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Veröffentlicht am 13.08.2023

Greta Garbo - Die einsame Göttin

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von ...

Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von der schönste Mode umgeben zu sein. Doch gleichzeitig ist diese Arbeit nicht ihr großer Traum, viel lieber würde Greta eine Schauspielschule besuchen. Mit viel positivem Zureden wagt sie es schließlich und erhält einen Platz an der renommierten Schauspielakademie des Königlich Dramatischen Theaters. Und schon bald wird ein bekannter Regisseur auf die junge Frau aufmerksam und nimmt sie unter ihre Fittiche. Er sieht in ihr viel Potenzial mit ihrer einmaligen Präsenz und Ausstrahlung und legt damit den Grundstein für eine rasante Karriere.

Meinung
Ich liebe Romanbiographien und ich habe bereits einige echt gute Werke von Kristina Lüding gelesen. Zwei Gründe, weshalb ich also ihr neuestes Buch unbedingt lesen wollte, ich finde, dass eine sehr spannende Persönlichkeiten vorgestellt wird und ich war auf die Darstellung der weltberühmten Schauspielerin sehr gespannt. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich bin von der ersten Seite an gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist auf einem einfacher gehaltenen Niveau, die solide Bilder zeichnet und gute Blicke auf das Leben von Greta Garbo bietet. Man lernt diese als Jugendliche kennen und begleitet sie über einige Jahre, kann dabei beobachten, was für eine Wandlung sie nicht nur äußerlich und beruflich, sondern auch charakterlich durchlebt. Es ist eine stete Entwicklung zu sehen, dabei hält sie aber an ihren Prinzipien fest und behält sich gleichzeitig auch etwas mysteriöses bei.
Mir hat es gefallen, dass man Greta Garbo von den Anfängen ihrer Karriere bis hin zur großen Schauspielikone hin begleitet. Das ist echt gut gelöst und hat mich überzeugt. Mich hat es allerdings gestört, dass sie anfangs als ziemlich unbegabt und untalentiert dargestellt wird. Mag sein, dass es tatsächlich so war, aber jedes Vorsprechen wird als kompletter Reinfall beschrieben und diese Szenen häufen sich. Es wird zu häufig angesprochen, wie desaströs ihre anfänglichen Schauspielversuche sind, was mir ein zu wiederholendes Moment waren. Da hätte es gut und gerne ein paar Kürzungen geben können, mich hat Greta in diesen Momenten ziemlich gestresst.

Insgesamt wird der Roman im Grunde in vier Teile geteilt, diese widmen sich besonderen Zeiten in Greta Garbos Leben und erstrecken sich gesamt über den Zeitraum von 1921 bis 1941. Über 20 Jahre lang begleitet man sie und kann schauen, wie sie sich entwickelt, wie sich Hollywood von Stummfilmen bis hin zum Tonfilm wandelt. Einerseits mag ich es, dass sich die Handlungszeit über ein paar Jahren erstreckt, so kann man gut schauen, wie die Entwicklung von einer recht unbeholfenen jungen Frau bis hin zu einer der größten Schauspielerinen ausschaut. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dadurch ein bisschen oberflächlich und es ist schwierig, zu Greta Garbo eine Bindung aufzubauen, sie näher einzuschätzen und ihrer Person näherzukommen. Sie bleibt durchweg ziemlich geheimnisvoll und man merkt einfach, dass sie sich dem Leser nicht wirklich öffnet.

Fazit
Ich war extrem gespannt auf den Roman und habe ihn auch mit einigen Erwartungen begonnen. Teils wurden diese auch erfüllt, aber ich bin nicht vollkommen glücklich. Einerseits finde ich, dass auf eine spannende Weise an die große Greta Garbo herangegangen wurde, sie wird interessant und geheimnisvolle dargestellt und oft war ich von ihr sehr fasziniert. Gleichzeitig ist mir ihre Person zu oberflächlich gezeichnet und mich haben die ständigen Wiederholungen, wie unbegabt und unbeholfen sie am Anfang ihrer Karriere aufgetreten ist, sehr gestört. Ich finde, dass der Roman viel mehr Potenzial besitzt, das nicht ganz ausgeschöpft wurde...

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Das Pensionat am Holstentor

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Handlung
Das renommierte Pensionat am Holstentor ist nicht nur in Lübeck bekannt. Es genießt einen hervorragenden Ruf und dort lernen die Höheren Töchter, was von ihnen erwartet wird. Und genau dorthin ...

Handlung
Das renommierte Pensionat am Holstentor ist nicht nur in Lübeck bekannt. Es genießt einen hervorragenden Ruf und dort lernen die Höheren Töchter, was von ihnen erwartet wird. Und genau dorthin soll nun die temperamentvolle und ihre Freiheit liebende Grafentochter Nora. Obwohl sie sich dagegen wehrt, bleibt ihr doch keine Wahl und zusammen mit ihren Freundinnen, der Kaufmannstochter Agnes, Senatorentochter Lotte und Stipendiantin Fanny, versucht sie, das Beste aus der Sache zu machen. Dabei finden die Mädels in ihrer jungen Lehrerin Gesche Petersen schnell eine Verbündete, sie findet es wichtig, dass Frauen gebildet und selbstbestimmt durchs Leben gehen. Und dabei lernt Gesche Henry kennen, den Bruder von Nora. Eine Verbindung scheint undenkbar und auch Noras Freundschaft mit einem jungen Hafenarbeiter ist gegen die Konventionen...

Meinung
Ich hatte mir zusammen mit jemanden die Verlagsvorschauen angeschaut und die Person war ganz begeistert von diesem Buch. Bei mir ist der Funke nicht so ganz übergesprungen, trotzdem wanderte der Titel erst mal auf meine Wunschliste und als der Erscheinungstermin näher rückte, habe ich mir den Roman nochmal angeschaut. Hat mich noch nicht vollkommen überzeugt, er klang interessant, das wars aber auch. Und als er schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich mir gedacht, dass man ja mal reinlesen kann, ansonsten verschenke ich das Buch halt weiter. Dafür hab ich dann auch kurzerhand Punkte eingelöst, ein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Vorablesen und den Rowohlt Verlag!

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Roman sehr schnell gut unterhalten hat. Die Sprache ist humorvoll und lebendig gestaltet, die Szenen sind oft mit einem kleinen Augenzwinkern gestaltet und besitzen eine herrliche Offenheit. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir die Protagonisten schnell vorstellen, die Handlungsorte sind eingängig beschrieben und es gibt einen schönen Erzählfluss.

Ich finde, dass der Hintergrund des Romans sehr interessant gestaltet ist. Nicht nur wird dem Leser die Handlungszeit näher gebracht, sondern auch die Sitten und Umgangsformen der Gesellschaft werden gut herausgearbeitet. Anhand von vielen kleinen Details wird aufgezeigt, was damals wichtig und gern gesehen war und was eher verpönt gewesen ist.
Ein Großteil der Geschichte spielt in dem Pensionat am Holstentor, dabei verfolgt man die vier Mädels während ihres Alltags, schaut, was sie tagtäglich für Unterricht haben und und mit was für starken gesellschaftlichen Vorurteilen sie kämpfen müssen. Dies, vermischt zusammen mit den recht modernen Ansichten von der Lehrerin ergibt eine schöne Mischung, die mir echt gut gefallen hat.

Geschickt wurden verschiedene Perspektiven eingebunden, die eine gute Vielfalt zeigen. Man erlebt die Protagonisten aus einigen Blickwinkeln und kann dadurch gut schauen, was sie bewegt und was sie denken. Zudem ist es möglich, jede Person aus den Augen einer anderen Figur zu sehen, was immer wieder reizvoll ist.
Vonseiten der Protagonisten ist eine schöne Entwicklung zu sehen, die nicht zu überzogen erscheint. Dabei bleiben sie sich selbst treu, sie wirken durchweg authentisch und ihre Charakter und Eigenarten sind toll herausgearbeitet. Ich mag es, dass sie vieles hinterfragen und dabei auch einige Facetten zeigen.

Fazit
Ich bin echt positiv überrascht von dem Roman. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich so überzeugen wird, dass er so toll geschrieben ist und eine absolut mitreißende und interessante Geschichte beherbergt. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, wollte immer wissen, wie es weitergeht und was noch alles passieren wird. Die Protagonisten sind toll gezeichnet, die Handlung ist abwechslungsreich und mit kleinen, geschickt gesetzten Wendungen versehen. Ich bin begeistert und kann den Roman definitiv weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Die verlorene Tochter

Die verlorene Tochter
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Handlung
Lily ist perplex, als sie eine kleine hölzerne Schachtel erhält, die den Namen ihrer Großmutter trägt. Schließlich ist diese schon seit einigen Jahren tot und mit dem Inhalt kann sie nur wenig ...

Handlung
Lily ist perplex, als sie eine kleine hölzerne Schachtel erhält, die den Namen ihrer Großmutter trägt. Schließlich ist diese schon seit einigen Jahren tot und mit dem Inhalt kann sie nur wenig anfangen: ein handgeschriebenes Backrezept auf Italienisch, sowie ein Programm des Mailänder Opernhauses aus dem Jahr 1946. Gefunden wurde die Schachtel in einem Londoner Frauenhaus und nun macht sich Lily auf den Weg, um hinter das Geheimnis zu kommen.
Das Schicksal hat sie eh schon in die Gegend um Mailand geführt, kurze Zeit vorher hat sie eine Stelle als Winzerin auf dem Weingut der Familie Martinelli angenommen. Schnell fühlt sie sich auf dem Gut heimisch und erzählt der Familie von der geheimnisvollen Schachtel mit dem Rezept und dem Opernhaus. Und erhält dabei tatkräftige Unterstützung bei der Suche.

Meinung
Mir ist der Roman eher zufällig über den Weg gelaufen und mich hat vor allem die Komponente mit dem Mailänder Opernhaus interessiert. Keine Ahnung weshalb, aber diese Aussage hat mein Interesse vollkommen gepackt und ich war einfach sehr gespannt darauf, wie dies wohl umgesetzt ist. Und da auch die restliche Inhaltsangabe echt interessant und gut klingt, habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar vom Droemer Knaur Verlag gefreut, ein herzliches Dankeschön dafür.

Es wird ein direkter und gut geschriebener Start in die Geschichte geboten, man lernt auf wenigen Seiten Lily kennen und ziemlich flott bewegt sich die Handlung an die Stelle, wo Lily die geheimnisvolle Schachtel erhält. Ich mag es, dass die Protagonisten gut charakterisiert sind und sie recht schnell greifbar werden.
Die Sprache ist durchweg lebendig und ziemlich einfach gehalten, wodurch ein schöner Lesefluss entsteht, ich bin sehr flott mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir zahlreiche Momente recht gut vorstellen. Auch im Folgenden setzt sich durch, dass die Figuren auf eine realistische Weise gezeichnet werden, die Handlungsorte sind ganz zauberhaft beschrieben und man wird als Leser in den Sog der Ereignisse hineingezogen.

Das Buch spielt auf zwei zeitlichen Ebenen, wobei ich finde, dass die in der Vergangenheit einen Tick stärker und interessanter ausfällt. Ich glaube, das liegt unter anderem auch daran, dass die Handlung dort ein bisschen mehr Tiefe erhalten hat und es einfach mehr Abwechslung gibt. Das Leben wird extrem spannend beschrieben, ich mag die kleinen Einblick in die Welt des Theaters und finde, dass die Protagonisten vielfältiger gezeichnet sind, sie mehr Facetten von sich zeigen.
In der Gegenwart ist mir die Welt ein wenig zu heil, alle haben sich lieb und die Personen sind zwar lebendig und auch sympathisch beschrieben, ihnen fehlt aber das gewisse Etwas. Sie haben gefühlt keine einzige negative Charaktereigenschaft, was mir zu einfach gestaltet ist.

Ich finde, dass es der Autorin ganz hervorragend gelungen ist, die Handlungsorte einzufangen. Ich habe gefühlt jeden einzelnen geliebt, ich mag es einfach, wie sie das italienische Lebensgefühl eingefangen hat. Egal, ob die Szenen in den Städten oder auf dem Weingut der Familie Martinelli spielen, ich hatte äußerst lebendige, mitreißende und stimmungsvolle Bilder vor Augen und habe mir ein wenig gewünscht, genau jetzt dort zu stehen und alles selbst zu sehen.

Fazit
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es beherbergt eine gute Geschichte, die den Auftakt zu einer interessanten Saga darstellt, die ich definitiv weiterverfolgen werde. Die Erzählung konnte durch ihre Vielfalt überzeugen, vor allem jene Szenen in der Vergangenheit haben mich überzeugt und durch ihre Protagonisten, Handlungsorte und die Stimmung überzeugt. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Tiefe und eine geheimnisvollere Aura gewünscht, es hat sich doch recht schnell abgezeichnet, wie der Roman enden wird. Alles in allem bin ich glücklich mit dem Buch, es hat eine schöne Lektüre dargestellt und mir hat das Lesen viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Die einzige Frau im Raum

Die einzige Frau im Raum
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Handlung
Wien 1933
Hedwig Maria Kiesler steht auf der Bühne und genießt den Applaus nach einer wundervollen Vorstellung. Ein Mann fällt ihr dabei ins Auge, der an ihrem Spiel scheinbar besonderes Interesse ...

Handlung
Wien 1933
Hedwig Maria Kiesler steht auf der Bühne und genießt den Applaus nach einer wundervollen Vorstellung. Ein Mann fällt ihr dabei ins Auge, der an ihrem Spiel scheinbar besonderes Interesse hat. Und kurze Zeit später lässt er ihr immer wieder prächtige Blumensträuße bringen. Dieser Mann ist Friedrich Mandl, später wird sie ihn ehelichen. Die Beziehung zu dem österreichischen Waffenhändler ist stets schwierig, doch Hedwig lernt mit der Zeit, ihn ein wenig zu lenken und mit ihm umzugehen. Außerdem erhält sie so Zugriff auf die Pläne des Dritten Reichs und die ganzen Entwicklungen versprechen nichts gutes. 1937 schafft es Hedwig, vor ihrem gewalttätigen Mann zu fliehen und sie gelangt nach Hollywood. Wo sie den Namen Hedy Lamarr annimmt, ihre Schönheit die Menschen verzaubert und ihre Karriere an Fahrt aufnimmt. Was keiner weiß: Sie ist auch Erfinderin. Und nutzt all ihre freie Zeit, um dem Land dabei zu helfen, die Nazis zu bekämpfen...

Meinung
Ich erinnere mich noch heute unglaublich gern an „Lady Churchill“ von Marie Benedict zurück. Einer superinteressante, starke und faszinierende Geschichte, die ich seitdem unzählige Male weiterempfohlen habe und die einfach zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört. Und daher werde ich jedes Mal wieder aufmerksam, wenn ein neuer Roman der Autorin angekündigt wird. Diesmal geht’s um Hedy Lamarr, ich war sehr gespannt auf die Geschichte und möchte mich ganz herzlich beim KiWi Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Es gibt einen direkten Start in die Erzählung, es wird sich nicht erst mit seitenlangen Erklärungen und Details aufgehalten, stattdessen steuert die Geschichte zielgerichtet auf den Moment zu, an dem sie ihren späteren Ehemann kennenlernt. Nichtsdestotrotz war es mir möglich, flüssig in die Handlung zu starten und ich mag es, wie direkt zum Punkt gekommen wird.
Auch die Sprache befindet sich von Anfang an auf einem sehr guten und soliden Niveau. Sie lässt es zu, dass man sich viele Szenen vorstellen kann, sie gibt immer ausreichend Einblicke in die Gefühle von Hedy, sodass man zu ihrer Figur eine zarte Bindung aufbauen kann. Außerdem schafft es der Schreibstil, eine kurzweilige, stark recherchierte Geschichte entstehen zu lassen, die durchweg lebendig gehalten ist und sich flüssig lesen lässt.

Viele Protagonisten treten interessant und stark wandelbar auf. Ich mag es, wie sie im Verlauf der Geschichte mehrere Facetten von sich zeigen und dadurch einfach durchweg sehr spannend zu betrachten sind. Im besonderen Fokus steht natürlich Hedy Lamarr persönlich, sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und ihre Person wird im Verlauf der Geschichte am vertrautesten. An vielen Stellen konnte ich stark mit der jungen Frau sympathisieren, ab und an hätte ich mir gewünscht, dass sie noch stärker auftritt und mir haben doch ein paar Szenen gefehlt, in denen stärker auf ihre Karriere auf der Bühne und vor der Kamera eingegangen wird. Dazu gibt es ein paar Erwähnungen, was mir aber nicht ausgereicht hat.

Ich finde das Buch echt interessant, habe es gern gelesen und mich auch nach der Lektüre intensiv mit Hedy Lamarr beschäftigt. Zudem ist es spannend, in was für Kreise sie aufgrund ihrer Hochzeit gekommen ist und wie tief in der ganzen politischen Angelegenheit ihr Mann drinsteckte. Auch ihre Erfindungen und ihr Dasein als Schauspielerin sind gut geschildert. Und trotzdem hatte ich mir mehr erhofft. Ich finde, dass irgendwie ein bisschen zu viel im Buch geschildert wird, vielleicht wäre es ganz gut, wenn ein bisschen war ausgelassen worden wäre. Oder aber noch intensiver darauf eingegangen wird und die Geschichte dadurch zwar umfangreicher, aber auch runder hätte werden können.

Fazit
Einerseits bin ich sehr fasziniert von dem Menschen Hedy Lamarr und ich bin froh darüber, mit dieser Romanbiographie mehr über ihr Leben zu erfahren und einen Blick auf die unterschiedlichen Aspekte ihrer Person zu erhalten. Andererseits bin ich nicht komplett überzeugt, ich hatte auf eine noch stärkere, abwechslungsreichere und intensivere Geschichte gehofft. Es wird ein guter Blick auf das Leben dieser absolut bezaubernden und hochintelligenten Frau geboten, das gern noch tiefer hätte gehen können. So liegt ein echt gutes Buch vor, das ich gern gelesen habe, mich aber nicht so richtig vom Hocker gerissen hat...

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Hofgärtnerin - Blütenzauber

Die Hofgärtnerin - Blütenzauber
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Handlung
Oldenburg 1897
Voller Ehrgeiz stürzt sich Marleene in die Arbeit. Sie hat als erste Frau den Titel der Hofgärtnerin erhalten und tut alles, damit ihr positiver Ruf bestehen bleibt. Und wünscht ...

Handlung
Oldenburg 1897
Voller Ehrgeiz stürzt sich Marleene in die Arbeit. Sie hat als erste Frau den Titel der Hofgärtnerin erhalten und tut alles, damit ihr positiver Ruf bestehen bleibt. Und wünscht sich, den Weg für andere Frau geebnet zu haben, die ebenfalls eine Lehre beginnen wollen. Marleene gründet daher eine eigene Gärtnerinnenschule, die allerdings auf viel Kritik stößt. Für die Hofgärtnerin beginnt eine aufregende Zeit, die voller Glück, Liebe, aber auch Rückschlägen geprägt ist.

Meinung
Sowohl der Auftakt, als auch der zweite Band der Hofgärtnerinnen-Saga haben mir gut gefallen, sie bieten eine schöne, recht entspannte Lektüre, die echt gut geschrieben ist. Und daher gab es für mich keinen Zweifel daran, dass ich auch gern den dritten Teil lesen möchte, immerhin waren noch einige kleine Angelegenheiten ungeklärt und obwohl eigentlich schon klar war, wie die Reihe enden wird, war ich doch gespannt darauf, wie der Weg dorthin ausschaut. Ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal!

Im Sommer letzten Jahres habe ich Band zwei gelesen und seitdem ist ein bisschen Zeit vergangen, mir ist doch einiges entfallen. Deshalb fand ich es gut, dass auf den ersten paar Seiten einiges auf eine kurze, prägnante und nicht zu aufdringliche Weise wiederholt wird. So ist gewährleistet, dass man selbst dann gut in die Handlung hineinfindet, selbst wenn es ein bisschen her ist, dass man sich mit der Hofgärtnerin befasst hat. Recht schnell standen auch mir daher die Ereignisse wieder vor Augen und mir ist es überraschend leicht gefallen, meinen Fokus auf die Geschichte zu lenken und in die Welt abzutauchen.
Ich habe das Buch über die Ostertage gelesen und finde, dass es dafür eine hervorragende Lektüre war. Sie ist auf einer recht leichten Ebene, nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu leicht. Ich bin durchweg flüssig und locker mit dem Lesen vorangekommen, gerade die ersten zwei Drittel des Buches haben genau meinen Geschmack getroffen. Ich finde, dass ein stetiger guter Fortschritt zu sehen ist, vieles wirkt authentisch und lebendig geschildert. Dazu herrscht eine angenehme Stimmung, die den Eindruck abrundet.
Leider finde ich, dass das letzte Drittel des Romans nicht mehr ganz so stark ist. Mit einem Ereignis ändert sich vieles, ich finde, dass es manchmal zu dramatisch wird und die Geschichte dadurch ein bisschen ihre Bodenständigkeit und Authentizität verliert. Ich fand viele Geschehnisse immer noch interessant, für mich war aber leider der Reiz teils verschwunden.

Ich finde, dass eine gute, solide und meist recht bildhafte Sprache vorliegt, die ein flüssiges Lesen zulässt. Zahlreiche Situationen werden top umschrieben, die Charaktere zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus und es gibt aufgrund der zahlreichen Erzählperspektiven eine schöne Abwechslung. Immer wieder ist es möglich, auf die Szenen verschiedene Sichtweisen zu erhalten, was natürlich auch der Geschichte zugute kommt.

Meist finde ich, dass die Figuren ein natürliches und dadurch lebendiges Auftreten besitzen. Es wird genauer beschrieben, was sie für Sorgen haben und dadurch ist es recht leicht möglich, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass viele Figuren, allen voran Marleene und ihre Freunde auch mal eine andere Seite von sich zeigen, sie noch ein paar mehr Ecken und Kanten vertragen hätten, im Grunde bin ich aber ganz zufrieden mit den Personen.

Auch diesmal hat mir leider wieder eine ungefähre Zeitangabe gefehlt. Ich kann nicht wirklich benennen, wie viele Monate oder Jahre im Verlauf der Handlung vergangen ist und ich finde, daher ist auch ein Reifungsprozess bei den Protagonisten nicht so wirklich zu verfolgen. Zeitlich hängt man stark in der Schwebe, weshalb eine Angabe dessen extrem sinnvoll gewesen wäre.

Fazit
Es liegt ein solider und gut geschriebener Abschluss der Saga vor, der offene Fragen beantwortet und die Ereignisse zu einem zufriedenstellenden Ende bringt. Wenngleich ich finde, dass das Ende ein bisschen offener formuliert ist, weshalb eine leichte Angliederung eines möglichen weiteren Bandes stattfinden könnte.
Ich wurde gut unterhalten, finde, dass vor allem die ersten zwei Drittel des Buches extrem stark ausfallen, danach wird der Handlung zu viel Dramatik eingehaucht, was nicht mehr so meins ist. Trotzdem habe ich den Roman mit einem guten Gefühl beiseite gelegt, die Reihe ist echt gut und hat mir schöne Lesestunden beschert!

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