Profilbild von Michaela-Weiss

Michaela-Weiss

Lesejury Profi
offline

Michaela-Weiss ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Michaela-Weiss über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Eigenwilliger Mystery-Roman

Die Türme des Februar
0

Die Türme des Februar ist ein Abenteuerroman für Jugendliche, der schon viele Jahre alt ist (1973). Für mich spielt die Story definitiv im Mystery-Genre.
Aber um was geht es eigentlich?
Unser Protagonist ...

Die Türme des Februar ist ein Abenteuerroman für Jugendliche, der schon viele Jahre alt ist (1973). Für mich spielt die Story definitiv im Mystery-Genre.
Aber um was geht es eigentlich?
Unser Protagonist erzählt durchweg in Tagebuch-Form. Er hält in seinen Aufzeichnungen fest, wie er ohne Erinnerungen zu sich kommt und ihm alles fremd scheint. Er will herausfinden, wer er ist, wo er sich befindet und was es mit diesen beiden eigenartigen Türmen auf sich hat. Dabei stößt er auch auf einige Menschen von denen er nicht so genau weiß, wem er trauen kann.
Auch wenn ein sehr spannendes Thema der Geschichte zugrunde liegt, kommt die Story meiner Meinung nach durchweg nur schleppend voran. "Eigenartig" war die Empfindung, die ich insgesamt über die Story hatte. Ich war neugierig auf das Ende, wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings nicht. Trotzdem ein "Klassiker", der interessant zu lesen war, da er vom Stil einfach nochmal anders ist, als was man üblicherweise so kennt.

Veröffentlicht am 01.05.2023

Folge deiner Bestimmung!

Spirit Animals, Band 1: Der Feind erwacht
0

Spirit Animals ist eine Buchreihe mit vielen Bänden, wobei unterschiedliche Autoren die verschiedenen Bände geschrieben haben. In der Welt von Erdas wird manchen Kindern an ihrem 10. Geburtstag ein Seelentier ...

Spirit Animals ist eine Buchreihe mit vielen Bänden, wobei unterschiedliche Autoren die verschiedenen Bände geschrieben haben. In der Welt von Erdas wird manchen Kindern an ihrem 10. Geburtstag ein Seelentier zuteil. Diese Zeremonie erleben wir gemeinsam mit 4 Kindern mit, die in verschiedenen Teilen des Landes leben, auch ihre Geschichte und ihr Charakter könnten fast nicht unterschiedlicher sein. Nicht nur, dass jeder von ihnen ein Seelentier erhält, es stellt sich heraus, das es sich hierbei um besondere handelt - man nennt sie die Gefallenen, die damals in einem großen Krieg kämpften, um Erdas zu schützen. Damit kommt auch die ganze Story ins Rollen: Die vier Kinder werden kurzerhand von den „Grünmänteln“ unter die Fittiche genommen und auf die Mission vorbereitet, den nächsten großen Kampf gegen den „Schlinger“ aufzunehmen, bzw. dessen Erweckung zu verhindern. Doch dafür müssen sie die anderen großen Seelentiere aufsuchen und etwas in ihren Besitz bringen, was diese ihnen höchstwahrscheinlich nicht freiwillig überlassen werden. Gefährliche Abenteuer stehen also bevor.
Der Großteil des ersten Teils befasst sich damit, die vier Kinder besser kennenzulernen und damit, wie diese sich als Gruppe zusammenzufinden. Sehr positiv fand ich, das eine von ihnen z. B. erst bei „den Bösen“ landet, und sie sich dann in einer Szene als Feinde gegenüberstehen. Auch dass die Kinder sich untereinander nicht gleich gut verstehen, sondern jeder seine eigene Geschichte, Zweifel und Ziele hat, fand ich sehr gut umgesetzt. Z. B. einer, der den „Grünmänteln“ sehr skeptisch gegenübersteht und nicht direkt gemeinsame Sache mit ihnen machen möchte. Oder auch der Aspekt, dass die Kinder erst mit den Seelentieren zusammenwachsen müssen und lernen müssen, sich gegenseitig zu verstehen und gemeinsam stärker zu werden.
Die Kapirel sind immer abwechselnd aus der Sicht eines der 4 Kinder geschrieben, dies fand ich ganz angenehm, da dadurch immer mal wieder jemand anderes mit seinem Seelentier stärker im Fokus stand. Die ganze Story kam recht langsam voran, was aber bei so vielen Bänden wohl kein Wunder ist. Der erste Teil hat durchaus spannende Szenen, dennoch konnte er mich nicht so fesseln und überzeugen, dass ich die nächsten Bände auch lesen würde. Das liegt zum Teil wohl aber auch daran, dass ich weit aus der Zielgruppe hinausgewachsen bin. Auch hatte ich mir ein wilderes, freieres Abenteuer in der Natur vorgestellt / gewünscht, doch die Kinder wurden im Prinzip sofort unter die Fittiche einer Vereinigung genommen und eine klare Richtung vorgegeben. Das muss aber gar nichts Schlechtes sein. Im Buch kommen sehr ernste Themen wie ein Anschlag auf eine Stadt und ein großer Krieg vor, auch sterben Charaktere, Handlungen und Erklärungen werden ab und an etwas komplizierter. Daher finde ich die Lese-Empfehlung ab 10 Jahren ganz passend.

Veröffentlicht am 01.05.2023

Mehr Lebensweisheit als Roman

Das Café am Rande der Welt
0

“Das Cafe am Rande der Welt“ ist eine dünne Novelle über den Sinn des Lebens. Unser Protagonist, gebeutelt vom Stress des Berufslebens, verirrt sich eines Tages in dieses abgeschiedene Cafe und beginnt ...

“Das Cafe am Rande der Welt“ ist eine dünne Novelle über den Sinn des Lebens. Unser Protagonist, gebeutelt vom Stress des Berufslebens, verirrt sich eines Tages in dieses abgeschiedene Cafe und beginnt dort, sich mit den Angestellten und anderen Gästen über den Sinn des Lebens zu unterhalten.

Ich finde die angesprochenen Themen und Erkenntnisse dahinter sehr wichtig und wertvoll, sie sind insgesamt allerdings recht oberflächlich für Einsteiger gehalten. Wer hier viel Philosophie und viel Input erwartet, wird eher enttäuscht. Auch finde ich, dass das Konzept als Geschichte (fast sogar mehr als Kurzgeschichte) nicht so recht funktioniert. Der Schreibstil hat mich nicht begeistert und außer der Unterhaltung zwischen den Personen selbst passiert sonst nur sehr wenig in der „Geschichte“. Meiner Meinung nach ist man da mit einem richtigen Roman, oder aber mit einem richtigen Ratgeber, besser bedient.

Trotzdem stellt das Buch wichtige Fragen und gibt gute Anstöße zu Themen, die uns alle betreffen. Diese sind hier und da auch durchaus liebevoll und humorvoll verpackt.

Zu guter letzt noch mein Lieblingszitat:

„Das Leben ist eine tolle Geschichte. Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten.“

Veröffentlicht am 28.03.2023

Das Ende einer magischen Geschichte!

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
0

Auf unserer magischen Schneiderin lastet ein dunkler Fluch, der sie zerstören wird und das Land in Gefahr bringt. Maia versucht dennoch alles in ihrer Macht stehende, in dem drohenden Krieg zu helfen und ...

Auf unserer magischen Schneiderin lastet ein dunkler Fluch, der sie zerstören wird und das Land in Gefahr bringt. Maia versucht dennoch alles in ihrer Macht stehende, in dem drohenden Krieg zu helfen und ihr Land vor einer tyrannischen Unterdrückung zu beschützen.
Ich muss sagen, dass ich Band 2 insgesamt schwächer finde, als den ersten. Das liegt vor allem daran, dass mir der große Mittelteil des Buchs recht vorhersehbar und weniger spannend vorkam, teilweise auch zu abgedriftet in das ganze „Dämonenthema“.
Dafür fand ich den Anfangsteil sehr interessant und auch der Endteil war spannend und einfach schön. Ein gelungener Abschluss für die Reihe!
Mir hat die Mischung rund um die Themen Magie, Krieg und alte Legenden (und natürlich das Schneidern!) sehr gut gefallen. Auch Maias starker Bezug zu ihrer Familie und ihrer großen Liebe haben richig was an Emotionen reingebracht. Ich mag den locker-leichten Schreibstil sehr gern und kann auch den 2. Teil empfehlen.

Veröffentlicht am 28.03.2023

Schneidern, Magie, Liebe!

Ein Kleid aus Seide und Sternen (Ein Kleid aus Seide und Sternen 1)
0

Die Grundidee von „Seide und Sternen“ erinnert zu recht an Mulan. Eine junge Frau, aufgewachsen in einer einfachen Familie, bedroht durch einen aufkommenden Krieg. Maia riskiert alles und gibt sich als ...

Die Grundidee von „Seide und Sternen“ erinnert zu recht an Mulan. Eine junge Frau, aufgewachsen in einer einfachen Familie, bedroht durch einen aufkommenden Krieg. Maia riskiert alles und gibt sich als Mann aus, um sich am kaiserlichen Hof als Schneider zu beweisen - das alles zum Schutze ihrer Familie. Maia ist mutig und war mir von Anfang an sympathisch, das zieht sich auch durchs ganze Buch durch. Die Verbindung zu ihrer Familie konnte ich so gut fühlen und man freut sich und leidet einfach mit ihr. Und obwohl ich selbst mit nähen, schneidern, Kleidern etc wenig am Hut habe, fand ich die Geschichte darum und die vielen Details angenehm und interessant. Auch der Wettbewerb zwischen den Schneidern am Hof fand ich spannend, ebenso das Geheimnis um den Kaiser, seiner Verlobten, den zerbrechlichen Friedenspakt und dem geheimnisvollen Magier, der Magie an sich. Zwischendurch fand ich die Vorstellung einer magischen Zauberschere, die durch Magie wunderbar schneidert etwas seltsam, aber hey, warum nicht? Es passt in die Geschichte bzw. ins Universum rein und ist definitiv mal was anderes, als immer nur verzauberte Schwerter und Amulette ;) Maia muss sich vieles hart erkämpfen und wird vor scheinbar unlösbare Aufgaben gestellt, weshalb sie sich auf eine lange und gefährliche Mission begibt. Begleitet wird sie von dem seltsamen Zauberer, den sie anfangs ganz furchtbar findet, aber naja - man kann es sich sicher denken. Während der Reise finden die beiden immer stärker zusammen.
Auf der einen Seite fand ich ihre Lovestory wirklich süß und schön, auf der anderen Seite war es mir etwas too much. So z. B. das Klischee, dass ein über 500 Jahre alter Magier ganz bestimmt vorher noch nie ein Mädchen geliebt hat / in es verliebt gewesen war, und Maia zur aller ersten und einzigen unsterblichen Liebe für ihn wird. Außerdem glaube ich, dass ein Mensch, gerade ein Zauberer, in seinen 500 Jahren so viel gesehen und erlebt haben muss, dass sein Gemüt ein anderes wäre; der Kontrast zwischen ihm und einem blutjungen 18-jährigen Mädchen verschwamm da mit dem Lesen einfach zu sehr für mich. Auch zu erwähnen ist die Geschwindigkeit, in der sie sich gegenseitig ihre unsterbliche Liebe beteuern. Die Beziehung der beiden wird anfangs langsam aufgebaut, aber man hat das Gefühl, kaum haben sie sich einmal geküsst, rasen sie einen unendlich schnellen „Ich liebe dich über alles!“-Tunnel hinab. Ich mag die beiden gern und auch die Beziehung zueinander, aber es war mir dann insgesamt doch etwas too much. Bei einem Buch mit zwei Bänden hätte man sich mMn mehr Zeit dafür nehmen können.

Dennoch fand ich das gefährliche & magische Abenteuer der beiden sehr spannend und dachte mir mehrmals: Oh Gott, wie kommen sie da jetzt wieder heraus! Gut gefallen hat mir auch, dass Schattenseiten der Magie aufgezeigt wurden und Zweifel gesät wurden, ob es das Richtige ist. Auch, dass Magie nicht unerschöpflich ist und Magienutzer einen (hohen) Preis dafür zahlen, fand ich realistisch, das hat das Buch echt super rübergebracht.

Außerdem hat die Autorin einen wirklich tollen Schreibstil, flüssig und leicht zu lesen, aber auch eine tolle Art, zu beschreiben und einen mitfühlen und miterleben zu lassen. Alles in allem ein wirklich schöner, spannender erster Teil.