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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Solider Roman

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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In dem Buch geht es um die Mutter Regina und ihre beiden Töchter. Regina, selbst sehr ehrgeizig, stellt hohe Anforderungen an ihre Töchter Antonia und Wanda. Ihre Enttäuschung ist daher groß als Antonia ...

In dem Buch geht es um die Mutter Regina und ihre beiden Töchter. Regina, selbst sehr ehrgeizig, stellt hohe Anforderungen an ihre Töchter Antonia und Wanda. Ihre Enttäuschung ist daher groß als Antonia ihr mitteilt, dass sie ihr Studium abgebrochen hat. Im Gegenteil dazu steht Wanda, die konsequent ihre Ziele verfolgt und dabei in eine Esstörung rutscht.

Das Buch greift sehr spannende Themen auf. Zum einen wird thematisiert, was passiert, wenn Eltern hohe Anforderungen an ihre Kinder stellen und die eigenen Wünsche auf die Nachfolgegeneration übertragen. Wenn auch oft gut gemeint, so kann dies auf Kinder einen großen Druck ausüben. Bei Wanda und Antonia zeigt sich das sehr unterschiedlich. Die eine scheint im Leben nicht ganz anzukommen und leidet stetig darunter, im Schatten ihrer erfolgreichen Schwester zu stehen, während die andere von ihrem Hang zur Perfektion in eine Esstörung rutscht, die von den Eltern nicht erkannt wird. Die Dynamik in dem Buch ist sehr interessant, allerdings empfand ich die Mutter Regina als sehr unsympathisch. Daher fiel es mir schwer, mich auf ihre Geschichte einzulassen. Die Kapitel aus der Sicht der Töchter haben mir wesentlich besser gefallen. Während ich Regina sehr durchschaubar fand, zeigten sich die Töchter umso vielschichtiger und es war spannend, ihren Werdegang zu verfolgen. Der Schreibstil des Buches ist sehr durchschnittlich. Ich habe weder etwas zu bemängeln, noch kann ich ihn besonders loben. Für mich war das Buch interessant zu lesen, doch es ist keine Geschichte, die nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Dafür fehlten mir einfach die Höhe- oder Tiefpunkte. Rundum vergebe ich daher 4 solide Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Trotz einiger Längen lesenswert

Die Lungenschwimmprobe
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Bei dem Buch handelt es sich um einen Roman, dessen Geschichte auf eine wahre Begebenheit und historische Fakten angelehnt ist. Es geht um die junge Gutsherrentochter Anna, die dem Kindesmord angeklagt ...

Bei dem Buch handelt es sich um einen Roman, dessen Geschichte auf eine wahre Begebenheit und historische Fakten angelehnt ist. Es geht um die junge Gutsherrentochter Anna, die dem Kindesmord angeklagt wird. Sie selbst sagt, dass das Kind, welches sie durch Zusammenkunft mit einem Knecht erwartet hatte, eine Totgeburt war. In der damaligen Zeit - das Buch spielt 1681 - wird der Kindesmord mit der Todesstrafe geahndet. Ihr Vater setzt nun alle Hebel in Bewegung, um seine Tochter zu retten.

Der Titel des Buches beruht auf einer medizinischen Methode, welche im Zuge des Falles von Anna Voigt zum 1. Mal zur juristischen Anwendung kam: die Lungenschwimmprobe. Durch diese Probe kann man nachweisen, ob ein Leichnam jemals lebendig war oder leblos geboren wurde. Dies wird sehr spannend erzählt, ebenso der Ablauf des Prozesses von Anna Voigt. Der Autor hat gute Recherchearbeit geleistet und es geschafft, dem Roman einen sehr authentischen Flair zu verleihen. Die Geschehnisse sind mitreißend und man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Zwischendurch hatte der doch sehr umfangreiche Roman dann zwar seine Längen, doch gegen Ende nimmt die Geschichte noch einmal Fahrt auf. Das Durchhalten lohnt sich also. Spannend fand ich auch, dass es viele verschiedene Erzählperspektiven gibt. Neben Anna verfolgt man auch die Geschichte ihres Vaters, ihres Advocaten, des Scharfrichters und vielen weiteren Figuren, die im Prozess involviert sind. Mir ist es immer gut gelungen, mich in die Figuren einzufühlen. Hätte man das Buch stellenweise noch etwas gekürzt, hätte ich alle Sterne vergeben, aber so entscheide ich mich für gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Wundervoller Roman!

All die kleinen Vogelherzen
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Sunday braucht in ihrem Leben viel Stabilität und Routinen. Konversionen und abweichende Tagesabläufe oder Nahrungsmittel fallen ihr schwer. Ihr geordnetes Leben wird eines Tages jedoch durch die Ankunft ...

Sunday braucht in ihrem Leben viel Stabilität und Routinen. Konversionen und abweichende Tagesabläufe oder Nahrungsmittel fallen ihr schwer. Ihr geordnetes Leben wird eines Tages jedoch durch die Ankunft neuer Nachbarn unterbrochen: der extravaganten Vita und ihrem vermögenden Ehemann Rollo. Die beiden freunden sich an und schnell nimmt Vita immer mehr Raum im Leben von Sunday ein - eine Veränderung, die anfangs gut ist, dann aber zu kippen beginnt.

Die Geschichte ist aus der Sicht der autistischen Sunday geschrieben. Sie ist Mutter und braucht feste Strukturen, um ihren Alltag gut zu meistern. Ich habe schon einige Bücher mit autistischen Charakteren gelesen, aber selten war es mir möglich, mich so sehr in die Figur hineinzuversetzen und ihre Verhaltensweisen und Gedanken nachvollziehen zu können. Sundays Eigenarten wurden von der Autorin wunderbar aufgearbeitet und geben einen guten Einblick in ein Leben, das aus ganz anderen Augen betrachtet wird. Ich habe nicht nur viel Verständnis erlangt, sondern auch schnell Empathie mit Sunday aufgebaut und sie ins Herz geschlossen. Dadurch das Sundays Blick auf die Welt doch etwas außergewöhnlicher ist, vor allem was ihre genaue Analyse von Gesprächen und Sprache betrifft, fiel mir der Einstieg nicht ganz so leicht, aber nach einigen Kapiteln hat mich der Sog der Geschichte gefangen genommen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt und man möchte immer mehr über sie erfahren. Besonders Vita, deren Extravaganz gleichzeitig faszinierend wie verstörend wirken kann. Die Autorin wirft auch immer wieder Andeutungen ein, die darauf hinweisen, dass die Geschichte noch eine Wendungen nehmen wird. Das Ende selbst konnte mich dann leider nicht ganz überzeugen, doch dafür haben mich die anderen Kapitel begeistert. Sowohl mit den Figuren und deren Entwicklung sowie auch mich ihrem wunderbaren Schreibstil konnte mich die Autorin für sich gewinnen. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Achtsamkeit und Intuition

Die Kunst des InnSæi
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Insaei ist der isländische Ausdruck für "Intuition". In ihrem Buch beschreibt die Autorin, wie das Konzept von Insaei das Leben erleichtern und die Verbindung zum inneren Selbst gestärkt werden kann.

Insaei ...

Insaei ist der isländische Ausdruck für "Intuition". In ihrem Buch beschreibt die Autorin, wie das Konzept von Insaei das Leben erleichtern und die Verbindung zum inneren Selbst gestärkt werden kann.

Insaei war mir zuvor noch kein Begriff, weshalb meine Neugier gleich geweckt war. Das Cover ist sehr schlicht gehalten und passt zum einfachen Schreibstil der Autorin. Ich habe das ganze Buch als sehr ruhig und gediegen wahrgenommen. Mir hat auch gefallen, dass es immer auf den Punkt kommt und die einzelnen Kapitel kurz und prägnant gehalten sind. Trotzdem fehlt es nicht an Beispielen und man kann die Beschreibungen der Autorin sehr gut nachvollziehen. Persönlich habe ich mir einige Dinge aus dem Buch mitnehmen können. Grundsätzlich ist das Konzept nichts komplett Neues, sondern ähnelt vielen anderen Konzepten, bei denen es darum geht, seine Intuition zu stärken. Ich würde es als Aufbauen von Resilienz beschreiben, also das bessere Umgehen mit Krisen sowie eine gewisse Gefestigtkeit. Zudem wird auch ein großer Fokus auf Achtsamkeit gelegt. Wenn man an diesen Themen interessiert ist, dann kann ich das Buch weiterempfehlen. Hat man aber bereits ein großes Wissen über diese Bereiche, dann wird man hier nicht viel Neues finden.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Das große Spiel
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Das Buch erzählt mehrere Geschichten. Zum einen geht es um die Freundschaft von zwei Jungen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und ein gemeinsames Hobby finden, das sie verbindet. Zum ...

Das Buch erzählt mehrere Geschichten. Zum einen geht es um die Freundschaft von zwei Jungen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und ein gemeinsames Hobby finden, das sie verbindet. Zum anderen auch um eine südliche Insel, die aufgrund ihrer Rohstoffe wirtschaftlich genutzt werden soll sowie um eine leidenschaftliche Taucherin, die ihr Leben der Meeresforschung verschrieben hat.

Das Buch beinhaltet mehrere Perspektiven und Geschichten, alle haben aber in gewisser Weise mit dem Meer beziehungsweise dem Thema Umwelt zu tun. Interessant ist hier, dass die Abgrenzung der einzelnen Perspektiven durch Formatierung der Schriftart noch zusätzlich unterstrichen wurde. Das hat mir gut gefallen! Die unterschiedlichen Geschichten konnten mich jedoch nicht alle auf die gleiche Art fesseln, weshalb ich mich manchmal ertappte, Kapitel nur zu überfliegen, damit ich rasch wieder bei der anderen Geschichte/Perspektive weiterlesen kann. Generell habe ich aber nach der Hälfte des Buches gemerkt, dass mein Interesse am Fortgang der Handlung immer mehr schwindet. Ich habe das Buch zwar beendet, allerdings konnte es mich nicht mehr wirklich mitreißen. Dadurch das mir nicht alle Kapitel zugesagt haben, hat sich der Leseprozess etwas in die Länge gezogen und abgesehen von Rafi, dessen Entwicklung ich sehr spannend fand, ist es mir nicht gelungen, mich auf die Charaktere richtig einzulassen. Vor allem die Geschichte über die Bewohner*innen einer Insel, die darüber abstimmen sollen, ob sie mit den Amerikanern in wirtschaftlichen Belangen in Verbindung treten, hat mich sehr unbeteiligt zurückgelassen. Auch wenn der Schreibstil sehr schön ist und die Idee des Buches gelungen, so konnte mich die Umsetzung nicht ganz überzeugen, weshalb ich mich schlussendlich für drei Sterne entschieden habe.

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