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Veröffentlicht am 04.10.2022

Gelungene Kurzgeschichtensammlung

Miss Kim weiß Bescheid
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Die Geschichten sind unabhängig voneinander, bietet aber immer einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben in Korea mit Einfluss der koreanischen Kultur und Gesellschaftshaltung.

Dies ist bereits mein zweites Buch von Cho Nam-Joo. Da mir ihr Schreibstil schon bei ihrem Debütroman sehr zugesagt hat, war ich neugierig, wie dieser bei Kurzgeschichten zum Einsatz kommt. Ich finde, dadurch das der Schreibstil etwas distanziert und - typisch für die koreanische Kultur - höflich wirkt, kommt er bei Kurzgeschichten sogar noch besser zur Geltung. Man merkt beim Lesen schnell, dass der Urtext in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst ist, da manche Formulierungen beinahe etwas hölzern klingen, doch gerade das macht den Effekt aus. Mir hat es jedenfalls zugesagt.

Die Geschichten sind sehr bunt gemischt, jede aber für sich interessant zu lesen. Sie liefern kurze aber prägnante Einblicke in eine andere, aber scheinbar doch gar nicht so fremde Welt und Kultur. Bis auf eine Kurzgeschichte, die sich mir nicht so ganz erschlossen hat, konnten mich alle überzeugen und auch einige zum Nachdenken anregen. Oftmals liefert ein Blick auf eine fremde Kultur ja auch einige Erkenntnisse über die eigene.

FAZIT:
Die Kurzgeschichtensammlung hat mir sehr gefallen. Der kühle, eher distanzierte Schreibstil der Autorin kommt gut zum Einsatz und man erhält interessante Einblicke in das Alltagsleben in Korea. Ich kann das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Stimme meiner Schwester
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Das Buch erzählt die Geschichte und das Leben von zwei Schwestern und ihrer in armen Verhältnissen lebenden Familie in früherer Zeit in Brasilien.

So neugierig mich die Leseprobe auch gemacht ...

Das Buch erzählt die Geschichte und das Leben von zwei Schwestern und ihrer in armen Verhältnissen lebenden Familie in früherer Zeit in Brasilien.

So neugierig mich die Leseprobe auch gemacht hat, so enttäuscht war ich dann vom restlichen Verlauf der Handlung. Die anfängliche Charaktervorstellung ist zwar gelungen, allerdings fiel es mir direkt von Beginn an schwer, mir ein Bild von den Personen vor Augen zu rufen. Spannend fand ich noch die Anfangsszene mit dem Koffer und als eine der beiden Schwestern durch einen Unfall ihre Zunge verlor. Auch die Beziehung der beiden fand ich sehr interessant. Doch beim Rest konnte mich der Autor leider nicht abholen. Die Schilderung des Alltags zeigen, in welcher Armut die Familie leben muss und vermittelt einen authentischen Einblick. Allerdings fühle ich mich nicht wirklich in die Figuren ein. Stattdessen empfand ich immer eine Distanz und konnte mich nicht wirklich auf die Geschichte einlassen. Stellenweise war die Handlung auch etwas verwirrend. Ehrlich gesagt, war ich schlussendlich froh, als ich die letzte Seite erreicht habe.

FAZIT: Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist interessant, es mangelt jedoch an guten Figuren, in die man sich einfühlen kann. Leider kann ich nur 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Angespanntes Familienportrait

Lügen über meine Mutter
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Das Körpergewicht von Elas Mutter ist ihrem Mann schon länger ein Dorn im Auge. Ela selbst - die Ich-Erzählerin der Geschichte - erlebt immer wieder, wie ihr Vater gegen ihre Mutter stichelt oder sie drängt, ...

Das Körpergewicht von Elas Mutter ist ihrem Mann schon länger ein Dorn im Auge. Ela selbst - die Ich-Erzählerin der Geschichte - erlebt immer wieder, wie ihr Vater gegen ihre Mutter stichelt oder sie drängt, eine weitere Diät auszuprobieren. Eine übergewichtige Ehefrau passt einfach nicht in sein strenges Weltbild einer glücklichen Familie. Doch, dass die Familie alles andere als glücklich ist, liegt nicht nur an dem Körpergewicht der Mutter. Vielmehr zeigt schon nach wenigen Seite eine stark Disharmonie und gegenseitige Ablehnung, die durch Selbstunzufriedenheit verstärkt wird. Analysiert man die Charaktere kritisch, zeigt sich, dass es vor allem die Wert- und Idealvorstellungen sind, woran die Familienidylle scheitert. Als Leser fühlt man sich immer ein wenig zwischen den Fronten, ist angespannt und weiß nicht recht, was auf einen zukommen wird. Beinahe unbewusst, duckt man sich von den verbalen Faustschlägen des Vaters weg, während dieser eine weitere Bemerkung zur Figur seiner Frau macht.

Die Autorin erzählt die Geschichte hierbei aus der Sicht der Tochter Ela. Die kindliche Perspektive passt hervorragend, da man hierbei einen etwas unschuldigeren Blick auf die Situation erhält. Allerdings werden zwischendurch immer Erläuterungen und Ausführungen von eine älteren Zukunfts-Ela als Zwischenkapitel "eingestreut". Das ist zwar eine interessante Idee, hätte meiner Meinung aber nicht unbedingt sein müssen. Davon abgesehen, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Die Handlung verlief meiner Meinung ein wenig zu unaufregend, weshalb mich das Buch nicht immer hundertprozentig zu fesseln vermochte. Da mich aber die interessanten Charektere überzeugt haben, ist dies nur als kleiner Minuspunkt zu vermerken.


FAZIT:
In ihrem Roman zeichnet die Autorin ein Familienportrait einer unglücklichen Familie. Die Charaktere sind interessant, der Schreibstil passend aber im Großen und Ganzen konnte mich der Roman nicht vom Hocker hauen. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Lesehighlight!

Matrix
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Das Buch erzählt die Geschichte von Marie, die als Priorin in ein heruntergewirtschaftetes Kloster geschickt wird, da sie für das Leben am Hof nicht geeignet scheint. Doch zwischen den Mauern des Klosters ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Marie, die als Priorin in ein heruntergewirtschaftetes Kloster geschickt wird, da sie für das Leben am Hof nicht geeignet scheint. Doch zwischen den Mauern des Klosters blüht Marie plötzlich auf, entdeckt ihre Stärken und sieht, wie viel sie leisten kann. Sie wird zu einer herausragenden Äbtissin und verhilft dem Kloster zu neuem Glanz.

Schon bei der Leseprobe war ich von dem außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin beeindruckt. Sie beweist nicht nur einen großen Wortschatz, sondern weiß diesen auch gut einzusetzen, sodass sich wunderschöne Sätze ergeben, die man sich wahrlich auf der Zunge zergehen lassen kann. Zugleich fängt sie auch die mittelalterliche Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut ein und fesselt den Leser an die Seiten.

Die Figuren - allen voran Marie - sind sehr faszinierend. Man trifft im Buch auf viele unterschiedliche Charaktere und lernt auch die Klosterschwestern ein wenig kennen. Besonders begeistert war ich aber von Marie, die mich mit ihrer Durchsetzungskraft und ihren Führungsstärken beeindruckt hat. Mit ihr erhält das Buch einen sehr feministischen Zug, da sie sich von ihrem Geschlecht keinesfalls unterkriegen lässt und die Nonnen dazu ermutigt, ihre eigenen Stärken und Widerstandskräfte zu festigen. Für mich wirkte sie wie eine Heilige, während sie selbst durchwegs bodenstänig bleibt. Eine sehr faszinierende Figur, die von der Autorin genau ins richtige Licht gerückt wurde!

FAZIT: Ein hochspannender Roman, der sowohl mit seinem Schreibstil, der fesselnden Handlung als auch den einnehmenden Figuren und Charakteren zu überzeugen weiß! Ein echtes Lesehighlight!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Familienroman in exotischem Setting

Die Hennakünstlerin
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Das Buch erzählt die Geschichte der Hennakünstlerin Lakshmi, die nicht nur für ihre schönen Körpermalereien sondern auch ihre medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Vor allem schwangere Frauen, die ihr ...

Das Buch erzählt die Geschichte der Hennakünstlerin Lakshmi, die nicht nur für ihre schönen Körpermalereien sondern auch ihre medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Vor allem schwangere Frauen, die ihr Kind nicht austragen möchten, suchen sie auf und bitten sie um Hilfe. Als alleinstehende Frau muss sich Lakshmi durchkämpfen, um ihren Status in den engen Hierachien der indischen Gesellschaft zu heben und zu erhalten. Als sie plötzlich auch für ihre jüngere Schwester zuständig ist, scheint alles aus den Fugen zu geraten und ein Skandal führt zum nächsten.

Ich habe bislang nur sehr wenige Romane gelesen, die in Indien spielen. Vermutlich kann ich sie an einer Hand abzählen. Daher war für mich das Lesen von "Die Hennakünstlerin" wie ein Eintauchen in eine fremde Welt, voller neuer Begriffe, Orte und gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Es war interessant, zu sehen, wie der damalige Alltag in Indien aussah und ich habe einen spannenden Kultureinblick bekommen. Anfangs fiel es mir noch etwas schwer, mich in der Geschichte einzufinden, vor allem da ich die exotischen Namen mehrmals verwechselte oder nicht recht einordnen konnte. Doch bald hat mich die Geschichte gefangen genommen und mit den vielen überraschenden Wendungen bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Man lernt die Figuren sehr gut kennen - vor allem auch Lakshimi. Im Grunde genommen handelt es sich um einen sehr klassischen Familienroman, doch das Setting und die fremde Kultur machten es für mich zu etwas Besonderem und ich hätte direkt Lust, gleich noch einen Roman, der in Indien spielt, zu lesen, einfach nur um erneut in diese Kultur einzutauchen und noch mehr darüber zu erfahren.

FAZIT: Ein spannender Familienroman, mit exotischem Setting! Man erhält einen interessanten Einblick in die Kultur Indiens in den 1950er Jahren und geht in einer tollen Atmosphäre auf!

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