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Veröffentlicht am 08.11.2018

Gut Greifenau - Abendglanz

Gut Greifenau - Abendglanz
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Handlung:
1913
Nach dem Tod des Patrons ändert sich das Leben auf Gut Greifenau. Adolphis von Auwitz-Aarhayn, der neue Gutsbesitzer und Sohn des verstorbenen Patrons muss nun die Zügel in die Hand nehmen ...

Handlung:
1913
Nach dem Tod des Patrons ändert sich das Leben auf Gut Greifenau. Adolphis von Auwitz-Aarhayn, der neue Gutsbesitzer und Sohn des verstorbenen Patrons muss nun die Zügel in die Hand nehmen und sich in die Führung des Gutes einarbeiten. Bei dieser Aufgabe hilft ihm sein ältester Sohn Konstantin, der schon von klein auf großes Interesse an dem Gut zeigt und stets darüber nachdenkt, wie man das Gut noch effektiver verwalten und bearbeiten kann. Doch nicht alle sind froh über sein modernes Denken, viele stehen der modernen Technik kritisch gegenüber.
Auch in Liebesangelegenheiten zeigt sich, wie modern Konstantin ist: Anstatt sich eine junge Adlige als Ehefrau zu suchen, verliebt er sich in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin.
Auch seine jüngste Schwester Katharina hat in Hochzeitsangelegenheiten ihren eigenen Kopf. Ihre Mutter, die Gräfin, plant eine Hochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers. Doch gegen diese Verbindung wehrt sich Katharina vehement, sie hat einen jungen Burschen kennengelernt, der ihr Herz sofort erobert hat. Doch davon will die Mutter nichts wissen.
Beide Geschwister kämpfen heimlich um ihr Liebesglück, niemand aus der Familie oder gar der Gesellschaft darf davon erfahren. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie etwas unerhörtes tun, jedoch wartet nicht nur auf sie eine Katastrophe, sondern auf die ganze Welt.

Meinung:
Besonders gut gefällt mir am Cover der Hintergrund, wo ein Teil eines Herrenhauses mit Garten abgebildet ist. Das stimmt den Betrachter schon ein Stück weit auf den Inhalt der Geschichte ein und ich kann mir gut vorstellen, wie die Gutsfamilie über das Anwesen streift. Auch die Schriftfarbe von dem Titel finde ich richtig schön. Diese erstrahlt in einem rot-braun glänzenden Farbton, welche wiederum auf den Untertitel des Romans, Abendglanz, hinweisen. Ich hätte es stimmiger gefunden, wenn auch der Name der Autorin in diesem Farbton aufgedruckt worden wäre. Mein Kritikpunkt an dem Cover ist ein wenig die Dame, welche in die Weite schaut. Zwar trägt sie die für die Epoche passende Kleidung und scheint tatsächlich aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entsprungen zu sein, jedoch stört es mich ein wenig, dass sie dem Betrachter den Kopf zuwendet. Ich mag es immer mehr, wenn Personen auf dem Cover auftauchen, dass diese von dem Betrachter abgewandt sind und ihm den Rücken zuwenden oder man nur das Profil von ihnen sieht. In meiner Bewertung messe ich diesem Punkt keine Bedeutung zu, ein Cover ist für mich nicht der ausschlaggebende Punkt für einen Kauf oder eine Bewertung.

Sehr gut gefallen hat mir, dass am Anfang des Romans eine Karte von Pommern und Westpreussen abgedruckt wurde. So erhielt ich nicht nur einen Eindruck, wo das Gut liegt und welche Orte sich im Umkreis befinden, sondern auch einen Überblick über Pommern und Westpreussen, von denen ich nicht viele Details in Erinnerung habe.
Anschließend gibt es noch zwei kleine Karten, auf denen das Dorf Greifenau, sowie das Gut Greifenau mit allen Gebäuden abgebildet ist. Dies hat mir richtig gut gefallen, so erhielt ich einen Überblick über die Größe des Geländes und auch wenn sich die Protagonisten auf dem Gelände bewegen, kann man ihre Wege besser mitverfolgen.
Als letztes kleine Extra, bevor dann der Roman beginnt, wurde eine Personenübersicht aufgestellt. Besonders am Anfang des Buches hat mir diese sehr weitergeholfen, ich kam anfangs häufiger mit den Protagonisten durcheinander und dann war es für mich hilfreich, wenn ich nur in der Übersicht nachschauen musste und sofort wieder wusste, welcher Protagonist welche Rolle auf dem Gut spielt.

Als ich mit dem Lesen begonnen hatte, war ich guter Dinge. Ich habe mich darauf gefreut, den Roman endlich zu lesen und hatte richtig Lust darauf, in die Welt von Gut Greifenau abzutauchen. Leider ging das nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich kam nur schwer in den Roman rein, dies lag unter anderem an der Vielzahl der Protagonisten, die schon nach kurzer Zeit auftreten, aber auch weil ich von der Vielzahl der Perspektiven, welche zu Wort kommen, überwältigt war. In diese Erzählsituation musste ich mich erst einmal reinfuchsen und auch die Personen besser kennenlernen. Nach ungefähr 50-70 Seiten hatte ich dann keine Probleme mehr mit dem Lesen, ich wusste, wer wer ist und wie mögliche Zusammenhänge sind. Ab diesem Zeitpunkt hat es mir richtig Spaß gemacht, den Roman zu lesen und über die gesamte restliche Handlung hinweg erfüllte er meine Erwartungen. Je weiter die Handlung fortgeschritten ist, desto spannender wurde der Roman. Am Ende konnte ich es wirklich kaum noch aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin die Geschehnisse und Konflikte am Ende löst.

Ein Highlight war für mich das Setting. Der malerisch beschriebene Ort Greifenau und auch das Gut waren eine tolle Hintergrundkulisse für die Handlung und haben mich zum träumen eingeladen. Besonders durch das Gut würde ich sehr gerne streifen und mir mit eigenen Augen anschauen.

Mir hat die Vermischung von historischen Fakten mit durchweg fiktiven Charakteren gut gefallen. Hier wurde die richtige Balance gefunden, außerdem hat beides gut miteinander harmoniert und wirkte an keiner einzigen Stelle künstlich oder gewollt.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Charaktere sehr lebendig geschildert waren und in ihrem Auftreten und Handeln viel Authentizität bewiesen haben. Bei einigen wurden die Sympathien von der Autorin geschickt in eine Richtung gelenkt, im Großen und Ganzen jedoch konnte man als Leser frei entscheiden, ob man einen Charakter angenehm findet oder nicht.
Besonders interessant fand ich die Darstellung von den Dienstboten in dem Gut. Einblicke in deren Leben finde ich immer wieder spannend, allen voran das Leben und Verhalten untereinander.

Der Handlungszeitraum erstreckt sich auf ungefähr ein Jahr und drei Monate. Am Anfang eines jeden neuen Kapitels wurde nicht nur der Ort der Handlung, sondern auch ein genaues Datum angegeben, sodass man nie die Übersicht verliert, wie viel Zeit in der Handlung mittlerweile vergangen ist. Ich bin froh, dass sich der Roman nur über eine solch kurze Zeit erstreckt und nicht mehrere Jahre darin verarbeitet wurden. So erhielt man ausführliche Informationen zu verschiedenen Themen und Situationen. Trotzdem war bei vielen Charakteren eine Weiterentwicklung sichtbar, besonders bei der jungen Generation rund um den Grafensohn Konstantin und dessen Geschwister. Diese war gut erkennbar, beim Lesen hat man richtig gespürt, wie sie reifer und erwachsener wurden, aber auch ihr Denken verändert haben.

Fazit:
Ein Roman, der am Ende viele Fragen offen lässt und damit die Vorfreude auf den zweiten Teil erhöht. Glücklicherweise muss man nicht allzu lange warten, bis der zweite Teil erscheint und bis dahin kann ich mir noch einige Gedanken darum machen und auch Überlegungen anstellen, was alles in der Fortsetzung passieren könnte.
Trotz dem etwas zähen Einstieg konnte mich der Roman am Ende doch noch überzeugen und es war ein kleines Highlight, in zu lesen. Hanna Caspian hat einen gelungenen und sehr spannenden ersten Teil einer Reihe geschaffen, die nicht nur unterhält, sondern auch viel politisches und historisches beinhaltet und die Lebenssituation von Gutsbesitzern mit einigen Angestellten perfekt darstellt.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Schwert und Krone - Zeit des Verrats

Schwert und Krone - Zeit des Verrats
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Handlung:
Aachen 1152
Der bisherige Herzog von Schwaben, Friedrich, wurde zum König gekrönt und macht es sich zum Ziel, das Land in Frieden zu einen und die Kaiserkrone zu erhalten. Eine Aufgabe, an dem ...

Handlung:
Aachen 1152
Der bisherige Herzog von Schwaben, Friedrich, wurde zum König gekrönt und macht es sich zum Ziel, das Land in Frieden zu einen und die Kaiserkrone zu erhalten. Eine Aufgabe, an dem seinVorgänger gescheitert ist. Außerdem will er dringend die Scheidung von Adela von Vohburg, um eine Gemahlin zu finden, die seinem neuen Stand als König noch angemessener ist.
Friedrich I. hat einen genauen Plan, um Frieden im Reich zu schaffen. Er will Verbündete gewinnen, indem er ihnen Land und Titel gibt, seinen Feinden will er das Fürchten lehren. Doch dies ist leichter gesagt als getan, es bilden sich heimlich Fürstenoppositionen gegen ihn, die nicht zufrieden mit seiner Politik sind.
Neben starken Männern steht meist eine kluge und mutige Frau, so wird Otto von Wettin mit Hedwig von Ballenstedt vermählt, die ihm nicht nur eine liebevolle Gemahlin ist, sondern auch eine intelligente, wenn auch heimliche Beraterin. Und auch die junge Beatrix von Burgund weiß nicht nur ihr hübsches Gesicht einzusetzen, sondern auch ihren wachen Geist.

Meinung:
Das Cover bildet einen direkten Wiedererkennungswert zu den anderen beiden Teilen, die aus der Reihe bisher erschienen sind. Es erstrahlt in einem starken und einnehmenden Grün. Die goldenen Details heben sich deutlich davon ab und geben dem Cover viel Klasse und Hochwertigkeit. Es wurde schlicht gehalten und setzt sich meiner Meinung doch von anderen Romanen stark ab. Ich finde es sehr geschmackvoll und bin schon gespannt, in welchen Farben die folgenden Teile erstrahlen werden.

Wenn man den Roman das erste Mal aufschlägt, erblickt man direkt eine historische Karte, die nicht nur eine Übersicht über Mitteleuropa gibt, sondern auch weitere Details, u.a. den Königsumritt 1152 von Kaiser Friedrich I. Ebenso lässt sich auf der letzten Umschlagseite findet sich eine Karte, hier handelt es sich um den südlichen Teil Europas, welcher dargestellt wird. Dies ist für mich ein sehr positiver erster Eindruck, ich finde es immer schön, wenn Details wie Karten miteingebunden werden und dem Leser einen besseren Eindruck vermitteln, was für Entfernungen im Mittelalter nur zu Fuß oder zu Pferd zurückgelegt wurden.
Als nächstes folgt die übliche Auflistung aller historischhen Persönlichkeiten, sowie auch einiger, weniger fiktiver Personen. Bevor ich mit dem Lesen des Romans begonnen habe, hatte ich mir erst einmal diese Übersicht angeschaut, durchgelesen und wurde direkt an einige Details aus den vorherigen Bänden erinnert, konnte mich leichter wieder in die Handlung zurückfinden und war noch gespannter darauf, mit dem Lesen zu beginnen.
An den Roman anschließen tun sich sowohl ein tolles Nachwort, als auch ein Anhang, welcher unglaublich umfangreich ist. Von genealogischen Tafeln, über ein Glossar, eine Zeittafel und eine Auswahl von Fachlektüre. Das sind meiner Meinung nach sehr sinnvolle und hilfreiche Details, die mir das Lesen erleichtern. Besonders gerne schaue ich mir nachdem Beenden des Romans die Zeittafel an, sie gibt in Kurzfassung noch einmal wieder, was ich gerade gelesen habe und brennt sich immer leicht in mein Gedächtnis ein.

Am Anfang eines jeden Kapitels steht wie immer nicht nur eine Überschrift, sondern auch der Ort, sowie ein Datum und eine kleine Auflistung von wichtigen Personen, die in diesem Abschnitt auftreten.
Die Schreibweise besticht und verleiht der ganzen Handlung noch mehr Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit. Sie ist anspruchsvoll, trotzdem gut verständlich und durch die Einbindung von alten Begriffen sehr authentisch. Es war eine große Freude für mich, den Roman zu lesen und in die Welt des Mittelalters abzutauchen. Häufig wollte ich den Roman nicht aus der Hand legen, weil mich die ganze Handlung so sehr begeistert hat. Als ich den Epilog gelesen hatte, war das für mich ein kleiner Schock, ich wollte noch nicht aus der Welt wieder in die Realität zurückkehren, die mich gefangen genommen hat.

Der Handlungszeitraum erstreckt sich über fünf Jahre. Eine Zeit, in der nicht jedes kleine Detail auf das Genauste beschrieben wird, sondern auch mal ein paar Monate übersürungen werden, um den Umfang nicht ins Unendliche zu strecken. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass wichtige Details verschwiegen oder ausgelassen werden, sondern immer wurde an bereits vergangenes angeknüpft, sodass man als Leser keine Lücken hat.

Eine große Rolle in dem Buch spielen die historisch verbürgten Personen, welche klar im Mittelpunkt stehen, was auch das Ziel von Frau Ebert war. Ihr ist es mit Bravour gelungen, die Personen nicht nur zu beschreiben und handeln zu lassen, sondern sie auch für den Leser lebendig zu machen und ihnen Charakter zu geben. Eine Aufgabe, die unglaublich schwer gewesen sein muss, jedoch auf das Beste erledigt wurde.
Auch die fiktiven Personen haben viel Liebreiz und wurden bis ins Letzte ausgefeilt, um perfekt in die Geschichte zu passen.

Das Setting ist einfach traumhaft. Sagenhafte Landstriche, romantische Burgen und gemütliche Katen oder Räume. Eindrucksvoll und natürlich bewegen sich die Protagonisten darin und wirken nie fehl am Platze. Dadurch wurde auch ein spannendes Bild von dem Leben am Hofe gezeichnet. Das Leben mit all den Dienern, unzähligen anderen Leuten und den damit verbunden Intrigen. Besonders in den Dialogen liegt viel Bedeutung, sie beherbergen stumme Nachrichten, aber auch Bosartigkeiten und deuten auf allerhand Intrigen hin.

An den Romanen von Frau Ebert fasziniert es mich stets aufs Neue, wie umfangreich ihre Recherchen sind und was für eine Gabe sie hat, dies verständlich und unterhaltsam an den Leser zu vermitteln. An vielen Stellen wurde fast schon sichtbar, dass wirklich alles, was geschrieben vor mir liegt, Hand und Fuß hat und nicht irgendetwas erfunden wurde. Dies macht ihre Romane aus und machen sie für mich immer wieder zu etwas besonderem.

Fazit:
Es war mir eine Freude und ein Vergnügen, den Roman zu lesen und ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolgeband. Es wurde nicht nur historisches Geschehen wiedergegeben, sondern der Roman bietet auch einiges an Unterhaltung und absurden Szenen, die sich wirklich so zugetragen haben.

In dem Nachwort schrieb Sabine Ebert, dass sie sich selbst in der Verpflichtung sieht, einen jeden neuen Roman noch besser zu schreiben, als den letzten. Als ich diese Worte gelesen habe, konnte ich wirklich nur daran denken, wie ihr das zu 100% gelungen ist. Ich verbeuge mich, Frau Ebert!

Veröffentlicht am 31.10.2018

Zurück nach Tara

Zurück nach Tara
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Handlung:
Hollywood 1938
Julie hat es geschafft. Sie ist aus der Idylle und der Ruhe ihres Elternhauses entflohen und versucht ihr Glück nun in Hollywood. Ihr größter Wunsch ist es, Drehbücher zu schreiben ...

Handlung:
Hollywood 1938
Julie hat es geschafft. Sie ist aus der Idylle und der Ruhe ihres Elternhauses entflohen und versucht ihr Glück nun in Hollywood. Ihr größter Wunsch ist es, Drehbücher zu schreiben und vielleicht später einen Roman herauszubringen. Doch die Realität sieht anders aus. Erst einmal ist die unsicher und schüchterne Julie eine kleine Schreibkraft in der Produktionsfirma von David O. Selznick, der gerade dabei ist, „Vom Winde verweht“ zu drehen. Julie kommt nicht nur in Kontakt mit diversen Schauspielern und Schauspielerinnen, sondern ist bei vielen Ereignissen am Set live mit dabei und lernt Andy kennen. Allerhand los im Leben der jungen Frau, dabei vergisst sie fast ihren Wunsch, ein Drehbuch zu schreiben und ihre Wünsche zu verfolgen...

Meinung:
Leider fiel mir der Start in den Roman schwer. Ich hatte das Gefühl, einfach ins Wassser geworfen zu werden, ohne Vorwarnung und ohne Details. Mir fiel es schwer, mich in der Handlung zurechtzufinden und besonders, die Protagonisten auseinanderzuhalten und mir ihre Namen zu merken. Ich muss auch sagen, dass hier die Schreibweise nicht sonderlich hilfreich war, sondern ich mich auch daran erst einmal gewöhnen musste. Nach kurzer Zeit war ich ziemlich enttäuscht und hatte so meine Bedenken, dass mich der Roman an irgendeiner Stelle fesseln könnte.

Glücklicherweise fand ich nach vielleicht 50-60 Seiten in die Handlung und hatte Freude beim Lesen. Auch an die Schreibweise hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt gewöhnt und kann nach dem Beenden der Lektüre sagen, dass ich mit der Zeit gefallen daran gefunden habe. Es wurde eine einfache Ausdrucksweise genutzt, der besondere Twist hierbei war, dass viele Gespräche durch die Blume stattgefunden haben und man als Leser nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekommen hat, sondern seinen Verstand einsetzen musste, um alles aufnehmen zu können.

Das Setting wurde gut beschrieben, trotzdem fiel es mir bei dem Lesen schwer, mir die Dimensionen vorzustellen, sei es von dem gesamten Filmset oder den Kulissen. Es erschien alles gigantisch und fast schon zu riesig, hier wären eventuell Bilder hilfreich gewesen, die am Ende des Buches hätten stehen können, um dem Leser einen besseren Eindruck zu vermitteln.

Mir hat die Vermischung von fiktiven und realen Persönlichkeiten gut gefallen, die Autorin hat es perfekt geschafft, allen gleich viel Lebendigkeit zu geben. Leider hatte ich das Problem, dass ich mit Julie ein bisschen unzufrieden war. Sie war an sich ein liebenswerter Charakter, der sich angenehm weiterentwickelt hat und auch vielfältig beschrieben wurde. Trotzdem fand ich sie schwierig und konnte zu ihr keine richtige Sympathie aufbauen, auch wenn ich mich für sie an einigen Stellen mitgefreut habe. Am Besten hat Julie mir tatsächlich im letzten Kapitel gefallen, hier wirkte sie angekommen und entschlossen und nicht mehr so unsicher wie noch am Anfang. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie der perfekte Prototyp eines Mädchens in den 1930er Jahren war. Ehrgeizig zieht sie in die Großstadt, mit einer rosa Brille auf der Nase und großen Ambitionen.
Schade fand ich es außerdem, dass manche Personen, die am Anfang eine wichtige Rolle in Julies Leben spielen, mit der Zeit immer weniger erwähnt werden und in Vergessenheit geraten oder nur noch einmal kurz erwähnt werden. Diese Erwähnung ist dann immer unwichtig und wirkt krampfhaft eingebunden.

Bei dem Nachwort hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas ausführlicher Informationen über andere historische Personen beinhaltet hätte, z.B.: zu dem Filmproduzenten Selznick. Es hat lediglich zu den wichtigsten Personen Informationen gegeben, was fein so war, jedoch gerne noch ausführlicher hätte sein können.

An einigen Stellen erschien mir die Entwicklung zwischen dem einfachen Mädchen Julie, die eine unbedeutende Rolle an dem gesamten Filmset spielt, mit den Schauspielern zu unglaubwürdig. Innerhalb kürzester Zeit ist sie mir scheinbar allen per du und erfährt bei Problemen immer sofort mit als erstes davon. Dies waren nur zwei Beispiele dafür, ich könnte noch einige mehr geben, will jedoch nicht zu viel von der Handlung vorwegnehmen.

Fazit:
Eine unglaublich tolle Grundidee, die mir zu weiten Teile gut gefallen hat und sich nach Anfangsschwierigkeiten leicht lesen lassen hat. Leider gibt es ein paar Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, weshalb ich dafür in meiner Bewertung einen Punkt wegnehme.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Sieben Tage Wir

Sieben Tage Wir
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Handlung:
Weihnachten steht bevor. Schon so eine Zeit, in der schnell Konflikte entstehen können. So auch bei der Familie Birch, welche gezwungenermaßen eine Woche zusammen verbringen muss, aufgrund einer ...

Handlung:
Weihnachten steht bevor. Schon so eine Zeit, in der schnell Konflikte entstehen können. So auch bei der Familie Birch, welche gezwungenermaßen eine Woche zusammen verbringen muss, aufgrund einer vorgeschriebenen Quarantäne. Olivia, die ältere Tochter, kommt aus Liberia zurück, wo sie als Ärztin dabei geholfen hat, die Haag-Epidemie zu bekämpfen. Nun bleibt der restlichen Familie nichts anderes übrig, als mit ihr die Woche in einem Haus zu sein, um das Weihnachtsfest gemeinsam zu begehen.
Diese eine Woche verändert viel in dem Leben der Personen und nicht alles läuft harmonisch und liebevoll ab. Dazu kommt noch, dass ein jeder versucht, seine Geheimnisse für sich zu behalten und die anderen damit nicht zu belasten. Einige Zeit geht dies gut, bis ein unerwarteter Gast auftaucht und die Fassaden fallen.

Meinung:
Egal wie oft ich das Cover anschaue, jedes Mal wieder denke ich mir, wie schön ich es finde. Es ist harmonisch und strahlt viel Charme aus. Durch die aufeinander abgestimmten Farben und die liebevolle Darstellung des Hauses wirkt das Cover einladend und heimelig. Hier wurde ein wirklich malerisches Cover kreiiert, welches zum träumen einlädt und die Freude auf die Weihnachtszeit erhöht. Normalerweise bin ich absolut kein Mensch, der zu Coverkäufen neigt, hier würde ich tatsächlich eine Ausnahme machen.
Nachdem ich den Roman beendet habe, betrachte ich das Cover auch noch einmal mit neuen Augen und mir fallen einige, wenige Details auf, welche direkten Bezug zur Handlung nehmen könnten.
Auch bei dem ersten Aufschlagen des Buches geht die niedliche Gestaltung weiter. Als Innengestaltung der Umschlagseite dient das Häuschen in verkleinerter Form, welches vielfach auf rotes Papier gedruckt wurde. Ein sehr schönes Detail, welches ich traumhaft finde.

Der Roman wurde in Tage unterteilt, welche in die Tage der Quarantäne unterteilt sind. Diese Teile wurden dann jeweils noch einmal in Kapitel untergliedert, die von verschiedenen Personen handeln. Man erfährt also nicht nur die Dinge von Olivias Sicht, sondern auch aus der Sicht von ihren Eltern und ihrer Schwester Phoebe. Hier wurde am Anfang eines jeden neuen Kapitels der Name der jeweiligen Person geschrieben, sowie der Ort und die Uhrzeit. Dadurch entstand eine chronologische Erzählung, welche sehr kurzweilig ist und an keiner Stelle langweilig oder ermüdend ist.
Es liegt eine personale Erzählsituation vor, von jedem Charakter erfährt man als Leser in seinen jeweiligen Abschnitten Details über die Gefühle und Gedanken.

Direkt von der ersten Seite an habe ich den Roman förmlich verschlungen. Er war nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch sprachlich sehr angenehm zu lesen. Es wurde eine lockere, aber nicht flappsige Schreibweise gewählt, welche ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Obowhl Räume und Häuser nicht direkt beschrieben werden, ist es mir leicht gefallen, mir von den Orten ein Bild zu machen und mich in dem Setting wohlzufühlen.

Alle Charaktere zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie sich nicht über ihr Aussehen für den Leser definieren, sondern durch die starke Charakterzeichnung, wodurch eigenständig ein Bild vor den Augen entsteht, wie ein Charakter aussieht. Zwar gibt es Details über das Äußere eines jeden einzelnen, jedoch entstand bei mir teilweise ein vollkommen anderes Bild in Gedanken, welches sich ein Stück weit von den Vorgaben der Autorin unterscheidet. Dadurch hätte ich es besser gefunden, wenn es die Beschreibung des Aussehens nicht gegeben hätte, sodass ich meine Fantasie einsetzten kann. Außerdem fand ich die Charaktere so stark gezeichnet, dass es mich gar nicht interessiert hat, wie sie aussehen.

Einige wenige Dinge in dem Roman waren schon etwas vorhersehbar, mir hat die Art gut gefallen, wie die Autorin Francesca Hornak, alle Fäden zusammengeführt hat und trotzdem immer wieder unerwartete Dinge miteinfließen lassen hat, sodass keine Langeweile aufkam. Seien es Geheimnisse, die aufgedeckt werden oder Personen, die überraschend auftreten.


Fazit:
Ein tolles Buch, welches mir richtig gut gefallen hat. Hier war alles richtig stimmig, ich habe keine Kritikpunkte, sondern bin mit allem vollkommen zufrieden. Es gab einige unerwartete Wendungen, welche immer wieder neuen Schwung in die Handlung gebracht haben und diese auch aufgelockert hat. Trotzdem wird auch nicht mit Emotionen gespart, ein Wohlfühlbuch und eine dicke Empfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Winter im kleinen Brautladen am Strand

Winter im kleinen Brautladen am Strand
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Handlung:
Stundenlang könnte Sera in ihrem kleinen Atelier sitzen und Träume in weiß entwerfen. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn vor den Fenstern des Raumes der Schnee fällt. Ihre Entwürfe sind bei den ...

Handlung:
Stundenlang könnte Sera in ihrem kleinen Atelier sitzen und Träume in weiß entwerfen. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn vor den Fenstern des Raumes der Schnee fällt. Ihre Entwürfe sind bei den Kundinnen sehr beliebt, Sera und Jess, die Besitzerin des Brautladens, hatten sogar schon die Ehre, Berühmtheiten einzukleiden.
Am liebsten würde Sera auch die letzten Tage vor Weihnachten an ihrer Kollektion arbeiten, jedoch hat sie dafür keine Zeit. Denn ihre ältere Schwester Alice heiratet und spannt Sera vollkommen in die Planung mit ein, weil sie selbst noch nicht vor Ort sein kann.
Plötzlich steht Sera mit genau ausgeführten Befehlen da und muss ihr möglichstes versuchen, damit die Planung wenigstens einigermaßen rund läuft. Was ihr nicht gelingt, woran auch zwei Trauzeugen schuld sind, welche auch noch beide um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Ob am Ende doch noch eine märchenhafte Trauung an Weihnachten stattfinden wird?

Meinung:
Das Cover finde ich sehr niedlich und liebevoll gestaltet, es ist harmonisch und nicht zu überladen oder kitschig. Genau richtig und mir ist es sofort positiv ins Auge gefallen. Ein sehr hübscher Anblick, welcher bei mir auch sofort die Freude auf den Winter geweckt hat. Allein das Cover verspricht eine winterlich romantische Geschichte, in welche man sich richtig reinfühlen kann und in die von der Autorin erschaffene Welt hineinversinken kann.

Durchweg war die Schreibweise locker und umgangssprachlich, was mir ein schnelles und flüssiges Lesen ermöglicht hat.Natürlich hat hier auch die recht anspruchslose Handlung beigetragen, bei diesem Roman musste man nicht vollkommen konzentriert lesen, um alle Informationen mitzubekommen, sondern konnte sich fallen lassen.
Alle Ereignisse wurden in der Ich-Perspektive von Sera geschrieben, dadurch erhält man einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. An sich fand ich dies toll, jedoch hat es mich häufig gestört, dass es Hinweise oder Anmerkungen auf vergangene Dinge gab, welche in Sera's Studienzeit geschehen sind, und es erst gegen Ende der Handlung eine konkretere Aussage gibt. Hier hätte ich es gerne gesehen, wenn dies schon eher erwähnt wurden wäre, sodass man als Leser nicht ewig im Dunkeln tappt und Vermutungen anstellt.

Mein persönliches Highlight an dem Roman war die Beschreibung der Landschaft und von diversen Häusern und Räumen. Diese waren wirklich traumhaft gelungen und ich hätte mir gerne mehr gewünscht. Es wurde ein tolles Setting geschaffen, welches dazu einlädt, sich an genau diese Orte zu wünschen.

Schon am Anfang wurde deutlich, wie wichtig es der Autorin war, vielfältige und einzigartige Charaktere zu schaffen. Dies ist zwar gelungen, jedoch blieben sie mir während des ganzen Romans fremd und eigenartig. Besonders mit den männlichen Figuren hatte ich Probleme, sie wirkten doch sehr machohaft und unnatürlich. Zu den Damen habe ich ebenfalls keinen Zugang erhalten, konnte mich mit ihnen jedoch abfinden und habe sie akzeptiert, jedoch keine Sympathie empfunden.
Nicht alles an den Charakteren fand ich schlecht, mir hat es gut gefallen, dass ihr äußeres nicht wirklich beschrieben wurde, sondern sie sich über ihren Charakter definiert haben. Dadurch konnte ich meiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen und außerdem wurde gezeigt, dass sich Menschen nicht über ihr Aussehen definieren, sondern über ihren Charakter.

Insgesamt war es mir teilweise zu viel Trubel, gefühlt alles ist schief gelaufen und ständig sind neue Probleme aufgetreten. Hier wäre mir weniger Drama lieber gewesen, dafür mehr Gespräche oder Beschreibungen von Seras Arbeit an den Brautkleidern, welche arg im Hintergrund sind. Davon erfährt man leider nur recht wenig.

Fazit:
Die Grundidee finde ich richtig gut und es war auch ziemlich unterhaltsam. Leider konnte es mich aber nicht überzeugen, dafür war es am Ende doch zu schnulzig und vielfältig. Einige ruhigere Kapitel hätten dem Roman sehr gut getan. Eine weihnachtliche Geschichte, die ganz nett ist, jedoch auch nichts besonderes.