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Veröffentlicht am 01.04.2019

Polizeibeamter mit Herz

Der Tote im Schnitzelparadies
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Joe Fischler's Roman „Der Tote im Schnitzelparadies“ ist der erste Band einer Krimireihe mit dem österreichischen Polizeibeamten Arno Bussi. Bussi verschlägt es in seinem ersten Fall nach Hinterkitzlingen, ...

Joe Fischler's Roman „Der Tote im Schnitzelparadies“ ist der erste Band einer Krimireihe mit dem österreichischen Polizeibeamten Arno Bussi. Bussi verschlägt es in seinem ersten Fall nach Hinterkitzlingen, ein kleiner Ort in Tirol.

So hatte er sich das nicht vorgestellt, als er seinen Versetzungsantrag gestellt hat. Bussi arbeitet im Bundeskriminalamt in Wien und liebt es, in der Stadt zu wohnen. Leider wird er mit der Frau des Innenministers in flagranti erwischt. Als Racheakt wird er in das Tiroler Bergdorf Hinterkitzlingen versetzt. Er soll dort den Fall des vermissten Bürgermeisters lösen.

Also macht er sich schweren Herzens auf seiner geliebten Vespa auf den Weg in die Verbannung. Dort angekommen muss er feststellen, dass alles noch viel schlimmer ist, als gedacht. Die Unterkunft ist eine Bruchbude, die schon sehr Jahren leersteht, zudem schüttet es wie aus Eimern. Der erste Mord lässt nicht lange auf sich warten, ein Kopf wird in der Tiefkühltruhe vom Schnitzelparadies gefunden. Durch das Unwetter wird ein Erdrutsch ausgelöst, der Strom fällt aus und plötzlich ist Hinterkitzlingen vom Rest der Welt abgeschnitten. Also ist Bussi auf sich alleine gestellt. Als die zweite Leiche auftaucht, reicht es Bussi. Er will unter allen Umständen die Morde aufklären.

Arno Bussi ist ein liebenswerter Mensch. Mit vollem Einsatz schafft er es, den Fall aufzuklären und nebenbei einem Menschen das Leben zu retten. Alle lieben ihn, aber alles was er sich wünscht, ist mit Eva zusammenzusein, in die er sich verliebt hat.

Das Buch kann ich wirklich empfehlen. Die Geschichte ist humorvoll geschrieben, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Schließlich handelt es sich um einen Krimi.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Poldi in Bestform

Tante Poldi und die Schwarze Madonna
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Wer die Poldi-Romane schon kennt und liebt, wird auch in diesem Band nicht enttäuscht. Mario Giordano lässt uns wieder am Leben von Tante Poldi und ihrer sizilianischen Familie und ihren Freunden teilhaben.

Der ...

Wer die Poldi-Romane schon kennt und liebt, wird auch in diesem Band nicht enttäuscht. Mario Giordano lässt uns wieder am Leben von Tante Poldi und ihrer sizilianischen Familie und ihren Freunden teilhaben.

Der Roman beginnt mit der Beschreibung eines Exorzismus, der im Vatikan durchgeführt wurde. Poldi soll helfen, den anschließenden Tod einer Nonne und das Verschwinden von Rosario aufzuklären. Poldi nimmt die Ermittlungen auf und dringt dazu sogar als Nonne verkleidet in den Vatikan ein. Von höchster Stelle wird sie beauftragt, die schwarze Madonna zu finden.
Derweil leidet der Neffe an Liebeskummer, was ihn aber nicht davon abhält, Poldi tatkräftig zu unterstützen. Poldi gerät in Gefahr, wird verhaftet, steht unter Mordverdacht und soll bald sterben. All das kann sie aber nicht abschrecken. Auf ihre herzensgute, lebenslustige Art macht sie weiter, um am Ende alles aufzuklären.

Mario Giordano ist wieder ein hervorragender Roman gelungen. Man kann die sizilianische Bande um Poldi direkt vor sich sehen. Ein wirklich empfehlenswertes Buch. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Schreibstil
  • Humor
  • Lesespaß
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2019

Klassischer Krimi

Mord braucht keine Bühne
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Frances Brodys Roman „Mord braucht keine Bühne“ spielt in den 20er Jahren. Kate Shackleton, die seit kurzem als Privatdetektivin tätig ist, ermittelt in einem Diebstahlfall und stolpert dabei im wahrsten ...

Frances Brodys Roman „Mord braucht keine Bühne“ spielt in den 20er Jahren. Kate Shackleton, die seit kurzem als Privatdetektivin tätig ist, ermittelt in einem Diebstahlfall und stolpert dabei im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche.

Ihr zweiter Fall als Privatdetektivin führt Kate nach Harrogate. Sie verbindet die Fahrt mit einem Besuch bei einer Freundin, die dort ein Theaterstück inszeniert. Kate hat Fotos von den Schauspielern gemacht und freut sich darauf, das Stück zu sehen. Nach dem Ende der Vorstellung findet Kate eine Leiche. Es handelt sich um den unsympathischen und allseits unbeliebten Lawrence Milner. Gleichzeitig verschwindet Lucy, eine Schauspielerin. Kate wird von Lucys Großvater, Captain Wolfendale, gebeten, nach Lucy zu suchen. Sehr schnell wird Kate klar, dass auch der Captain etwas zu verbergen hat. Aber auch seine Mieter und Lucys Freunde haben Geheimnisse. Jeder kann der Mörder sein. Kate tappt lange im Dunkeln, schafft es aber, nebenbei noch den Diebstahl aufzuklären.

Der Roman ist exzellent erzählt. Kate ist eine liebenswerte, für die damalige Zeit sehr emanzipierte Frau mit Herz. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen und freue mich schon auf eine Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.10.2018

Hervorragender Thriller

Dreckiger Schnee
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Mit seinem Debüt-Roman „Dreckiger Schnee“ hat Joseph Knox gleich einen Bestseller gelandet. Detective Constable Aidan Waits ermittelt undercover und taucht dabei tief in die Verbrecher- und Drogenszene ...

Mit seinem Debüt-Roman „Dreckiger Schnee“ hat Joseph Knox gleich einen Bestseller gelandet. Detective Constable Aidan Waits ermittelt undercover und taucht dabei tief in die Verbrecher- und Drogenszene ein.

Aidan Waits wird bei einem Drogendiebstahl erwischt und vom Dienst suspendiert. Als Superintendent Parrs ihn vor die Wahl stellt, entweder ins Gefängnis zu gehen oder ins Drogengeschäft abzutauchen, um korrupte Polizisten zu entlarven, die für den Drogenboss Zain Carver arbeiten, überlegt er nicht lange. Er kündigt seine Wohnung und zieht ins Stadtzentrum, wo er sich fortan in den einschlägigen Bars rumtreibt. Dann soll er auch noch die Tochter des einflussreichen Politikers Rossiter suchen. Isabelle ist von zu Hause abgehauen und bei Zain Carver untergeschlüpft.

Aidan schafft es, eine Einladung zu einer der freitäglichen Partys bei Zain Carver zu bekommen. Dort trifft er auf Isabelle. Er stellt fest, dass Isabelle tief im Drogensumpf steckt und für Zain Carver als Drogenkurier arbeitet. Aidan ahnt, dass Isabelle ein Geheimnis hütet und deswegen untergetaucht ist. Bevor sie sich ihm anvertrauen kann, stirbt sie.

Was hat der Vater von Isabelle mit ihrem Tod zu tun? Verdächtige gibt es genug, alle haben scheinbar etwas zu verbergen. Aidan wird immer mehr in die Geschehnisse verwickelt und steckt bald mitten im Bandenkrieg. Als ihn dann auch noch Parrs im Stich lässt, scheint für Aidan alles verloren, sein Leben ist in Gefahr.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Ein richtig spannender Thriller, temporeich und keine Sekunde langweilig. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wie sich alles am Ende auflösen wird. Der Schluss war für mich überraschend, aber es hat sich alles zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt. Genau so soll ein Thriller sein.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Gelungener Jubiläums-Roman

Kluftinger
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Im zehnten Band der Kluftinger-Reihe wird es richtig gefährlich für den liebenswerten, kauzigen Kommissar aus dem Allgäu. Als der frischgebackene Großvater an Allerheiligen beim Friedhofsbesuch mit seiner ...

Im zehnten Band der Kluftinger-Reihe wird es richtig gefährlich für den liebenswerten, kauzigen Kommissar aus dem Allgäu. Als der frischgebackene Großvater an Allerheiligen beim Friedhofsbesuch mit seiner Familie und seinem Enkelkind plötzlich vor seinem eigenen Grab steht, nimmt er das zunächst gar nicht so ernst. Bis auch noch seine eigene Todesanzeige in der Zeitung steht.

Ganz schnell ermitteln die Kollegen in seinem Fall, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Es gibt schließlich einige Personen, die einen Grund haben, sich an Kluftinger zu rächen. In zahlreichen Rückblenden erzählen die Autoren aus der Jugend und von früheren Erlebnissen des Kommissars. Vor allem in seiner Jugendzeit gab es ein schlimmes Erlebnis, das sogar mit dem Tod eines Mitglieds der Clique endete. Wollen sich die anderen nach all der Zeit an Klufti rächen? Aber auch andere „Kunden“ hat der Klufti hinter Gitter gebracht, die jetzt als Rächer infrage kommen.

Zudem muss er sich um seinen Kollegen Strobl Sorgen machen, der sich immer seltsamer benimmt.

Durch die Bedrohung seines Lebens ist für den Allgäuer Kommissar und seine Familie bald kein normales Leben mehr möglich. Und als auch kein Fluchen hilft, beschließt Kluftinger, dem Täter eine Falle zu stellen.

Die Geschichte ist wie gewohnt humorvoll und urig. Klufti ist stolzer Großvater geworden und gibt sich größte Mühe mit seinem Enkelkind, wobei man übrigens bis zum Schluss nicht erfährt, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Dafür erfährt man ganz viel über den Kluftinger aus seiner Jugendzeit und von den Anfängen seiner Arbeit und Karriere bei der Polizei, sogar seinen Vornamen, der ja bisher nicht bekannt war. Szenen, wie er für seinen Sohn ein Auto kaufen will, damit ihm sein geliebter Passat erhalten bleibt, oder wie er sich mit dem Hund vom Langhammer anfreundet, sind einfach zum Kugeln.

Alles in allem ist das Buch ein gelungener Kluftinger-Roman, humorvoll, auch spannend und typisch Allgäu. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.