Keine schlechte Idee, aber mit Schwächen in der Ausführung
Der BriefIn ihrem Debütroman spielt Carolin Hagebölling mit verschiedenen Realitäten. Es beginnt alles mit einem Brief, den Marie von ihrer alten Freundin Christine erhält. Er ist falsch adressiert und bezieht ...
In ihrem Debütroman spielt Carolin Hagebölling mit verschiedenen Realitäten. Es beginnt alles mit einem Brief, den Marie von ihrer alten Freundin Christine erhält. Er ist falsch adressiert und bezieht sich auf ein Leben in Paris, das Marie nicht führt, dass ihr aber seltsam vertraut vorkommt. Auch Christine erhält einen Brief von Marie. Beide haben diese Briefe nie geschrieben. Marie begibt sich auf die Suche. Sie reist nach Paris...
Ich fand die, wenn auch nicht ganz neue Idee, mit verschiedenen Realitäten zu spielen, reizvoll, die Geschichte startete interessant und las sich flüssig. Trotzdem sprang von Anfang an der Funke nicht so recht über. Die Personen waren nur sehr oberflächlich gezeichnet, ihre Emotionen wirkten unrealistisch auf mich. Auch die Orte konnte ich mir schlecht vorstellen. Dadurch habe ich auch nie recht in die Geschichte gefunden. Bei einem Roman, der mit verschiedenen Realitäten spielt, wo man nie weiß, ob die Dinge nur im Kopf der Protagonistin statt finden, hätte ich mehr psychologischen Tiefgang erwartet. Die Kombination aus leichter Unterhaltung mit einem solchen Thema, war für mich nicht so ganz stimmig.
Gut hingegen fand ich, im Gegensatz zu vielen anderen Lesern, das offene Ende. Es lässt Spielraum für eigene Vermutungen und Interpretationen.
Fazit: Eine gute Idee, in der Ausarbeitung noch mit Luft nach oben.