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Veröffentlicht am 21.10.2023

Salz und Schokolade - Süße Wunder

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Handlung
Halle an der Saale 1905
Ernst David, Besitzer der Schokoladenfabrik beobachtet voller Sorgen, in welche Richtung sich das Traditionsunternehmen entwickelt. Wird es eine kleine Handwerksstube bleiben ...

Handlung
Halle an der Saale 1905
Ernst David, Besitzer der Schokoladenfabrik beobachtet voller Sorgen, in welche Richtung sich das Traditionsunternehmen entwickelt. Wird es eine kleine Handwerksstube bleiben oder gelingt die Wandlung zu einer Schokoladenmanufaktur?
Seine Tochter Cäcilie scheint immerhin den richtigen Mann gefunden zu haben. Julius ist Chocolatier und liebt es, Pralinen herzustellen und immer wieder neue Geschmacksrichtungen zu erfinden. Und so wird gleichzeitig die Beziehung mit Leopold Mendel gestärkt, einem mächtigen Kakaoimporteurs. Das Glück scheint vollkommen, bis Julius Ida trifft, Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie...

Meinung
Mit dem ersten Band der Halloren-Saga wurde ein solider Roman geschaffen, der einen flüssigen Lesefluss hat entstehen lassen und der mich gut unterhalten hat. Und daher wollte ich natürlich auch den zweiten Teil der Reihe gern lesen, mit der Hoffnung, dass die wunderbaren Halloren-Pralinen noch mehr im Fokus der Geschichte stehen. Aus diesem Grund war meine Freude über das Rezensionsexemplar natürlich sehr groß, ganz herzlichen Dank geht an den Ullstein Verlag!

Zeitlich ist dieser zweite Band ein paar Jahre vor dem Erscheinen von Band eins angesiedelt, die Geschichten bauen nicht aufeinander auf und lassen sich daher auch gut lose und unabhängig voneinander lesen. Das mag ich einerseits, so sind die Romane gut einzeln lesbar, ich hätte aber auch einen direkteren Zusammenhang gutgefunden.
Ich bin von Seite eins an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, ich konnte mich leicht auf die Ereignisse einlassen und finde, dass eine gute Sprache vorliegt. Sie sorgt dafür, dass gute Bilder der jeweiligen Situation entstehen und es unterhaltsam ist, den Geschehnissen zu folgen.

Ich mag es, dass sich die Handlung diesmal mehr die Pralinen im Vordergrund stehen, so behandeln die zwei Romane die beiden Themen, mit denen Halle in Verbindung gebracht wird. Weiterhin wird ein schöner Hintergrund für die Geschichten geschaffen und mir hat es sehr gefallen, gedanklich in das historische Halle zu reisen. Ich finde, dass die Stadt schön eingefangen wird, ich konnte mir viele Handlungsorte gut vorstellen und bin damit echt zufrieden.

Es treten im Verlauf der Geschichte interessante Charaktere auf, die lebendig geschildert sind. Sie sind leichte Protagonisten, mit denen man gut eine Bindung aufbauen kann, die aber auch ein bisschen zu einfach sind. Es werden für meinen Geschmack nicht sonderlich viele Facetten gezeigt, außerdem sind sie mir nicht stark genug gezeichnet. Ich habe gemerkt, dass mir die Protagonisten schnell entfallen sind und ich mich bereits nach wenigen Tagen kaum noch an sie erinnern konnte.
Ich finde, in der Zeichnung hätte noch mehr Kraft stecken können.

Fazit
Ganz ehrlich: ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet. Es ist ne coole Geschichte mit netten Charakteren und einer soliden Sprache, aber das wars halt auch. Mir fehlt Abwechslung und noch mehr Stärke, vielleicht wäre auch noch ein besserer Bezug zur Historie schön gewesen. Es fehlt noch ein Aspekt, der den ganzen Roman abrundet und auf eine Stufe stellt, sodass man immer gern und mit vielen Details daran zurückdenkt... So muss ich leider sagen, dass ich das Buch zwar gern gelesen hab, es an sich auch gut geschrieben ist, mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Café Leben

Café Leben
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Handlung
Henrietta Lockwood lebt in London, führt ein recht zurückgezogenes Dasein und ihr Lebensmittelpunkt ist ihr Hund Dave. Sie ist 32 Jahre alt, hat einiges erlebt und deswegen eine Mauer zwischen ...

Handlung
Henrietta Lockwood lebt in London, führt ein recht zurückgezogenes Dasein und ihr Lebensmittelpunkt ist ihr Hund Dave. Sie ist 32 Jahre alt, hat einiges erlebt und deswegen eine Mauer zwischen sich und der Welt errichtet. Als sie sich auf Jobsuche befindet, reicht sie eine Bewerbung bei einem Hospiz ein, ihre künftige Aufgabe besteht darin, die Lebensgeschichte von todkranken Menschen aufzuschreiben und somit für die Nachwelt festzuhalten.
Auf diese Weise trifft Henrietta Annie, eine 66-jährige Dame, die aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr lange auf der Welt weilen wird. Schnell zeigt sich bei den Gesprächen, dass sie ihren Erinnerungen nur zu gern ausweicht und ihre Geschichte dadurch zu knapp und unvollständig erscheinen wird. Henrietta lässt das nicht durchgehen und will herausfinden, was Annies Schweter vor 46 Jahren zugestoßen ist...

Meinung
Eines Tages hatte ich ganz überraschend ein wunderschönes Überraschungspaket vom Droemer Knaur erhalten und darin befand sich dieser Roman, mitsamt ein paar Goodies. Als ich mir die Inhaltsangabe angeschaut hatte, dachte ich mir, dass die Geschichte gut und vor allem emotional ausfallen könnte und ich war gespannt darauf, wie meine Meinung letztendlich wohl aussehen wird. Ein herzliches Dankeschön geht an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven beschrieben, immer im Wechsel kommen Henrietta und Annie zu Wort und geben ihre Sicht der Dinge. Beide Damen sind recht eigenwillige Charaktere, die nicht der Norm entsprechen und dadurch interessant wirken. Bei Annie hielt dieser erste Eindruck lange Zeit an, Henriettas Darstellung und Auftreten habe ich mit zunehmender Handlung immer kritischer betrachtet und ich bin mit ihr einfach nicht klargekommen.

Die Sprache ist in Ordnung. Sie lässt sich sowohl gut lesen, als auch hören. Sie befindet sich auf einem soliden Niveau, gibt gute Eindrücke der Situationen wieder und vor allem die Handlungsorte konnte ich mir durchweg richtig gut vorstellen.
Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich mit einer sehr sehr emotionalen Geschichte gerechnet, die ein bisschen an die Substanz geht und bei der durchaus auch mal ein paar Tränen laufen könnten. Leider wurde ich nie so wirklich berührt, es gab für mich keine Stelle, die mich auch nur ansatzweise aufgewühlt hat oder bei der ich mitgerissen wurde. Das finde ich extrem schade, ich hatte mir bei den Stimmungen deutlich mehr erwartet.

Was mir gar nicht gefallen hat, ist wie stark Henrietta Ermittlerin gespielt hat, um die Vergangenheit zu klären. Sie wirkte auf mich zu sehr darauf fokussiert, hat sich zu stark reingehangen und wirkte einfach nur übereifrig. Klar ist es am Ende auch interessant, was sie herausgefunden hat, aber darunter hat halt leider die Darstellung ihrer Figur gelitten. Sie wirkte mir durchweg unsympathisch und verbissen, zu eigenartig und schwierig.
Da war mir Annie als Charakter deutlich lieber, ihre Kapitel haben mir besser gefallen und ich finde, dass sie trotz ihrer Eigenheiten und ihres besonderen Auftretens, mehr Charme und Lebendigkeit erhalten hat. Sie tritt vielleicht ein wenig zu passiv auf, was ich sehr schade finde, denn ihre Figur hatte eindeutig mehr Potenzial!

Fazit
Die Inhaltsangabe klingt vielversprechend und ich hatte mit einer äußerst emotionalen und mitreißenden Geschichte gerechnet. Und der Einstieg in die Handlung war auch in Ordnung, sie hat sich flüssig lesen lassen und war interessant, sie bietet einen guten Start, der Lust auf mehr macht. Leider ist dieser Eindruck schnell verblasst, Henrietta wurde mir mit jeder Seite unsympathischer, Annie ist sehr passiv und verschlossen. Die Stimmungen war leider auch nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte und ich wurde an keiner Stelle so richtig überrascht. Nach der letzten Seite habe ich das Buch beiseite gelegt und bin leider ein bisschen enttäuscht, es hat leider nicht meinen Geschmack getroffen und hinterlässt leider auch nicht den Eindruck, den ich mir erhofft hatte...

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Café Buchwald

Café Buchwald
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Handlung
Berlin 1896
Für Emma gibt es keinen schöneren Ort als das Haus ihrer Eltern. Sie liebt es, durch die Backstube zu streifen und ihrem Vater dabei zu helfen, die feinsten Leckereien herzustellen. ...

Handlung
Berlin 1896
Für Emma gibt es keinen schöneren Ort als das Haus ihrer Eltern. Sie liebt es, durch die Backstube zu streifen und ihrem Vater dabei zu helfen, die feinsten Leckereien herzustellen. Auch das Café hat seinen ganz eigenen Reiz, kann sie so die fertigen Waren verkaufen und sehen, wie die Menschen das Gebäck lieben. Eine Ehe zwischen Emma und dem Lehrjungen Fritz ist so gut wie beschlossen, zusammen werden sie anschließend die Geschäfte weiterführen.
Das Glück erhält einen starken Dämpfer, als Emmas Vater stirbt. Der Fortbestand des Café ist unsicher, Emma trifft einen jungen Architekturstudenten, der den Gedanken an eine Ehe mit Fritz in weite Ferne rücken lässt...

Meinung
Erstmals aufgefallen ist mir der Roman bei Lovelybooks. Dort wurde eine Buchverlosung angeboten und die Inhaltsangabe klang für mich direkt echt gut und interessant, weswegen ich kurzerhand mein Glück versucht habe. Ich durfte mich über ein Exemplar des Buches freuen, worüber ich mich sehr gefreut habe, ein herzliches Dankeschön geht an die Autorin Maria Wachter, den Piper Verlag, sowie Lovelybooks!

Das Buch lag ein bisschen auf dem SUB, im April wurde es davon erlöst. Ich hatte echt Lust auf die Geschichte und war gespannt darauf, wie die Umsetzung dessen aussieht. Vorab habe ich tatsächlich keine einzige Meinung davon gelesen, wodurch mein Eindruck nicht getrübt werden konnte, ich bin völlig frei an das Lesen herangegangen.
Ich finde, dass sich schnell zeigt, dass gerade am Anfang eine wunderbar einladende und warme Stimmung verströmt wird, die mir gefallen hat. Ein bisschen umarmt das Buch den Leser, man will es dadurch nicht aus der Hand legen und weiter in die Geschichte hineintauchen. Dies geht aber leider mit der Zeit verloren, irgendwann ist die Atmosphäre des Romans leider verschwunden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Stimmung durchweg auf einem so starken Level wie am Anfang bleibt.
Auch die Sprache ist auf einem schönen Niveau. Weder zu einfach, noch zu schwer, führt sie durch die Handlung. Es gibt immer wieder kleine Überraschungen und Wendungen, was den Ereignissen eine neue Richtung gibt. Im Grunde kann man sich schon vorab ausmalen, wie ein Ende des Romans aussieht, der Weg dahin ist aber schön und ansprechend geschrieben.

Vom Setting hat mir durchweg das Elternhaus von Emma am besten gefallen. Ich konnte mir die Räumlichkeiten hervorragend vorstellen und finde, dass sie echt ansprechend gezeichnet wurden. Zudem hat mir hierbei die Vielfalt gefallen, sowohl die Darstellungen der Backstube, als auch des Verkaufsraums und die der privaten Gemächer der Familie beherbergen eine angenehme Abwechslung und wurden mit viel Aufmerksamkeit gestaltet.

Ich habe den Roman echt gern gelesen. Es gibt halt eigentlich auch nichts zu meckern, er ist solide und interessant geschrieben, erweist sich als abwechslungsreich und teils stimmungsvoll. Und wenn ich ihn vor ein paar Jahren gelesen hätte, wäre er mein Geschmack gewesen. Auch jetzt finde ich das Buch gut, aber mir fehlt was. Ja, ein bisschen mehr Stimmung, aber da fehlt noch ein wenig mehr. Ich kann es nicht benennen, vielleicht hat sich auch einfach mein Leseverhalten leicht verändert, aber ich finde, dass noch keine ganz runde und perfekte Geschichte vorliegt, ich hatte nicht das Gefühl, etwas neues gelesen zu haben...

Fazit
Der Roman von Maria Wachter ist interessant, abwechslungsreich und gut geschrieben. Er zeichnet sich gerade am Anfang durch eine extrem schöne Stimmung aus, die im Folgenden leider nachlässt. Es gibt lebendige Protagonisten, eine flüssig lesbare Sprache und ein sehr ansprechendes Setting mit der Backstube und dem Café Buchwald. Trotzdem hat mich die Geschichte leider nicht so vom Hocker gehauen, wie ich es mir gewünscht hätte, irgendwas hat mir gefehlt, vielleicht habe ich aber auch nur das Gefühl, ähnliche Bücher schon zu häufig gelesen zu haben...

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Blankenese - Zwei Familien

Blankenese - Zwei Familien
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Handlung
Hamburg 1919
John Casparius ist derzeit ziellos. Er hat grausame Erfahrungen im Krieg gemacht, die Reederei der Familie ist aufgrund der politischen Situation angeschlagen. Eines Nachts streift ...

Handlung
Hamburg 1919
John Casparius ist derzeit ziellos. Er hat grausame Erfahrungen im Krieg gemacht, die Reederei der Familie ist aufgrund der politischen Situation angeschlagen. Eines Nachts streift er hoffnungslos durch die Stadt und seine Gedanken kreisen um die Überlegung, ob er ins Wasser gehen soll. Und da trifft am Elbufer auf eine junge Frau, die fast wie eine Nixe in sein Leben gleitet. John trifft auf Leni Hansen und ist so fasziniert von ihrer Aura und Natürlichkeit, dass er sie anspricht und schon bald sehr fasziniert von ihrer Person ist. Was er allerdings nicht weiß: Das Schicksal von Lenis Familie hängt eng mit dem der Familie Casparius, vor allem mit der Reederei zusammen...

Meinung
Ich kenne von Michaela Grünig bereits ihre Reihe 'Palais Heiligendamm', die mir echt gut gefallen hat. Und daher war ich natürlich sehr wachsam, wenn es darum ging, dass ein neuer Titel von ihr vorgestellt wird. Dieser klang gut, das durchaus, hat sich jedoch erst nach mehrmaligem Durchlesen der Inhaltsangabe über einen längeren Zeitraum immer mehr in meinem Kopf eingenistet. Irgendwann war dann daher doch der Punkt gekommen, wo ich das Buch unbedingt lesen wollte und ich habe mich daher sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Ein herzliches Dankeschön geht an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag!

Vor dem Beginn der Geschichte ist ein recht überschaubares und äußerst hilfreiches Personenverzeichnis abgedruckt. Es ist möglich, sich einen ersten Eindruck von der Fülle der wichtigsten Figuren und ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zu verschaffen. Außerdem werden die Geburtsjahre benannt, wodurch gewährleistet wird, dass man im Verlauf der Geschichte genau benennen kann, wie alt die Protagonisten sind, was ich immer gern mag. Und was aufgrund der recht langen Zeitspanne, über die sich die Handlung erstreckt, auch wirklich sinnvoll ist. Gute zwanzig Jahre werden im Verlauf der behandelt, trotzdem hatte ich durchweg das Gefühl, immer ganz gut darüber informiert zu sein, in welchem Jahr die Ereignisse stattfinden.

Es gibt einen gut geschriebenen und interessanten Einstieg in die Geschichte, der sich direkt durch eine schön lesbare Sprache hervorgetan. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, einige Teile des Buches habe ich als Hörbuch gehört und auch diesen Abschnitten konnte ich problemlos folgen.
Die Sprache lässt sich fein lesen, sie ist auf einem recht leichten Niveau gehalten, dass durch die historischen Hintergründe und Details einen schönen Anspruch erhält. Ich konnte mir viele Szenen gut vorstellen, finde, dass die Momente passend umschrieben werden und mir hat es gefallen, dass an keiner Stelle im Buch Längen entstanden sind.

Durchweg haben die Protagonisten eine gute Zeichnung erhalten. Sie treten lebendig und vielfältig auf, zeigen unterschiedliche Gesichter und sind gut ausgearbeitet. Aufgrund der zahlreichen Erzählperspektiven ist es möglich, einen genaueren Blick in die Gedanken einiger Personen zu blicken, was dabei hilft, ihre Äußerungen und Handlungen besser zu verstehen.

Ab und an hatte ich den Eindruck, dass manche Szenen gern ein bisschen kürzer hätte ausfallen können. Es sind nicht direkt Längen entstanden, aber so hätte das Buch kompakter gewirkt und wäre mehr auf dem Punkt gewesen. Und es hätte weniger Momente gegeben, an denen ich doch ein bisschen mit der Sturheit der Protagonisten gekämpft habe.

Fazit
Am Anfang habe ich mich doch ein bisschen geziert und war nicht ganz bereit dazu, mit dem Lesen zu beginnen. Ich glaube, irgendwie hat mich der Umfang des Buches ein wenig abgeschreckt. Schnell hat sich dann gezeigt, dass meine Bedenken hinfällig waren, die Geschichte ist echt gut geschrieben, sie hat mir gefallen, fällt abwechslungsreich aus und vereinigt einige, interessante Themen. Durchweg bin ich flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte den Ereignissen problemlos folgen und habe einen guten Gesamteindruck. Ab und an hätte es für meinen Geschmack noch ein paar Kürzungen geben können, um das Ganze knackiger zu gestalten. Sonst gibt’s nichts zu meckern, ich freue mich auf Band zwei!

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Bissle Spätzle Habibi

Bissle Spätzle, Habibi?
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Handlung
Amaya, 30 Jahre alt, Schauspielerin, Single. Um ihren marokkanischen Eltern einen Gefallen zu tun, lädt sie sich die muslimische Dating-App Minder herunter und trifft dort auf Ismael. Schnell ...

Handlung
Amaya, 30 Jahre alt, Schauspielerin, Single. Um ihren marokkanischen Eltern einen Gefallen zu tun, lädt sie sich die muslimische Dating-App Minder herunter und trifft dort auf Ismael. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen und als Amaya seinen besten Freund kennenlernt, ist e Liebe auf den ersten Blick. Allerdings ist Daniel Atheist und sie weiß, wie sehr sich ihre Eltern einen muslimischen Schwiegersohn wünschen...

Meinung
Mir ist das Buch weder in der Verlagsvorschau, noch irgendwo anders aufgefallen. Umso größer war daher die Überraschung, ein Rezensionsexemplar davon aus dem Briefkasten zu fischen. Auf den ersten Blick entspricht die Geschichte nicht ganz meinem Lesegeschmack, trotzdem wollte ich dem Roman natürlich eine Chance geben und bin ganz offen an das Lesen herangegangen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar!

Es gibt einen recht lockeren Start, es bietet sich die Möglichkeit, die Protagonisten ein wenig kennenzulernen und die Ausgangssituation zu verstehen. Schon auf den ersten Seiten werden arabische Wörter eingefügt, was sich durch den ganzen Roman zieht. An sich ganz passend, allerdings wurden die Redewendungen teils zu üppig, zu häufig auf wenigen Seiten auftauchend, eingesetzt.

Den Beginn des Buches habe ich als Hörbuch gehört, danach ein wenig gelesen. Und ganz schnell wieder mit dem Lesen aufgehört. Ich bin da einfach nicht vorangekommen, war irgendwie von allen genervt und hatte keine Lust mehr auf den Fortgang der Geschichte. Da konnte mich das Hörbuch deutlich mehr überzeugen, es wirkte lebendiger und leichter, hat eher meinen Geschmack getroffen.

Die Sprache ist ganz angenehm, sie lässt sich flüssig hören und an den richtigen Stellen wurde eine gute Portion an Humor eingefügt. Ich war selbst davon überrascht, wie gut mich die Geschichte unterhalten hat, ab und an habe ich über ein paar Ereignisse geschmunzelt und gerade die erste Hälfte des Buches war echt ganz gut. Es gab immer mal ein paar kleine Details, die nicht perfekt waren, aber alles in allem hatte ich zu diesem Zeitpunkt einen positiven Eindruck.

Dieser hat sich geändert, als plötzlich ein Zeitsprung von einem Jahr eingesetzt wurde. Ich habe das Gefühl, viel verpasst zu haben und mir ging das zu plötzlich, danach war die Geschichte nicht mehr so rund und wurde ein wenig überzogen. Beziehungen, sogar Umzüge wurden geheim gehalten, Amaya erzählt ihren Eltern partout nichts von ihrem Freund und dieser nimmt es Ewigkeiten so hin. Sie verliert ihre Arbeit als Schauspielerin bei einer Serie, es gibt nur wenige Hinweise darauf, dass sie aktiv nach einer neuen Tätigkeit sucht, im Grunde wird ein Casting angesprochen, sonst passiert da auch nichts. Mir ist das alles zu schwach und unglaubwürdig, es sagt außerdem so einiges über den Charakter von Amaya aus und führt dann leider dazu, dass mein guter Eindruck und auch der Unterhaltungsfaktor nach und nach verschwunden ist.

Fazit
Obwohl die Geschichte nicht so ganz meinem Lesegeschmack entspricht, konnte sie mich doch recht lange Zeit gut unterhalten und ich war positiv überrascht davon. Leider kam dann ein Zeitsprung ins Spiel, ein Jahr wurde komplett übergangen und danach habe ich über den Fortgang der Ereignisse öfter den Kopf geschüttelt. Es gibt Geheimnisse und Lügen, auch das Auftreten und der Sympathiefaktor der Hauptperson hat arg gelitten, wobei sie sich scheinbar häufiger als Opfer gesehen hat. Toller und humorvoller Anfang, das Niveau kann leider nicht gehalten werden, worunter das Ende und auch mein Gesamteindruck arg leidet.

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