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Veröffentlicht am 05.12.2018

Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam

Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam
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Handlung:
Straßburg 1538
Die letzten Tage des Jahres stehen an und fast überall herrscht Vorfreude und Harmonie. Nur Jakob will nicht wirklich in eine weihnachtliche Laune kommen. Dafür hat der junge Bursche ...

Handlung:
Straßburg 1538
Die letzten Tage des Jahres stehen an und fast überall herrscht Vorfreude und Harmonie. Nur Jakob will nicht wirklich in eine weihnachtliche Laune kommen. Dafür hat der junge Bursche zu viele Sorgen. Seit Tagen hat Jakob nichts richtiges gegessen, er besitzt keinen Heller und keine Unterkunft. In seiner Verzweiflung begeht der Straßenjunge eine Tat, die er später selbst bereut: er bricht in das Haus einer Schneidersfamilie ein, die gerade auf dem Friedhof den ältesten Sohn beerdigt, und stiehlt der armen Familie ihre Speisen.
Jakob kann sein schlechtes Gewissen einfach nicht verdrängen und will der Familie eine Freude machen. Schließlich ist ja Weihnachten und es gibt auch besondere Geschenke, für die man kein Geld ausgeben muss.

Meinung:
Ich habe mich riesig auf das Lesen gefreut, weil ich im Dezember einige winterlich-weihnachtliche Romane lesen will. Mit diesem Büchlein bin ich gestartet und es war ein perfekter Anfang. Eine wirklich niedliche und fast schon märchenhafte Geschichte, die verzaubert.

Vor zwei Jahren habe ich schon einmal eine Weihnachtsgeschichte aus dem Rowohlt-Verlag gelesen und schon diese fand ich einfach zauberhaft. Deshalb war ich begeistert, als ich diese Geschichte als Taschenbuch gefunden habe, da ich auch schon ein paar Bücher von Astrid Fritz gelesen habe und mir diese durchweg immer gefallen haben.

Das Cover ist sehr niedlich und ich finde es unglaublich passend für die Erzählung. Hier passt das gemalte Bild einer Straße perfekt, es verleiht dem Cover viel Charme und zeigt dem Leser eine wunderschöne Seite des Winters: verschneite, ruhige Straßen. Nach dem Lesen habe ich das Cover erneut und noch genauer betrachtet und einige Szenen aus dem Buch könnten auf das Bild zutreffen, wodurch eine tolle Verbindung zwischen Cover und Inhalt entsteht.

In der Geschichte tauchen immer wieder sehr niedliche Illustrationen auf, die viele Szenen darstellen und versinnbildlichen. Diese wurden gezielt eingesetzt, sodass man davon nicht überschlagen wurde und wirklich liebevoll gezeichnet. Sie gefallen mir richtig gut und geben der Geschichte noch mehr Liebreiz.

Die Schreibweise war sehr einfach, sodass die Geschichte wohl auch für Kinder eingängig und verständlich ist. Mir hat das sehr gut gefallen, an einigen Stellen habe ich mich fast gefühlt, als würde ich ein kleines Märchen lesen. Innerhalb von wenigen Stellen war das Buch ausgelesen und ich war überrascht, wie schnell ich damit durch war. Es hat richtig Spaß gemacht, in die Geschichte einzutauchen, weil einfach alles gepasst hat. Es wurden nette Charaktere erschaffen, die Handlungen wurden ausführlich beschrieben und Astrid Fritz hat es geschafft, dass ich mir so einige Situationen und Orte vorgestellt habe.

Die Charaktere waren liebevoll dargestellt, ihnen hat zwar viel Tiefe und einige Eigenheiten gefehlt, jedoch kann man bei einer solch kurzen Geschichte auch nicht perfekt ausgearbeitete Protagonisten erwarten, sonst würde sich die Handlung zu sehr ausweitern. Mir haben sie sehr gut gefallen, sie waren einfach und niedlich dargestellt. In ihren Lebensverhältnissen waren sie perfekt dargestellt und man kann gar nicht anders, als sie ein Stück weit ins Herz zu schließen.

Fazit:
Eine wirklich faszinierende Geschichte, die unglaublich liebevoll dargestellt wurde und fast schon märchenhafte Züge hat. Ich bin in die Geschichte eingetaucht und habe das Buch erst beiseite gelegt, nachdem ich es beendet hatte. Für mich war es ein fantastischer weihnachtlicher Roman, worauf in den nächsten Wochen hoffentlich noch viele weitere folgen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Die Frauen der Familie Marquardt

Die Frauen der Familie Marquardt
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Handlung:
Köln 1908
Louisa Marquardt ist empört. Jahrelang arbeitet sie tagtäglich mit im Kaufhaus ihres Vaters. Ist sich sicher, dass sie eines Tages das Geschäft führen wird. Doch ihr Vater setzt einen ...

Handlung:
Köln 1908
Louisa Marquardt ist empört. Jahrelang arbeitet sie tagtäglich mit im Kaufhaus ihres Vaters. Ist sich sicher, dass sie eines Tages das Geschäft führen wird. Doch ihr Vater setzt einen entfernten Verwandten als seinen Erben ein, da Caspar Marquardt selbst keine Söhne, sondern nur drei Töchter hat.
Auch um seine anderen beiden Töchter macht sich Caspar so seine Gedanken. Während Sophie sich ausgerechnet in den Konkurrenten verliebt hat, der das Kaufhaus gegenüber erworben hat, ist Mathilda unzufrieden über ihren Stand in der Gesellschaft. Sie hat große berufliche Pläne, die Caspar in einige Konflikte führt.
Es herrscht also einiges an Konfliktpotenzial im Hause Marquardt, nur in einer Sache sind sich die Schwestern einig: Sie wollen nicht, dass ihr Vater noch einmal heiratet...

Meinung:
Die Gestaltung des Covers gefällt mir gut. Es ist zurückhaltend und nostalgisch. Mir gefallen die verwaschenen Farben und die grauen Details sehr gut. Sie erinnern stark an Fotografien aus der damaligen Zeit, besonders, da die Damen auch passende Kleidung tragen.

Im Roman enthalten ist eine Aufstellung von den handelnden Personen. Ein nettes Detail, auch wenn ich dies nicht dringend gebraucht hätte, da eine für mich leicht überschaubare Anzahl an Protagonisten auftritt.
Der Roman wurde unterteilt in drei Teile, diese dann jeweils noch in Kapitel. Am Anfang eines jeden neuen Kapitels gibt es eine Angabe, in welchem Monat und Jahr die Handlung gerade stattfindet. Mir hat das sehr geholfen, weil ich doch öfters mal das Gefühl hatte, dass die Zeit nur so verflogen ist und ich mich nicht recht in der Zeit orientieren konnte.

Von der ersten Seite an fand ich die Schreibweise äußerst angenehm. Sie war einfach und leicht verständlich, hat sich dadurch ausgezeichnet, dass immer mal Worte verwoben wurden, die heute leider nur noch selten genutzt werden und aus der Alltagssprache so gut wie verbannt wurden.
Die Handlung war für mich sehr spannend und ich habe es wirklich genossen, in die Welt des Kaufhauses einzutauchen. Mir fiel es wirklich nicht leicht, den Roman wegzulegen und ihn nicht innerhalb von kürzester Zeit auszulesen.

Besonders spannend fand ich das Setting. Bevorzugt fand die Handlung in dem Kaufhaus von Caspar Marquardt statt, was wirklich traumhaft beschrieben war. Schon als das erste Mal die Rede von bestimmten Details war, entstand vor meinen Augen direkt ein Bild und dies hat sich über den gesamten Roman immer weiter ausgedehnt.
Dagegen kommt die Villa der Familie Marquardt fast etwas zu kurz, diese hat nicht so viele ausführlichen Beschreibungen erhalten. Dadurch wurde deutlich, dass ein besonderes Augenmerkt auf dem Kaufhaus liegt und ich finde die Idee wirklich gut. Es ist ein Unterschied zu den anderen Romanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe und macht den Roman besonders.

Die Protagonisten waren nett und gut beschrieben, mir fiel es aber durchweg schwer, mit ihnen zu sympathisieren. Ich kann mir selbst nicht erklären, woran dies gelegen haben mag. Alle Charaktere waren lebendig beschrieben, sie hatten Pfiff und Besonderheiten, eigene Wesenszüge und keiner glich dem anderen.

Ich fand es sehr interessant, dass die Rolle der Frau zum Anfang des 20. Jahrhunderts so eine wichtige und große Rolle in dem Roman spielt. Diese Sorgen wurden anhand von angenehmen gezeigt, die stellvertretend für die gesamte Gesellschaft der Frauen steht. Mir hat es gut gefallen, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht zu aufdringlich aufgezeigt wurden, sondern passend in den Roman eingebunden wurden.

Fazit:
Sehr schnell habe ich gemerkt, dass der Roman für mich ein Hit werden könnte und am Ende wurde ich darin bestärkt. Jeder Aspekt des Romans hat mir gefallen, ich habe keinen Kritikpunkt und es war für mich ein reiner Genuß, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Handlung:
Südschweden 1931
Nach dem Tod der Mutter ist Mathilda vollkommen auf sich allein gestellt. Sie besitzt keine Verwandten mehr und ist noch zu jung, um allein zu leben. Deshalb ist Mathilda überrascht, ...

Handlung:
Südschweden 1931
Nach dem Tod der Mutter ist Mathilda vollkommen auf sich allein gestellt. Sie besitzt keine Verwandten mehr und ist noch zu jung, um allein zu leben. Deshalb ist Mathilda überrascht, als sie plötzlich die ihr bisher unbekannte Agneta Lejongård kennenlernt und diese sich als ihr Vormund zu erkennen gibt. Agneta nimmt das Mädchen mit auf den Löwenhof, wo Mathilda bis zum Erreichen der Mündigkeit leben und lernen soll. Mathilda ist beeindruckt von dem riesigen Gut, jedoch auch sehr eingeschüchtert. Und das nicht nur von dem Gebäude, sondern auch von den Söhnen Agnetas.
Zwischen Agneta und Mathilda entsteht mit der Zeit eine Freundschaft, die jedoch vor große Probleme gestellt wird, als ein jahrelang gehütetes Geheimnis an die Öffentlichkeit gelangt. Dies verändert Mathildas Leben grundlegend und sie muss einen Weg finden, damit zu leben.

Meinung:
Nachdem ich den ersten Teil der Reihe rund um den Löwenhof geradezu verschlungen hatte, war ich unglaublich gespannt auf diesen Teil. Wie die Geschichte mit Agneta weitergeht und was auf dem Löwenhof alles passiert.

Bei dem Cover existiert ein hoher Wiedererkennungswert. Eine Dame, die nur von hinten sichtbar ist, tritt aus einer Tür und geht auf ein weites, endlos scheindendes Meer zu. Mir gefallen die Strukturen, die bei dem Cover eingearbeitet wurden, sehr gut. Diese habe ich schon länger nicht mehr so gesehen, es war mal wieder eine angenehme Abwechslung zu den anderen Romanen.
Auf dem Cover wurde auf ein breites Farbspektrum verzichtet, es finden sich viele rötliche und gelbe Töne wieder, die ein sehr harmonisches Gesamtbild erzeugen. Wenn ich alle drei Cover von der Serie betrachte, gefällt mir dieses Cover am Besten, aufgrund der sehr stimmigen Farben.

Der Einstieg in den Roman fiel mir etwas schwer. Zwar konnte ich Mathilda sofort zuordnen, jedoch sind mir ein paar Details entfallen, die eine Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Teil herstellen. Hier musste ich ein paar Mal überlegen und das hat ein wenig meinen Lesefluss gestört. Hier wäre es wahrscheinlich sehr hilfreich gewesen, den ersten Teil erst kurz vor zu lesen, sodass man die Ereignisse noch frisch im Gedächtnis hat. Es hätte auch geholfen, wenn die Autorin vielleicht ab und an in wenigen Sätzen schon vergangenes noch einmal kurz erklärt hätte, sodass man nicht erst überlegen muss.
Abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt, war der Roman sehr spannend geschrieben, es hat Spaß gemacht, immer weiterzulesen und Details aus Mathildas Leben zu erhalten. Dazu hat nicht nur die stets interessante und abwechslungsreiche Handlung beigetragen, sondern auch die Schreibweise, welche ein schnelles und flüssiges Lesen ermöglicht hat.
Alle Ereignisse wurden aus der Ich-Perspektive von Mathilda beschrieben. Dadurch erhält der Leser einen genauen Einblick in ihre Gefühls-und Gedankenwelt. Mir hat es geholfen, ihre Handlungen besser zu verstehen und dadurch konnte ich mich ihrem Charakter schnell verbunden fühlen.

Alle Protagonisten waren sehr abwechslungsreich dargestellt, sie bewiesen nicht nur Stärke und Mut, sondern waren auch sehr lebendig und vielseitig. Es kamen Handlungen vor, die ich den Charakteren so nicht zugemutet hätte und daher war für mich vieles überraschend.
Mathilda steht klar im Mittelpunkt, sie ist ein liebenswerter Charakter, der manchmal etwas zu impulsiv und aufbrausend reagiert. Das hat mich zwar etwas an ihr gestört, jedoch entstand gerade dadurch Authentizität. Sie ist eine Person, die man schnell liebenswert finden kann und die man dann gerne auf ihre Abenteuer begleitet.
Verwundert hat mich in diesem Roman etwas die Person von Agneta. Während sie im ersten Teil sehr frisch und modern, voller Ideen und Stärke dargestellt wurde, wirkte sie hier vollkommen anders. Das mag natürlich daran liegen, dass sie nicht die Hauptprotagonistin ist und auch ein paar Jahre älter geworden ist. Trotzdem wirkte sie auf mich sehr verändert, schien nur noch wenig mit der impulsiven Frau aus dem ersten Teil zu haben.

Fazit:
Auch der zweite Teil der Löwenhof-Saga konnte mich vollkommen überzeugen. Bis auf den Kritikpunkt, den ich schon angeführt hatte, war ich zufrieden mit der Entwicklung der Dinge und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es überaus spannend geschrieben wurde. Ein wirklich toller Roman, der schon viel Freude auf den finalen Teil der Reihe macht.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Gut Greifenau - Abendglanz

Gut Greifenau - Abendglanz
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Handlung:
1913
Nach dem Tod des Patrons ändert sich das Leben auf Gut Greifenau. Adolphis von Auwitz-Aarhayn, der neue Gutsbesitzer und Sohn des verstorbenen Patrons muss nun die Zügel in die Hand nehmen ...

Handlung:
1913
Nach dem Tod des Patrons ändert sich das Leben auf Gut Greifenau. Adolphis von Auwitz-Aarhayn, der neue Gutsbesitzer und Sohn des verstorbenen Patrons muss nun die Zügel in die Hand nehmen und sich in die Führung des Gutes einarbeiten. Bei dieser Aufgabe hilft ihm sein ältester Sohn Konstantin, der schon von klein auf großes Interesse an dem Gut zeigt und stets darüber nachdenkt, wie man das Gut noch effektiver verwalten und bearbeiten kann. Doch nicht alle sind froh über sein modernes Denken, viele stehen der modernen Technik kritisch gegenüber.
Auch in Liebesangelegenheiten zeigt sich, wie modern Konstantin ist: Anstatt sich eine junge Adlige als Ehefrau zu suchen, verliebt er sich in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin.
Auch seine jüngste Schwester Katharina hat in Hochzeitsangelegenheiten ihren eigenen Kopf. Ihre Mutter, die Gräfin, plant eine Hochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers. Doch gegen diese Verbindung wehrt sich Katharina vehement, sie hat einen jungen Burschen kennengelernt, der ihr Herz sofort erobert hat. Doch davon will die Mutter nichts wissen.
Beide Geschwister kämpfen heimlich um ihr Liebesglück, niemand aus der Familie oder gar der Gesellschaft darf davon erfahren. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie etwas unerhörtes tun, jedoch wartet nicht nur auf sie eine Katastrophe, sondern auf die ganze Welt.

Meinung:
Besonders gut gefällt mir am Cover der Hintergrund, wo ein Teil eines Herrenhauses mit Garten abgebildet ist. Das stimmt den Betrachter schon ein Stück weit auf den Inhalt der Geschichte ein und ich kann mir gut vorstellen, wie die Gutsfamilie über das Anwesen streift. Auch die Schriftfarbe von dem Titel finde ich richtig schön. Diese erstrahlt in einem rot-braun glänzenden Farbton, welche wiederum auf den Untertitel des Romans, Abendglanz, hinweisen. Ich hätte es stimmiger gefunden, wenn auch der Name der Autorin in diesem Farbton aufgedruckt worden wäre. Mein Kritikpunkt an dem Cover ist ein wenig die Dame, welche in die Weite schaut. Zwar trägt sie die für die Epoche passende Kleidung und scheint tatsächlich aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg entsprungen zu sein, jedoch stört es mich ein wenig, dass sie dem Betrachter den Kopf zuwendet. Ich mag es immer mehr, wenn Personen auf dem Cover auftauchen, dass diese von dem Betrachter abgewandt sind und ihm den Rücken zuwenden oder man nur das Profil von ihnen sieht. In meiner Bewertung messe ich diesem Punkt keine Bedeutung zu, ein Cover ist für mich nicht der ausschlaggebende Punkt für einen Kauf oder eine Bewertung.

Sehr gut gefallen hat mir, dass am Anfang des Romans eine Karte von Pommern und Westpreussen abgedruckt wurde. So erhielt ich nicht nur einen Eindruck, wo das Gut liegt und welche Orte sich im Umkreis befinden, sondern auch einen Überblick über Pommern und Westpreussen, von denen ich nicht viele Details in Erinnerung habe.
Anschließend gibt es noch zwei kleine Karten, auf denen das Dorf Greifenau, sowie das Gut Greifenau mit allen Gebäuden abgebildet ist. Dies hat mir richtig gut gefallen, so erhielt ich einen Überblick über die Größe des Geländes und auch wenn sich die Protagonisten auf dem Gelände bewegen, kann man ihre Wege besser mitverfolgen.
Als letztes kleine Extra, bevor dann der Roman beginnt, wurde eine Personenübersicht aufgestellt. Besonders am Anfang des Buches hat mir diese sehr weitergeholfen, ich kam anfangs häufiger mit den Protagonisten durcheinander und dann war es für mich hilfreich, wenn ich nur in der Übersicht nachschauen musste und sofort wieder wusste, welcher Protagonist welche Rolle auf dem Gut spielt.

Als ich mit dem Lesen begonnen hatte, war ich guter Dinge. Ich habe mich darauf gefreut, den Roman endlich zu lesen und hatte richtig Lust darauf, in die Welt von Gut Greifenau abzutauchen. Leider ging das nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich kam nur schwer in den Roman rein, dies lag unter anderem an der Vielzahl der Protagonisten, die schon nach kurzer Zeit auftreten, aber auch weil ich von der Vielzahl der Perspektiven, welche zu Wort kommen, überwältigt war. In diese Erzählsituation musste ich mich erst einmal reinfuchsen und auch die Personen besser kennenlernen. Nach ungefähr 50-70 Seiten hatte ich dann keine Probleme mehr mit dem Lesen, ich wusste, wer wer ist und wie mögliche Zusammenhänge sind. Ab diesem Zeitpunkt hat es mir richtig Spaß gemacht, den Roman zu lesen und über die gesamte restliche Handlung hinweg erfüllte er meine Erwartungen. Je weiter die Handlung fortgeschritten ist, desto spannender wurde der Roman. Am Ende konnte ich es wirklich kaum noch aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin die Geschehnisse und Konflikte am Ende löst.

Ein Highlight war für mich das Setting. Der malerisch beschriebene Ort Greifenau und auch das Gut waren eine tolle Hintergrundkulisse für die Handlung und haben mich zum träumen eingeladen. Besonders durch das Gut würde ich sehr gerne streifen und mir mit eigenen Augen anschauen.

Mir hat die Vermischung von historischen Fakten mit durchweg fiktiven Charakteren gut gefallen. Hier wurde die richtige Balance gefunden, außerdem hat beides gut miteinander harmoniert und wirkte an keiner einzigen Stelle künstlich oder gewollt.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Charaktere sehr lebendig geschildert waren und in ihrem Auftreten und Handeln viel Authentizität bewiesen haben. Bei einigen wurden die Sympathien von der Autorin geschickt in eine Richtung gelenkt, im Großen und Ganzen jedoch konnte man als Leser frei entscheiden, ob man einen Charakter angenehm findet oder nicht.
Besonders interessant fand ich die Darstellung von den Dienstboten in dem Gut. Einblicke in deren Leben finde ich immer wieder spannend, allen voran das Leben und Verhalten untereinander.

Der Handlungszeitraum erstreckt sich auf ungefähr ein Jahr und drei Monate. Am Anfang eines jeden neuen Kapitels wurde nicht nur der Ort der Handlung, sondern auch ein genaues Datum angegeben, sodass man nie die Übersicht verliert, wie viel Zeit in der Handlung mittlerweile vergangen ist. Ich bin froh, dass sich der Roman nur über eine solch kurze Zeit erstreckt und nicht mehrere Jahre darin verarbeitet wurden. So erhielt man ausführliche Informationen zu verschiedenen Themen und Situationen. Trotzdem war bei vielen Charakteren eine Weiterentwicklung sichtbar, besonders bei der jungen Generation rund um den Grafensohn Konstantin und dessen Geschwister. Diese war gut erkennbar, beim Lesen hat man richtig gespürt, wie sie reifer und erwachsener wurden, aber auch ihr Denken verändert haben.

Fazit:
Ein Roman, der am Ende viele Fragen offen lässt und damit die Vorfreude auf den zweiten Teil erhöht. Glücklicherweise muss man nicht allzu lange warten, bis der zweite Teil erscheint und bis dahin kann ich mir noch einige Gedanken darum machen und auch Überlegungen anstellen, was alles in der Fortsetzung passieren könnte.
Trotz dem etwas zähen Einstieg konnte mich der Roman am Ende doch noch überzeugen und es war ein kleines Highlight, in zu lesen. Hanna Caspian hat einen gelungenen und sehr spannenden ersten Teil einer Reihe geschaffen, die nicht nur unterhält, sondern auch viel politisches und historisches beinhaltet und die Lebenssituation von Gutsbesitzern mit einigen Angestellten perfekt darstellt.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Schwert und Krone - Zeit des Verrats

Schwert und Krone - Zeit des Verrats
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Handlung:
Aachen 1152
Der bisherige Herzog von Schwaben, Friedrich, wurde zum König gekrönt und macht es sich zum Ziel, das Land in Frieden zu einen und die Kaiserkrone zu erhalten. Eine Aufgabe, an dem ...

Handlung:
Aachen 1152
Der bisherige Herzog von Schwaben, Friedrich, wurde zum König gekrönt und macht es sich zum Ziel, das Land in Frieden zu einen und die Kaiserkrone zu erhalten. Eine Aufgabe, an dem seinVorgänger gescheitert ist. Außerdem will er dringend die Scheidung von Adela von Vohburg, um eine Gemahlin zu finden, die seinem neuen Stand als König noch angemessener ist.
Friedrich I. hat einen genauen Plan, um Frieden im Reich zu schaffen. Er will Verbündete gewinnen, indem er ihnen Land und Titel gibt, seinen Feinden will er das Fürchten lehren. Doch dies ist leichter gesagt als getan, es bilden sich heimlich Fürstenoppositionen gegen ihn, die nicht zufrieden mit seiner Politik sind.
Neben starken Männern steht meist eine kluge und mutige Frau, so wird Otto von Wettin mit Hedwig von Ballenstedt vermählt, die ihm nicht nur eine liebevolle Gemahlin ist, sondern auch eine intelligente, wenn auch heimliche Beraterin. Und auch die junge Beatrix von Burgund weiß nicht nur ihr hübsches Gesicht einzusetzen, sondern auch ihren wachen Geist.

Meinung:
Das Cover bildet einen direkten Wiedererkennungswert zu den anderen beiden Teilen, die aus der Reihe bisher erschienen sind. Es erstrahlt in einem starken und einnehmenden Grün. Die goldenen Details heben sich deutlich davon ab und geben dem Cover viel Klasse und Hochwertigkeit. Es wurde schlicht gehalten und setzt sich meiner Meinung doch von anderen Romanen stark ab. Ich finde es sehr geschmackvoll und bin schon gespannt, in welchen Farben die folgenden Teile erstrahlen werden.

Wenn man den Roman das erste Mal aufschlägt, erblickt man direkt eine historische Karte, die nicht nur eine Übersicht über Mitteleuropa gibt, sondern auch weitere Details, u.a. den Königsumritt 1152 von Kaiser Friedrich I. Ebenso lässt sich auf der letzten Umschlagseite findet sich eine Karte, hier handelt es sich um den südlichen Teil Europas, welcher dargestellt wird. Dies ist für mich ein sehr positiver erster Eindruck, ich finde es immer schön, wenn Details wie Karten miteingebunden werden und dem Leser einen besseren Eindruck vermitteln, was für Entfernungen im Mittelalter nur zu Fuß oder zu Pferd zurückgelegt wurden.
Als nächstes folgt die übliche Auflistung aller historischhen Persönlichkeiten, sowie auch einiger, weniger fiktiver Personen. Bevor ich mit dem Lesen des Romans begonnen habe, hatte ich mir erst einmal diese Übersicht angeschaut, durchgelesen und wurde direkt an einige Details aus den vorherigen Bänden erinnert, konnte mich leichter wieder in die Handlung zurückfinden und war noch gespannter darauf, mit dem Lesen zu beginnen.
An den Roman anschließen tun sich sowohl ein tolles Nachwort, als auch ein Anhang, welcher unglaublich umfangreich ist. Von genealogischen Tafeln, über ein Glossar, eine Zeittafel und eine Auswahl von Fachlektüre. Das sind meiner Meinung nach sehr sinnvolle und hilfreiche Details, die mir das Lesen erleichtern. Besonders gerne schaue ich mir nachdem Beenden des Romans die Zeittafel an, sie gibt in Kurzfassung noch einmal wieder, was ich gerade gelesen habe und brennt sich immer leicht in mein Gedächtnis ein.

Am Anfang eines jeden Kapitels steht wie immer nicht nur eine Überschrift, sondern auch der Ort, sowie ein Datum und eine kleine Auflistung von wichtigen Personen, die in diesem Abschnitt auftreten.
Die Schreibweise besticht und verleiht der ganzen Handlung noch mehr Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit. Sie ist anspruchsvoll, trotzdem gut verständlich und durch die Einbindung von alten Begriffen sehr authentisch. Es war eine große Freude für mich, den Roman zu lesen und in die Welt des Mittelalters abzutauchen. Häufig wollte ich den Roman nicht aus der Hand legen, weil mich die ganze Handlung so sehr begeistert hat. Als ich den Epilog gelesen hatte, war das für mich ein kleiner Schock, ich wollte noch nicht aus der Welt wieder in die Realität zurückkehren, die mich gefangen genommen hat.

Der Handlungszeitraum erstreckt sich über fünf Jahre. Eine Zeit, in der nicht jedes kleine Detail auf das Genauste beschrieben wird, sondern auch mal ein paar Monate übersürungen werden, um den Umfang nicht ins Unendliche zu strecken. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass wichtige Details verschwiegen oder ausgelassen werden, sondern immer wurde an bereits vergangenes angeknüpft, sodass man als Leser keine Lücken hat.

Eine große Rolle in dem Buch spielen die historisch verbürgten Personen, welche klar im Mittelpunkt stehen, was auch das Ziel von Frau Ebert war. Ihr ist es mit Bravour gelungen, die Personen nicht nur zu beschreiben und handeln zu lassen, sondern sie auch für den Leser lebendig zu machen und ihnen Charakter zu geben. Eine Aufgabe, die unglaublich schwer gewesen sein muss, jedoch auf das Beste erledigt wurde.
Auch die fiktiven Personen haben viel Liebreiz und wurden bis ins Letzte ausgefeilt, um perfekt in die Geschichte zu passen.

Das Setting ist einfach traumhaft. Sagenhafte Landstriche, romantische Burgen und gemütliche Katen oder Räume. Eindrucksvoll und natürlich bewegen sich die Protagonisten darin und wirken nie fehl am Platze. Dadurch wurde auch ein spannendes Bild von dem Leben am Hofe gezeichnet. Das Leben mit all den Dienern, unzähligen anderen Leuten und den damit verbunden Intrigen. Besonders in den Dialogen liegt viel Bedeutung, sie beherbergen stumme Nachrichten, aber auch Bosartigkeiten und deuten auf allerhand Intrigen hin.

An den Romanen von Frau Ebert fasziniert es mich stets aufs Neue, wie umfangreich ihre Recherchen sind und was für eine Gabe sie hat, dies verständlich und unterhaltsam an den Leser zu vermitteln. An vielen Stellen wurde fast schon sichtbar, dass wirklich alles, was geschrieben vor mir liegt, Hand und Fuß hat und nicht irgendetwas erfunden wurde. Dies macht ihre Romane aus und machen sie für mich immer wieder zu etwas besonderem.

Fazit:
Es war mir eine Freude und ein Vergnügen, den Roman zu lesen und ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolgeband. Es wurde nicht nur historisches Geschehen wiedergegeben, sondern der Roman bietet auch einiges an Unterhaltung und absurden Szenen, die sich wirklich so zugetragen haben.

In dem Nachwort schrieb Sabine Ebert, dass sie sich selbst in der Verpflichtung sieht, einen jeden neuen Roman noch besser zu schreiben, als den letzten. Als ich diese Worte gelesen habe, konnte ich wirklich nur daran denken, wie ihr das zu 100% gelungen ist. Ich verbeuge mich, Frau Ebert!