World-Building at its best – Marie Graßhoff hat mich auch hier wieder vollkommen von sich überzeugt
KernstaubDas Cover von Kernstaub hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Es ist düster, die gezeigten Elemente kommen auch in der Geschichte vor und es ist ein absoluter Eyecatcher.
Der Schreibstil von Marie ...
Das Cover von Kernstaub hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Es ist düster, die gezeigten Elemente kommen auch in der Geschichte vor und es ist ein absoluter Eyecatcher.
Der Schreibstil von Marie Graßhoff ist auch in diesem Buch wieder phänomenal. Sie verwendet eine bildhafte Sprache, durch die man sich die Welt und die Charaktere noch besser vorstellen kann. Wie auch in ihrer „Neon-Birds-Trilogie“ sind auch hier einige poetische Passagen enthalten. Trotzdem empfand ich die Welt und damit auch den Schreibstil oft als eher komplex, daher sollte man schon konzentriert lesen, um alles genau verstehen zu können.
Man lernt in „Kernstaub“ unfassbar viele Charaktere und deren Sichten kennen. Auch hier erfährt man erst durch das Lesen, aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel geschrieben ist. Das gefällt mir wirklich gut, denn so muss man auch selbst sein Gehirn noch ein wenig einsetzen.
Die Protagonistin der Geschichte ist Mara. Sie wurde sozusagen komplett aus ihrer Welt herausgerissen und musste sich in eine neue eingliedern. Ihre Entwicklung empfand ich als sehr realistisch und auch echt krass. Anfangs war sie noch schüchtern und zurückhaltend und am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, eine komplett andere Person in ihr zu sehen. Sie war selbstbewusst, selbstsicher und mutig. Der Weg, den sie gegangen ist, wahr so unfassbar interessant mitanzusehen.
Der männliche Protagonist ist Juan, welcher für mich tatsächlich über das gesamte Buch eher etwas blass wirkte. Ich habe, meiner Meinung nach, zu wenige Informationen über ihn bekommen, wodurch ich ihn und seine Handlungen oft nicht ganz nachvollziehen konnte. Zum Ende des Buches habe ich ihn aber trotzdem gemocht, da er dann für mich ein wenig greifbarer geworden ist.
Die Nebencharaktere Glen, Sia, Nero, Ciar und noch so viele mehr haben die Geschichte rund gemacht. Jeder Nebencharakter hat etwas zur Story beigetragen.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, einfach unfassbar komplex ist. Ich finde es Wahnsinn, wie sie sich das alles ausdenken und zu Papier bringen konnte.
Das Buch ist mit 974 Seiten das bisher dickste Buch, welches ich bis jetzt gelesen habe. Trotz dieser Länge hat es sich aber nicht gezogen. Die Story erschien mir schlüssig und spannend. Außerdem sind auch einige Plottwists dabei gewesen, die mich sprachlos gemacht haben.
Tatsächlich fällt es mir echt schwer, den groben Inhalt einfach so zusammenzufassen, da es echt komplex aufgebaut ist. Ich kann nur so viel sagen, dass man im Laufe der Geschichte genau erfährt, wie die Welt funktioniert.
Abschließend möchte ich aber noch erwähnen, dass es mir teilweise echt schwergefallen ist, der Geschichte richtig zu folgen. Ich habe jeden Tag in diesem Buch gelesen und hatte trotzdem irgendwie das Gefühl, nicht richtig hinterherzukommen.
Am Anfang war es für mich auch relativ schwierig, in das System der Welt einzutauchen. Das hat sich im Laufe des Buches aber auf jeden Fall verbessert.
Tatsächlich ist dies kein Buch, was man mal so einfach nebenbei lesen kann. Man muss wirklich mit dem Kopf dabei sein, sonst verliert man bestimmt schnell den Anschluss.
Ich kann wirklich nur eine klare Empfehlung für Marie-Graßhoff-Fans und Dystopie/Sci-Fi-Fans aussprechen.
Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil „Weltasche“ und hoffe, dass mir dieses Buch auch so gut gefallen wird.