"Zwei Versprechen" richtet uns wieder auf, macht uns heil! Gefühlvoll, bewegend, superklasse!
All In - Zwei VersprechenDer sehnsüchtig erwartete zweite Band des „All In-Duetts“ von Emma Scott geht nun mit „Zwei Versprechen“ weiter. Der erste Band war schon ein richtiges Lesehighlight für mich, sodass ich mich riesig auf ...
Der sehnsüchtig erwartete zweite Band des „All In-Duetts“ von Emma Scott geht nun mit „Zwei Versprechen“ weiter. Der erste Band war schon ein richtiges Lesehighlight für mich, sodass ich mich riesig auf die Fortsetzung freute. Theo habe ich schon von Anfang an gemocht und man hat auch gespürt, dass hier noch etwas Einzigartiges auf uns zukommt.
Der Anfang des Buches befasst sich mit der nachträglichen hässlichen Trauer, denn Kacey nimmt es nicht so gut auf, wie man beim ersten Band vermutet hätte. Hier wird ein Thema behandelt, welches sich die Autorin leider viel zu einfach gemacht hat. Kaceys Alkoholkonsum, dessen Konsequenzen und Folgen. Die Tage verschwimmen und sie schlittert immer weiter auf den Abgrund zu, und dann nach einem ca. einem Jahr soll sie einen kalten Entzug innerhalb von drei Tagen machen, und danach ist alles „Happy Peppy“ und dieses Thema kommt dann fast nie mehr zu sprechen? Keine Entzugserscheinungen, kein wirkliches Verlangen nach Alkohol? Das kann ich überhaupt nicht glauben, sorry aber das hat mit der Realität gar nichts zu tun. Total unglaubwürdig. Aber dies war mal nur ein kleiner Einschnitt.
Nach diesem „Abgrund“ kommt die eigentliche Geschichte zutage, wie Kacey und Theo zusammenfinden. Dies ist unglaublich toll gemacht und zeigt auch immer wieder die Zweifel, die Verwirrung, die Angst und auch Schuld. Ich fand Theo schon immer klasse, doch hier bekommt man einen tiefen Einblick, wie es wirklich bei ihm steht. Seine Liebe zu Kacey, seine Schuldgefühle gegenüber Jonah, seine Probleme mit seinen Eltern, seine Selbstzweifel in Bezug als Tätowierer. Er ist ein außerordentlich toller Mann, ist immer für alle da, versucht es ihnen recht zu machen, scheut sich nicht vor Herausforderungen, doch zuallererst ist er immer für die Familie da. Er stellt seine Bedürfnisse an zweiter oder gar dritter Stelle. Niemand in seinem Umfeld bemerkt aber, dass er der Fels in der Brandung ist, dass er für alle da ist und alles für sie geben würde. Theo ist ein Herz einer Seele und stark, beschützerisch, liebevoll, aufopferungsvoll und einfach immer da. Ich weiß nicht, er ist mir fast lieber als Jonah!
Kacey ist musikalisch voll auf der Höhe, doch gefühlsmäßig kommt sie so gar nicht klar, die noch immer präsente Trauer um Jonah, die verwirrenden Gefühle, welche Teddy in ihr auslöst. Sie bekommt neue Freunde, welche unglaublich süß, toll und cool sind, auch auf sie aufpassen und auch einmal zurechtstutzen, wenn es notwendig ist. Ihre alte Freunde Dena und Oscar werden auch wieder super eingebaut und bekommen auch die Möglichkeit sich „einzumischen“, ob nun gut oder eher nicht.
Sie erhält jedenfalls neue Chancen, doch immer ist da noch dieser eine Hintergedanke, was ist, wenn sie Teddy mehr mag als gedacht, wie soll dies alles funktionieren? Der Zwist in ihren Gedanken ist sehr gut dargestellt und zeigt auch immer wieder auf, wie verwirrt aber sie Theo doch gleichzeitig bei sich haben will. Sie muss sich aber auch einmal entscheiden.
Die Geschichte selbst habe ich unglaublich toll gefunden, sie war zwar nicht ganz so emotional wie Band eins, doch hier ging es ja eher um die „Heilung“ der Herzen. Es war doch alles sehr gefühlvoll, traurig, frustrierend – sie sollen sich endlich entscheiden! – liebevoll, herzlich und auch schön. „Tausend Augenblicke“ hat uns vernichtet, doch „Zwei Versprechen“ richtet uns wieder auf. Dies sagt eigentlich alles darüber aus. Man erhält die Chance zu trauern, doch es geht auch weiter und man kann sich wieder neu verlieben, die Welt dreht sich weiter und es wird wieder schön.
Eine Kleinigkeit möchte ich noch sagen, denn zum Ende hin passierte recht viel, eines hat mich aber gewundert, was wieder absolut zum Weinen war, doch wie Kacey damit umging. Dies wurde für mich einfach zu schnell abgekanzelt, doch irgendwie konnte man es auch verstehen, wie sie diese Sache betrachtet.
Wie gesagt, dieser Band war ergreifend und aufbauend, man bekommt richtig etwas geboten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mich der Roman wunderbar bewegt. Es ging um Trauer, die Bewältigung davon, Freundschaft, welche zu mehr wird, Schuldgefühle, welche man abschalten muss, Liebe, welche nicht zurückgehalten werden kann. Es war wieder intensiv, mitreißend und wunderschön! Ein toller Roman zum Weinen, Träumen, Lachen und Lieben!