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Veröffentlicht am 21.03.2019

Über das abrupte Ende etwas erstaunt

Als die Tage ihr Licht verloren
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Inhalt:
Berlin zwischen 1930 und 1940. Linda und Gitte wachsen in einer gut bürgerlichen Familie auf und genießen ihre Jugend.
Als Linda später Erich heiratet und dieser nicht aus dem Krieg zurückkehrt, ...

Inhalt:
Berlin zwischen 1930 und 1940. Linda und Gitte wachsen in einer gut bürgerlichen Familie auf und genießen ihre Jugend.
Als Linda später Erich heiratet und dieser nicht aus dem Krieg zurückkehrt, fällt sie in eine tiefe Melancholie und wird in eine Heilanstalt eingewiesen.
Dies könnte ihr Todesurteil bedeuten, doch dann hat der Bus während einer Umverlegung einen Unfall und Linda gelingt die Flucht.

Meinung
Stephanie von Hayek beschreibt in ihrem Debütroman eine dramatische und tragische Geschichte, die zwischen 1930 und 1940 spielt.
In sehr leisen Tönen erzählt die Handlung von Liebe und Neid und Krieg.
Vor allem der damalige Umgang mit psychisch Erkrankten spielt hierbei eine große Rolle und wird mit starker Deutlichkeit beschrieben.
Allerdings dreht es sich bei diesem Roman nicht nur hauptsächlich um die beiden Schwestern, die gerne mal „Die Hoffmann-Mädchen“ genannt werden.
Auch viele Nebenfiguren, die alle ihr Schicksal erzählen und deren Geschichten miteinander verwoben werden, bekommen hier ihren Platz.
Ab der Hälfte des Romans schlich sich bis zum Ende eine düstere und beklemmende Atmosphäre ein, die überwiegend auch sehr melancholisch ist und nachdenklich stimmte.
Lindas seelische Qualen werden ziemlich intensiv dargestellt und der Umgang mit psychischen Erkrankungen zu dieser Zeit, sorgen für spannende und beängstigende Augenblicke.
Trotzdem bleibt es eine ruhige wenn auch sehr eindringliche Erzählung.
Die Beschreibung der Charaktere empfand ich als ausreichend.
Mit einigen konnte ich sympathisieren, mit anderen wiederum nicht, dennoch wirkten sie meiner Meinung nach authentisch genug.
Besonders Linda, die um ihren Mann trauert, konnte mich im Nachhinein überzeugen.
Ich würde eigentlich gerne mehr auf die einzelnen Nebenfiguren eingehen, allerdings würde ich dann von der Geschichte schon zu viel verraten.
Die Sprecherin Doris Wolter besitzt meiner Meinung nach die perfekte Stimme für diesen Roman und wertet ihn deutlich mit auf.
Sie verfügt über einen ruhigen Erzählton, der sich den verschiedenen Szenen anpasst und somit sogar die wenigen spannenden Momente steigern kann.
Weinerliche Dialoge gelingen ihr genauso gut wie unterhaltsame und ehrfürchtige Gespräche. Oft hatte ich das Gefühl, sogar ironische Untertöne leicht heraushören zu können und konnte mir dabei bildlich vorstellen, wie sie beim Vorlesen lächelt oder mit den Augen rollt.

Fazit
„Als die Tage ihr Licht verloren“ ist eine melancholische Familiengeschichte, die von den dunklen Jahren und Liebe und Sehnsüchten erzählt.
Ich empfand sie als düster und hoffnungsvoll zugleich, war jedoch über das abrupte Ende erstaunt, das zwar irgendwie schlüssig war, dennoch zu viele offene Fragen hinterließ.
So bekam die Geschichte leider zum Schluss den etwas bitteren Beigeschmack, dass sie nicht ganz abgeschlossen war.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Durch die Blume gesagt ...

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Inhalt
Die Blumenhändlerin Carolin lebt möglichst unauffällig in Wien, nachdem sie ein Jahr zuvor als Polizeispitzel in Frankfurt unter anderem Namen tätig war.
Mit ihrem Auftraggeber tauscht sie verschlüsselte ...

Inhalt
Die Blumenhändlerin Carolin lebt möglichst unauffällig in Wien, nachdem sie ein Jahr zuvor als Polizeispitzel in Frankfurt unter anderem Namen tätig war.
Mit ihrem Auftraggeber tauscht sie verschlüsselte Botschaften durch die Sprache der Blumen aus.
Eines Tages erhält sie einen Blumengruß, der sie fürchten lässt, erneut in großer Gefahr zu sein.

Meinung
Ursula Poznanski ist mittlerweile in der Kategorie Thriller aus meinem Regal nicht mehr wegzudenken.
Ob es nun ihre Jugendromane oder eben auch Thriller betrifft, meist erfüllt sie, was eine spannende Atmosphäre betrifft, voll und ganz meine Erwartungen.
So war ich sehr gespannt auf ihren Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe und muss sagen, dass ich den Aufbau der Handlung wirklich genial finde.
Die Idee, wie verschlüsselte Botschaften ausgetauscht werden, ist für mich im Bereich der gelesenen und gehörten Thriller etwas völlig neues und macht daher die Handlung noch um einiges interessanter.
Durchweg spannend ist diese Geschichte nicht und ich bin mir auch noch nicht einig, was ich von der Hauptfigur halten soll aber sein wir nun mal ehrlich, es ist auch halt der erste Band, da muss also noch Luft nach oben sein und Raum für offene Fragen lassen.
Generell erschienen mir die Charaktere alle etwas grob gezeichnet und für mich leider zu leicht zu durchschauen.
Dadurch blieben mir einige Spannungsmomente verborgen und auch ein Gänsehautfeeling wollte sich bei mir nicht einstellen, dafür blieb aber eine fesselnde Atmosphäre bis zum Schluss erhalten.
Und genau diese fesselnde Grundstimmung sorgte für eine Sogwirkung, bei der ich nur ungern das Hörbuch unterbrochen habe.
Doch ich gebe gerne zu, dass die Autorin es nicht nur in einem Punkt schaffte, mich zu verblüffen.
Immer wieder war ich mit meinen Theorien auf dem Holzweg.
Und ganz speziell bei einer bestimmten Wendung war ich völlig verblüfft über deren Ausführung und Auflösung.
Natürlich endet die Geschichte, wie sollte es auch anders sein, mit einem wirklich fiesen Cliffhanger.
Vorgelesen wird die autorisierte Lesefassung von Luise Helm.
Ihre Stimme passt sehr gut zur Hauptfigur, da es der Sprecherin gelingt, wirklich jede Stimmung von Carolin einzufangen und glaubhaft darzustellen.
Ob es sich um den ruhigen Erzählerton handelt, oder die totale Panik ist, in die die Protagonistin fällt, man nimmt es Luise Helm einfach ab und hört gerne zu.

Fazit
„Vanitas“ ist ein fesselnder Auftakt, der richtig Lust auf die Fortsetzung macht.
Ursula Poznanski beweist mit ihrem neuen Thriller, dass Blumen manchmal mit Vorsicht zu genießen sind und sie ab und an eine ganz andere Sprache sprechen.
Ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht und hoffe, dass es nicht zu lange bis zum nächsten Erscheinungstermin dauert.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Ein guter Abschluss

Im Kopf des Mörders. Toter Schrei
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Inhalt:
Max Bischoffs schlimmster Alptraum wird wahr. Ein unbekannter entführt eine Schwester und setzt alles daran, Max zu zwingen, sich für sie selbst zu opfern.
Tut er es nicht, stirbt Kirsten.
Wird ...

Inhalt:
Max Bischoffs schlimmster Alptraum wird wahr. Ein unbekannter entführt eine Schwester und setzt alles daran, Max zu zwingen, sich für sie selbst zu opfern.
Tut er es nicht, stirbt Kirsten.
Wird der Kommissar sein eigenes Leben retten und/oder das seiner Schwester?

Meinung:
Achtung, da es sich hier um den dritten Teil einer Trilogie handelt, empfehle ich, vor dem Lesen der Rezension, die ersten beiden Teile zu hören oder zu lesen.
Nachdem der zweite Teil ja bereits mit einem fiesen Cliffhanger geendet hatte, geht es gleich hoch her im dritten und letzten Teil dieser Thrillertrilogie, und obwohl sich meiner Meinung nach einige Längen oder auch wiederholende Gedanken einschleichen, bleibt die Spannung die meiste Zeit auf ein relativ hohes Level erhalten.
Dies mag daran liegen, dass der Leser und Zuhörer gleich um zwei Leben fürchten muss, denn nicht nur Max Schwester ist in großer Gefahr, sondern auch er selbst.
Der zunächst noch unbekannte Täter stellt ihn vor fast unlösbaren Aufgaben, stets mit der Angst im Nacken, dass der nächste Fehler endgültig Kirstens Leben kosten wird.
Dabei scheut Arno Strobel auch nicht davor zurück, einige blutige Details mit in das Finale einzubinden.
Falsche Fährten und verschiedene Wendungen verwirren nicht nur den Protagonisten, sondern auch der Zuhörer und manche eigens aufgebaute Theorie wird schnell wieder über Bord geworfen.
Selbst Action kommt hier nicht zu kurz, wobei ich persönlich sie etwas zu viel des Guten fand und es mich fast schon störte, wie oft sich Max aus bedrohlichen Situationen herausmanövrierte.
Auch offene Fragen, die man vielleicht in den ersten beiden Teile hatte, werden nach und nach beantwortet und zum Schluss findet die Geschichte ein spannendes und zufriedenstellendes Ende.

Sehr interessant fand ich auch das unterschiedliche Verhalten der Charaktere, jedoch stach hier für mich ganz besonders der „große Unbekannte“ hervor, dessen Identität im Laufe der Handlung aufgelöst wird. Seine Geschichte war beklemmend und bedrückend aber auch abstoßend zugleich.
Überraschen konnte mich auch Bischoffs Kollege Böhmer, auch wenn ich ihm seine Reaktionen nicht ganz so abnehmen konnte.
Als irritierend empfand ich Max impulsives Verhalten, der zwar unter enormen Druck steht, aber eigentlich wissen müsste, dass Fehler gravierend Konsequenzen nach sich ziehen.
Dies war für mich nicht immer glaubhaft.

Götz Otto leiht auch diesem Teil seine markant klingende Stimme und schafft es erneut, sich besonders in die Rolle des Protagonisten einzufinden und ihn in seinem Gefühlschaos darzustellen.
Auch die spannende Atmosphäre wird durch seine Stimme verstärkt.

Fazit
„Toter Schrei“ ist ein würdiger Abschluss dieser spannenden Trilogie. Der Hintergrund des Täters war interessant wenn auch erschreckend und beantwortete meine offenen Fragen zu den ersten Bänden.
Die spannende Grundstimmung blieb stets in einem guten Maß erhalten und sorgte damit für gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Was wäre wenn ...

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Inhaltsangabe
Weimar 1942. Die Programmstrickerin Helene arbeitet im NSA, dem nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, die eine totale Überwachung der Bürger ermöglichen.
Erst als der ...

Inhaltsangabe
Weimar 1942. Die Programmstrickerin Helene arbeitet im NSA, dem nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, die eine totale Überwachung der Bürger ermöglichen.
Erst als der Mann den sie liebt, Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, wird Helene klar, welches Ausmaß diese Programme haben und setzt sich gegen das Regime und ihren Vorgesetzten zu Wehr.

Die Handlung
Es handelt sich hier um die gekürzte Hörbuchfassung, die von Laura Maire vorgelesen wird.
Andreas Eschbach stellt in diesem Roman die Frage, was wäre passiert, wenn damals im Dritten Reich der Bürger schon genauso gläsern wie heute gewesen wäre.
Dabei vermischt er Fakten mit Fiktion und beschreibt eine Geschichte, in der Helene Bodenkamp besagte Programme entwickelt um den Bürger zu überwachen.
Parallel dazu gibt es einen weiteren Erzählstrang des NSA-Mitarbeiter-Eugen Letke, der seinen persönlichen Rachefeldzug gegen Frauen anführt.
Hier hätte ich mir eine Ankündigung der Perspektivwechsel gewünscht, da ich den Wechsel oft erst erkannte, wenn Eugen Letke Helene plötzlich mit „die Bodenkamp“ bezeichnete.
Um die Bürger zu überwachen, werden ihre Mobiltelefone werden abgehört, Essensrationen kontrolliert, Fernseher zeichnen Gespräche untereinander auf, und vieles mehr.
Dabei wird nicht nur bewusst, wie gläsern wir heute schon sind, sondern welche Konsequenzen solche Programme damals schon gehabt hätten.
Da einige sexuellen Gewaltdarstellungen Frauen gegenüber vorkommen, sollte man für diese Geschichte nicht zu sensibel sein.
Aufgrund anderer Rezensionen vermute ich aber, dass einige sehr harte und grausame Szenen in der gekürzten Fassung zum Glück nicht erwähnt wurden. Zumindest fielen mir bestimmte Szenen und Dialoge nicht auf.

Die Charaktere
Obwohl ich die Idee der Handlung, als solche sehr gelungen fand, war ich ein wenig enttäuscht über die in meinem Augen recht widersprüchliche Darstellung der Charaktere.
Helene Bodenkamp, die in diesem Amt eine große bedeutsame Rolle spielt, wächst in einer sehr sittsamen und strengen Familie auf.
Ihr Selbstbewußtsein ist fast gar nicht vorhanden, sie wagt kaum sich aufzulehnen und fügt sich in ihre Umgebung ein, so gut sie kann.
Die Tatsache, dass ihr erst später bewusst wird, welchen Schaden ihre Programme anrichten, konnte ich nicht so ganz abnehmen.
Auch ihre plötzliche Bereitschaft, Risiken auf sich zu nehmen, um ihren Geliebten zu sehen und diesen zu schützen kam mir zu der bis dahin beschriebenen Frau etwas überzogen vor.
Doch spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie egoistisch um die Liebe ihres Geliebten fürchtete, konnte ich sie einfach nicht mehr ernst nehmen.
Man sollte meinen, dass die Sorgen zu dieser Zeit andere waren.
Ich kann es nicht genau beschreiben aber sie handelte oft den Umständen entsprechend viel zu unvernünftig und unberechenbar.

Umso überraschter, wenn auch abgeschreckter, war ich von der Beschreibung Eugen Letkes.
Aufgrund diverser Erniedrigungen in der Vergangenheit scheut er in der Gegenwart nicht davor zurück, sich an Frauen allgemein zu rächen und diese zu unterdrücken.
Dabei schreckt er nicht vor sexueller Gewalt zurück.
In der gekürzten Version dieses Hörbuches werden diese Szenen aber zum Glück nicht bis ins letzte Detail beschrieben, sondern „nur“ angedeutet, es sei denn, ich hätte sie unbewusst völlig überhört.
Es tauchen noch viele andere Charaktere hier auf, die eine wichtige Rolle in dieser Handlung spielen, doch auch hier stach für mich keiner der Personen so richtig heraus.

Schreibstil/Erzählstil
Überzeugender fand ich dagegen die Art und Weise, wie Andreas Eschbach die heutigen Begriffe versucht hat, der damaligen Zeit anzupassen und sie dabei sehr einfach gehalten hat.
Das Internet wird als Weltnetz bezeichnet, Programme entwickeln als Programme stricken, Emails werden zu Elektrobriefen und Passwörter zu Parolen.
Das erfordert erst einmal ein gewöhnen und Umdenken, ich fand es jedoch für diese Zeit passend.
Selbst wenn der Spannungsbogen dieser Geschichte immer wieder mal abfiel und es aufgrund der sehr detaillierten Hintergründe der Protagonisten auch mal langatmig wurden, empfand ich die Atmosphäre bis zum Schluss bedrohlich und beklemmend.

Die Sprecherin
Die Geschichte wird komplett von Laura Maire vorgelesen.
Während ihre Stimme ganz gut zur Protagonistin passt, habe ich mich öfter gefragt ob ein männlicher Sprecher für Eugen Letke nicht besser gewesen wäre, auch wenn es ihn noch bedrohlicher dargestellt hätte.
Ich lausche zwar gerne der Stimme von Laura Maire, empfand sie aber bei den männlichen Personen nicht ganz so passend.
Zudem hätte dies das Erkennen des Perspektivwechsels deutlich erleichtert.

Fazit
„NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und sicherlich auch für eine Menge Diskussionsstoff sorgt.
Die Idee der totalen Überwachung und des gläsernen Bürgers ist nicht neu, aber hier zeigt sie, welche Auswirkungen sie gehabt hätte, wenn schon damals diese Art von Computerprogrammen verwendet worden wäre.
In vielen Punkten konnte mich Andreas Eschbach mit diesem Roman überzeugen, es gab aber auch einige Kritikpunkte, die mich störten.
So zum Beispiel auch das Ende dieser Geschichte, das ich einfach nicht nachvollziehen konnte und in meinem Augen schon fast an Absurdität grenzte.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Gemütliche Hörstunden bei einer leckeren Tasse Tee

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Zum Inhalt
Alle Gegenstände, die Anthony Peardow findet, sammelt und archiviert er in seinem Haus.
Sein Plan ist es, eines Tages all diese verlorenen Dinge, ihren Besitzern zurückzugeben.
Jahre zuvor verlor ...

Zum Inhalt
Alle Gegenstände, die Anthony Peardow findet, sammelt und archiviert er in seinem Haus.
Sein Plan ist es, eines Tages all diese verlorenen Dinge, ihren Besitzern zurückzugeben.
Jahre zuvor verlor er selbst ein Medaillon seiner großen Liebe.
Die Zeit zwingt Mr. Peardow, seine Mission an seine Assistentin Laura weiterzugeben.
Doch die ahnt nichts von seinem Geheimnis. Gelingt es ihr, Anthony von seinem gebrochenen Versprechen zu erlösen?

Meinung
Die Idee, die im Kern dieser Handlung steckt, nämlich Geschichten zu verlorenen Gegenständen zu erzählen, fand ich wunderschön.
Es werden zwei Erzählstränge miteinander verwoben, die beide auf unterschiedliche Art und Weise interessant und unterhaltsam waren.
Zum einen versetzt uns Ruth Hogan ins Jahr 1974 und lässt uns am Schicksal von Eunice und dem Verleger Bommer teilhaben, zum anderen begleiten wir Laura dabei, wie sie Anthonys Erbe antritt und sich der Aufgabe stellt, die verlorenen Gegenstände ihren Besitzern zurückzugeben.
Der britische Humor ist in dieser Erzählung unverkennbar und es gab viele Momente in deinen ich einfach nur schmunzeln musste.
Doch auch die bildhafte Beschreibung der Autorin, die für eine besondere Atmosphäre in dieser Geschichte sorgte, konnte mich begeistern. So fiel es mir unglaublich leicht, mich in die Zeit und den Ort hineinzuversetzen.
Sehr interessant fand ich auch den Blick auf die Arbeit des Verlegers, welche mich immer wieder in ihren Bann zog.
Doch nicht nur unterhaltsame, sondern auch spannende und berührende Momente konnte die Geschichte bieten.
Sicherlich lag dies unter anderem an der Vielzahl der Charaktere, die allesamt sehr unterschiedlich sind und verschiedene Schickale erfüllen.
Während ich Eunice und Bommer sehr schnell ins Herz geschlossen habe, empfand ich, wie wahrscheinlich gewollt, Bommers Schwester Portia schier unerträglich.
Seltsamerweise hatte ich auch mit Laura als Protagonistin zunächst Schwierigkeiten, die sich aber im Laufe der Zeit auflösten.
Letztendlich war es aber „Sunshine“ die mich so richtig ins Herz traf und für viele erfrischende und erheiternde Momente sorgte.
Rufus Beck liest die ungekürzte Ausgabe vor und seine Stimme ist bis auf wenige Ausnahmen eine Wohltat.
Er kann die Atmosphäre stimmlich gut unterstützen, indem er heitere wie traurige Momente authentisch und gefühlvoll betont.

Fazit
„Mr. Peardows Sammlung der verlorenen Dinge“ hat mir gut gefallen und konnte mich in der Umsetzung der Handlungsidee und der Charaktere überzeugen.
Es ist eine leichte und interessante Geschichte, die für unterhaltsame und auch bewegende Augenblicke sorgt und die bei einer leckeren Tasse Tee für gemütliche Hörstunden sorgen kann.