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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Spukhaus?

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Das Glück scheint mit Syd und Jack zu sein: sie erhalten den Zuschlag für ihr Traumhaus. Das müssen sie zwar erst komplett ausräumen - der Vorbesitzer hat seine Sachen dagelassen - aber das kann die Stimmung ...

Das Glück scheint mit Syd und Jack zu sein: sie erhalten den Zuschlag für ihr Traumhaus. Das müssen sie zwar erst komplett ausräumen - der Vorbesitzer hat seine Sachen dagelassen - aber das kann die Stimmung nicht trüben. Erst als ihnen merkwürdige Gerüche auffallen, Jack eine tote Katze auf dem Speicher findet und nachts gruselige Geräusche auffallen, beginnen sie zu ahnen, dass etwas nicht stimmt. Und was dann zum Vorschein kommt, lässt keinen kalt - ein Geheimnis kann man noch so gut hüten, wenn jemand etwas herausfinden will, dann schafft er das auch ...

Ich mochte das Buch wirklich gern. Besonders den Erzählstil fand ich sehr gut gewählt. Syd und JAck erzählen abwechselnd von den Vorkommnissen und besonders Syd streut immer mal wieder Schnipsel aus ihrer Vergangenheit ein, die mehr mit der Gegenwart in Verbindung stehen, als sie es vermutet. Durch diese Perspektive erfährt man nicht nur, was in der Umgebung passiert, sondern auch, wie es den beiden damit geht. Durch den leichten Schreibstil war das Ganze auch sehr gut zu lesen.

Syd und Jack sind sympathische Protagonisten. Mit beiden konnte ich mitfühlen - Freude, Glück, Mitleid, Kummer. Elsie, ein Mädchen aus der Strasse, mit dem Syd sich anfreundet, scheint für ihr Alter ziemlich reif zu sein, was sich leicht erklärt, wenn man mehr über sie erfährt. Dass Syd versucht, ihr näherzukommen und ihr zu helfen, ist nicht verwunderlich. Man möchte Elsie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sich alles zum Besseren wenden wird.

Zwar waren die Geschehnisse ab einem gewissen Punkt etwas vorhersehbar, dennoch fand ich die Story spannend und gut umgesetzt. Für Leser, die mehr Wert auf die Atmosphäre legen als auf blutiges Gemetzel, gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.10.2018

Stimmt das wirklich?

Der Junge, der immer in Ohnmacht fiel
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In sechzehn Kapiteln führt die Autorin Martina Frei den Leser durch die Welt der skurillen Krankheitsfälle. Ob es um Explosionen im OP geht, Zement im Körper oder Blinde Passagiere - ich hatte nach jeder ...

In sechzehn Kapiteln führt die Autorin Martina Frei den Leser durch die Welt der skurillen Krankheitsfälle. Ob es um Explosionen im OP geht, Zement im Körper oder Blinde Passagiere - ich hatte nach jeder Story diesen "Kann das wirklich sein?"-Moment. Besonders ein Kapitel, "Auf den Hund gekommen", war so absurd und dennoch realistisch, dass ich das Buch erstmal eine Weile zur Seite legen musste.
Es geht hier jedoch nicht darum, die Patienten oder die Ärzte aufs Korn zu nehmen. Das Buch hat einen ernsten Unterton und gibt auch allgemeines Grundlagenwissen und Warnungen weiter. Skurril, lustig und dennoch bdiert alles auf medizinischen Fakten.
Alles in allem ein super Lesespass, gerade durch die kurzen Kapitel kann man immer mal wieder etwas zwischendurch lesen. Deshalb kann ich das Buch weiterempfehlen. Nur Hypochonder oder leicht zu verunsichernde Patienten sollten sich fernhalten - Inspirationsgefahr!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Leben oder Lüge?

Luckiest Girl Alive
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TifAni FaNelli kann sich wirklich glücklich schätzen. Sie hat einen guten Job, einen tollen, gutaussehenden Verlobten und plant eine protzige Hochzeit. Wären da nicht ein paar Geheimnisse aus ihrer Kindheit, ...

TifAni FaNelli kann sich wirklich glücklich schätzen. Sie hat einen guten Job, einen tollen, gutaussehenden Verlobten und plant eine protzige Hochzeit. Wären da nicht ein paar Geheimnisse aus ihrer Kindheit, die sie unter Verschluss hält. Bis ein Fernsehteam über die Ereignisse eine Doku drehen möchte. Soll sie auspacken? Und riskieren, dass ihre dunkle Vergangenheit ans Licht kommt, die den Namen ihres Mannes beschmutzt?

TifAni FaNelli. Irgendwas muss die Autorin sich bei diesem Namen doch gedacht haben? Leider bin ich nicht dahintergekommen, was es sein könnte. Ausser, dass man zu jeder Lebenslage einen neuen Spitznamen annehmen kann. Ani nennt sie sich jetzt, Mitte zwanzig, einen schweren smaragd am Finger und einen Adonis an ihrer Seite. Ziemlich oberflächlich, denkt ihr jetzt? Ja, das ist es, und so geht es während des gesamten Buches. Eine Oberflächlichkeit, die mich bei diesem Thema mal wieder sprachlos macht. Für Ani zählt momentan nur, dass sie sich auf 47 Kilo herunterhungern kann, damit sie in die kleinste Brautkleidgröße passt. Ebenso wie ihre Freundin Nell zählt nur das Aussehen und die Fassade. Was denken die anderen von ihr? Was ich denken soll, weiß ich gar nicht so richtig. Dem Leser wird klar: da muss doch was dahinterstecken. Und tatsächlich, ohne jetzt zu spoilern, hat Ani (oder Finny, wie sie sich damals nannte#9, hat wirklich schreckliches erlebt. Ist ihr Verhalten vielleicht nur ein Schutzmechanismus?

Trotz der leeren Gegenwart, ist Anis Vergangenheit ziemlich voll. Abwechselnd berichtet dsie aus der Ich-Perspektive, was damals vorgefallen ist. Der Schreibstil ist so gut, dass ich trotz der durchweg wirklich unsympathischen Charaktere einfach nicht aufhören wollte zu lesen. Den Titel finde ich ziemlich ironisch, was wohl auch so gewollt ist, denn wenn Ani eines nicht ist, dann glücklich. Und wenn das Buch etwas nicht ist, dann ein Psychothriller. Eher ein Drama mit Psycho-Elementen. Aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt, Deshalb vergebe ich hier eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.09.2018

"Psycho"Thriller

Sicher bist du nie
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Anna arbeitet als Briefträgerin. Sie braucht den Job, der ihr die nötige Routine gibt, die ihr Leben zusammenhält. Nachdem ihre Mutter und ihr Bruder bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen sind, ...

Anna arbeitet als Briefträgerin. Sie braucht den Job, der ihr die nötige Routine gibt, die ihr Leben zusammenhält. Nachdem ihre Mutter und ihr Bruder bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen sind, brauchte sie Zeit, um wieder in ihr Leben zurückzufinden. Dabei hat ihr unter anderem Ihre Nachbarin Mrs Peat geholfen, für die Anna wie ihre zweite Tochter war. Doch daan erkennt Anna bei einem Unfall die Mörderin ihres Bruders, und sie will genau das tun, was sie vor über zehn Jahren erleiden musste: Ihr Leben zerstören.

Anna ist eine Protagonistin, die es mir nicht leicht gemacht hat, sie zu mögen. Anfangs erscheint sie noch sehr distanziert, doch dann erfährt man etwas über sie, über ihren Job und als dann die Zwangsneurosen erwähnt werden, bekommt man fast etwas Mitleid mit ihr. Im Laufe der Geschichte jedoch fragt man sich: ist das jetzt Annas verschobene Wahrnehmung? Meint sie das ernst? Doch trotz ihrer psychischen Probleme ist Anna ein ernstzunehmender Gegner. Hat sie einmal ein Ziel, verfolgt sie es verbissen und geduldig. Doch als sie dann auf der Arbeit wegen nicht zugestellter Post auch noch unter Druck gerät, beginnt die Fassade langsam zu bröckeln. Die Charaktere sind authentisch, zwar etwas oberflächlich, aber entwickeln sich trotzdem sehr gut.

Lange habe ich keinen Psychothriller gelesen, der wenig blutig ist, aber dennoch psycho. Das ist hier sehr gut gelungen. Vergangenheit und Gegenwart werden hier in zwei Erzählsträngen gemischt. Aus der Vergangenheit berichtet Carla Bevin, Schulpsychologin. Anna erzählt, durchbrochen von zwei Ausnahmen, was in der Gegenwart geschieht. Man weiß, dass etwas passieren wird, dass sich die Lage zuspitzt, und ich wollte unbedingt weiterlesen und konnte nicht unterbrechen. Was ist schreckliches passiert vor 13 Jahren? War es wirklich Mord? Was passiert mit der Post, die Anna zuhause sammelt, weil sie ihre Route nicht mehr schafft? Und wie kann sie die Mörderin ihres Bruders stoppen?

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich hoffe auf mehr Bücher wie dieses!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Guter Schwede

Der Schmetterling
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Kommissar Johan Rokka hat Stockholm den Rücken gekehrt und geht zurück in seine Heimatstadt, um das Geheimnis um das Verschwinden seiner Jugendliebe zu lüften. Doch dann wird Henna, Ehefrau des berühmten ...

Kommissar Johan Rokka hat Stockholm den Rücken gekehrt und geht zurück in seine Heimatstadt, um das Geheimnis um das Verschwinden seiner Jugendliebe zu lüften. Doch dann wird Henna, Ehefrau des berühmten schwedischen Fussballspielers Mans Sansin, brutal ermordet aufgefunden. Rokka muss ihren Mörder finden, gar nicht so einfach, wenn man viele Beteiligten aus der Jugendzeit kennt.

Die Story hat mich vom ersten Kapitel an abgeholt. Der Schreibstil ist durchweg flüssig und fesselnd, was es umso schwerer macht das Buch zur Seite zu legen, Dazu kommen die Charaktere, die gut durchdacht sind. Irgendwie schaffen es nur die Schweden, einen Ottonormalverbraucher als Charakter dennoch spannend und geheimnisvoll zu machen. Die Kommissare brauchen keine Starallüren, um gut zu sein. Auch Gabriella Ulberg Westin macht hier keine Ausnahme. Johan Rokka ist kein alkoholsüchtiger, einsamer Ermittler, der immer und entgegen aller Regeln seinen Willen durchsetzen muss. Er hat ein normales Leben, eine normale Vergangenheit und ist durch und durch sympathisch. Zwar weiß er manchmal nicht, wann es besser ist zu schweigen, aber das ist menschlich.

Was es mit dem Schmetterling auf sich hat, erfährt man erst spät, aber diesen Strang der Geschichte fand ich emotional und wirklich sehr schön.

Die Geschichte an sich ist logisch und gut durchdacht, zwar halte ich die Verbindungen zwischen den verschiedenen Profisportarten und der Vergangenheit für etwas weit hergeholt, aber im Großen und Ganzen passen die Puzzleteilchen hier gut zusammen. Dass es sich hier um einen Debutroman handelt, merkt man nicht. Ich bin schon gespannt auf die weitere Forsetzung!