Der Roman "Endlich das ganze Leben" hat mich tief berührt.
Zunächst geht es um Marisa, eine junge Römerin, die schwanger von ihrem Verlobten verlassen wird und eine arrangierte Ehe mit Stelvio eingeht. ...
Der Roman "Endlich das ganze Leben" hat mich tief berührt.
Zunächst geht es um Marisa, eine junge Römerin, die schwanger von ihrem Verlobten verlassen wird und eine arrangierte Ehe mit Stelvio eingeht. Die beiden werden sehr glücklich miteinander und gründen eine Familie. Im Jahr 1980 passiert dann eine furchtbare Tragödie, die die ganze Familie, vor allem aber Marisa, Stelvio und ihre NIchte Miriam verändern wird.
Ich war von Beginn an fasziniert von dem Roman. Die Autorin hat eine wundervolle "Stimme", die mich sehr abgeholt hat. Die Personen sind authentisch und ich konnte absolut mitfühlen mit ihnen. Es gibt einige Protagonisten, die ich besonders in Herz geschlossen habe - und die ich jetzt nach dem Ende der Lektüre schon vermisse.
Die Geschichte ist teilweise sehr hart, kommt aber vollkommen ohne reißerische Schilderungen aus, was mir besonders gut gefallen hat.
Ich musste an manchen Stellen sehr weinen, so sehr bin ich mit gegangen.
Auch der Schluss passt für mich perfekt zu dem gesamten Inhalt.
Ich kann diesen wirklich besonderen Roman uneingeschränkt empfehlen und habe ein weiteres Lese-Highlight 2024!
Die Twilight Saga habe ich nach vielen Jahren mit meiner jüngsten Tochter nochmal gemeinsam gelesen. Damals mochte ich die Bücher eigentlich gern, aber jetzt hat sich meine Einstellung dazu sehr verändert. ...
Die Twilight Saga habe ich nach vielen Jahren mit meiner jüngsten Tochter nochmal gemeinsam gelesen. Damals mochte ich die Bücher eigentlich gern, aber jetzt hat sich meine Einstellung dazu sehr verändert.
Für den letzten Teil nun haben wir fast 4 Monate gebraucht, was auch daran lag, dass das Buch einfach schlecht ist.
Es beginnt mit Bellas und Edwards Flitterwochen, ihr erster Sex, Bellas Schwangerschaft und die überstürzte Flucht von Esmes Insel, auf der sie flittern.
Der 2. Teil ist dann aus Jacobs Sicht beschrieben - Bellas kurze Schwangerschaft und die gefährliche Geburt ihrer Tochter Renesmee, die sie nur überlebt, weil Edward sie verwandelt.
Und der letzte Teil ist dann ihr Leben als Vampir und eine Gefahr, die von den Volturi droht.
Alles in allem ist das Buch fast 800 Seiten dick - und das ist schon mal der erste große Kritikpunkt. Die Autorin beschreibt wirklich manche Kleinigkeiten so aufgeblasen und wortreich, dass ich irgendwann richtig ärgerlich wurde. Manche Kapitel kann man locker auf einen oder zwei Sätze kürzen und der "Inhalt" käme trotzdem absolut verständlich rüber.
Jacob und seine Wolfsgeschwister spielen zunächst eine sehr große Rolle, werden dann im Verlauf der Geschichte aber immer unwichtiger - warum erfahren wir nicht mehr, was mit Leah ist, nachdem sie seitenlang rum jammern durfte?!
Ebenso fallen andere vorher wichtige Personen raus aus dem Radar - Bellas Schulfreunde oder ihre Mutter beispielsweise.
Besonders lächerlich ist dann das gesamte letzte Viertel etwa, das sich um die Vampirfehde und die Volturi dreht. Es werden massenhaft neue Vampirfiguren eingeführt, aufgrund der Masse bleiben sie aber natürlich oberflächliche Charaktere. Einiges mutet heutzutage rassistisch an, wie die Autorin die Vampire beschreibt, die aus allen Teilen der Welt zu der Cullen Familie stoßen, um sie in dem erwarteten Endkampf zu unterstützen. Der Endkampf bleibt dann auch aus, was im Film noch schlechter gelöst wurde als im Buch. Allerdings sind die langen revolutionären Reden im Buch, Bellas ständiger Kampf mit ihrem "Schutzschild" und Edwards Fähigkeiten als Vermittler, sowie Alices Rolle als Dea ex Machina auch nur schwer erträglich und VIEL ZU LANGE beschrieben!
Also - das Buch hätte vielleicht maximal die Hälfte der Seiten gebraucht, die Autorin verliert sich in Nebenschauplätzen und "Geplapper", was wirklich unnötig war.
Erstaunlich ist auch, dass sie es schafft einen echten Wälzer zu schreiben, aber im Grunde keine Figur dem Lesenden so richtig nahe kommt, weil es einfach zu viele sind und die eigentlich positiv zu lesenden Personen mir jedenfalls entweder irgendwann egal wurden - wie Jacob - oder einfach nur noch unsympathisch und nervig waren - Bella und Edward....
Twilight ist wirklich kein Lese-Muss mehr und ich kann es auch absolut nicht mehr empfehlen!
"Gefährliche Betrachtungen - der Fall Thomas Mann" ist ein Kriminalroman und vor allem ist er eine Hommage an Thomas Mann.
Absolut lesbar und von feinem Witz und Humor durchzogen erzählt der "sich in ...
"Gefährliche Betrachtungen - der Fall Thomas Mann" ist ein Kriminalroman und vor allem ist er eine Hommage an Thomas Mann.
Absolut lesbar und von feinem Witz und Humor durchzogen erzählt der "sich in seinem 100. Lebensjahr befindende" Ich-Erzähler vom schicksalhaften Sommer 1930. Damals war er 20 Jahre jung und wollte unbedingt Thomas Manns Werk Die Buddenbrocks in seine litauische Muttersprache übersetzen.
Nachdem er es geschafft hat, den menschenscheuen Literaturnobelpreisträger tatsächlich anzusprechen und sich mit ihm zu einem Spaziergang zu verabreden, passieren allerdings ein paar unglückliche Zufälle und statt über einen Auftrag zur Übersetzung zu sprechen, finden sich "Mann & Müller" nach bester Sherlock Holmes Manier zusammen, um die Abschrift eines gefährlichen Textes Thomas Manns zu finden.
Die Lektüre war wirklich ein besonderer Genuss, vor allem, weil der Stil des Autoren wirklich einzigartig und unfassbar humorvoll ist. Mein absolutes Highlight in dem Roman, der auf jeden Fall in meine Highlights 2024 aufgenommen wird, ist der "Brief", den Thomas Mann an Adolf Hitler schreibt.
Alles in allem ein wundervoller Roman, voller Anspielungen und ja, auch voller Parallelen zu der heutigen Zeit und damit und auch durch das Nachwort des Autoren durchaus als Warnung zu verstehen.
Eine 100%ige Leseempfehlung für eins meiner Lese-Highlights in diesem Jahr!
Love me like it´s yesterday ist keine seichte Liebesgeschichte wie man vielleicht vom Cover her erwarten könnte. Die Protagonisten sind die 36jährige Juno, selbständige Möbel-Restauratorin, die kein Smartphone, ...
Love me like it´s yesterday ist keine seichte Liebesgeschichte wie man vielleicht vom Cover her erwarten könnte. Die Protagonisten sind die 36jährige Juno, selbständige Möbel-Restauratorin, die kein Smartphone, Email, Internet nutzt und der 34jährige Taro, der als Psychologe gearbeitet hat und dann eine Karriere als Beziehungsratgeber via YouTube gestartet hat. Über diesen YouTube Kanal lässt sich Taro zu einer Wette hin, bei der er Juno kennenlernen soll und erfolgreich mit ihr flirten soll.
Bei den beiden prallen tatsächlich Welten aufeinander. Juno lebt absolut analog, sie hört nur Musik und sieht nur Filme, die "alt" sind, also mindestens aus den 1980er Jahren, sie leitet eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die schreckliche Erfahrungen gemacht haben mit sozialen Medien wie Mobbing oder Jobverlust und Shitstorms.
Taro dagegen lebt von Sponsoren und seine Arbeit ist sein Youtube Kanal, er kann praktisch nicht ohne Smartphone und Co. sein und lebt auch noch davon.
Wie die beiden sich kennen- und liebenlernen ist wunderschön beschrieben und geht wirklich sehr zu Herzen. Die Rahmenhandlung ist natürlich eine klassische Liebesgeschichte. Aber - und deswegen gebe ich Sterne - das Setting und die Idee ist schon mal genial und hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. UND - die Autorin schafft es mit vielen kleinen Besonderheiten die Geschichte besonders zu machen und den immerhin recht umfangreichen etwa 550 Seiten starken Roman dadurch wirklich zu einer Geschichte zu machen, in der ich mit-leben und mit-fühlen konnte.
Die inneren Monologe der Figuren sind absolut toll geschrieben, die Perspektivwechsel immer passend. Die Figuren haben Tiefgang und die Ideen und Gedanken, die wir über die Lektüre mitgegeben bekommen, ebenfalls - und die Gedanken haben bei mir noch lange nachgewirkt.
Und nicht zuletzt - Juno erfindet regelmäßig Wörter, die es noch nicht gibt, aber geben sollte, und das ist eine so tolle Idee und so schön umgesetzt, dass ich absolut begeistert bin.
Eine ganz klare und eindeutige Leseempfehlung für ein wunderschönes Buch, das zwar im Sommer spielt, aber auch sehr gut jetzt gelesen oder zu Weihnachten verschenkt werden kann, weil das Thema und die Umsetzung so schön und herzergreifend sind, dass es einfach perfekt ist!
Als Sebastian-Fitzek-Fan habe ich "Das Kalendermädchen" schon vorbestellt und zum ET erhalten - und meine Vorfreude war riesig! Ich habe wirklich versucht, langsam zu machen und das Buch zu genießen und ...
Als Sebastian-Fitzek-Fan habe ich "Das Kalendermädchen" schon vorbestellt und zum ET erhalten - und meine Vorfreude war riesig! Ich habe wirklich versucht, langsam zu machen und das Buch zu genießen und am Anfang ging es auch noch.
Die 3 verschiedenen Zeitebenen und beschriebenen Situationen bauten sich langsam auf. Nur die eine Ebene im Internat war bereits von Beginn an furchtbar. Die anderen beiden entwickelten sich erst langsam und immer, wenn es sehr spannend wurde, wechselte die Zeitebene.
Aber ab etwa der Hälfte des Buches war es wie immer bei Sebastian Fitzek und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Sein Stil ist unverwechselbar und auch diesmal wieder mitreißend und atemberaubend. Die Plot-Twists haben mich alle kalt erwischt - wie schafft er das immer?! Ich habe echt nichts kommen sehen!
Es ist sehr charmant, dass er mehrere Hinweise auf sein Buch "Mimik" gibt und sogar Dirk Seiler namentlich erwähnt. Bei Mimik war ich mit meiner Tochter auf seiner Autorenlesung und habe auch Dirk Seiler mit erleben dürfen. Dass nun auch im Kalendermädchen vieles vorkommt, was uns schon in Mimik begegnet ist, gefiel mir sehr gut! Auch andere Figuren kommen Fans bekannt vor und schaffen ein bisschen eine Insider Gefühl Situation.
Das Buch spielt in der Vorweihnachtszeit und zwar jetzt, also 2024, denn der 4. Advent ist Sonntag, der 22.12. wie dieses Jahr - und hat viele weihnachtliche Bezüge. Auch ein "Highlight" ist, dass eine der Protagonisten an einer Santaclaustrophobie leidet - das habe ich noch nie in einem Buch gelesen und hat mich sehr amüsiert!
Also - was soll ich sagen? Natürlich eine hundertprozentige Leseempfehlung!!! Besonders toll auch das Cover mit Effektfolie, das befeuchtet werden muss, um die Schrift zu zeigen. Ein rundum perfekter Lesegenuss - und ich freue mich jetzt schon auf die Leseshow, die wir im November besuchen werden und die bestimmt wahnsinnig toll wird!!!!