ganze Situation und die Charaktere zu gewöhnen. Man wird nicht ins kalte Wasser gestoßen, es gibt zahlreiche Beschreibungen und Hintergrundinformationen, die man wie Puzzlestücke zusammenfügen kann.
Jede Szene wurde sehr bildhaft und lebendig beschrieben, sodass man sich nicht nur das Setting, sondern auch die Charaktere gut vorstellen konnte. Zudem war eine Lebendigkeit herauszulesen, die dem Roman sehr gut getan hat und die Geschichte wirkte dadurch noch authentischer.

Es gibt verschiedene Handlungsstränge. Sei es der von Constantin in Berlin oder die von Bernadette, Alexander und Josephine in Binz. Aus der Familie von Plesow kommt lediglich Alexander mit seiner Familie nur wenig zu Wort, er steht eher im Hintergrund und wird nicht so sehr in die Handlung eingebunden. Diese Kapitel der Familie haben mir richtig gut gefallen. Sie haben immer mal ein paar Fragen offen gelassen und somit zum weiterlesen, aber auch zum spekulieren animiert. Diese Kapitel haben alle einen tieferen Sinn gehabt und ließen sich auf eine bestimmte Art miteinander verbinden.
Dazu gibt es ab und an noch andere Kapitel von Gästen oder von dem Zimmermädchen Marie. Auch diese haben zueinander gepasst und ließen sich in die gesamte Handlung einordnen. Gerade bei Marie mochte ich die andere Seite ihres Lebens. Es war interessant zu hören, was sie von den von Plesows hält und in was für einfachen Verhältnissen sie eigentlich lebt. Dieser Unterschied zwischen dem Hotel und Maries Familie war drastisch und zeigte verschiedene Seiten der Bevölkerung.
Lediglich mit einer Sichtweise hatte ich Probleme. Ich will dazu keinen Namen verraten, nur so viel sei gesagt: es war eine nette, aber schockierende Nebenhandlung. Doch es wirkte auch etwas willkürlich, hatte nicht direkt etwas mit dem Grand Hotel oder den von Plesows zu tun. Daher hatte ich Schwierigkeiten, diese Ereignisse sinnvoll einzuordnen und darin einen Sinn für die weitere Handlung zu finden. Diese Kapitel hätte ich nicht zwingend gebraucht, sie haben dem Roman lediglich mehr Umfang gegeben.

Es gibt zwei Handlungsorte auf die sich die Ereignisse aufteilt. Der größere Teil der Handlung findet im Ostseebad Binz statt. Dort spielt so gut wie jedes Kapitel im titelgebenden Grand Hotel, dem grandiosen und exklusiven Hotel von Bernadette von Plesow. Dort lernt man sowohl das Hotel, als auch das Büro der Chefs kennen, sowie einige Gästezimmer und das Restaurant kennen. Lediglich die Orte des Personals werden nicht näher beschrieben. Ich habe das Hotel, aber auch die Räumlichkeiten lebendig vor mir gesehen und konnte mir auch die Charaktere in dieser Umgebung sehr gut vorstellen. Gerade durch genannte Details wie das Meeresrauschen oder den Akkordeonspieler gewann das Setting an viel Charme. Wahrlich traumhaft!
Doch auch der zweite Handlungsort, Berlin, konnte mit seiner besonderen Aura bestechen. Es gab einen angenehmen Unterschied zwischen dem ruhigen Binz und dem aufregenden Berlin, es werden zwei Welten beschrieben, die beide ihre Reize, aber auch Nachteile haben.
Mir hat auch der Handlungsort Berlin gefallen, doch irgendwie war dort häufig ein dunkler Schleier dabei, die Stadt erschien mir nie sonderlich strahlend oder bunt. Dabei herrschen die goldenen Zwanziger, die Menschen wollten und haben sich vielfältig amüsieren können. Mit den Berlin Kapitel geht meist eine gewisse Tristesse daher, die nochmal den Unterschied zum farbenfrohen und sonnigen Binz verstärkt.

Es gibt eine Vielzahl an Personen, doch tatsächlich hatte ich nicht einmal Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten oder wiederzuerkennen. Dafür war ein jeder zu gut und abwechslungsreich gezeichnet. Oft wurde man von der Autorin leicht gelenkt, ob man einen Protagonisten nun sympathisch oder unsympathisch einschätzt, manchmal wird man auch lange Zeit geschickt getäuscht und erkennt dann plötzlich das wahre Gesicht. Ich hätte mir allgemein gewünscht, dass es dem Leser mehr selbst überlassen ist, wie er eine Person einschätzt. Vielleicht wäre eine objektivere Beschreibung vonseiten des Erzählers angebrachter.
Im Zentrum des Geschehens steht stets die verwitwete Bernadette von Plesow, ein Inbegriff einer erfolgreichen Geschäftsfrau und einer gesellschaftlich angesehenen Dame. Über ihre Person kann man einiges schreiben, sie ist einerseits sympathisch, doch gleichzeitig scheint sie ein recht kaltes Herz gegenüber ihren Kindern zu haben. Nur selten kann man sich in ihrer Person eine liebende Mutter vorstellen. Sie ist eine starke Person, die man einerseits nur bewundern kann für ihr Geschick, doch gleichzeitig gibt es auch viele Handlungen, die man nicht gutheißen kann. Stets ist man von ihr hin- und hergerissen und ich habe häufig meine Meinung über sie gewechselt. Auch am Ende finde ich sie, trotz ihrer Machenschaften faszinierend und freue mich auf ein Wiedersehen.
Auch ihre Kinder konnten meine Sympathie nie vollkommen erlangen, alle hatten Züge an sich, die ich negativ empfunden habe. Am wenigsten Beachtung bekam Alexander, über ihn kann ich mir auch am Ende nur schwer eine Meinung bilden. Dafür tritt er zu wenig auf, ist nicht so willensstark wie seine restliche Familie und kommt auch vom Charakterrecht blass daher.
Constantin ist ein abwechslungsreicher Charakter mit mehreren Gesichtern, dem man nie vollkommen trauen darf. Ich mochte seinen variablen Charakter meist recht gerne, er hat zwar einige negative Geschäfte im Hintergrund laufen, doch man merkt, dass sein Grundwesen positiv ist. Tatsächlich ist er mein Lieblingscharakter. Constantin verströmt einen gewissen Charme, der sehr einnehmend ist.
Josephine finde ich etwas zu ziellos. Sie ist für mich der Inbegriff eines reichen, gesellschaftlich angesehenen Mädchens, welches viele Ambitionen hat, diese aber nicht wirklich umsetzt. Oft finde ich sie etwas zu nörglerisch und schwierig, manchmal wäre es positiv gewesen, wenn ihr mehr Menschen offen die Wahrheit sagen würden...

Fazit:
Meine Vorfreude auf das Buch war zu weiten Teilen mehr als angebracht. Im Grunde hat mich das Buch umgehauen, ich bin so froh es gelesen zu haben und kann schon jetzt die Zeit bis zur Fortsetzung nicht mehr abwarten. Mir haben die Protagonisten hervorragend gefallen, gerade der Charakter von Bernadette war ganz besonders, über sie kann man wahrscheinlich Studien schreiben. Auch das Setting und die Schreibweise hat mich vollkommen überzeugt. Und eigentlich mag ich auch, dass verschiedene Erzählperspektiven gewählt wurden und sich so mehrere Erzählstränge ergeben. Doch mit einem kann ich auch am Ende nicht sehr viel anfangen, er passt nicht direkt zur Familie von Plesow. Dafür, aber auch für die leichte Führung der Erzählinstanz zwecks Sympathien bei den Charakteren ziehe ich einen halben Stern ab. Im Grunde ist das Meckern auf hohem Niveau, doch diese beiden Punkte liegen mir auf dem Herzen und haben mich auch während dem Schreiben dieser Rezension nicht losgelassen. Und so hat die Fortsetzung die Möglichkeit diese kleinen Fehler auszumerzen und mich noch mehr überzeugen zu können!

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Lottes Träume

Lottes Träume
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Handlung:
Wien 1904
Bisher hat Lotte ihr ganzes Leben in dem kleinen Örtchen Mürzzuschlag verbracht. Doch nach dem Tod ihres Vaters, dem einzigen verbliebenen Familienmitglied zieht es die junge Frau nach ...

Handlung:
Wien 1904
Bisher hat Lotte ihr ganzes Leben in dem kleinen Örtchen Mürzzuschlag verbracht. Doch nach dem Tod ihres Vaters, dem einzigen verbliebenen Familienmitglied zieht es die junge Frau nach Wien. Dort kann sie zwar ihrer großen Leidenschaft, dem Skifahren, nicht mehr nachgehen, will sich aber ein selbstständiges Leben aufbauen.
Lotte weiß von einem kleinen Bergsportladen in der Kaiserstraße und hat tatsächlich das große Glück, dort eine Anstellung als Verkäuferin zu finden. Zudem befindet sich das Sortiment des Ladens im Umbruch. Die Besitzerin Mizzi Kauber will komplett auf Skimode und -ausrüstung umstellen, denn sie sieht den neuartigen Sport als Sport für die Zukunft und dies nicht nur für die Herren.
Lotte ist als begeisterte Skifahrerin sofort von dem Konzept der Chefin begeistert und geht die Arbeit voller Energie an. Und während der Arbeit berät Lotte zufällig einen jungen Mann, der ihr nicht so schnell aus dem Kopf geht. Doch nicht nur die Religion, vor allem gesellschaftliche Unterschiede und ein großes Geheimnis stehen der jungen Liebe im Weg...

Meinung:
Mir gefällt das Cover gut, es spricht mich definitiv an. Es vermittelt den Eindruck eines Winterromans, was so ziemlich zutrifft, da der Großteil der Handlung im Winter spielt. Ich mag es, dass die kräftig rote Schriftfarbe stark heraussticht und für mich so den Blickfang des Buches bildet.
Zudem spaltet die Schrift das Cover in zwei Teile. Im oberen Teil ist eine Schneelandschaft zu sehen, zudem scheint eine Dame die Szenerie zu beobachten. Sie hat Skier in der Hand und trägt eine besondere Unterbekleidung, die eine wichtige Rolle im Buch einnimmt.
Im unteren Teil wiederum sieht man ein lebendiges Bild einer belebten Straße. Hier stelle ich mir vor, dass es sich um Wien handelt und ich mag den Unterschied zwischen der ruhigen Schneeszenerie und dem aufregenden Stadtbild.

Ich hatte schon viel positives zu dem Buch gehört und wollte das Buch schon längere Zeit lesen. Mich hat sowohl das Cover, als auch die Handlung stets angesprochen und ich hatte auch schon mal in die Leseprobe reingeschnuppert, die mir hervorragend gefallen hat. Später hatte ich immer mehr gute und anregende Rezensionen gelesen, dass mein Wunsch, das Buch zu lesen immer größer wurde. Ich bin sehr glücklich, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen habe und ich mich von dem Roman selbst überzeugen konnte.

Ich bin gut in den Roman gestartet und dieser erste positive Eindruck hat sich den ganzen Roman über erstreckt. Es herrscht eine angenehm leichte Schreibweise vor, die ein schnelles Lesen ermöglicht hat und durchweg hat es mir Spaß gemacht, das Buch in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Ereignisse wurden anschaulich beschrieben, die Charaktere waren interessant, vielseitig und abwechslungsreich gestaltet. Man konnte in vielen Situationen mitfiebern und viele Orte des Settings konnte ich mit bildhaft vorstellen.
Es gibt keine genauen Hinweise auf die Handlungszeit. Es ist lediglich bekannt, dass die Handlung im Herbst beginnt und sich bis ins neue Jahr, das Jahr 1905 erstreckt. Zwischendurch erhält man immer mal einen Hinweis auf bevorstehende Ereignisse, sei es Weihnachten oder Silvester. Trotzdem hätte es mir besser gefallen, wenn man dazu mehr Informationen erhält, um sich auch zeitlich besser orientieren zu können.
Am Anfang neuer Kapitel wird stets der folgende Handlungsort kurz genannt. Vielleicht hätte man hier ebenfalls den Monat hinzufügen können.

Immer wieder tauchen einige historische Bezüge auf, die geschickt in die Handlung eingebunden wurden. Sie passten zur jeweiligen Situationen und haben beim Lesen nicht gestört. Dazu wurden diese Details so eingeflochten, dass ich sie direkt nachvollziehen und nicht noch groß darüber nachdenken musste.
Es werden verschiedene Themen eingebracht, vor allem spielt natürlich das Skifahren eine Rolle. Ebenfalls im Vordergrund stehen die Frauenrechte und wie die weibliche Bevölkerung teilweise dafür kämpft oder wie diese abgelehnt werden. Dazu werden auch Standesunterschiede, sowie die Missstände in der Gesellschaft aufgezeigt, was dem Buch insgesamt einen interessanten Hintergrund für die Handlung gibt.

Mit großen, spannungsvollen Momenten kann das Buch nicht aufwarten, was mich aber nicht gestört hat. Ich mochte es, dass die Handlung mit einem ruhigen Unterton erzählt wurde und die energiegeladenen Szenen einen überschaubaren Rahmen hatten. Leider fand ich einige Momente und Szenen nicht spontan genug. Sie wirkten recht konstruiert und für jedes Problem wurde innerhalb von kurzer Zeit eine Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind. Ein – zwei kleine Hindernisse wären dabei ganz hilfreich gewesen um alles etwas lockerer und authentischer wirken zu lassen.

Wie ich bereits erwähnt hatte, konnte ich mir viele Orte des Settings bildhaft vorstellen. Dazu zählt vor allem der Laden von Mizzi Kauber. Von dieser Lokalität hatte ich die stärksten Bilder vor Augen. Vielleicht haben mir deshalb viele Szenen von dort am besten gefallen, einfach weil die Szene sehr lebendig wirkte.
Lediglich mit den Sehenswürdigkeiten Wiens hatte ich kleine Probleme. Das lag aber nicht an der fehlenden Beschreibung, sondern vieles war mir unbekannt oder meine Fantasie war nicht ausreichend genug.

Im Roman taucht eine Vielzahl an Protagonisten auf, man hat deutlich gemerkt, dass die Autorin sich viele Gedanken darum gemacht hat. Sie waren vielseitig, hatten unterschiedliche Charaktere und besaßen Ecken und Kanten. So ergibt sich ein lebendiges Bild, welches noch verstärkt wird, dass Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten auftauchen. Sowohl die wohlhabenden Bürger, als auch die einfachen und armen Menschen sind vertreten, wodurch ein breites soziales Bild entsteht.
Lediglich mit Lotte bin ich nicht vollkommen zufrieden. So abwechslungsreich die Wesen der anderen Protagonisten sind, so einseitig ist Lotte. Sie ist ein liebenswürdiger und sympathischer Charakter, der die Dinge mutig angeht und eine angenehme Unabhängigkeit zeigt. Alles Attribute, die ich normalerweise bei einem Menschen mag. Doch Lotte zeigt nur diese eine Seite von sich selbst. So hat Lotte keine Ecken und Kanten, sondern kommt nur als das liebe Mädchen vom Lande daher, welches zu gut für die Welt ist.
Tatsächlich haben mir die anderen Charaktere besser gefallen, sie traten abwechslungsreicher auf. Allen voran fand ich hierbei Mizzi Kauber sehr interessant, sie hatte ein besonderes Wesen, über das man viel nachdenken konnte. Aus ihr wird man lange nicht schlau und ich mag ihre verschiedenen Gesichter recht gerne.

Fazit:
Ich kann mich den vielen guten Meinungen zu dem Buch nur anschließen. Ich hatte viel Freude beim Lesen und die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich das Buch sicherlich innerhalb von vielleicht drei Tagen ausgelesen, unter anderem auch durch die äußerst angenehme Schreibweise, die sehr einladend wirkte. Auch das Setting war traumhaft und gerade die schneereichen Szenen haben traumhafte Bilder entstehen lassen. Mit vielen Charakteren bin ich gut ausgekommen, lediglich mit Lotte hatte ich ein paar Probleme. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die etwas zu konstruierte Handlung, welche ab und an auch etwas hervorsehbar war. Für diese beiden genannten Punkte ziehe ich gesamt einen halben Punkt in meiner Bewertung ab.
Ansonsten habe ich nichts zu beanstanden und bin richtig froh das Buch selbst gelesen zu haben. Das Buch bietet eine tolle Wohlfühlgeschichte, mit vielen historischen Hintergrundinformationen, was eine richtig gute Mischung darstellt.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Hotel Inselblick - Stürmisch See

Hotel Inselblick - Stürmische See
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Handlung:
Amrum 1914
Auf Amrum steht der Familie Stockmann eine große Feier ins Haus. Nele, die älteste Enkelin von Marta, heiratet ihren Johannes. Es herrscht große Aufregung, Nele kann den Tag der Trauung ...

Handlung:
Amrum 1914
Auf Amrum steht der Familie Stockmann eine große Feier ins Haus. Nele, die älteste Enkelin von Marta, heiratet ihren Johannes. Es herrscht große Aufregung, Nele kann den Tag der Trauung kaum erwarten und auch die Familie und ihre Freunde lassen sich von der Vorfreuden anstecken.
Was sie allerdings nicht wissen: Bald haben alle nur noch wenig zu feiern. Kurze Zeit nach der Trauung bricht der Erste Weltkrieg aus, die Männer werden einberufen und die Frauen bleiben allein auf der Insel zurück. Allein mit ihrer Angst vor dem Krieg, aber auch der Angst, ihre Liebsten nie wiederzusehen...

Meinung:
Mir gefällt das Cover gut, es ist sehr stimmungsvoll und man kann einiges herein interpretieren. Die Szenerie wirkt nachdenklich und durch den dunklen Himmel scheinen die schweren Zeiten mit dem Ersten Weltkrieg zu nahen. Auf die weite See schaut eine Dame, die recht jung zu sein scheint und die Mode der damaligen Zeit trägt. Sie schaut halb auf die See, hat eine nachdenkliche Haltung und könnte eine Dame der Familie Stockmann sein.
An der Seite ist noch ein wunderschönes, sehr gut zu Amrum passendes Häuschen, das den Charme der Insel darstellt. Es steht da wie ein Fels in der Brandung, wirkt einladend und erscheint unverwüstlich. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie viele schöne, aber auch traurige Momente die Familie Stockmann darin erlebt. Und auch das Schiff hat eine nähere Bedeutung, die sich erst beim Lesen erschließt...
Insgesamt gefällt mir das Cover gut, es vereint verschiedene Aspekte des Buches und ist sehr stimmig. Besonders gut gefallen mir die Farben des Himmels, sie sehen sehr lebendig aus und verströmen eine tolle Aura.

Seit Juli letzten Jahres fiebere ich dem finalen Teil der „Hotel Inselblick“-Reihe entgegen und konnte es kaum erwarten bis das Buch endlich erscheint. Gleichzeitig hatte ich kleine Zweifel, wie ich wieder in die Handlung hineinfinde. Immerhin habe ich in der Zwischenzeit einige andere Bücher gelesen und Informationen hierzu leider vergessen.
Ein wenig waren meine Zweifel begründet, am Ende fiel mir der Start in die Handlung leichter als gedacht. Dabei hat mir unter anderem das Personenverzeichnis geholfen, welches sich noch vor dem ersten Kapitel befindet. Dort wurden alle wichtigen Protagonisten niedergeschrieben, es gibt ein Wiedersehen mir vielen bekannten Gesichtern, aber auch neue Namen fallen direkt ins Auge. Mir sind während des Lesens direkt einige Details eingefallen und wahrscheinlich hatte ich auch dadurch einen leichteren und angenehmeren Start in den Roman als gedacht.

Seit dem Ende des zweiten Teils ist einige Zeit vergangen, neue Menschen wurden geboren, eine mir liebgewordene Person ist verstorben. Man hat deutlich gemerkt, dass sich die Zeit etwas geändert hat, die Protagonisten sind reifer geworden und die Welt wurde etwas moderner.
Auf 512 Seiten vergehen knapp fünf Jahre, es wird die ganze Zeit des Ersten Weltkrieges behandelt und es gibt einige Zeitsprünge. Diese erkennt man immer am Anfang eines neuen Kapitels, dort gibt es einen Vermerk, in welchem Monat und Jahr die folgende Handlung stattfindet. Mir waren es doch ein paar zu viele Sprünge, ich konnte mich nicht immer damit anfreunden und hatte nicht immer das Gefühl, dass die gerade gelesene Handlung vollkommen abgeschlossen wurde. Es gibt Andeutungen, was folgen wird und dann startet das nächste Kapitel, welches einige Ereignisse beschreibt, die einige Zeit später spielen. Das war für mich nicht ganz rund.

Die Schreibweise war einfach herrlich. Sie gab auf eine lockere Weise die Handlung wieder, wurde an den passenden Stellen jeweils ernst oder brachten mich zum schmunzeln. Ereignisse wurden eindringlich und bildhaft dargestellt, sodass man sich viele Szenen gut vorstellen konnte. Oft hatte es den Anschein, als würde man sich mit den Charakteren in einen Raum befinden und ein heimlicher Beobachter sein.
Passend zu der recht einfachen, leicht verständlichen und schnell lesbaren Sprache gibt es auch immer wieder Einbindungen von friesischen Begriffen. Diese haben immer perfekt gepasst, wurden nicht zu selten, aber auch nicht im Überfluss genutzt. Zudem entstand dadurch viel Authentizität. Es hat einfach perfekt gepasst und bildete ein nettes Detail.
Im Grunde wird die Handlung recht ruhig und anschaulich beschrieben, es gibt nicht zu viele Dramen und diese besaßen etwas sehr natürliches. So wurde meist normale Tagesabläufe von Personen beschrieben, die meiner Meinung nach keine Längen hatten. Im Gegenteil, mir hat die recht ruhige Handlung gefallen, das hatte etwas beruhigendes und bodenständiges.

Ich habe bereits einige Bücher gelesen, wo die Handlung während einer der beiden Weltkriege stattfindet. Doch ich glaube behaupten zu können, dass sehr wenige oder gar keiner dabei war, der auf einer Insel spielt. Ich habe mich auch nie sonderlich damit befasst, inwiefern die Inseln und deren Bewohner von dem Krieg betroffen waren und daher konnte ich durch das Buch einiges lernen.

Auch bei diesem dritten Band der Reihe gibt es am Anfang von vielen Kapiteln wieder Martas Tagebucheinträge. Diesen fassen bei Zeitsprüngen oft die ausgelassene Handlung zusammen oder geben einen Einblick in das politische Geschehen in Deutschland. Vor Martas niedergeschriebenen Worten stehen übrigens auch immer die bereits angesprochenen Daten.
Anhand von diesen persönlichen Worten finde ich, dass man Marta noch besser einschätzen und bewerten kann, ihr Wesen noch näher kennenlernen kann. Sie scheint so wie eine gute Seele über dem Buch zu schweben. Zudem finde ich es gut, dass so wenigstens ein paar Details genannt werden, die ausgelassen wurden.

Als Haupthandlungsort dient eindeutig Amrum, kaum eine Szene spielt nicht auf dieser Insel. Auch hier hat mir die Beschreibung davon wieder richtig gut gefallen, es wurde ein traumhaftes und sehr idyllisches Bild erschaffen, welches zum Träumen eingeladen hat. Besonders schön fand ich, dass viele Orte bekannt sind und in diesem Band wiederholt aufgetaucht sind.
Außerdem hat es mir gefallen, dass der Strand noch immer die gleiche Wirkung auf die Protagonisten hat und die Szenen dort hatten eine besondere Ausstrahlung. Sie verströmten nicht nur viel Ruhe, sondern ließen Sorgen für einen Moment verblassen und es scheint, als würde eine Last von den Schultern genommen werden. Allein die Vorstellung dessen finde ich toll und auch die Umsetzung hat perfekt gepasst.

Mein besonderes Highlight war, wie lebendig, authentisch und detailreich die Charaktere dargestellt wurden. Vielleicht mag ich sie auch so sehr, weil ich sie schon durch zwei Bücher begleiten durfte. Aber ich konnte mir wirklich jeden einzelnen genau vorstellen, die Charaktere sind mir noch genauso sympathisch wie zuvor und jeden Einzelnen fand ich wunderbar ausgearbeitet. Sie haben einzigartige Wesen, bleiben ihren Prinzipien treu und ändern sich nur wenig. Das war wirklich richtig toll.
Mir hat es richtig gefreut, die Protagonisten wiederzusehen, einige Zeit mit ihnen zu verbringen und sie am Ende mit frohem Herzen verabschieden zu können. Ich finde es toll, dass sei sich selbst treu geblieben sind und ihren Charakter und ihre Eigenarten beibehalten haben. Ganz viele Personen sind mir sympathisch gewesen, ich konnte eine Bindung zu ihnen aufbauen und habe mitgefiebert, mitgetrauert und mich mit gefreut. Mir hat die bodenständige und ruhige Art gefallen, sie waren für mich greifbar und perfekt ausgereift.
Auch der Umgang untereinander war tadellos. Es gab eine tolle Dynamik untereinander, die Charaktere haben sowohl allein, als auch miteinander toll harmoniert und beide Arten des Auftretens haben mir gefallen.

Fazit:
Ein wenig traurig macht es mich ja schon, dass dies ein Abschied vom Hotel Inselblick war. Es war einfach herrlich die Familie Stockmann wiederzusehen und mich ganz auf ihre Geschichte zu konzentrieren. Ich konnte während des Lesens vollkommen abschalten und habe mich gerne auf die Handlung eingelassen. Zudem würde ich gerade zu gerne die Insel selbst erkunden und dort auf das Meer schauen, genau wie die Protagonisten dies gerne getan haben.
Ich habe einen Kritikpunkt, für den ich einen halben Punkt abziehe. Mich haben diesmal die Zeitsprünge etwas gestört, mir waren es zu viele und die einzelnen Kapitel waren nicht richtig in sich geschlossen.
Ansonsten hat Anke Petersen einen wunderbaren finalen Teil geschrieben, der der Geschichte ein rundes und stimmiges Ende gibt. Jegliche Fragen wurden geklärt, das Ende hat mich vollkommen überzeugt und ich kann die ganze Reihe definitiv weiterempfehlen. Es war mir ein Vergnügen, meine Zeit mit Familie Stockmann zu verbringen!

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Jahre der Veränderung

Jahre der Veränderung
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Handlung:
Berlin 1929
Edith, Margot und Luise sind in der Hauptstadt angekommen, fühlen sich heimisch und gehen in ihrer Arbeit vollkommen auf. Sie unterrichten mittlerweile selbst angehende Hebammen-Schülerinnen, ...

Handlung:
Berlin 1929
Edith, Margot und Luise sind in der Hauptstadt angekommen, fühlen sich heimisch und gehen in ihrer Arbeit vollkommen auf. Sie unterrichten mittlerweile selbst angehende Hebammen-Schülerinnen, sind dazu noch beschäftigt, diverse Kurse oder Sprechstunden für Schwangere, aber auch Interessierte anzubieten. Nur in der Liebe will es bei den dreien nicht so laufen. Margot ist in einen verheirateten Mann verliebt, die anderen beiden sind noch nicht wirklich dazu bereit, einen Mann in ihr Herz zu lassen. Die Vergangenheit lastet noch zu sehr auf ihnen...
Nicht nur die drei Hebammen werden sich verändern, sondern auch die Lage in Deutschland, in der ganzen Welt. Die Weltwirtschaftskrise erreicht auch Deutschland, man sieht an immer mehr Ecken der Stadt die Armut und auch in der Politik kommen schwere Zeiten.

Meinung:
Das Cover ist dem des ersten Teils sehr ähnlich. Wieder dominieren eher leichte, frühlingshafte Farben, die ein idyllisches und stimmiges Bild ergeben. Die obere Szenerie ist gleich geblieben, wieder schauen drei Damen den Betrachter aufmerksam und keck an, ich stelle mir immer noch vor, dass es sich hier um Margot, Edith und Luise handelt. Nur um eine Nuance hat sich die Schriftfarbe geändert, diese ist kräftiger geworden und sticht dadurch stärker heraus. Die größte Veränderung gibt es am unteren Rand. Dort wurde eine Stadtszene dargestellt, die modern und recht lebhaft wirkt. Insgesamt gefällt mir die das Cover gut, es passt irgendwie perfekt zu der Geschichte und auch die Ähnlichkeit mit dem ersten Teil empfinde ich als gut gelungen.

Letztes Jahr hatte ich bereits den ersten Teil der Hebammen-Saga gelesen, fand diesen richtig gut und habe mich dementsprechend sehr auf die Fortsetzung gefreut. Ich hatte noch lange Zeit über die Charaktere nachgedacht, das Buch hat mich nicht so schnell losgelassen. So sind mir viele Details im Gedächtnis geblieben und nach wenigen Seiten fielen mir immer mehr Geschehnisse aus dem ersten Teil ein. So hatte ich einen recht leichten Start in die Handlung und konnte mich schnell auf das Buch konzentrieren und mich beim Lesen entspannen.

Wenn ich das Buch einmal in der Hand hatte, wollte ich es am liebsten gar nicht mehr weglegen. Nicht nur die Handlung hat mir wieder richtig gut gefallen, sondern auch die Charaktere und die Schreibweise. Diese war an sich recht einfach gehalten, bekam ihren Anspruch durch allerlei historische Details, die geschickt in die Handlung eingeflochten wurden. Nicht nur politische Ereignisse wurden anschaulich und genau dargestellt, auch durch die zahlreichen Geburten und einige Erläuterungen dazu kann man einiges lernen.
So bin ich flott vorangekommen und viel zu schnell zum Ende des Romans gekommen. Jede einzelne Seite ließ sich leicht lesen, hat der Handlung einen ruhigen, spannenden oder aufregenden Unterton gegeben und viele Situationen authentisch erscheinen lassen.
Die Kapitel hatten eine angenehme Länge, waren nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. Jedes Kapitel hatten einige Absätze, gerade richtig für die Leser, die nicht gerne mitten im Satz das Buch aus der Hand legen. Genau das mag ich nämlich nie und so war es auch mir möglich, immer mal ein paar Seiten zu lesen, auch wenn ich nur wenig Zeit habe.

Vielen Kapiteln vorangestellt ist ein Hinweis auf den Monat, sowie das Jahr der folgenden Handlung. Das war wirklich wichtig und hilfreich, es gab immer mal wieder Zeitsprünge und die gesamte Handlung erstreckt sich über einige Jahre (sie beginnt 1929 und endet 1932). In diesen Jahren passiert nicht nur in der Weltgeschichte einiges, sondern auch die drei Hebammen erleben sowohl beruflich, als auch privat allerhand. So hat man als Leser immer fix im Blick, wann die Handlung gerade stattfindet und man verliert dadurch das Zeitgefühl nicht.
Gerade bei den Handlungsjahren kann man sich ja auch schon denken, was passieren könnte und der langsam aufkommende Judenhass, als auch der Aufstieg von Hitler wurde äußerst eindringlich geschildert. Als Leser weiß man natürlich, wie sich alles weiterentwickeln wird und ich denke, so kann man noch mehr mit den Protagonisten mitfiebern und sich mitfreuen, weil man weiß, dass die schönen Zeiten nicht mehr ewig andauern werden.

Viele Szenen sind nicht sonderlich spannungsreich, es werden Tagesabläufe erzählt, die meist eine angenehme Ruhe ausstrahlen. Es werden normale Probleme von Menschen und vor allem der damaligen Zeit beschrieben und auch das Privatleben der drei Hebammen kommt nicht zu kurz. Ich empfand es als sehr angenehm, dass die Stimmung im Buch eher ruhig ist und die Szenen nicht zu aufregend gestaltet wurden.
Mir hat es gefallen, dass die Handlung nicht vorhersehbar war. Man konnte sich zwar stets seine Gedanken machen und ein mögliches Ende erahnen, doch am Ende kam es durch einige Wendungen und Geschehnisse immer anders. So blieb ein Ende offen, so sehr man auch spekuliert hat.
Allerdings habe ich ein was kritisch hinterfragt. Öfter wird geschildert, dass eine der drei Damen zufällig an einem Ort ist, wo genau in dem Moment bei einer Schwangeren die Wehen einsetzen. Ich weiß nicht, ob dies wirklich so oft vorkommt, ein oder zwei Schilderungen davon hätten gereicht, so kam mir das ein bisschen zu häufig vor. Anstelle dessen hätte es mir besser gefallen, wenn man vielleicht mehr über die Arbeitsabläufe von Hebammen erfährt oder manche Details kurz umschreibt und sie nicht so im Raum stehen lässt. Mir war es z.B.: vollkommen unbekannt, dass Babys nach der Geburt Augentropfen bekommen. Da hätte man kurz erwähnen können, weshalb dies so ist.

Im Roman sind allerhand Handlungsorte vorhanden, wobei starke Unterschiede zwischen Arm und Reich sichtbar werden, wenn auch nicht mehr so stark wie im ersten Teil. Vor allem wenn Margot, Edith oder Luise einen Hausbesuch machen zeigen sich häufig die Abgründe und finanzielle Nöte der armen Bevölkerung. Dazu stehen natürlich die Reichen auf der anderen Seite, haben wunderschöne Häuser, genügend Geld und kaum Sorgen.
Die Handlungsorte sind meist recht einfach geschildert, mit wenigen Worten umschrieben, sodass ein vages Bild vor Augen entsteht. Besonders gut konnte ich mir den Kreißsaal vorstellen, diesen konnte ich mir tatsächlich am besten vorstellen und mir hat die Stimmung dort meist gefallen. Ich musste jedes Mal etwas lächeln, wenn Edith, Margot oder Luise einem neuen Baby auf die Welt geholfen haben und dieses begrüßt haben. So entstand eine hoffnungsfrohe, heitere und besondere Stimmung, die zum Wohlfühlen eingeladen hat.

Schon im ersten Teil mochte ich die drei Hebammen Margot, Luise und Edith sehr. Sie haben ein sehr einnehmendes, sympathisches und energiegeladenes Auftreten. Man merkt an jeder Stelle, dass sie mit ihrem Beruf mehr als zufrieden sind und ihre Bestimmung gefunden haben.
Auch diesmal ist mir wieder aufgefallen, wie unterschiedlich die drei sind, sie unterschiedliche Ziele anstreben und wie sie daran arbeiten, diese auch zu erreichen.
Ich finde, diesmal steht die Freundschaft untereinander nicht so sehr im Mittelpunkt. An vielen Stellen kann man die Dynamik immer noch deutlich sehen, doch ich habe eher das Gefühl, dass das Augenmerk mehr auf den einzelnen Individuen liegt. Man sieht die drei Damen oft allein auftreten, meist während der Arbeit, ab und an auch in privaten Momenten. So wirken sie deutlich erwachsener und reifer, daher finde ich den neuen Fokus angenehm und passend.
Auch die anderen Charaktere besaßen ein lebendiges Auftreten, hatten ihre Eigenheiten und einzigartige Züge. Man erkannte an ihrem Wesen auch teilweise ihren sozialen Status, was sehr authentisch wirkte und ein perfektes Abbild der Gesellschaft gab.

Fazit:
Lange Zeit habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut, hatte dementsprechend einige Erwartungen und wurde nicht enttäuscht. Im Grunde habe ich nur einen kleinen Kritikpunkt, den ich bereits angesprochen hatte: die zahlreichen Geburten, bei denen Edith, Margot oder Luise ganz zufällig dabei sind, weil sie im richtigen Moment am richtigen Ort waren. Davon weniger und ich wäre wunschlos glücklich.
Ansonsten konnte mich das Buch überzeugen. Die Schreibweise war ein Traum, die Handlung hatte eine angenehme Mischung von spannenden und ruhigen Momenten und wartete stets mit neuen Wendungen auf. Mir haben die Charaktere richtig gut gefallen, das Setting hatte teilweise besondere Reize und auch die Einbindung von historischen Details ist gelungen und passte stets perfekt zu der Situation.
Nun geht natürlich das große Warten auf den finalen Teil los, auf den ich mich ebenfalls schon riesig freue. Ich habe gerade so viele Fragen zu der weiteren Handlung und auch schon einige Ideen, wie es weitergehen könnte.

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