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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein stimmungsvoller Adventskalender, ganz ohne Kalorien

Skandinavischer Advent - Der Audiobuch-Adventskalender
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Der AUDIOBUCH Verlag hat mit "Skandinavischer Advent" mal einen ganz anderen Adventskalender auf den Markt gebracht. Das Hörbuch wartet mit 10 Geschichten und Gedichten auf, die von den renommierten ...

Der AUDIOBUCH Verlag hat mit "Skandinavischer Advent" mal einen ganz anderen Adventskalender auf den Markt gebracht. Das Hörbuch wartet mit 10 Geschichten und Gedichten auf, die von den renommierten Sprechern Beate Rysopp und Frank Stieren mit ihren wunderbaren Stimmen in 24 Kapiteln erzählt werden.
Die Geschichten vermitteln das skandinavische Lebensgefühl und die weihnachtliche Stimmung einzigartig. Meine Favoriten sind "Der Schneemann" von Hans Christian Andersen und "Die heilige Nacht" von Selma Lagerlöf, sowie das Gedicht "Der Weihnachtsabend" von Johan Ludvig Runeberg
Mit Beate Rysopp und Frank Stieren wurden dafür nach meiner Meinung die perfekten Sprecher gewählt. Sie transportieren mit ihren satten, einfühlsamen und variationsreichen Stimmen die weihnachtliche Stimmung sehr gekonnt und stimmen einen wunderbar auf die Weihnachtszeit ein.
Dazu ist dieses Hörbuch liebevoll aufgemacht, die Hülle mit einer weihnachtlichen Szene am Christbaum und mit 24 Türchen gestaltet, hinter denen sich kleine Geheimnisse verstecken.
Eine ganz klare Empfehlung von mir für diesen besonderen Adventskalender, der sich erstklassig als Geschenk für liebe Freunde und Familie eignet.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Liebvoll gestaltet, mit einer schönen Botschaft, für Grundschulkinder

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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Die 10-jährige Jule findet, dass sie eigentlich einen recht brauchbaren kleinen Bruder hat. Er ist gemütlich, lustig und liebenswürdig. Nur wenn es ums Essen geht, veranstaltet ihr Bruder Sascha eine arge ...

Die 10-jährige Jule findet, dass sie eigentlich einen recht brauchbaren kleinen Bruder hat. Er ist gemütlich, lustig und liebenswürdig. Nur wenn es ums Essen geht, veranstaltet ihr Bruder Sascha eine arge Schweinerei. Er verwandelt dabei die Küche in ein wahres Schlachtfeld und sich selbst bekleckert er von oben bis unten mit Soße, Marmelade und vielem mehr. Deswegen nennen ihn die Eltern auch immer "Schweinebär". Bis, ja bis eines Tages aus dem kleinen Sascha wirklich und wahrhaftig ein Schweinebär wird. Tja, das ist nun alles andere als einfach. Ein Schweinbär im Hochhaus, da ist der Ärger vorprogrammiert und natürlich wollen Jule und ihre Eltern ihren Sascha wieder zurück.
Die ganze Sache wird noch richtig aufregend und turbulent und nachdem die Eltern verstanden haben, warum aus ihrem kleinen jungen ein Schweinebär geworden ist, wendet sich alles zum Guten.
Die Geschichte liest sich sehr flüssig, mit viel wörtlicher Rede. Sie ist aus der Sicht von Jule geschrieben und hat einen perfekten Spannungsbogen. Die Bleistiftzeichnungen vermitteln einfach, aber sehr gekonnt die Atmosphäre bei Familie Laimann wieder und es fällt einem leicht, die Familienmitglieder lieb zu gewinnen. Am Ende des Buches finden sich noch Mitmachseiten, wobei man die Geschichte nochmals aktiv Revue passieren lassen kann.
Fazit: Eine liebevoll gestaltete Geschichte mit schöner Botschaft, die ich für Grundschulkinder frühestens ab der 2. Klasse empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Kreative Leckereien, die glücklich machen

Tasty Sweets
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Die köstlichsten Kuchen,Tartes und Desserts aus dem online-Kochkanal gibt es nun endlich auch als Kochbuch. Nach Tasty – Das Original und Ultimativ Tasty – Das Original, jetzt ein Tasty – nur mit süßen ...

Die köstlichsten Kuchen,Tartes und Desserts aus dem online-Kochkanal gibt es nun endlich auch als Kochbuch. Nach Tasty – Das Original und Ultimativ Tasty – Das Original, jetzt ein Tasty – nur mit süßen Köstlichkeiten. Die über 70 Rezepte haben es in sich und damit meine ich nicht nur die Kalorien .
Die ersten 20 Seiten dienen der Einleitung. Von den Grundzutaten über die Küchenausstattung bis zu Tipps „Was jeder gute Bäcker weiß“, erfährt man hier alles notwendige, was man zum Thema backen wissen sollte. Kurz, prägnant und doch informativ.
In 7 großen Kapiteln – Mächtig & Schokoladig, Knusprig & Knackig, Weich & Klebrig, Saftig & Fruchtig, Sahnig & Karamellig, Luftig & Fluffig und Cremig & Schmelzig folgen raffinierte Rezepte, die das Herz eines jeden Schleckermäulchens höher schlagen lassen.
Getestet habe ich die Heidelbeer-Pie und die Geburtstagskuchen-Blätterteigmuffins. Beides war zum Niederknien lecker. Die Rezepte sind, wie schon bei den ersten beiden Vorgängerbüchern Schritt für Schritt erklärt und oft auch durch Fotoreihen noch anschaulicher rüber gebracht.
So sollten sie auch Anfängern leicht von der Hand gehen.
Besonders gut haben mir auch die etwas ausführlicheren, den Kapiteln vorn angestellten Anleitungen, etwa zu Belagmustern von Pies oder zu Glasurvarianten für Geburtstagskuchen gefallen. So lässt sich mit einem Grundrezept immer wieder leicht etwas neues zaubern.
Was fehlt: die Nährwertangeben. Das war auch schon bei den ersten beiden Bänden so. Keine Frage – bei den Rezepten wird nicht auf Kalorien geachtet. Aber so sind diese Bücher auch nicht konzipiert. Die Rezepte sind für Partys, gemütliche Abende zusammen, für Feste und Feiern gedacht. Sünden inklusive.
Mein Fazit: tolle, kreative und leicht nach zu machende Rezepte, die bei jeder Fete super gut ankommen werden.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Große, wiederentdeckte Literatur - berührend und hochaktuell

Ein anderer Takt
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Ort des Geschehens: ein fiktiver Bundesstaat im Süden der USA, begrenzt durch die Bundesstaaten Tennessee, Alabama und Mississippi und den Golf von Mexiko. Im Juni des Jahre 1957 verlassen innerhalb weniger ...

Ort des Geschehens: ein fiktiver Bundesstaat im Süden der USA, begrenzt durch die Bundesstaaten Tennessee, Alabama und Mississippi und den Golf von Mexiko. Im Juni des Jahre 1957 verlassen innerhalb weniger Tage sämtliche Farbige (hier verwendet man noch den Begriff Neger) den Bundesstaat und kehren nie mehr zurück. Ausgelöst wird diese Bewegung durch den Farbigen Tucker Caliban, der seiner Felder mit Salz unfruchtbar macht, seine Tiere tötet, sein Haus niederbrennt und seine Farm für immer verlässt.
William Melvin Kelley erzählt die Geschichte dieser Tage aus unterschiedlichen Perspektiven, fast ausschließlich aber aus Sicht der Weißen. In Rückblenden, aus Erinnerungen und Gesprächen, schält sich ein Bild heraus, dass den Leser langsam erahnen und verstehen lässt, warum geschehen ist, was geschehen ist. Dieser Roman hat mich gerade deshalb auch so berührt, weil sich zum einen an der Situation der schwarzen Bevölkerung in den USA immer noch zu wenig geändert hat und zum anderen deutlich wird, das Revolutionen niemals von oben her funktionieren, sondern immer den Impuls von unten benötigen. Das dauert - oft braucht es den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt - bis sich etwas bewegt, aber dann um so rasanter und endgültiger. Ein einziger Mensch kann Lawinen ins Rollen bringen und Berge versetzen.
William Melvin Kelley besitzt dabei eine große Erzählkunst, die einen förmlich einsaugt und nicht mehr loslässt. Dieser Roman ist mir nah gegangen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Liebevoll gestaltetes und fantasieförderndes Bilderbuch

Fips will keine Schildkröte mehr sein
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Die kleine Schildkröte Fips will nicht mehr sie selbst sein. Der Panzer nervt sie. Sie wünscht sich eine kuscheliges Fell und darum tauscht sie mit einem Hasen ihren Panzer gegen sein Fell. Aber wie das ...

Die kleine Schildkröte Fips will nicht mehr sie selbst sein. Der Panzer nervt sie. Sie wünscht sich eine kuscheliges Fell und darum tauscht sie mit einem Hasen ihren Panzer gegen sein Fell. Aber wie das oft so ist, stellt sie bald fest, dass auch das Leben eines Hasen kein Zuckerschlecken ist. Und so tauscht sie ihr Fell mit dem Papagei gegen Flügel ein. Aber auch das Leben eines Papagei ist nicht so leicht wie Fips sich das gedacht hat. Und wieder geht sie auf die Suche nach einem Tauschpartner. Der Fuchs, der sie als Hase und Papagei gejagt hat, scheint der ideale Tauschpartner zu sein. Doch das Leben eines Fuchses ist hart und anstrengend. Ach wie schön wäre es, wieder eine Schildkröte zu sein. Und so wird wieder kräftig zurück getauscht, eine mächtiges Kuddelmuddel.
Die Geschichte fand ich klug gewählt, lieben es kleine Kinder doch, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. So finden sie ihre eigene Identität. Fips will keine Schildkröte mehr sein ist noch dazu wunderschön gestaltet. Das Cover ist fröhlich, der Einband von griffiger Struktur und das Format herrlich groß und quadratisch. Die Illustrationen sind neben der eigentlichen Geschichte, gespickt mit kleinen versteckten Raffinessen, die das Buch nie langweilig werden lassen, entdeckt man doch immer wieder neues. Besonders gefallen hat mir auch der Perspektivenwechsel, muss man das Buch doch beim Tausch mit dem Papagei auf den Kopf stellen oder auch mal zur Seite drehen.
Dazu gibt es noch interessante Informationen rund um die Schildkröte und einen hübschen Bastelbogen, der sich mit kostenlosen Erweiterungen auf der Webseite des Verlages ergänzen lässt.
Also alles in allem ein ganz besonders schönes Bilderbuch, das dieses Jahr bei meinen Patenkindern unter dem Christbaum liegen wird.