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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesenswert!

Die Vegetarierin
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Yeong-hey ist eine durchschnittliche Frau, die nach einem verrückten Traum beginnt ihre Durchschnittlichkeit ablegt indem sie beginnt kein Fleisch und keine tierischen Produkte mehr zu sich zu nehmen. ...

Yeong-hey ist eine durchschnittliche Frau, die nach einem verrückten Traum beginnt ihre Durchschnittlichkeit ablegt indem sie beginnt kein Fleisch und keine tierischen Produkte mehr zu sich zu nehmen. Doch das ist ihr nicht genug. Während ihr Ehemann ihre Veränderung kritisch und abneigend beäugt, beginnt Yeong-hey sich in ihrer neuen Rolle immer wohler zu fühlen. Es geht sogar so weit, dass sie anfängt sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und sich nachts in den Wald zwischen die Bäume stellt weil sie eine Pflanze sein möchte.

Nach dem Lesen kann ich auf jeden Fall sagen, das ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich weiß nicht genau was, aber dieser Roman war anders als alles was ich hätte erwarten können. Anders auf eine gute, aber auch etwas verstörende und provokante Art und Weise. Ich dachte es geht mehr darum, dass sich Yeong-hey bewusst für diese Lebensform entscheidet wobei es eher so ist, dass sie immer mehr den Bezug zur Realität verliert und weder sich selbst noch ihre Umwelt richtig wahr nimmt.

Gegliedert ist der Roman in drei Abschnitte, wobei jeder aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird. Interessanterweise ist keine dieser Erzähler Yeong-hey selbst. Alles was man aus ihrer Sicht lesen darf, sind Traumsequenzen. Den Anfang macht ihr Ehemann, der ihrem Verhalten mit Abscheu begegnet. Dies hat mich sehr schockiert, aber auch gezeigt wie wenig in manchen Familien das Anders-sein akzeptiert wird. Danach folgt ihr Schwäger, der ihre Veränderung eher anziehend findet. Und schlussendlich, der Meinung nach beste Teil, wird die Geschichte aus der Sicht von In-hey erzählt, die sich um ihre Schwester sorgt und die anfängt über ihr eigenes Leben und dessen Sinnlosigkeit nachzudenken.

Der Roman ist unglaublich facettenreich und zeigt die Gedanken der Autorin zu den unterschiedlichsten Themen auf. Es zeigt wie sich Ander-sein auswirkt, welche unterschiedlichen Reaktionen es hervorruft und in welche Wellen dies ausschlagen kann. Es zeigt die Maßstäbe auf, welche die Gesellschaft geschaffen hat, und was passiert wenn man sich an diese nicht anpasst. Es zeigt das Leben, das Leiden und wie schnell es manchmal gehen kann das man weder das eine noch das andere als real empfindet.

~ FAZIT ~
Ein ausdrucksstarker Roman, der mir kurzzeitig wirklich die Sprache verschlägt und ein einziges Schicksal in so vielen, unterschiedlichen Facetten darlegt. Meiner Meinung nach, hat dieses Buch den Men Booker Prize 2016 absolut verdient und ist absolut zu empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bewegend, schön und tieftraurig!

Lebensstufen
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In diesem Buch schreibt der erfolgreiche Autor Julian Barnes ganz privat über den Tod seiner Frau, die ihn ein Leben lang glücklich gemacht hat. Er schreibt darüber, wie es ist einen wichtigen Menschen ...

In diesem Buch schreibt der erfolgreiche Autor Julian Barnes ganz privat über den Tod seiner Frau, die ihn ein Leben lang glücklich gemacht hat. Er schreibt darüber, wie es ist einen wichtigen Menschen zu verlieren und versuchte den Worten Leid und Trauer eine ganz eigene, besondere Defintion zu geben.

Dies ist mein erstes Buch von dem umschwärmten Julian Barnes, aber bestimmt nicht mein letztes. Auch wenn ich wusste, das er ein sehr guter Autor und Wortjongleur sein sollte, war ich sehr überrascht als ich das erste Kapitel las. Es war wunderschön! Jedes Wort passte an seinen Platz, keines sprang aus der Reihe und obwohl man alles flüssig und einfach lesen konnte wurde ich gleichzeitig vom Inhalt berührt. Anfangs steigt man eher sachlich in die Geschichte ein, da Barnes über die unterschiedlichsten Ereignisse im Bereich der Ballonfahrt berichtet. Dann erzählt er kurz die Liebesgeschichte von einer Frau und einem Mann und schreibt schließlich über seine Frau, Pat.

Besonders der letzte Abschnitt hat mein Herz berührt. Seine wahre, aufrichtige Liebe konnte man in jedem einzelnen Wort spüren. Ich habe wirklich einiges an Tränen vergossen. Nicht nur weil ich Barnes für den Verlust so sehr bemittleidet habe, sondern weil er einem das eigene Leid und die eigene Verletzlichkeit so schonungslos vors Auge führte. Ich hatte eigentlich einen guten, schönen Tag hinter mir doch nach dem Lesen fühlte ich mich tieftraurig. Und gleichzeitig unglaublich leicht. So als wäre ich ein Stückchen gewachsenen und würde etwas mehr wissen.

Generell setzt sich Barnes in dem Buch sehr genau mit den beiden Wörtern Leiden und Trauern auseinander. Er spricht über dessen Wurzeln, Verlauf und auch deren Überwindung. Sehr beeindruckend! Besonders schön fand ich hier einfach, dass man nicht einer Geschichte lauscht die erzählt wird, sondern Barnes den Lesern einen Blick in seinen Kopf und sein Herz gewährt.

~ FAZIT ~
Dieses Buch ist ein kleines Juwel, dass man ganz fest an sich drücken möchte weil man es während dem Lesen so lieb gewonnen und so viele Tränen zwischen den Seiten verloren hat. Schön und unglaublich traurig zugleich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packendes Finale!

Dark Elements 3 - Sehnsuchtsvolle Berührung
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Nun muss sich Layla entscheiden. Für den Dämonen Roth oder Zayne, denn sie schon ihr ganzes Leben lang kennt. Doch Layla muss sich nicht nur mit der Entscheidung herumschlagen sondern auch mit einem Problem ...

Nun muss sich Layla entscheiden. Für den Dämonen Roth oder Zayne, denn sie schon ihr ganzes Leben lang kennt. Doch Layla muss sich nicht nur mit der Entscheidung herumschlagen sondern auch mit einem Problem namens Lilin. Ein böses Wesen das es sich zur Aufgabe gemacht hat die Welt zu zerstören. Layla und ihre Freunde müssen es aufhalten und dabei muss sich Layla auch noch ihrer Mutter stellen.

Als großer Fan von der Dark Elements-Reihe konnte ich es kaum erwarten, endlich das Finale zu lesen. Obwohl ich schon viele Geschichten über Dämonen gelesen habe, ist diese hier doch etwas anderes und bezaubert mich auf ihre ganz eigene Art. Zumindest bis jetzt. Denn im letzten Band hat mir gerade dieser besondere Touch gefällt und während mich die Handlung der vorigen beiden Bände immer sehr beschäftigte, war das bei "Sehnsuchtsvolle Berührung" nicht der Fall. Denn obwohl die Entscheidung anstand und das böse Lilin-Wesen sie auf Trab hielt, gab es für mich nichts über das ich mir groß den Kopf zerbrechen musste. Schade.

Die Charaktere der Reihe habe ich alle sehr ins Herz geschlossen. Auf der einen Seite haben wir Layla, die deren Loyalität mich sehr beeindruckt. Dann die beiden Love Interests Roth und Zayne. Ich habe von Anfang an Roth an Laylas Seite gesehen, aber ich mag auch Zayne sehr gerne. Dadurch wurde die Entscheidung für mich nur noch zu einer größeren Zwickmühle. Normalerweise hebt sich im Laufe der Handlung ja eine Person deutlich hervor und hier hält sich die Waagschale zwischen Zayne und Roth sehr in Gleichgewicht. Besonders lieb gewonnen habe ich im letzten Band auch noch Stacey!

Müsste ich Jennifer L. Armentrouts Schreibstil mit einem Wort beschreiben würde ich sagen intensiv. Sie legt sehr viel Gefühl in ihre Geschichten und reißt so den Leser immer mit. Ohne Tränen, Lachen oder Herzschmerz kann man ihre Bücher einfach nicht lesen. Gerade beim Finale ihrer Trilogie ging es sehr rund und man konnte der Gefühlsachterbahn kaum entfliehen. Besonders gerne mochte ich auch ihren Humor, von dem sie reichlich einfließen lässt.

~ FAZIT ~
Mit großer Vorfreude nahm ich den dritten Band der Dark Elements-Trilogie zur Hand und wurde nicht enttäuscht. Zwar gefielen mir die beiden Vorgängerbände etwas besser, aber der Abschluss ist trotzdem gut gelungen und ich werde die Charaktere sehr vermissen. Rundum kann ich euch die Trilogie also wirklich nur ans Herz legen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Geschichte des Kaspar Hausers

Kellerkind
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In diesem Buch geht es um die Geschichte zweier Jungen. Auf der einen Seite haben wir Michael, dem das schwere Leben schon in die Wiege gelegt wurde da er eine Hasenscharte hat und die Leute sich aufgrund ...

In diesem Buch geht es um die Geschichte zweier Jungen. Auf der einen Seite haben wir Michael, dem das schwere Leben schon in die Wiege gelegt wurde da er eine Hasenscharte hat und die Leute sich aufgrund seines Aussehens von ihm abwenden. Einzig seine Mutter bleibt immer an seiner Seite und kümmert sich um ihn. Es geht Michael also nicht schlecht - vorerst. Denn seit Vater ist verstorben und seine Mutter verheiratet sich mit einem, ebenfalls verwitweten Mann, der ein Tyran ist. Er ist es der Michael das letzte nimmt das ihn glücklich macht: seine Mutter. Der zweite Junge ist Kaspar Hauser. Ein Großteil seiner Geschichte besteht aus Tagebucheinträgen, die Isolde liest. Diese Einträge sind alles was man über seine Vergangenheit weiß. Dieser Junge soll den "echten Kaspar Hauser" darstellen, den es wirklich gegeben hat. Dazu aber gleich mehr.

Mein Interesse für dieses Buch wurde geweckt als ich den Klappentext gelesen habe. Von Kaspar Hauser habe ich zuvor noch nichts gehört und den Namen gleich mal gegoogelt. Falls er euch auch kein Begriff ist, seht ihr nun was Wikipedia über ihn zu sagen hat:

" Kaspar Hauser wurde in der Biedermeierzeit als „rätselhafter Findling“ bekannt.
Hauser tauchte am 26. Mai 1828 in Nürnberg als etwa 16-jähriger, geistig anscheinend zurückgebliebener und wenig redender Jugendlicher auf. Seine späteren Aussagen, er sei, solange er denken könne, bei Wasser und Brot immer ganz allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden, erregten internationales Aufsehen. (...)Ein zeitgenössisches Gerücht kolportierte, Hauser sei der 1812 geborene Erbprinz von Baden. In der geschichtswissenschaftlichen Literatur gilt diese „Prinzenlegende“ auf Grund später publizierter Dokumente und Augenzeugenberichte über den Tod des Prinzen als widerlegt. " [ Quelle: Wikipedia ]

Im Nachwort schreibt die Autorin dann, dass sie mit diesem Buch ihre eigene Wahrheit über Kaspar Hauser erzählen wollte. Die Idee sich diesem "Phänomen" anzunehmen, finde ich sehr interessant und genauso würde ich auch das Buch beschreiben: interessant. Die Geschichte des Michaels war komplett erfunden, dabei gefielen mir seine Kapitel sogar etwas besser als die von Kaspar. Michaels Leidensweg zu verfolgen, hat mich wirklich sehr mitgenommen da er ein herzensguter Junge war. Besonders seine Liebe zur Mutter hat mich berührt und die Autorin hat es immer geschafft die richtigen Worte zu finden um sein Leiden zu beschreiben. Generell merkt man beim Lesen, wie sorgsam die Autorin die Worte gewählt hat und wie vorsichtig sie damit umgeht. Während des Lesens sind mir immer wieder ein paar ganz besonders schöne Sätze ins Auge gesprungen, die ich gleich zwei- oder dreimal gelesen habe weil sie mir so gut gefallen haben.

Bei der Geschichte an Kaspar hat sie sich zwar an den historischen Rahmen gehalten, der bekannt ist aber auch vieles hinzugedichtet. Besonders was sein Innenleben angeht. Die Idee mit Tagebucheinträgen finde ich sehr gelungen, da man so einen viel besseren Einblick in seine Gedanken bekommt und in die Vergangenheit blicken kann. Sehr gerne mochte ich auch Isolde, die zu einer Art Schwester für den Findling wurde. Sie war es auch, die ihn zum Schreiben ermutigt hatte. Generell kann man sagen, dass die Charaktere sehr fein ausbearbeitet wurden und man als Leser ihnen sehr nahe kommt. Mich hat das Lesen sowohl unterhalten, als auch bewegt.

~ FAZIT ~
Die Geschichte des Kaspar Hausers, dem Findling der behauptet der Erbprinz von Baden zu sein, wird durchleuchtet und auf ihre ganz besondere Art und Weise erzählt. Mit Wortgewandtheit und vielen Emotionen schreibt die Autorin Kriestien Dieltiens eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaublich spannend!

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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In 'Boy in the park' geht es um Dylan, der sich jeden Tag in der Mittagspause in den Park zurückzieht um dort an seinen Gedichten zu arbeiten. Dabei begegnet er jeden Tag einem kleinen Jungen, der ruhig ...

In 'Boy in the park' geht es um Dylan, der sich jeden Tag in der Mittagspause in den Park zurückzieht um dort an seinen Gedichten zu arbeiten. Dabei begegnet er jeden Tag einem kleinen Jungen, der ruhig mit einem Stock spielt. Eines Tages jedoch sieht er, dass der Junge verletzt ist und wenige Tage später taucht er nicht mehr auf. Alarmiert versucht Dylan mehr über den mysteriösen Jungen herauszufinden und gerät dabei aber selbst in große Gefahr.

Der Klappentext des Buches hat schnell mein Interesse geweckt, doch was der Klappentext nicht verrät ist, dass sich hinter den schwarzen Buchdeckeln eine Geschichte versteckt die sowohl schockiert wie auch betroffen macht. Gerade der Anfang ist sehr ruhig und man vergisst beinahe dass man gerade einen Thriller liest, bis plötzlich alles eine schockierende Wendung nimmt und man als Leser erschrocken feststellt, dass dies keineswegs ein lockerer Roman sondern eine viel dunklere Geschichte ist.

Neben dem Schreibstil von A.J. Grayson hat mich auch noch dieses Was-ist-da-los-Gefühl, dass der Autor durch seine Geschichte hervorgebracht hatte, begeistert. Zwischendurch war es so verwirrend, dass ich mir dachte ich würde einen Mystik-Thriller lesen weil das ansonsten keinen Sinn macht. Aber schlussendlich kann der Autor trotzdem mit einer logischen Antwort all die Geschehnisse erklären und das fand ich noch beeindruckender.

Obwohl mir das Lesen total viel Spaß gemacht hat und ich mich von den Seiten auch kaum trennen konnte (ich habe das Buch sogar innerhalb eines Nachmittages ausgelesen), war ich noch viel begeisterter von der Geschichte als ich sie beendet hatte und mit all dem Wissen auf die Geschichte zurückblicken konnte. Ein fantastisches Aha-Gefühl, gefolgt von Begeisterung über das Buch!

Fazit:
Gerade durch die genialen Plot-Twists, Wendungen und Überraschungen konnte mich das Buch atemlos zurücklassen und mich immer wieder erstaunen. Eine Empfehlung für alle begeisterte Thriller-Leser!