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Veröffentlicht am 27.09.2016

Kann man das wahre Glück berechnen?

Die relative Unberechenbarkeit des Glücks
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Kurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als ...

Kurzbeschreibung
Für Ethan, der ungewöhnlich talentiert ist, sind Astrophysik und Mathematik genauso selbstverständlich, wie lesen und schreiben und mit seinen 12 Jahren sieht er die Welt ganz anders als die Erwachsenen. Seine Mutter Claire ist zwar die wichtigste Person für ihn, doch im Laufe der Jahre sucht er mehr und mehr nach seinem Vater. Dabei weiß er nicht, dass dieser verurteilt wurde, weil Ethan als Baby fast durch ihn gestorben wäre.
Doch dann setzt ein unerwarteter Brief eine Kette von dramatischen Ereignissen los.

Eindruck
Man könnte meinen, dass dieser Roman sehr tragisch ist, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Zwar beschäftigt sich die Geschichte vor allem mit dem Thema Schuldfrage aber durch Ethan, der mit seinen zwölf Jahren ein wahrer Sonnenschein ist, lockert sich der Handlungsverlauf deutlich auf.
Zudem bespricht Antonia Hayes in ihrem Roman auch die Themen „Savant-syndrom“ und „Inselbegabung“ an.
Ethan der hoch talentiert ist, hat es alles andere als leicht in seiner Umgebung, und auch wenn seine Mutter ihn über alles liebt, sehnt er sich nach seinem Vater.
In seiner Intelligenz sucht er nach der Formel um das wahre Glück zu finden und Ereignisse wieder ungeschehen zu machen und findet dabei auch noch eine Freundin.
Doch kann man das wahre Glück berechnen?
Durch diese Gedankenanregungen bedient die Geschichte nicht nur Dramatik, sondern eben auch Spannung und Unterhaltung.
Es ist auch nicht immer leicht, Ethans Gedankengängen zu folgen, da sie zwischendurch doch recht wissenschaftlich werden.
So wird die Geschichte auch leicht philosophisch, vielleicht auch etwas fantastisch und geht vor allem sehr in die Tiefe.
Dadurch lassen sich auch einige Längen nicht verleugnen, was aber meiner Meinung nach gut zu verkraften ist.

Figuren
Die Personen sind sehr ausgiebig gezeichnet und treten mit ihren Charakterzügen sehr hervor, sodass man sich auch gedanklich mit ihnen auseinandersetzt.
Vor allem Ethan und seine Eltern besitzen Ecken und Kanten, sind vor allem nicht ohne Fehler und erscheinen dadurch noch interessanter.
Ganz besonders Ethan, der es seinen Mitmenschen auch nicht immer einfach macht, konnte mich in seiner Rolle als Protagonist überzeugen.

Sprecher
Ulla Wagner liest die Geschichte mit einer angenehmen und kräftigen Stimme in einem ruhigen Erzähltempo vor.
Sie kann die verschiedenen Emotionen sehr gut übertragen und es fiel mir unheimlich leicht, ihr zuzuhören.

Fazit
„Die relative Unberechenbarkeit des Glücks“ ist ein dramatischer und spannender aber auch hoffnungsvoller und unterhaltsamer Roman, der zeigt, wie schnell das Glück zerbrechen kann und wie lange es manchmal braucht, um es erneut zu finden.
Am Ende stellt sich die Frage: Wieviel kann ein Mensch verzeihen – und man ist sich relativ sicher: Das Glück ist unberechenbar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugt mit einem guten Katz- und Mausspiel

DIE WAHRHEIT
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Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält ...

Kurzbeschreibung
Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Phillip während einer Südamerikareise. Seither fehle jede Spur von ihm und sie zog ihren Sohn groß.
Doch jetzt, sieben Jahre später, erhält sie die Nachricht, dass ihr Mann am Leben ist. Die Medien stürzen sich auf ihn doch Sarahs Gefühle bleiben zwiespältig. Sie ist auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass der Mann, der da aus dem Flugzeug steigt, NICHT Sarahs Ehemann ist! Er ist ein Fremder und er droht ihr: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, verliere sie alles: ihren Mann, ihr Kind und ihr Leben!

Eindruck
In ihrem neue Psychothriller nimmt die Autorin den Leser und Hörbuchhörer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der er Zeuge eines Katz- und Mausspiels wird.
Erzählt wird die Handlung aus zwei Perspektiven.
Zum einem ist da der Handlungsstrang von Sarah, die sich einem Fremden völlig ausgeliefert fühlt, zunächst hilflos und verzweifelt erscheint und dann doch versucht, das Blatt zu wenden und den Fremden in die Enge zu treiben.
Zum anderen ist da der Handlungsstrang von „dem Fremden“, der Sarah unter Druck setzt, ein Geheimnis zu wahren scheint und dessen Hintergründe so undurchsichtig sind, dass man lange daran zweifelt, ihn wirklich zu durchschauen.
Weiter kann ich nicht auf diese Person eingehen, da sie der von Handlung zu viele wichtige Details verraten würden.
Ab dem Moment, in dem der Fremde auftaucht, entsteht eine düstere und beklemmende Atmosphäre in dieser Geschichte.
Man spürt förmlich die Bedrohung, die von diesem Fremden ausgeht, ist aber hin-und hergerissen, wem man tatsächlich glauben soll.
Der Spannungsbogen flacht aufgrund der vorhandenen Tiefe und der vielen Details drum herum immer wieder mal ab und nicht immer konnte ich Sarahs Handlungen nachvollziehen und fand die ein oder andere Reaktion von ihr unlogisch.
Dafür beschäftigt sich der Handlungsverlauf aber sehr viel mit Psychologie und es stellt sich die Frage, wie lange man braucht, um einen Menschen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Diese Frage zog sich wie ein roter Faden bis zum Ende, machte die Geschichte umso fesselnder und zog mich in ihren Bann.
Denn bis zum Schluss stellt sich die Frage: Wer ist der Fremde und was will er von Sarah wirklich?

Figuren
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und bieten verschiedene Emotionen, die glaubhaft dargestellt und nachvollziehbar sind.
Ob es sich um die Wut „des Fremden“ handelt, seinen Hass und seine Unberechenbarkeit oder auch Sarahs Verzweiflung und Wut, all diese Gefühle treten sehr deutlich in diesem Thriller zum Vorschein.
Mit Sarah wurde ich zugebenermaßen nicht ganz warm, was wahrscheinlich auch daran lag, dass mir ihre Reaktionen nicht immer logisch erschienen.
Der Fremde dagegen weckte meine Neugier, ich fand es faszinierend, wie unberechenbar er wirkte und welche Atmosphäre er vermittelte.

Sprecher
Nina Kunzendorf, Andreas Pietschmann und Devid Striesow passen mit ihren Stimmen sehr gut in die Handlung. Sie konnten jegliche Stimmungen glaubhaft transportieren und vor allem Nina Kunzendorf beeindruckte mich mit ihrer Darstellung der Protagonistin, denn ihre Emotionen traten besonders stark hervor.

Fazit
„Die Wahrheit“ ist ein guter Psychothriller, der zwar seine Länge hat aber mit einem guten Katz- und Mausspiel überzeugen kann. Die Autorin spielt nicht nur mit ihren Figuren, sondern auch mit ihrem Leser und Zuhörer, denn die überraschenden Wendungen lassen diesen oft im Zweifel zurück und eigene Theorien wieder verwerfen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnd, spannend, gut!

Unglücksspiel
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Kurzbeschreibung
Nerina leidet unter einer Angststörung, die nicht nur auf ihre Kriegserlebnisse zurückzuführen ist, sondern auch mit einem Geheimnis zu tun hat, dass sie nur mit ihrem Sohn teilt.
Als ...

Kurzbeschreibung
Nerina leidet unter einer Angststörung, die nicht nur auf ihre Kriegserlebnisse zurückzuführen ist, sondern auch mit einem Geheimnis zu tun hat, dass sie nur mit ihrem Sohn teilt.
Als ihre neue Nachbarin Anja sie bittet, auf ihre kleine Tochter Mina aufzupassen, ist Nerina hin- und hergerissen. Sie mag die kleine Mina zwar, doch ist sie auch eine Bedrohung für all das längst vergessene …

Eindruck
Mittlerweile sollte ich es ja gewohnt sein, von den Geschichten der Autorin überrascht zu werden, doch auch dieses Mal toppte sie den Überraschungsmoment.
In ihrem neuen Roman nimmt sich Ivonne Keller verschiedenen Themen an und verknüpft so die Geschichte einer Familie, die aus dem Kosovo geflohen ist, mit einem verschwundenen Mädchen und einer jungen Frau, deren Ehemann sich auf rätselhafte Weise aus dem Staub gemacht hat.
Zunächst mag man sich bei dieser kurzen Zusammenfassung fragen, wie all das zusammenhängt, doch die Autorin versteht es, ein wirklich gut durchdachtes Konstrukt aufzubauen. Sie überrascht mit verschiedenen Schicksalen und konfrontiert den Leser mit interessanten Charakteren, sodass dieser Roman zu einem Pageturner wird.
Ganz deutlich zieht sich hier vor allem verschiedene Ängste wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Dabei wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt und erzeugt somit auch einen leichten Spannungsbogen, der vor allem am Schluss in die Höhe schnellt.
Erneut beeindrucken konnte mich die Tiefe in dieser Geschichte, denn die Themen, denen sich Ivonne Keller in ihrem Roman annimmt, stimmen nachdenklich. Stellenweise sind sie erschreckend, begleitet durch das Wissen, dass dies vollkommen real sein könnte. Und sobald man glaubt, dass nun nichts mehr schocken kann, setzt die Autorin noch einen drauf.
Faszinierend fand ich besonders die Auflösung am Schluss. Alles fügte sich zusammen als hätte nie ein Zweifel daran bestanden und dies bestätigte erneut mein Gefühl, dass diese Geschichte von Anfang bis Ende sehr gut durchdacht wurde.

Figuren
Die Beschreibung der Charaktere finde ich äußerst gelungen und sehr. Man schwankt als Leser zwischen Sympathien und Abscheu, Wut und Mitleid.
Dabei sind die Figuren alles andere als leicht zu durchschauen und die eine oder andere Person sorgt immer wieder für Überraschungen.
Besonders Nerina wuchs mir ans Herz, denn vor allem ihre Angst war sehr greifbar und völlig verständlich. Ich litt regelrecht mit ihr mit und auch ihren Mann fand ich sehr sympathisch.

Schreibstil
Die Autorin verwendet einen sehr bildhaften und fesselnden Schreibstil, der die Erinnerungen und ausschlaggebende Szenen sehr lebendig erscheinen lässt. Der Schauplatz und die Figuren lassen sich leicht vorstellen, auch ein rascher Lesefluss wird ermöglicht, nicht zuletzt, weil diese Geschichte eine gewisse Atmosphäre besitzt, die den Leser immer tiefer in seine Handlung zieht.

Fazit
„Unglückspiel“ hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war fesselnd und es ist faszinierend, wie Ivonne Keller es immer wieder schafft, dem Leser zu ermöglichen, hinter all die verschiedenen Schicksale zu blicken und dennoch überrascht zu werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was, wenn man die passenden Worte nicht mehr findet?

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Kurzbeschreibung
Der 70 jährige Felix hat Alzheimer. Seine Gedanken sind wie Wellen im Kopf. Er spricht aus was viele sich nicht zu sagen trauen und macht Dinge, die sonst niemand tun würde.
Sein größter ...

Kurzbeschreibung
Der 70 jährige Felix hat Alzheimer. Seine Gedanken sind wie Wellen im Kopf. Er spricht aus was viele sich nicht zu sagen trauen und macht Dinge, die sonst niemand tun würde.
Sein größter Wunsch ist eine Kreuzfahrt und so erlebt er sein größtes Abenteuer, während es für seine Frau, seine Tochter und Enkeltochter eine Reise durch schwere Gewässer wird, die jedoch Kurs auf die Sonne nimmt.

Eindruck
Worte. Meist kommen sie uns leicht über die Lippen und manchmal, manchmal suchen wir nach den richtigen, den passenden Worten, die beschreiben sollen, was wir fühlen, was wir denken.
Doch was wenn man sie einfach nicht mehr findet? Wenn eine vermaledeite Krankheit, nämlich Alzheimer, dafür sorgt, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr mitteilen kann?
Unvorstellbar, und doch hat es Carin Müller auf eine sehr bewegende Art geschafft, dieses Gefühl dem Leser zu vermitteln.
In ihrer fiktiven Geschichte lässt sie Felix erzählen, wie das so ist, wenn man sich nicht mehr so mitteilen kann, wie man möchte.
Wenn man verwirrt ist, weil man glaubt, der längst verstorbene Hund sei noch am Leben.
Wie es sich anfühlen muss, wenn alle um einen herum die Entscheidungen für einen selbst treffen wollen.
Felix bekommt eine Stimme, doch auch seine Frau, seine Tochter und seine Enkeltochter spielen in dieser Handlung eine große Rolle.
Denn nicht nur Felix kämpft mit und gegen Alzheimer, auch die Familie ist längst damit konfrontiert und so dient eine Kreuzfahrt dazu, sich all dem zu stellen und Gehör zu verschaffen.
Doch nicht immer kann man die Wahrheit ertragen.
Laut aber auch leise, gefühlvoll und warmherzig, amüsant aber auch bissig, lässt dieser Roman alle Beteiligten auf emotionale und unterhaltsame Weise zu Wort kommen und berührt den Leser, der im besten Fall am Ende der Geschichte mehr Verständnis für Menschen haben wird, die mit Alzheimer leben müssen.

Figuren
Die Charaktere sind sehr feinfühlig dargestellt und ermöglichen dem Leser verschiedenen Emotionen zu durchleben. Selbst die Randfiguren sind intensiv beschrieben und untermauern die Handlung zusätzlich.
Ganz besonders Felix ist liebenswert, doch selbst wenn es die eine oder andere Figur es einem zunächst schwer macht sie zu mögen, am Ende mag man sie alle.

Schreibstil
Carin Müller besitzt einen sehr poetischen aber auch witzigen Schreibstil. Einige Sätze klangen so melodisch und besaßen so viel Tiefgang, dass sie mich nicht losließen. Mitunter schnürte es mir die Kehle zu, vor allem dann, wenn sie verschiedene Umstände beschrieb und dann wiederum lockerten ihre unterhaltsamen und amüsanten Passagen die Geschichte auf.
Viele ihrer Dialoge sind bissig und so richtig sarkastisch, was mir persönlich sehr gut gefiel.
Ihr bildhafter Schreibstil, mit dem sie den Schauplatz und die Figuren beschrieb, machten nicht nur Lust auf Urlaub, sondern ermöglichten mir ein richtiges Kopfkino, was die Geschichte nur umso intensiver machte.

Fazit
„Die Tage zwischen Ebbe und Flut“ ist ein wunderbarer Roman, der nicht nur traurig, sondern auch wunderschön ist.
Auf sehr bewegende und intensive Weise schafft die Autorin hier den Spagat zwischen einem sehr ernsten Thema und lockerer Unterhaltung.
Liebenswerte Figuren, ein wunderbarer Schreibstil und ein großartiger Schauplatz wurden für mich zu einem wahren Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auch ohne Vorkenntnisse ein toller Krimi

Der Fänger
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Kurzbeschreibung
In einem Waldstück wird die Leiche eines seit Jahren vermissten Sexualstraftäters gefunden. Der Mann wurde zwar mehrfach verdächtig aber nie verurteilt. Auffällig ist, dass in den Akten ...

Kurzbeschreibung
In einem Waldstück wird die Leiche eines seit Jahren vermissten Sexualstraftäters gefunden. Der Mann wurde zwar mehrfach verdächtig aber nie verurteilt. Auffällig ist, dass in den Akten immer wieder dieselben Richter und Anwälte auftauchen. Dies kann kein Zufall sein und die brutalen Verletzungen weisen auf ein persönliches Motiv hin. Während Julia ermittelt und sich fragt, wem sie eigentlich zur Gerechtigkeit verhilft, muss sie erkennen, dass ihr Gegenwind aus den eigenen Reihen entgegenschlägt.

Eindruck
Achtung, da es sich hier um den 16. Fall mit Julia Durant handelt, ist es möglich, dass Inhalte aus den vorherigen Bänden verraten werden.
In meiner Rezension gehe ich aber nur geringfügig auf den Inhalt ein stattdessen aber mehr auf den eigentlichen Handlungsaufbau.
Ich kann mich nicht erinnern, bisher einen Julia Durant Fall gelesen oder gehört zu haben und war skeptisch ob ich es schaffe in die Handlung ohne Vorkenntnisse einzusteigen.
Dies gelang mir jedoch dank kleinerer Erinnerungsbrücken spielend und ich konnte mich voll und ganz auf den Handlungsverlauf einlassen.
Die Geschichte thematisiert unter anderem Menschenhandel und Vergewaltigungen, doch es fügen sich auch weitere Nebenhandlungen dazu, die den Fall untermauern und noch interessanter machen.
Hierbei fiel mir direkt positiv auf, dass weniger auf die privaten Beziehungen der Ermittler eingegangen wird und sich viel mehr auf den Kriminalfall konzentriert wird.
Dabei wird nicht vor der Beschreibung von gewaltsamen Szenen zurückgeschreckt, jedoch in einem erträglichen Verhältnis, sodass dem Hörer oder Leser auch die Möglichkeit bleibt, durchzuatmen und weiterzuhören.
Der Spannungsbogen ist nicht immer auf dem höchsten Level, pendelt sich jedoch gleichmäßig ein und zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Es gibt einige ruhigere Passagen, diese werden jedoch durch einen gut aufgebauten Kriminalfall mit vielen Hintergrundinformationen ausgeglichen.
Überraschende Wendungen animieren dazu, eigene Theorien und Ahnungen über Bord zu werfen und lassen die Geschichte dadurch nur noch fesselnder werden.

Figuren
Die Beschreibung der Personen gefiel mir sehr gut. Wie bereits oben erwähnt, fiel mir auf, dass es zwar Einblicke in das Privatleben der Ermittler gibt, diese aber nicht zu viel Raum einnehmen.>
Das fand ich sehr angenehm.
Die Charaktere sind unterschiedlich, lassen sich aber gut auseinanderhalten und vermitteln verschiedene Eindrücke und Emotionen.
Sehr gut gefiel mir die Rolle der Protagonistin, die mir durchaus sympathisch wurde.
Ihr Charakter und dessen Konsequenzen fand ich äußerst authentisch und ansprechend.

Sprecherin
Julia Fischer, mir bereits aus dem Hörbuch „Sonnensegeln“ bekannt, konnte mich auch in diesem Hörbuch mit ihrer warmen und vollen Stimme überzeugen. Sie vermittelt energische Dialoge ebenso glaubwürdig wie spannende Szenen und bedrückende Situationen.
Ganz besonders gelungen fand ich das Einfühlungsvermögen in die Protagonistin, mit dem sie die Person glaubhafter und lebendiger erschienen ließ.

Fazit
„Der Fänger“ hat mich überzeugt und in seinen Bann gezogen. In Zukunft werde ich tatsächlich mehr Julia Durant-Fälle hören, da mir die Mischung aus Privatleben und Kriminalfall sehr gut gefiel.
Spannend, interessant vor allem aber fesselnd erzählt, wurde „Der Fänger“ für mich zu einem echten Hörgenuss.