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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2024

Ein sehr besonderes Werk

Friedelind Wagner
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Zu Friedelind Wagner liegt einiges an Literatur vor, ob nun ihr eigenes Werk, Biographien über sie, oder Erwähnungen ihrer Person in Büchern über andere Menschen. Eva Rieger, die Autorin des hier vorliegendes ...

Zu Friedelind Wagner liegt einiges an Literatur vor, ob nun ihr eigenes Werk, Biographien über sie, oder Erwähnungen ihrer Person in Büchern über andere Menschen. Eva Rieger, die Autorin des hier vorliegendes Werkes, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, den geneigten Leser*innen den Menschen Friedelind Wagner in all ihren Facetten näher zu bringen und dabei mit bestehenden Vorurteilen aufzuräumen. Dies gelingt ihr gerade dadurch richtig gut, indem sie es vermeidet, aus der Perspektive von heute und mit dem Wissen von heute über einen Menschen von damals zu Gericht zu sitzen. Sie vermeidet sowohl eine Idealisierung, als auch eine Dämonisierung, was das Buch zu einem sehr lesenswerten spannenden Buch macht, in dem mensch viel über den Menschen Friedelind Wagner im Zeitkontext erfahren kann.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein sehr berührendes Buch

Zwischen den Welten
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Das hier vorliegende Buch ist eines, dass mensch als Leserin nicht einfach so schnell wieder zur Seite legt und sich dann anderen Dingen widmet. Sondern es ist eines, das viel bewegen und auch ein Stück ...

Das hier vorliegende Buch ist eines, dass mensch als Leserin nicht einfach so schnell wieder zur Seite legt und sich dann anderen Dingen widmet. Sondern es ist eines, das viel bewegen und auch ein Stück weit versöhnen kann. Im Mittelpunkt des Buches stehen zwölf Menschen, die die Schwelle zwischen den Welten überschritten haben und mit der Autorin Hadley Vlahos eine Hospizschwester, die ihre letzten Augernblicke und den Weg hin zur Formänderung mitbekommen hat und ihre Erfahrungen teilt. Die Sprache des Buches ist sehr persönlich, einfühlsam und gefühlvoll und kann so die Leserinnen tief erreichen. Wer sich für das Thema interessiert und sich mit dem eigenen Tod oder dem Ableben geliebter Menschen näher auseinandersetzen möchte ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig. Gut finde ich auch, dass die Autorin nicht versucht, anderen ihre Weltsicht aufzudrücken und Raum lässt zu eigenen Entwicklungen.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Eine umfassende Arbeit

Island und der Ring des Nibelungen
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Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, die Richard Wagner zur Inszenierung des "Ring des Nibelungen" bewegt haben, ist bei dem hier vorliegenden Werk genau richtig. Während der Autor Arni Björnsson ...

Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, die Richard Wagner zur Inszenierung des "Ring des Nibelungen" bewegt haben, ist bei dem hier vorliegenden Werk genau richtig. Während der Autor Arni Björnsson zu Beginn auf die Geschichte Islands und Richard Wagners Kenntnisse der entsprechenden Literatur eingeht, besteht der Hauptteil des Buches darin, dass für alle vier Opern genau analysiert wird, woher Wagner die Inspiration für die jeweiligen Motive genommen hat. Dabei wird deutlich, dass nicht das Nibelungenlied die Hauptinspirationsquelle war, sondern die isländischen Sagas und die beiden Eddas. Es handelt sich um ein Sachbuch, so dass nicht die Unterhaltung im Vordergrund steht, wer sich für das Thema aber interessiert, wird reich beschenkt werden.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Ein sehr persönlichres Buch

Nacht über Bayreuth
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Mit "Nacht über Bayreuth" liegt ein autobiographisches Buch einer der Enkelinnen von Richard Wagner vor. Sehr persönlich und aus subjektiver Perspektive beschreibt Friedelind Wagner ihre Kindheit, ihre ...

Mit "Nacht über Bayreuth" liegt ein autobiographisches Buch einer der Enkelinnen von Richard Wagner vor. Sehr persönlich und aus subjektiver Perspektive beschreibt Friedelind Wagner ihre Kindheit, ihre Jugend und ihre Emigration aus Deutschland. Ob nun ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und anderen Familienangehörigen, das besonders intensive Verhältnis der Familie zu Adolf Hitler, ihre beginnenden Zweifel und vor allem die unstillbare Sehnsucht danach geliebt und angenommen zu werden. Das Buch zeigt sehr klar, mit welcher Zerissenheit die Autorin lange zu kämpfen hatte, wie sie unter der Entfremdung zur Familie litt und wie sie verzweifelt versuchte ihren Weg zu finden. Gerade das Teilhabenlassen an ihrer subjektiven Erlebnis- und Erfahrungswelt ist die große Stärke dieses Buches. Nicht alle Beschreibungen und Datierungen sind immerr hundertprozentig korrekt und manche Nicht-Erwähnungen von Ereignissen mögen irritieren, was aber nichts daran ändert, das hier ein intimer Einblick in das Wesen dieser so schillernden und umstrittenen Persönlichkeit möglich wird.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Eine Abrechnung

Erbin des Feuers
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Ich habe schon einige Literatur von und über Friedelind Wagner gelesen, so dass ich neugierig darauf war, was mich in dieser Biographie erwarten würde. Und leider muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht ...

Ich habe schon einige Literatur von und über Friedelind Wagner gelesen, so dass ich neugierig darauf war, was mich in dieser Biographie erwarten würde. Und leider muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Das liegt einmal an der Schreibweise der Autorin, die einfach nur chronologisch aufzählt, was wann passiert ist und diese Aufzählungen mit Zitaten anderer Bücher garniert. Beim Lesen entsteht dadurch keinerlei Gefühl zu Friedelind Wagner, es entsteht kein Verständnis ihres Wesens, ihrer Eigenarten, ihrer Träume. Gleichzeitig, und das finde ich persönlich noch schlimmer, verfällt die Autorin allzu oft in die Rolle einer Richterin, einer Bewerterin, die sich mit den Maßstäben von heute an der porträtierten Person abarbeitet, so dass das Buch allzu oft wie eine Abrechnung erscheint. Ich kann sehr gut verstehen, dass Gertrud Wagner das geplante Biographieprojekt mit der Autorin abgebrochen hat und das Neill Thornborrow, der Erbe Friedelind Wagners, der Autorin den Zugang zu den Archiven verwehrte. So eine gefühllose eiskalte Abrechnung braucht niemand.

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