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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2017

Manipulation vom Feinsten

Gated - Sie sind überall
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Meine Meinung:
Im zweiten Band dieser Dilogie erleben wir wie Lyla das erste Mal in ihrem Leben außerhalb der Gemeinde lebt und ihren Alltag bewältigt. Sie lernt erst einmal das echte Leben kennen und ...

Meine Meinung:


Im zweiten Band dieser Dilogie erleben wir wie Lyla das erste Mal in ihrem Leben außerhalb der Gemeinde lebt und ihren Alltag bewältigt. Sie lernt erst einmal das echte Leben kennen und stellt fest, wie viel sie eigentlich verpasst hat. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben echte Freunde, besucht eine echte Schule, hat ihr erstes Date :) All das mitzuerleben macht wirklich Spaß, weil man auch einfach mitbekommt, in was für einer Enthaltsamkeit Lyla vorher leben musste. Doch die Gemeinde ist nicht fort, sondern besteht weiterhin. Pioneer spinnt aus dem Inneren des Gefängnis immer noch die Fäden und er kann nicht ertragen, dass sich Lyla von ihm abgewandt hat.

Besonders gut gelungen finde ich, wie auch schon in Band 1, die Dramatik die mit dem krassen Glaube der Gemeinde einhergeht. Es ist unfassbar gut dargestellt, wie sehr die Mitglieder der Gemeinde an ihren Pioneer glauben. Sie versuchen durch verschiedene Manipulationstechniken Lyla immer wieder auf ihre Seite zu ziehen. Für mich war dieser Part besonders authentisch und vorallem sehr gruselig und angsteinflößend.

Trotzdem muss ich 2 Sterne abziehen, denn auch wenn der zweite Band wirklich gelungen ist, war die Geschichte doch etwas zäh. An einigen Stellen ist die Story einfach sehr langatmig und kommt nicht wirklich voran. Es geht halt immer wieder darum Lyla zu brechen. Das beschert einem natürlich Gänsehaut, aber irgendwie ahnt man auch wie der Höhepunkt am Ende aussehen wird. Die Wendungen sind zwar irgendwie gruselig und man merkt auch wie sehr Lyla immer wieder psychisch unter Druck gesetzt wird, doch trotzdem wurde ich nie wirklich überrascht. Insgesamt ist das Ende aber gelungen und die Reihe damit sehr zufriedenstellend abgeschlossen.


Fazit:


Die Geschichte zeigt wieder einmal wie sehr ein bestimmter Glaube das normale logische Denken zerrütten und aus den Fugen bringen kann. Interessant ist hier zu sehen, wie die Gemeine unterschiedliche Methoden nutzt, um Lyla zu brechen und zu manipulieren. Leider fand ich die Geschichte aber zwischenzeitlich etwas zäh und die Wendungen nicht überraschend genug. Solide 3 Sterne!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Der Funkte springt nicht über

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Meine Meinung:
Ein Kinderbuch (ab 13 Jahre) über eine Schule, in der die Schüler und Schülerinnen in Gut und Böse unterteilt werden und auf diese Weise ihren Platz in den Märchen finden. Meiner Meinung ...

Meine Meinung:


Ein Kinderbuch (ab 13 Jahre) über eine Schule, in der die Schüler und Schülerinnen in Gut und Böse unterteilt werden und auf diese Weise ihren Platz in den Märchen finden. Meiner Meinung nach verspricht diese grobe Zusammenfassung wirklich viel. Märchen sind zwar nicht so richtig mein Ding, aber ich mag Fantasygeschichten, die in Schulen spielen. Daher gefallen mir Bücher wie Harry Potter oder Magisterium wirklich sehr gut und die Bücher sind eben auch hauptsächlich für Kinder oder Teenies geschrieben. So auch "The School for Good and Evil". Einziger Unterschied: Hier springt der Funke bei mir einfach nicht über.

Ich habe mich wirklich lange durch dieses Buch gequält, dann aber irgendwann aufgegeben und nur noch das Ende gelesen. Man kann nicht sagen, dass diese Geschichte nicht fantasievoll ist, denn das ist sie. Wir erleben ganz unterschiedliche Charaktere und die Landschaft ist wirklich toll beschrieben. Mir mangelt es aber irgendwie daran, dass die beiden Freundinnen Agatha und Sophie mir einfach nicht ans Herz wachsen. Beide finde ich persönlich sehr anstrengend und irgendwie doof :D Ich kann gar nicht genau sagen, woran das liegt, aber ich finde die Dialoge zu flach, finde das große Geheimnis irgendwie zu schlecht erklärt und alles ist mir irgendwie einen Ticken zu wenig. Die beiden Protagonistinnen denken mir zu wenig über den Tellerrand hinaus, sind dabei sehr engstirnig und stur. Das Leben in der Schule wirkt für mich künstlich und nicht authentisch genug. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich konnte mich einfach nicht in diese Welt hineindenken. Ich weiß nicht, ob ich ggf. schon zu alt bin, ich glaube auch, dass vielen Kindern die Geschichte gefallen könnte, aber bei mir ist die Faszination einfach nicht aufgekommen. Ich kann nur 2 Sterne vergeben und werde der Reihe den Rücken kehren.


Fazit:


Auch wenn die Geschichte sehr fantasievoll und die Idee einfallsreich ist, will bei mir der Funke nicht überspringen. Agatha und Sophie sind mir als Hauptprotagonisten einfach zu engstirnig und wachsen mir nicht ans Herz. Ich werde der Reihe den Rücken kehren und vergebe 2 Sterne!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Realistisches Zukunftsszenario

Marthas Widerstand
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Meine Meinung:
Bei „Marthas Widerstand“ handelt es sich um ein Jugendbuch mit einem ziemlich realistischen Zukunftsszenario. Die Gesellschaft entscheidet per Social Media, SMS oder Telefon, ob ein Mensch, ...

Meine Meinung:


Bei „Marthas Widerstand“ handelt es sich um ein Jugendbuch mit einem ziemlich realistischen Zukunftsszenario. Die Gesellschaft entscheidet per Social Media, SMS oder Telefon, ob ein Mensch, der wegen eines Verbrechens im Gefängnis sitzt, hingerichtet werden soll oder freigesprochen wird. Es werden keine Beweise dargelegt und keine Zeugen gefragt. Die Zuschauer bekommen nur eine sehr manipulative TV-Sendung geboten. Für die Abstimmung sind 7 Tage Zeit und der Gefangene sitzt in der Zeit in 7 unterschiedlichen Zellen. Die Idee finde ich absolut glaubwürdig und erschreckend realistisch. In Zeiten von Trump, aber auch wenn man sich recht banale Sendungen wie „Das Dschungelcamp“ anschaut, merkt man doch, was in der Gesellschaft und insbesondere in den sozialen Medien so möglich ist. Deshalb erscheint mir das Szenario im Buch sehr glaubwürdig.

Die Kapitel sind sehr kurz, was eine gewisse Dynamik in die Geschichte bringt und einen total fesselt. Eigentlich möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Ich denke das ist auch wirklich der große Pluspunkt: Die Geschichte ist einfach fesselnd und hat allein deshalb schon 4 Sterne verdient.
5 Sterne kann ich persönlich leider nicht geben, weil die Geschichte für mich durchaus einige Schwachstellen hat. Der Klappentext verrät nicht so viel, daher möchte ich jetzt auch gar nicht unbedingt auf jede Schwachstelle eingehen, weil ich dann einfach zu viel verraten würde, allerdings gefallen mir einfach ein paar Wendungen und Geschehnisse in der Geschichte nicht. Mir ist vieles einfach zu plötzlich und zu simpel dargestellt. Wenn man drüber nachdenkt, weiß man eigentlich, dass das in Wirklichkeit gar nicht so einfach umsetzbar wäre und in der Geschichte läuft das dann aber wie geschmiert, so dass die Autorin bei ihrem gewünschten Ende rauskommt. Ich ahne auch schon wie die Geschichte enden wird und bin mir deshalb nicht so ganz schlüssig, ob das meine Reihe wird. Ich bin da durchaus zwiegespalten und gehe mit einem kleinen „Naja“-Gefühl aus dieser Geschichte.
Da es sich um eine Trilogie handelt, ist das Ende offen, aber für mich aushaltbar. Ich kann damit leben, dass ich noch etwas auf den zweiten Band warten muss.

Fazit:


Ein Jugendbuch mit einem erschreckend realistischen Zukunftsszenario, welches in Zeiten von Social Media durchaus denkbar wäre. Einige Geschehnisse sind mir zu plötzlich und zu simpel dargestellt. Ich habe das Buch daher mit einem „Naja“-Gefühl beendet und ziehe einen Stern für kleine Ungereimtheiten ab. Der tolle Schreibstil und die kurzen Kapitel, die dem Ganzen eine wirklich tolle Dynamik vermitteln, machen aber vieles wieder wett. 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2017

Spannender Thriller, der am Ende übers Ziel hinaus schießt

The Couple Next Door
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Meine Meinung:
Der Thriller "The Couple next door" handelt von einem Ehepaar mit einem kleinen Baby. Anne und Marco lassen abends die kleine Caro allein Zuhause. Sie sind nebenan bei einer Party und schauen ...

Meine Meinung:


Der Thriller "The Couple next door" handelt von einem Ehepaar mit einem kleinen Baby. Anne und Marco lassen abends die kleine Caro allein Zuhause. Sie sind nebenan bei einer Party und schauen alle 30 Minuten nach ihrem Kind. Als sie dann aber halb 2 nach Hause kommen, ist das Baby verschwunden.

Eine absolut grausige Vorstellung, die mich persönlich gleich an den Fall "Maddie" erinnert hat. Die kleine Maddie ist ja ebenfalls verschwunden, da die Eltern sie allein gelassen hatten und ist bis heute nicht gefunden worden. Ein absolut schrecklicher Fall, der mir immer wieder eine Gänsehaut beschert, auch wenn man sich persönlich ja dann doch recht wenig mit solchen Fällen beschäftigt oder sie leicht verdrängt. Aber gleichzeitig will man sich auch gar nicht vorstellen in welch einer Situation sich die Eltern befinden - und genau das erlebt man in dieser Geschichte. Denn auch Anne und Marco werden beschuldigt. So tauchen wir als Leser immer tiefer in diesen Kriminalfall ein und erleben die ein oder andere Überraschung.

Generell hat mich das Buch wirklich gefesselt. Ich fand es total gut geschrieben und insbesondere die Emotionen aller Beteiligten sind sehr authentisch rüber gekommen. Ich muss sagen, dass die Autorin den einzelnen Figuren wirklich Leben eingehaucht hat. Sie erfüllt zwar auch das ein oder andere Klischee, aber für mich waren die Figuren gut ausgearbeitet. Ich war also vom Verlauf der Geschichte erstmal sehr begeistert. Doch so nach und nach als so die ersten Geheimnisse ans Licht kamen und immer klarer wurde, was eigentlich wirklich passiert ist, wurde mir das alles irgendwann zu bunt. Es gibt schon sehr viele Verstrickungen und die Auflösung am Ende scheint mir doch etwas sehr abstrus. Allerdings bleibt die Autorin nicht nur dabei den Kriminalfall aufzulösen, sondern sie setzt am Ende noch einen drauf. Das hatte ich wirklich nicht erwartet und das war für mich auch wirklich schon richtig bizarr. Meiner Meinung nach ist die Autorin da komplett übers Ziel hinausgeschossen. Das Ende ist schlicht und ergreifend drüber.


Fazit:


Auch wenn die Geschichte mich die ganze Zeit gefesselt hat und ich wirklich gerne zum Buch gegriffen habe, kann ich nur 3 Sterne geben. Denn ein Thriller muss mich nicht nur fesseln, sondern die Auflösung muss für mich auch authentisch und glaubwürdig sein. Mir persönlich übertreibt die Autorin am Ende einfach zu sehr!

Veröffentlicht am 20.08.2017

Mein letztes Poznanski-Jugendbuch?

Aquila
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Meine Meinung:
Jedes Mal, wenn ich ein neues Jugendbuch von Ursula Poznanski in die Hand nehme, hoffe ich, dass es genau so gut werden wird wie "Erebos". Wenn man sich meine Rezis zu ihren Büchern ansieht, ...

Meine Meinung:


Jedes Mal, wenn ich ein neues Jugendbuch von Ursula Poznanski in die Hand nehme, hoffe ich, dass es genau so gut werden wird wie "Erebos". Wenn man sich meine Rezis zu ihren Büchern ansieht, wird man sehen, dass ich immer enttäuscht wurde und nach einer 5-Sterne-Erebos-Rezi nur noch 1-2 Sterne-Rezis folgten. Auch "Aquila" landet bei diesen 1-2 Sterne-Rezis.

Die erste Hälfte der Geschichte war vielversprechend. Wir lernen Nika kennen, die ohne Erinnerung an die letzten 3 Tage aufwacht und feststellt, dass ihre Mitbewohnerin verschwunden ist. Auch wenn Nika manchmal etwas einfallslos handelt und zum Beispiel erst spät anfängt bestimmte Hinweise zu googlen (was ich beispielsweise sehr viel früher getan hätte), hat mich die Geschichte bis zur Hälfte nie gelangweilt. Man kann das Buch nämlich flott und leicht lesen und möchte wirklich am Ball bleiben. Das ist auch der Grund, warum es 2 Sterne und nicht nur einer wurden ;) Viele meiner Mitleser in der Leserunde bemängelten zum Beispiel, dass die Autorin diesmal keinen technischen Aufhänger hat und auch dass der Charme von Siena in der Geschichte nicht ausreichend rüber kommt. Den Kritikpunkt kann ich nicht ganz teilen. Der fehlende Aufhänger hat mich jetzt nicht richtig gestört und bei mir persönlich kam wirklich viel italienischer Flair auf. Daher fand ich diesen Aspekt wirklich gelungen :)

Ab der Hälfte beginnt die Autorin dann aber nach und nach das Geheimnis zu lüften und driftet dabei völlig in eine abstruse, unlogische und absolut unglaubwürdige Auflösung ab. Nicht nur, dass Nika Hauptverdächtige in einem Verbrechen wird (und dabei übrigens keinen Pflichtverteidiger an die Hand bekommt, sondern nur auf sich allein gestellt ist -_-), auch die restliche Verstrickung war für mich völlig aus der Luft gegriffen. Ich wurde einfach enttäuscht und finde die Auflösung einfach alles andere als glaubwürdig. Wieder einmal sind die Ereignisse ziemlich konstruiert und zu zufällig. Das ist auch der Kritikpunkt, den ich seit Erebos bei jedem Poznanski-Buch anbringe - wirklich schade. Für mich ist deshalb auch "Aquila" leider ein Flop.

Ich tendiere dazu keine weiteren Poznanski-Jugendbücher zu lesen. Ihre Krimis liegen immer noch auf meinem SUB und vielleicht gebe ich diesen irgendwann noch eine Chance, aber von den Jugendbüchern werde ich zukünftig wohl die Finger lassen.


Fazit:


Die erste Hälfte der Geschichte überzeugt durch einen leichten, lockeren Schreibstil, der sich gut lesen lässt und eine schönen italienischen Atmosphäre verbreitet. Die zweite Hälfte befasst sich dann aber mit einer absolut abstrusen und unglaubwürdigen Auflösung des Rätsels. Dadurch driftet die Geschichte für mich ins unlogische ab und wird leider ein Flop. Ich werde in Zukunft wohl die Finger von den Poznanski-Jugendbüchern lassen. 2 Sterne!