Kann man das wahre Glück berechnen?
Die relative Unberechenbarkeit des GlücksKurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als ...
Kurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als die Erwachsenen. Seine Mutter Claire ist zwar die wichtigste Person für ihn, doch im Laufe der Jahre sucht er mehr und mehr nach seinem Vater. Dabei weiß er nicht, dass dieser verurteilt wurde, weil Ethan als Baby fast durch ihn gestorben wäre.
Doch dann setzt ein unerwarteter Brief eine Kette von dramatischen Ereignissen los.
Eindruck
Man könnte meinen, dass dieser Roman sehr tragisch ist, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Zwar beschäftigt sich die Geschichte vor allem mit dem Thema Schuldfrage aber durch Ethan, der mit seinen zwölf Jahren ein wahrer Sonnenschein ist, lockert sich der Handlungsverlauf deutlich auf.
Zudem bespricht Antonia Hayes in ihrem Roman auch die Themen „Savant-syndrom“ und „Inselbegabung“ an.
Ethan der hoch talentiert ist, hat es alles andere als leicht in seiner Umgebung, und auch wenn seine Mutter ihn über alles liebt, sehnt er sich nach seinem Vater.
In seiner Intelligenz sucht er nach der Formel um das wahre Glück zu finden und Ereignisse wieder ungeschehen zu machen und findet dabei auch noch eine Freundin.
Doch kann man das wahre Glück berechnen?
Durch diese Gedankenanregungen bedient die Geschichte nicht nur Dramatik, sondern eben auch Spannung und Unterhaltung.
Es ist auch nicht immer leicht, Ethans Gedankengängen zu folgen, da sie zwischendurch doch recht wissenschaftlich werden.
So wird die Geschichte auch leicht philosophisch, vielleicht auch etwas fantastisch und geht vor allem sehr in die Tiefe.
Dadurch lassen sich auch einige Längen nicht verleugnen, was aber meiner Meinung nach gut zu verkraften ist.
Figuren
Die Personen sind sehr ausgiebig gezeichnet und treten mit ihren Charakterzügen sehr hervor, sodass man sich auch gedanklich mit ihnen auseinandersetzt.
Vor allem Ethan und seine Eltern besitzen Ecken und Kanten, sind vor allem nicht ohne Fehler und erscheinen dadurch noch interessanter.
Ganz besonders Ethan, der es seinen Mitmenschen auch nicht immer einfach macht, konnte mich in seiner Rolle als Protagonist überzeugen.
Sprecher
Ulla Wagner liest die Geschichte mit einer angenehmen und kräftigen Stimme in einem ruhigen Erzähltempo vor.
Sie kann die verschiedenen Emotionen sehr gut übertragen und es fiel mir unheimlich leicht, ihr zuzuhören.
Fazit
„Die relative Unberechenbarkeit des Glücks“ ist ein dramatischer und spannender aber auch hoffnungsvoller und unterhaltsamer Roman, der zeigt, wie schnell das Glück zerbrechen kann und wie lange es manchmal braucht, um es erneut zu finden.
Am Ende stellt sich die Frage: Wieviel kann ein Mensch verzeihen – und man ist sich relativ sicher: Das Glück ist unberechenbar.