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Maryjane

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Eine mitreißende Geschichte über Tod, Verlust, Trauerbewältigung und wie Liebe alles überwindet

What if we Drown
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Laurie will einen Neuanfang. Deshalb zieht sie an die Westküste Kanadas, um dort ihr Medizinstudium anzufangen und neue Freunde zu finden. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein – in Form eines gutaussehenden, ...

Laurie will einen Neuanfang. Deshalb zieht sie an die Westküste Kanadas, um dort ihr Medizinstudium anzufangen und neue Freunde zu finden. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein – in Form eines gutaussehenden, attraktiven jungen Mann. Dieser ist ausgerechnet der ehemalige beste Freund ihres verstorbenen Bruders Austin. Die Person, die Laurie für den Tod ihres Bruders verantwortlich macht.

Aber schon nach der ersten Begegnung zwischen Laurie und Sam weiß der Leser, dass Sam ein unglaublich herzensguter Mensch ist. Er kann unmöglich der „Mörder“ von Austin sein. Je besser Laurie Sam kennenlernt, desto mehr erfährt sie über ihren Bruder… Dinge, die manche Menschen lieber totgeschwiegen haben. Eine dunkle Wahrheit, die nicht einmal Austins eigene Schwester zu seinen Lebzeiten ahnen konnte…

Das klingt jetzt erstmal ziemlich dramatisch. Ja, ich mochte die Storyline, aber nach der Hälfte begann sie irgendwann, langweilig zu werden. Natürlich, zuerst glaubt Laurie Sam nicht, was er über ihren Bruder zu sagen hat. Aber das sie über seine wahre Todesursache nichts – aber rein gar nichts – wusste, erscheint mir dann doch etwas unlogisch. Natürlich, wenn sie damals noch ein Kind gewesen wäre, hätten ihre Eltern ihr Was-weiß-ich-was erzählen können. Aber Laurie war… auf jeden Fall alt genug, sich selbst darüber zu informieren. Und dass die Öffentlichkeit keinen Wind davon bekommen hat…

Zu Beginn: Nicht-Fantasy ist nicht mein Genre. Ich lese fast ausschließlich Fantasy-Bücher, mit allem Anderen kann ich nicht viel anfangen. Trotzdem, als mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, habe ich mich gefreut: Selbst ich, die sich in diesem Genre nicht auskennt, habe viel von diesem Buch gehört.

Die Story war eben… etwas zäh. Ich mag Spannung, und eine simple Liebesgeschichte kann mir das einfach nicht bieten.

Aber. Jetzt kommt das große Aber. Es war keine simple Liebesgeschichte. Es geht um Verlust, Tod und Trauer, und wie die Menschen damit umgehen. Ein gefundenes Fressen für Hobby-Psychologen wie mich. Und obwohl ich das Ende etwas schnell und unlogisch fand (ich meine, wieso ist Sam eigentlich sauer, als er erfährt, dass Laurie Austins Schwester ist? Ich meine, klar, erstmal ist man wütend, weil einem etwas verheimlicht wurde. Aber dann? Wieso ist es so schlimm, dass Sam Laurie kaltblütig abschießen will? Und wieso… ich werde euch das Ende an dieser Stelle nicht verraten. Aber… wieso diese Wendung am Ende? Hat dieser kleine Brief Sam wirklich dazu bewogen, das zu tun? Why?)… Trotz allem musste ich am Ende ein paar kleinen Tränen weinen. Und ich hatte wirklich bis zur letzten Seite mit ALLEM gerechnet. Damit, das mein Herz gebrochen wird. Damit, dass die beiden wieder zueinander finden. Ich glaube, so emotional war ich schon lange nicht mehr bei einem Buch.

Charaktere

Ich finde, über Laurie erfährt man jetzt nicht so unglaublich viel. Aber die Liebesbeziehung der beiden wirkt authentisch und echt. Allerdings hat Laurie Sam belogen. Sie war einfach nicht ehrlich. Ließ ihre Lüge laufen.

Einerseits konnte ich ihr Verhalten verstehen, sie hatte Angst und definitiv den passenden Moment ehrlich zu sein verpasst. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, eine Lüge einzugestehen, wenn der richtige Moment schon lange vorbei ist. Laurie und Sam haben glaubhaft ihren Schmerz, ihre Trauer und ihre innere Zerrissenheit gezeigt. Ich konnte es fühlen, es kam absolut bei mir an. Andererseits finde ich manche Dinge, die Laurie tut, nicht nachvollziehbar beziehungsweise unverständlich. Sie ist sich zwar bewusst, was sie falsch macht, aber sie macht die Fehler trotzdem weiter und das hat die Liebesgeschichte unnötig verkompliziert. Wahrscheinlich leben solche Geschichten aber auch von unnötigen Komplikationen in Liebesbeziehungen, da habe ich nicht genug Erfahrung. Aber manchmal war Lauries Verhalten doch einfach nur zum Kopfschütteln.

Sam ist ein total herzensguter Mensch und ich habe ihn vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Am liebsten hätte ich Laurie die ganze Zeit angeschrien: „Du Idiotin, merkst du denn nicht, dass du dem armen Jungen wehtust?!“ Meiner Meinung nach hätte er jemand „Besseren“ als Laurie verdient, aber die Beiden sind trotzdem ein tolles Paar.

Fazit

Die Autorin hat einen einzigartigen Schreibstil, der mir auch ganz gut gefällt.

Innerhalb eines Abends bin ich so sehr in die Geschichte von Laurie und Sam versunken, dass ich ihre Welt überhaupt nicht mehr verlassen wollte. Ich hätte nie gedacht, von einer Geschichte OHNE Fantasy so mitgerissen zu werden. Die Geschichte hat mich wirklich tief berührt. Die Themen Verlust und Trauerbewältigung wurden super aufgearbeitet.

An einigen Stellen war die Handlung doch etwas vorhersehbar, gerade zum Ende hin. Es war klar, dass Lauries Geheimnis irgendwann rauskommen wird, und dass es höchstwahrscheinlich nicht sie ist, die Sam die Wahrheit sagt. Trotzdem gab es die ein oder andere Situation, die ich nicht habe kommen sehen, dazu gehört auch, wie es am Ende mit Laurie und Sam ausgeht. Und darauf kommt es doch an. Verraten werde ich natürlich nichts, aber: Ich habe Tränen vergossen.

4,5 von 5 Sterne

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