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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2022

Fesselnd!

Die Mauersegler
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Toni ist ein geschiedener, alleinlebender Mann, der sich entschließt, sich in genau einem Jahr das Leben zu nehmen. In dem Buch "Die Mauersegler" verfolgt man ein Jahr lang seinen Alltag und taucht in ...

Toni ist ein geschiedener, alleinlebender Mann, der sich entschließt, sich in genau einem Jahr das Leben zu nehmen. In dem Buch "Die Mauersegler" verfolgt man ein Jahr lang seinen Alltag und taucht in seinen Alltag ein. Er berichtet von seiner unglücklichen Arbeit als Lehrer, seiner gescheiterten Ehe und seiner Einsamkeit.

Das Buch gliedert sich in 12 große Abschnitte, die jeweils ein Monat umfassen. Allerdings wird nicht nur das gegenwärtige Leben des Protagonisten geschildert - dafür wäre es wahrscheinlich zu unaufregend - sondern oftmals ein Blick in die Vergangenheit geworfen. Interessant fand ich auch, dass der Autor uns in die Vorstellungen von Toni mitgenommen hat, indem er manchmal beschreibt, wie eine Situation sein könnte und quasi eine Parallel-Situation aufbaut, die dann doch nicht eintritt.

Toni als Anti-Held ist eine spannend gewählte und gut ausgearbeitete Figur, der man im Laufe des Romanes sehr nahe kommt. Aufgrund seiner Seltsamkeit und manchmal auch Gefühlskälte baut man nicht unbedingt Sympathie für ihn auf. Viel mehr würde ich meine Einstellung gegenüber Toni als mitleidig bezeichnen, wenn er von seinem trüben, tristen Leben erzählt. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch, dass eben auch ein solches Leben seine Glanzpunkte hat und jedes Leben zu einer Geschichte taugt.

FAZIT:
Mir hat das interessant gezeichnete Psychogramm eines Einzelgängers gut gefallen, wenngleich das Buch zwischenzeitlich seine Längen hatte. Manchmal waren mir die Rückblenden in die Vergangenheit ein wenig zu viel und der Roman hätte auch mit 200 Seiten weniger seine Wirkung nicht verloren. Ich kann ihn aber nichtsdestotrotz sehr weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Durchschnittlicher Liebesroman

Die Kaiserin
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Elisabeth ist der Wildfang der Familie. Daher ist es nur mehr als verständlich, dass stattdessen ihre brave Schwester Helene dafür ausgewählt wurde, den Kaiser Franz zu heiraten. Als die gesamte Familie ...

Elisabeth ist der Wildfang der Familie. Daher ist es nur mehr als verständlich, dass stattdessen ihre brave Schwester Helene dafür ausgewählt wurde, den Kaiser Franz zu heiraten. Als die gesamte Familie jedoch am Wiener Kaiserhof ankommt, verlieben sich Franz und Elisabeth, die von ihrer Mutter auch Sissi genannt wird, Hals über Kopf ineinander und gefährend damit die Vermählung von Helene und Franz.

Die Liebesgeschichte des österreichischen Kaiserpaars Sissi und Franz ist mir seid meiner Kindheit ein Begriff und wurde bislang schon mehrmals filmisch und literarisch umgesetzt. Da ich selbst auch ein Sissi-Fan bin, war ich mehr als neugierig auf das Buch. Das Cover mit der selbstbewussten, jungen Frau verstärkte diesen Eindruck. Leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Zwar wird das freimütige Wesen von Sissi gut eingefangen und in Szene gesetzt, allerdings keinesfalls auf die feministische Weise, die ich mir gewünscht hätte. Statt eines Female-Emporement-Romanes einer jungen Frau, die sich nicht ein ein gesellschaftlich vorgefertiges Kosett drängen lässt, handelt es sich hier einfach nur um eine durchschnittliche Liebesgeschichte mit historischem Setting. Die Figuren bleiben relativ flach - selbst der ungezähmte Bruder Max, der in dem Buch vorgestellt wird, bleibt im Hintergrund und stiftet nicht den erwarteten Trubel. Die Storyline ist von vorne bis zum Schluss durchschau- und erwartbar. Es gibt keine überraschenden Plot-Twists oder Charakterentwicklungen. Den Namen "Sissi" und "Franz" hätte man beliebig austauschen können. Abgesehen vom Setting erinnert nur wenig an die historischen Figuren.

FAZIT:
Auch wenn das Cover, die Idee und selbst der Schreibstil gelungen sind, so konnte das Buch leider meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllen, da es sich um einen 08/15-Liebesroman mit durchschaubarer Storyline handelt. Herzklopfen und Mitfiebern kam somit nicht auf. Schade.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Gelungene Kurzgeschichtensammlung

Miss Kim weiß Bescheid
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen Kultur und Gesellschaftshaltung.

Dies ist bereits mein zweites Buch von Cho Nam-Joo. Da mir ihr Schreibstil schon bei ihrem Debütroman sehr zugesagt hat, war ich neugierig, wie dieser bei Kurzgeschichten zum Einsatz kommt. Ich finde, dadurch das der Schreibstil etwas distanziert und - typisch für die koreanische Kultur - höflich wirkt, kommt er bei Kurzgeschichten sogar noch besser zur Geltung. Man merkt beim Lesen schnell, dass der Urtext in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst ist, da manche Formulierungen beinahe etwas hölzern klingen, doch gerade das macht den Effekt aus. Mir hat es jedenfalls zugesagt.

Die Geschichten sind sehr bunt gemischt, jede aber für sich interessant zu lesen. Sie liefern kurze aber prägnante Einblicke in eine andere, aber scheinbar doch gar nicht so fremde Welt und Kultur. Bis auf eine Kurzgeschichte, die sich mir nicht so ganz erschlossen hat, konnten mich alle überzeugen und auch einige zum Nachdenken anregen. Oftmals liefert ein Blick auf eine fremde Kultur ja auch einige Erkenntnisse über die eigene.

FAZIT:
Die Kurzgeschichtensammlung hat mir sehr gefallen. Der kühle, eher distanzierte Schreibstil der Autorin kommt gut zum Einsatz und man erhält interessante Einblicke in das Alltagsleben in Korea. Ich kann das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Stimme meiner Schwester
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Das Buch erzählt die Geschichte und das Leben von zwei Schwestern und ihrer in armen Verhältnissen lebenden Familie in früherer Zeit in Brasilien.

So neugierig mich die Leseprobe auch gemacht ...

Das Buch erzählt die Geschichte und das Leben von zwei Schwestern und ihrer in armen Verhältnissen lebenden Familie in früherer Zeit in Brasilien.

So neugierig mich die Leseprobe auch gemacht hat, so enttäuscht war ich dann vom restlichen Verlauf der Handlung. Die anfängliche Charaktervorstellung ist zwar gelungen, allerdings fiel es mir direkt von Beginn an schwer, mir ein Bild von den Personen vor Augen zu rufen. Spannend fand ich noch die Anfangsszene mit dem Koffer und als eine der beiden Schwestern durch einen Unfall ihre Zunge verlor. Auch die Beziehung der beiden fand ich sehr interessant. Doch beim Rest konnte mich der Autor leider nicht abholen. Die Schilderung des Alltags zeigen, in welcher Armut die Familie leben muss und vermittelt einen authentischen Einblick. Allerdings fühle ich mich nicht wirklich in die Figuren ein. Stattdessen empfand ich immer eine Distanz und konnte mich nicht wirklich auf die Geschichte einlassen. Stellenweise war die Handlung auch etwas verwirrend. Ehrlich gesagt, war ich schlussendlich froh, als ich die letzte Seite erreicht habe.

FAZIT: Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist interessant, es mangelt jedoch an guten Figuren, in die man sich einfühlen kann. Leider kann ich nur 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Angespanntes Familienportrait

Lügen über meine Mutter
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Das Körpergewicht von Elas Mutter ist ihrem Mann schon länger ein Dorn im Auge. Ela selbst - die Ich-Erzählerin der Geschichte - erlebt immer wieder, wie ihr Vater gegen ihre Mutter stichelt oder sie drängt, ...

Das Körpergewicht von Elas Mutter ist ihrem Mann schon länger ein Dorn im Auge. Ela selbst - die Ich-Erzählerin der Geschichte - erlebt immer wieder, wie ihr Vater gegen ihre Mutter stichelt oder sie drängt, eine weitere Diät auszuprobieren. Eine übergewichtige Ehefrau passt einfach nicht in sein strenges Weltbild einer glücklichen Familie. Doch, dass die Familie alles andere als glücklich ist, liegt nicht nur an dem Körpergewicht der Mutter. Vielmehr zeigt schon nach wenigen Seite eine stark Disharmonie und gegenseitige Ablehnung, die durch Selbstunzufriedenheit verstärkt wird. Analysiert man die Charaktere kritisch, zeigt sich, dass es vor allem die Wert- und Idealvorstellungen sind, woran die Familienidylle scheitert. Als Leser fühlt man sich immer ein wenig zwischen den Fronten, ist angespannt und weiß nicht recht, was auf einen zukommen wird. Beinahe unbewusst, duckt man sich von den verbalen Faustschlägen des Vaters weg, während dieser eine weitere Bemerkung zur Figur seiner Frau macht.

Die Autorin erzählt die Geschichte hierbei aus der Sicht der Tochter Ela. Die kindliche Perspektive passt hervorragend, da man hierbei einen etwas unschuldigeren Blick auf die Situation erhält. Allerdings werden zwischendurch immer Erläuterungen und Ausführungen von eine älteren Zukunfts-Ela als Zwischenkapitel "eingestreut". Das ist zwar eine interessante Idee, hätte meiner Meinung aber nicht unbedingt sein müssen. Davon abgesehen, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Die Handlung verlief meiner Meinung ein wenig zu unaufregend, weshalb mich das Buch nicht immer hundertprozentig zu fesseln vermochte. Da mich aber die interessanten Charektere überzeugt haben, ist dies nur als kleiner Minuspunkt zu vermerken.


FAZIT:
In ihrem Roman zeichnet die Autorin ein Familienportrait einer unglücklichen Familie. Die Charaktere sind interessant, der Schreibstil passend aber im Großen und Ganzen konnte mich der Roman nicht vom Hocker hauen. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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