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Veröffentlicht am 22.07.2021

melodramatische Liebesgeschichte

Dein Herz, meinem so nah
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Als Devon Ashton vor einem Jahr kennengelernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Doch noch einem gemeinsamen Sommer verschwindet Ashton wortlos.
Nach einem Jahr beginnt Devon ihrer Verlust langsam zu ...

Als Devon Ashton vor einem Jahr kennengelernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Doch noch einem gemeinsamen Sommer verschwindet Ashton wortlos.
Nach einem Jahr beginnt Devon ihrer Verlust langsam zu akzeptieren, doch dann taucht Ashton zum neuen Schuljahr an ihrer Schule auf und Devon muss sich fragen, welche Prioritäten sie im Leben setzten will, denn Ashton ist nicht so fröhlich, wie sie ihn in Erinnerung hat…

Die Geschichte beginnt mit dem Kennenlernen der beiden und naja der Liebe auf den ersten Blick. Diese konnte ich als Leser leider nicht wirklich nachempfinden. Dies lag vor allem daran, dass große Teile des Geschehens ausgelassen wurde und die beiden so schon im 2. Kapitel und nach einem Gespräch zusammen waren.
Danach verschwindet Ashton dann auch schon relativ schnell wieder von der Bildfläche und die eigentliche Handlung setzt ein. Leider muss ich sagen, dass ich ab hier mit dem Buch gar nicht mehr warm geworden bin.
Der Grund für Ashton Verschwinden und die Funkstille waren für mich ziemlich dürftig und überhaupt nicht nachvollziehbar.
Auch die Beziehung der beiden wirkte auf mich sehr ungesund und Gefühle kamen bei mir gar nicht an, obwohl Ashton schon nach einem Monat von Heirat gesprochen hat. Hinzu kamen die Dialoge der beiden, die sich für mich unnatürlich und gestellt gelesen haben. Gefühlt wussten die beiden nie, über was sie reden sollten und wenn die Leidenschaft von Devon - Astronomie - zur Sprache kam, dann wirkte Ashton desinteressiert.
An sich wurden im Buch zwar auch wichtige Themen wie Rassismus und Depressionen angesprochen, die wegen der melodramatischen Liebesgeschichte nach meinem empfinden aber leider untergegangen sind.

Alles in allem ein Jugendbuch, das wichtige Themen anspricht. Diese stehen wegen der überzogenen Liebesgeschichte aber leider nicht im Vordergrund.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Schöne Idee, mittelmäßige Umsetzung

Ein letzter erster Augenblick
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Joel hat eine besondere Begabung: In seinen Träumen sieht er die Zukunft derjenige, die er liebt. Aus diesem Grund geht er kaum Bindungen ein. Doch dann trifft er Callie und die beiden verlieben sich. ...

Joel hat eine besondere Begabung: In seinen Träumen sieht er die Zukunft derjenige, die er liebt. Aus diesem Grund geht er kaum Bindungen ein. Doch dann trifft er Callie und die beiden verlieben sich. Alles scheint gut zu laufen, bis Joel von Callies Zukunft träumt…

Callie war mir sofort sympathisch. Nach dem Tod ihrer besten Freundin lebt sie mehr für andere als für sich selbst. Es war schön mitzuerleben, wie sie sich nach und nach ein neues Leben aufgebaut hat.
Auch Joel mochte ich. Er lebt wegen seiner Begabung sehr zurückgezogen. Da zudem niemand von seinen Träumen weiß, halten die meisten ihn für seltsam. Aber durch Callie lernt er, dass er sich anderen anvertrauen kann, wodurch sein Leben einiges an Lebensfreude gewinnt. Trotzdem haben ihn seine Träume über das ganze Buch hinweg gehemmt.

Der Einstieg in die Geschichte viel mir relativ leicht, da sich die erste Hälfte hauptsächlich um das Kennenlernen und die ersten Monate der Beziehung dreht.
Durch die bruchstückhafte Erzählweise von Momenten aus dem alltäglichen Leben der beiden, konnte ich aber leider nicht so ganz nachvollziehen, wie die Beziehung der beiden sich entwickelt hat. Alles wirkte etwas zusammenhangslos. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus hier etwas mehr auf der Liebesgeschichte gelegen hätte oder das Ganze einfach ein wenig kürzer gehalten worden wäre.
Nach gut der Hälfte konnte mich die Geschichte dafür umso mehr packen und ich konnte das Buch ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus der Hand legen. Das Erzähltempo wurde ordentlich angezogen und auch gefühlstechnisch konnte es mich endlich mitreißen. Zeitweise hatte ich sogar Tränen in den Augen.
Was mich leider durchgängig etwas gestört hat, waren die prophetischen Träume: Wenn in einem Buch etwas unlogisches Wirklichkeit ist, dann muss die restliche Logik für mich einwandfrei sein. Leider hatte ich aber das Gefühl, dass vieles im Buch in sich nicht schlüssig war.
Die Idee an sich finde ich toll, sie hätte aber für mich noch ein wenig besser ausgearbeitet sein müssen.

Alles in allem ein schönes Buch mit interessanter Idee und sympathischen Charakteren, das man gut nebenbei lesen kann.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Nett für Zwischendurch

Only Us – Unwiderstehlich
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Seit Jahren schwärmt Frannie für Mack, der in ihr aber nur die um einiges jüngere Tochter seinen Chefs und die Babysitterin seiner Töchter zu sehen scheint.
Doch eine Nacht ändert alles und Frannie muss ...

Seit Jahren schwärmt Frannie für Mack, der in ihr aber nur die um einiges jüngere Tochter seinen Chefs und die Babysitterin seiner Töchter zu sehen scheint.
Doch eine Nacht ändert alles und Frannie muss sich fragen, ob sie bereit ist, ihr Herz zu riskieren…

Frannie mochte ich als Protagonistin recht gern, da sie für sich selbst eintritt und um ihre eigene Unabhängigkeit kämpft.
Mit Mack hingegen konnte ich mich leider nicht so anfreunden, da ich das Gefühl hatte, dass sich sein Interesse an Frannie nur auf den körperlichen Aspekt einer Beziehung bezog. Außerdem fand ich seinen Umgang mit seinen Kindern zum Teil eher grenzwertig.

Der Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht, obwohl man ein wenig in die Geschichte geworfen wird. Der Schreibstil war jedoch sehr angenehm zu lesen, weswegen ich zu Beginn nur so durch die Seiten geflogen bin.
Nach den ersten 100 Seiten war dann aber leider irgendwie die Luft raus. Die Spannung war weg, da sich die Beziehung zwischen Frannie und Mack sehr schnell entwickelt hat und dabei aber eher auf das körperliche fokussiert war. Das zwischenmenschliche blieb leider ein wenig auf der Strecke. Hier hätte ich mir mehr Gespräche und gemeinsame Aktivitäten gewünscht, die das ganze etwas aufgelockert hätten.
Trotzdem lies sich das Buch ganz gut nebenbei lesen, da die Szenen mit Frannie und Macks Töchtern wirklich süß waren. An sich hatte ich mir vom Buch aber mehr erhofft.

Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch, dem aber Spannung und das gewisse Etwas fehlen.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Um Längen besser als Band 1

Try & Trust
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Matilda möchte ihre beste Freundin Briony vor allem schützen - auch vor Anthony, von dem sie ausgeht, dass er Bri das Herz brechen wird. Von Anthony fordert sie deswegen, sich von Bri fernzuhalten.
Anthony ...

Matilda möchte ihre beste Freundin Briony vor allem schützen - auch vor Anthony, von dem sie ausgeht, dass er Bri das Herz brechen wird. Von Anthony fordert sie deswegen, sich von Bri fernzuhalten.
Anthony gibt jedoch nicht Kleinbei, sondern bietet Matilda einen Deal an: Er lässt Bri in Ruhe, wenn Matilda sich von ihm malen lässt - und zwar nackt.
Für die selbstbewusst Matilda ist dies kein Problem, bis irgendwann Gefühle ins Spiel kommen...

Anthony mochte ich schon in Band 1 sehr gerne und auch hier war er mir wieder sehr sympathisch.
Weniger hingegen mochte ich Matilda, die mir bereits in Band 1 zu radikal und auch in diesem Band zu voreingenommen war. Ihr Handeln konnte ich leider oft nicht nachvollziehen, da so ziemlich jede ihrer Handlungen ihrem Ziel widersprach, Bri zu „retten“.

Die Geschichte an sich hat mir dafür um einiges besser gefallen und war für mich auch eine deutliche Steigerung im Bezug auf den ersten Band.
Ich hatte wegen der „Dreiecksbeziehung“ etwas Angst, dass die Liebesgeschichte ein wenig in den Dreck gezogen wird. Dies war zum Glück überhaupt nicht der Fall.
Stattdessen gab es eine Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Wut, Trauer und Freude, die, meiner Meinung nach, sehr gut umgesetzt worden ist, ohne dabei in irgendeiner Weise zu dramatisch zu sein.
Im Bezug auf die Liebesgeschichte hätte ich mir jedoch ein weniger abruptes Ende gewünscht. Ein paar Seiten mehr hätten hier sicher nicht geschadet.
Wichtige Themen waren zudem Kunst und durch Briony - die natürlich auch eine größe Rolle gespielt hat - auch das Thema Essstörung, weswegen ich nun sehr gespannt auf ihre Geschichte bin.

Alles in allem ein schönes Buch, das Band 1 um Längen übertrifft.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Für mich ein Jahreshighlight

Morgen und die Ewigkeit danach
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Nathalie gibt sich die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders und spricht seit dem nicht mehr.
Lucas denkt, dass er es nicht wert ist, geliebt zu werden.
Beide haben sie die Kraft zum Leben verloren. Doch ...

Nathalie gibt sich die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders und spricht seit dem nicht mehr.
Lucas denkt, dass er es nicht wert ist, geliebt zu werden.
Beide haben sie die Kraft zum Leben verloren. Doch in der Psychiatrie erkennen sie gemeinsam, dass es sich lohnt, sich ins Leben zurück zu kämpfen…

Nathalie und Lucas sind beides unheimlich starke und sympathische Charaktere, die schon viel zu früh den Ernst des Lebens kennenlernen mussten. Ihre Reise hat mich emotional total berührt. Ich habe mit beiden gelacht, geweint und einfach mitgefiebert.

Was das Buch in meinen Augen so besonders gemacht hat, war vor allem der grandiose Schreibstil, der sich zusammen mit den Charakteren entwickelt hat.
So wie Nathalie zu beginn innerlich taub war, so war auch die Wortwahl zu Beginn sehr nüchtern und unterstrich ihre Teilnahmslosigkeit am Klinikalltag dadurch perfekt. Doch je mehr sich Nathalie wieder ins Leben zurückgekämpft hat, desto fröhlicher und lebendiger wurde auch der Erzählstil. Es hat mich einfach gefesselt wie phänomenal der Schreibstil ihre Gefühlslage widergespiegelt hat und wie die Autorin es so geschafft hat, so viel Gefühl auf so wenigen Seiten unterzubringen.
Und dennoch geht es im Buch natürlich nicht nur um Fortschritt, sonder auch um die vielen Rückschlägen mit denen beide Protagonisten, aber auch die anderen Patienten zu kämpfen hatten. Ihr Kampf, ihr Emotionen und Gedanken und der Klinikalltag wurden in keiner Weise verharmlost. Gleichzeitig wurde aber auch nichts im Buch unnötig dramatisiert, obwohl es durchaus dramatische Szenen gab. Und genau das hat die Geschichte für mich letztendlich so authentisch gemacht.
Dieses Buch lässt mich einfach sprachlos zurück, weil es mir so viel mehr gegeben hat, als ich mir erhofft hatte.

Alles in allem ein Jahreshighlight und eines der besten Jugendbücher, die ich je gelesen habe!

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