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Veröffentlicht am 21.10.2022

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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Handlung
Ost-Berlin 1961
Früher konnte die Jugendfreundinnen Betty, Martha und Clara nichts trennen. Doch mittlerweile ist Clara nach West-Berlin geflohen und die Mauer macht es unmöglich, dass die Mädels ...

Handlung
Ost-Berlin 1961
Früher konnte die Jugendfreundinnen Betty, Martha und Clara nichts trennen. Doch mittlerweile ist Clara nach West-Berlin geflohen und die Mauer macht es unmöglich, dass die Mädels weiterhin ihre Freizeit  im Strandbad Müggelsee verbringen. Abgesehen davon läuft nicht immer alles rund im Leben der Freundinnen. Betty erkennt bald das wahre Gesicht ihres Ehemanns und versucht erfolglos, als Schauspielerin Fuß zu fassen. Das bemerkt die Stasi und sie wird gezwungen, Martha auszuspionieren, denn diese rebelliert gegen die Regierung. Und obwohl die drei Freundinnen so vieles trennt, bleiben sie sich doch im Herzen verbunden. Aber werden sie eines Tages auch wieder zueinanderfinden?

Meinung
Ich schätze Julie Heiland sehr als Autorin, alle Bücher, die ich bisher von ihr gelesen haben, konnten überzeugen, sie beherbergen eine tolle Sprache und eine sehr gelungene Recherche. Und genau das war auch beim ersten Band der Strandbad-Saga der Fall, ich habe die Geschichte durchgesuchtet und für mich gehört es zu meinen Jahreshighlights. Deswegen musste ich auch unbedingt den zweiten Teil lesen, den ich mir bei Vorablesen für Punkte eingelöst habe, daher ein herzliches Dankeschön an Vorablesen und den Ullstein Verlag!

Die Geschichte beginnt so ziemlich da, wo sie aufgehört hat, es gibt einen recht nahtlosen Übergang, der es mir sehr leicht gemacht hat, wieder in die Handlung reinzufinden. Auf Anhieb waren mir die Figuren vertraut, ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und mir standen die Ereignisse aus Band eins noch sehr lebendig vor Augen.

Schon nach den ersten paar Seiten hat mich die Sprache sehr in ihren Bann gezogen. Ohne Probleme konnte ich mich auf die Geschichte konzentrieren, es hat Spaß gemacht, die Figuren wiederzusehen und zu beobachten, wie sich die Zeit verändert und welche Entwicklungen auf charakterlicher Ebene stattfinden.
Es gibt wieder ganz tolle Zeichnungen jeglicher Szenen, ich hatte von vielen Momenten farbenfrohe Bilder vor Augen gehabt und ich mag es, wie die Sprache es wieder schafft, die Handlungszeit lebendig werden zu lassen. Ich mag es sehr, wie die politische Situationen, aber auch was das für die einzelnen Bürger bedeutet, herausgearbeitet wird.

Auch diesmal haben mir die Handlungsorte wieder sehr gefallen. Sie sind abwechslungsreich gestaltet und wirken auf mich sehr lebendig. Außerdem mag ich es, wie viele Orte aus dem ersten Teil wieder auftauchen. Daher entstand ein schöner Wiedererkennungsfaktor und die Wohnungen und Häuser wirkten sofort vertraut.
Und wieder haben einige Handlungsorte Stimmungen zugeordnet bekommen, wenngleich ich finde, dass dies nicht mehr so stark ausfällt, wie noch im ersten Band. Vor allem bei dem Strandbad ist mir stets eine tolle Atmosphäre aufgefallen, besonders interessant empfand ich es hierbei, wie sie sich im Gegensatz zum Auftakt der Saga verändert hat und so auch ein bisschen die Entwicklung der Protagonisten zeigt.

Es war echt schön, die drei Mädels wiederzusehen und zu schauen, wie sie sich entwickeln und in welche Richtung ihr Lebensweg geht. Dabei wurde ich öfter mal überrascht, gerade bei Clara ist eine Entwicklung zu sehen, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte. Sie hat die krasseste Reifung hingelegt und ich finde es fast ein bisschen schade, wie wenig sie am Ende noch von der Clara aus dem ersten Band in sich hatte.

Für mich war der erste Teil der Reihe ein absolutes Highlight. Ich habe jede Seite genossen und absolut nichts an der Geschichte auszusetzen. Sie ist komplett rund und stimmig und daher habe ich sehr gehofft, dass mich auch der zweite Band so begeistern kann. Und es liegt ein schönes Buch vor, das für mich aber leider nicht so stark ist wie der Auftakt.
Ich finde, dass sich die Geschichte über einen zu langen Zeitraum zieht. Nicht immer war mir präsent, in welchem Jahr die Handlung gerade spielt. Ein wenig habe ich den Überblick verloren und ich bin der Meinung, dass ein dritter Band sich durchaus gelohnt hätte. Dann wären nicht so viele Jahre in einem Roman behandelt worden und so wäre auch noch mehr Platz für die Gedanken und Gefühle der Protagonisten gewesen. Denn das hat mir ein wenig gefehlt. Ich finde, dass im Auftaktband deutlicher in die Tiefe gegangen wird und die einzelnen Charaktere viel stärker herausgearbeitet sind. Diesmal war es nur am Anfang der Fall, mit fortschreitender Handlung wird der Fokus davon weggelenkt, was ich schade finde.

Fazit
Ich finde, dass eine gute und sehr interessante Fortsetzung vorliegt, die für meinen Geschmack aber leider nicht so stark ist wie der Auftaktband. Mir ist es zwar leicht gefallen, mich wieder auf die Ereignisse einzulassen und die Protagonisten fühlten sich direkt vertraut an. Aber die Geschichte hat mich leider nicht so mitgerissen, wie es bei Band eins der Fall war. Mir hat diesmal eine Tiefe im Roman und bei der Darstellung der drei Mädels gefehlt, die nicht so ausführlich herausgearbeitet war, wie beim ersten Teil. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Geschichte, ich finde, dass es sehr lohnenswert ist, die Reihe zu lesen!

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Fräulein Steiff

Fräulein Steiff
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Handlung
Obwohl Margarete Steiff an Kinderlähmung erkrankt war und sie als Folge dessen nie wieder laufen kann, hat sie doch ihren Humor, ihren Willen und ihre Lebensfreude nie verloren. Ihr Ziel ist es, ...

Handlung
Obwohl Margarete Steiff an Kinderlähmung erkrankt war und sie als Folge dessen nie wieder laufen kann, hat sie doch ihren Humor, ihren Willen und ihre Lebensfreude nie verloren. Ihr Ziel ist es, finanziell unabhängig zu sein und zusammen mit ihren Schwestern eröffnet sie schon früh ein eigenes Geschäft. Darauf folgt schließlich ihr eigenes Filzgeschäft, mit dem sich Margarete schnell einen Namen gemacht hat.
Aus einer Laune heraus näht sie eines Tages ein Nadelkissen in Gestalt eines Elefanten, eigentlich sollte es ein Geschenk werden. Doch als sie ihren Neffen mit dem Tier in der Hand sieht, hat Margarete eine Idee...

Meinung
Der Titel ist mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen, ich liebe Romanbiographien und mich hat die Inhaltsangabe direkt überzeugt. Der Name Steiff ist weit bekannt, auch die Plüschtiere, doch über die Gründerin, ihre Ambitionen und ihren Lebensweg kann ich nichts wirklich sagen. Aus diesem Grund habe ich mit dem Roman die Chance gesehen, mehr über die Dame zu erfahren und eine historische Persönlichkeit kennenzulernen. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, ich habe mich darüber sehr gefreut!

Ich mag es sehr, dass es vor dem Beginn der Geschichte eine Aufstellung der handelnden Personen gibt. So kann man sich schon vorab einen Eindruck dessen verschaffen und familiäre Beziehungen nachvollziehen. Gleichzeitig war ich überrascht davon, wie viele Protagonisten auftreten, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem hat es mir an keiner Stelle des Buches Probleme bereitet, eine Figur wiederzuerkennen oder sie in den korrekten Zusammenhang zu bringen.

Es gibt eine gute Unterteilung des Romans. Die Geschichte beginnt, als die Firma Steiff schon recht etabliert ist und bietet immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. So erhält man einen guten Blick auf die Entwicklung von Margarete und man kann schauen, wie ihre Kindheit aussah, welche Beziehung sie zu ihrer Familie hatte und wie sie sich ihr Geschäft aufgebaut hat. Ich mag diesen weitreichenden und ausführlichen Blick, den man dadurch auf ihre Persönlichkeit erhält, sehr gern, ich finde, dass ihre Person greifbarer wird und sie stellenweise sehr lebendig daherkommt.

Die Sprache hat mir gut gefallen, sie ist lebendig gehalten, zeichnet schöne Bilder der Situationen und ist im Bezug auf die Handlungsorte sehr farbenfroh und bildhaft. Ich konnte mir die Protagonisten weniger, dafür die Settings umso mehr sehr genau vorstellen und mag es, wie vielfältig diese sind und was für tolle Umschreibungen sie erhalten haben.

Besonders beeindruckt hat mich die Stärke, Kraft und der Willen von Margarete Steiff. Sie besitzt eine tolle Haltung, zeigt sich in einem interessanten Licht und gibt dem Leser einiges in Bezug auf ihre Lebensfreude mit auf den Weg. Ich habe es sehr genossen, wie humorvoll und fröhlich sie auftritt, das hat dem Buch eine schöne Note verliehen und wird mir letztendlich von der Geschichte am meisten im Gedächtnis bleiben.

Oft habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig mehr in die Tiefe geht. Noch mehr in die Gedanken von Margarete eindringt, den Protagonisten vielleicht mehrere Gesichter verpasst oder der Handlung mehr Stimmungen verleiht. Ich muss ehrlich sagen, dass das Buch wirklich gut ist, mir aber noch was fehlt, was es außergewöhnlich und besonders macht. Es kann aber auch sein, dass meine Erwartungshaltung einen My zu hoch war und ich deswegen nicht vollkommen glücklich und zufrieden bin...

Fazit
Eine tolle Romanbiographie, die lebendige Blicke auf Margarete Steiff, ihr Familie und ihren Lebensweg wirft. Ich mag es sehr, wie man die Entwicklung ihres Geschäfts verfolgen kann und mit was für einem starken Willen die die Unternehmerin ihre Firma aufgebaut hat und ihren Weg gegangen ist. Das hat mir wirklich stark imponiert und ich finde das Bild, was von Margarete gezeichnet wird, echt gelungen. Nichtsdestotrotz hat mir noch ein gewisses Etwas gefehlt, was die Geschichte zu einem Highlight macht und sie abrundet. So liegt eine gutes Buch vor, das einen schönen Blick auf Margarete Steiff bietet und mich gut unterhalten und informiert hat.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Töchter der Hoffnung

Töchter der Hoffnung
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Handlung
Meersburg 1917
Ein einem malerisch gelegenen alten Gasthaus am Ufer des Bodensees lebt Helena zusammen mit ihrer Familie. Doch das ehemals staatliche Haus hat auch schon bessere Zeiten gesehen, ...

Handlung
Meersburg 1917
Ein einem malerisch gelegenen alten Gasthaus am Ufer des Bodensees lebt Helena zusammen mit ihrer Familie. Doch das ehemals staatliche Haus hat auch schon bessere Zeiten gesehen, der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und die Finanzen sehen nicht sehr rosig aus. Und deshalb würde die Mutter Elisabeth gern das Haus verkaufen. Doch diesen Plan hat sie ohne Helena gemacht. Die junge Frau hängt mit ihrem ganzen Herzen an dem Gasthaus, zu viele schöne Kindheitserinnerungen verbindet sie mit dem Ort. Und ihr Traum ist es, den Ort ihrer Kindheit zu neuem Leben zu erwecken und zu einem Grandhotel auszubauen...

Meinung
Von Maria Nikolai kenne ich bereits ihre Schokoladenvilla-Saga, die mir richtig gut gefallen hat. Alle drei Bände haben sich als interessant und abwechslungsreich herausgestellt und ich habe die Reihe in allerbester Erinnerung. Deshalb habe ich auch sehr hoffnungsvoll auf ein neues Buch von der Autorin gewartet und war sehr gespannt darauf, welchem Thema sie sich als nächstes zuwendet. Als ich die Ankündigung der neuen Saga entdeckt habe und schließlich die Inhaltsangabe von Band eins durchgelesen hatte, war mein Interesse an der Reihe sofort geweckt und ich wollte sie unbedingt lesen. Ein herzliches Dankeschön geht daher an das Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Mir fiel der Start in die Geschichte sehr leicht. Auf Anhieb hat mir die Sprache gefallen, ich finde die Zeichnung der Figuren sehr gelungen und die Darstellung des Settings ist einfach hervorragend. Ich konnte mich leicht auf die Handlung einlassen, bin direkt sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Der Schreibstil befindet sich auf einem sehr guten Niveau, durch ihn werden jegliche Situationen lebendig und ich mag es, wie immer wieder historische Details eingeflochten sind. Sei es durch den Krieg und dessen Folgen, die Versorgungslage oder die Situation einer Person aus Russland, die Einblicke in deren derzeitige Lage gibt. Immer wieder werden solche Informationen eingebunden, wodurch die Geschichte einen schönen Rahmen erhält.

Die Handlung verteilt sich auf verschiedene Erzählperspektiven. Im Vordergrund steht Helena, sie ist eindeutig die Hauptperson des Romans und mit ihre Person erscheint mir am Ende des Buches am vertrautesten. Dazu gibt es noch eine weitere Perspektive, bei der ich anfangs nicht recht einschätzen konnte, wie sie sich in das ganze Gefüge eingliedern wird und wie die Berührungspunkte aussehen werden. Dieses Geheimnis wird erst mit dem Fortgang der Geschichte gelüftet, was natürlich dazu animiert, weiterlesen zu wollen!
Ich mag es, wie man durch die Perspektiven gute Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Personen erhält, wie verschiedene Situationen aus mehreren Sichtweisen betrachtet werden und wie die Protagonisten auf die anderen Figuren wirken. Das ergibt einen guten Rundumblick und eine schöne Abwechslung.

Ich empfand die Geschichte lange Zeit als echt gelungen und ich war glücklich damit, wie sie ausgeschmückt wurde. Allerdings gibt es zum Ende der Handlung dann doch noch einen Punkt, der für meinen Geschmack nicht ganz rund ist. Ich finde, dass sich die Ereignisse auf den letzten ungefähr 75-100 Seiten ziemlich überschlägt, es passiert viel innerhalb kurzer Zeit und plötzlich ist die Geschichte vorbei, wofür ich noch gar nicht bereit war. Ein bisschen mehr Ruhe, ein paar Ausschweifungen wären passender gewesen und hätten nicht für so ein schnelles Ende gesorgt und dem Roman einen leichteren Abschluss verpasst.

Ich bin mit den Protagonisten vollkommen zufrieden. Sie treten mit unterschiedlichsten Zielen und Charakteren auf, erweisen sich als stark und gut durchdacht und ich mag es, wie lebendig sie dadurch wirken. Es gibt sowohl sympathische, als auch unsympathische Figuren, im Verlauf der Geschichte erlebt man interessante Entwicklungen mit und sie besitzen einen hohen Wiedererkennungswert.

Fazit
Ich finde, dass ein toller Roman vorliegt, der einen interessanten Start einer neuen Saga bildet, bei dem viel Potenzial für die Fortsetzungen vorhanden ist, auf die ich mich sehr freue. Ich hatte sehr angenehme Lesestunden mit dem Buch, bin flott vorangekommen und finde, dass eine fast perfekte Handlung vorliegt. Weshalb nur fast perfekt? Mir ist auf den letzten rund 75 Seiten zu viel passiert, hier kam nur wenig Ruhe rein und die Ereignisse haben sich ein wenig überschlagen. Das war mir ein bisschen zu viel, ansonsten bin ich echt zufrieden mit dem Roman.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Die Schwestern von Waldfriede - Leuchtfeuer

Leuchtfeuer
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Handlung
Berlin-Zehlendorf 1933
Das Waldfriede hat sich einen Namen gemacht, es läuft wirtschaftlich sehr gut und der Klinikleiter Conrado hat es geschafft, in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen ...

Handlung
Berlin-Zehlendorf 1933
Das Waldfriede hat sich einen Namen gemacht, es läuft wirtschaftlich sehr gut und der Klinikleiter Conrado hat es geschafft, in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Doch die Zufriedenheit soll nicht lange anhalten, die Nazis kommen an die Spitze und auch im Klinikalltag zeigt sich plötzlich, wie wichtig die Religion oder eine Parteizugehörigkeit sein kann. Sowohl das Waldfriede, als auch das Personal steht nun unter Beobachtung.
Doch das kümmert die junge Kinderschwester Lilly bisher recht wenig. Nachdem sie anfänglich ihre neue Aufgabe recht zögerlich angegangen ist, geht sie nun in der Pflege ihrer kleinen schutzbedürftigen Patienten vollkommen auf. Auch die Zusammenarbeit mit dem Arzt Rudolph Kirsch wird harmonischer und Lilly fällt es schwer, ihre Gefühle für den jungen Mann zu leugnen. Doch beide verbergen wichtige Geheimnisse, die Zeiten werden bedrohlicher und sowohl Rudolph, als auch die Kinderschwester stehen vor der Entscheidung, sich zu offenbaren. Dies könnte allerdings alles verändern...

Meinung
Von Corina Bomann habe ich einige Werke gelesen, durchweg jedes ist gut und interessant geschrieben und für mich ist sie eine Autorin, bei der ich mich auf jeden neuen Titel freue. Auch Band eins der Waldfriede-Reihe hat mich überzeugt und mir schöne Lesestunden bereitet, weshalb ich unbedingt den zweiten Teil lesen wollte. Diesen habe ich vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten, ein herzliches Dankeschön dafür!

Die Ereignisse vom Auftaktband standen mir noch lebendig vor Augen, es ist nicht allzulang her, seitdem ich ihn gelesen habe und dadurch hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Sowohl mit der Sprache, als auch mit den Figuren, dem Setting und der Stimmung konnte ich mich schnell wieder anfreunden und von der ersten Seite an war ich wieder in der Handlung drin und habe mich problemlos darauf konzentrieren können.

Wie ich es von anderen Romanen der Autorin gewöhnt bin, liegt auch diesmal wieder eine angenehme und lebendige Sprache vor. Jegliche Szenen, aber auch Figuren und Handlungsorte werden gut umrissen, sie ergeben zusammen ein schönes Bild und lassen die ganze Geschichte sehr authentisch und vor allem realistisch wirken.
Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer gehalten und dadurch sehr gut lesbar. Es gibt zahlreiche Informationen zum Waldfriede, aber auch zu der historischen Situation, vor allem über die politischen Hintergründe wird man im Verlauf der Handlung sehr gut informiert. So erhält die Geschichte einen guten Rahmen, er verleiht ihr Tiefe, aber auch Ernsthaftigkeit.

Es werden wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt, im Lauf der Handlung erhalten sowohl solche Personen, die aus dem ersten Band bekannt sind, als auch solche, die neu hinzugekommen sind, die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge aufzuzeigen. Es entsteht eine schöne Vielfalt, Abwechslung und es ist dadurch möglich, die Protagonisten genauer zu betrachten und einzuschätzen, sie besser zu charakterisieren und ein weitreichenderes Bild von ihnen zu erhalten.
Die Figuren sind durchweg sehr angenehm gezeichnet. Sie zeigen Stärken und Schwächen, sind greifbar und offenbaren dem Leser verschiedene Seiten ihrer Person. Im Verlauf der Geschichte ist eine Entwicklung zu sehen, sie lernen durch ihre Erfahrungen und bilden sich weiter, was ich sehr mag.

In meiner Meinung zum ersten Band habe ich noch ein wenig das Waldfriede in seiner Darstellung, seiner schieren Größe bemängelt. Und obwohl es immer noch sehr groß wirkt, hat diesmal mein Kopfkino ein sehr ansprechendes Bild gezeichnet, mir ist es leicht gefallen, mit den Figuren zusammen durch die Gänge, über das Gelände zu streifen. Das Waldfriede besitzt noch immer eine Dimension, die schwer zu fassen ist, aber es ist der Autorin gelungen, mir das Gebäude, das Grundstück so darzustellen, dass in meinem Kopf ein gutes Bild entstanden ist.

Als ein bisschen schwach empfand ich diesmal, dass einige Figuren ab und an eine Reise unternehmen. Diese Kapitel waren nicht ganz so stark wie der Rest, sie hatten nicht den Charme und haben sich leider ein wenig gezogen. Ich denke, dass solche Abschnitte auch hätten übersprungen werden können und der Geschichte im Gesamten hätte nichts gefehlt...

Fazit
Tolle Fortsetzung, die sich weiterhin auf einem hohen Niveau befindet, eine schöne und interessante Geschichte beherbergt und mir im Gesamten betrachtet echt gut gefallen hat. Die Sprache bietet einen leichten Einstieg in die Handlung, die Figuren sind vielfältig und greifbar gezeichnet, das Setting ist diesmal noch anschaulicher umschrieben, sodass ich mir jeden Ort lebendig vorstellen konnte. Es liegt ein richtig guter zweiter Band vor, der nahtlos an die Qualität des ersten anknüpft und mich fein unterhalten hat. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und bin gespannt, wie es weitergeht!

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Ein unendlich kurzer Sommer

Ein unendlich kurzer Sommer
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Handlung
Lale flüchtet. Vor sich selbst, aber auch vor anderen. Kurzerhand springt sie in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, hilft dem ...

Handlung
Lale flüchtet. Vor sich selbst, aber auch vor anderen. Kurzerhand springt sie in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, hilft dem alten und mürrischen Besitzer beim Renovieren, verliert aber kein Wort über ihr Verschwinden. Sie leben in Ruhe und Eintracht miteinander, bis Christophe auftaucht. Er hat vor kurzem seine Mutter verloren und ist auf der Suche nach seinen Wurzeln. Und der Lale viel zu gut zu verstehen scheint...

Meinung
Bei diesem Buch war ich auf Anhieb in das Cover verliebt. Es hat mich angestrahlt, ich liebe die Szenerie und genau deswegen musste ich es in die Hand nehmen und mir die Inhaltsangabe durchlesen. Diese klang gut, wir hatten in der Buchhandlung ein Leseexemplar, ich habe es mir mitgenommen und war sehr gespannt auf die Geschichte.

Meine derzeitigen Lektüren sind nicht auf Bookbeat vorhanden, daher dachte ich mir, dass ich das Buch von Kristina Pfister nebenbei hören werde. Die erste halbe Stunde war auch nicht schlecht, sie ging ganz gut los, hat sich flüssig hören lassen und erzeugte ein schönes Bild der einzelnen Momente. Mich hat die Handlung noch nicht ganz gefangen genommen, aber sie war in Ordnung.

Insgesamt habe ich von dem Buch so knapp drei Stunden gehört, in dieser Zeit habe ich mir eine Meinung gebildet und schließlich beschlossen, den Roman abzubrechen. Er hat mich nicht gepackt, war langweilig und ich hatte einfach keine Lust mehr, der Handlung zu folgen. Ich habe mir noch die letzten zwei-drei Seiten durchgelesen, um zu erfahren, ob die Geschichte so endet, wie ich es mir vorstelle, das Ende war ziemlich vorhersehbar und damit habe ich das Buch beiseite gelegt.

Die Sprache war anfangs noch ganz angenehm, irgendwann ging sie mir auf den Zeiger. Gewollt künstlerisch und ausschweifend, sie zeichnete zwar weiterhin Bilder, diese waren aber absolut nicht ansprechend und haben dazu beigetragen, dass ich von der Geschichte gelangweilt war. Gerade der Campingplatz ist dermaßen ungemütlich und kalt gezeichnet, dass ich mich gefragt habe, wie die Figuren es dort ausgehalten haben, weshalb sie sich freiwillig dort aufhalten.

Die Protagonisten bleiben nicht wirklich im Gedächtnis, ich hatte Probleme, sie nach ein paar Tagen Pause wiederzuerkennen und in einen Zusammenhang zu bringen. Außerdem beherbergten sie zu viele Geheimnisse, wirkten nicht lebendig und waren mir sehr sympathisch.

Fazit
Grandioses Cover, gute Inhaltsangabe, aber leider liegt eine schwache Umsetzung vor. Der Beginn des Buches ist noch okay, wenn es so weitergegangen wäre, hätte ich absolut kein Problem mit dem Buch gehabt. Aber mir haben weder die Sprache, noch die Personen, die Handlungsorte oder die Stimmung gefallen, meine Lust an der Geschichte schwand mit jeder Minute und deswegen habe ich den Roman abgebrochen, was ich absolut nicht bereue.

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