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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2017

Welche Version ist wahr?

Das Buch der Spiegel
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Meine Meinung:
Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits ...

Meine Meinung:


Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits haben wir, ich glaube 4, verschiedene Ich-Erzähler, die nacheinander bestimmte Aspekte des Falls auflösen und auf die Suche nach dem Geheimnis gehen. Aber nicht nur die unterschiedlichen Erzähler machen das Buch zu etwas Besonderem, der Inhalt ist noch viel spannender ;) Denn die Grundidee der Geschichte hebt sich sehr stark von einem normalen Krimi ab. Eigentlich geht es gar nicht wirklich darum, wer eigentlich der Mörder ist. Viel eher geht es um die unterschiedliche Wahrnehmung von Menschen. Wie nimmt man verschiedene Ereignisse wahr? Wie beurteilt man Menschen und wie schätzt man sie ein? Welche Schlüsse zieht man aufgrund verschiedener Aussagen oder Handlungen? An was erinnert man sich noch? Trügt einen die eigene Erinnerung oder hat man das Ganze wirklich so erlebt?

Diese und viele andere Fragen spielen eine große Rolle in der Geschichte und lassen den Leser unterschiedliche Ideen spinnen. Man fragt sich während des Lesens immer wieder, was denn nun wirklich wahr ist. Man überlegt sich Auflösungen, verwirft sie wieder, grübelt und überinterpretiert. Die Lösung am Ende ist gar nicht mal so überraschend und auch nicht wirklich abwegig, aber man wird in der Geschichte halt mit sehr vielen Informationen überflutet und muss diese filtern.
Da beginnt meiner Meinung nach aber auch etwas die Schwäche der Geschichte. Der Schreibstil ist zwar einfach und der Aufbau der Geschichte ist gut gemacht, der Autor meint es aber ziemlich gut mit Informationen zu den einzelnen Figuren. Teilweise wirkt es als würden wir nur eine Akte eines Kriminalfalls lesen. Emotionen sucht man und findet man leider wenig. Richtige emotionale Bindungen kann man nicht aufbauen, da die persönlichen Probleme der Charaktere meist nur angeschnitten und dann nicht mehr erwähnt werden. Durch die vielen verschiedenen Informationsfetzen und Versionen, die der Autor uns liefert, ist es unumgänglich, dass ein paar Fragen offen bleiben. In diesem Fall finde ich es gar nicht so schlimm, weil es einfach zur Grundidee des Buches passt, aber man fragt sich halt auch, ob der Autor wirklich alles bedacht hat und ob er nicht einfach vergessen hat, ein paar Fragen zu beantworten.

Nichtsdestotrotz überzeugt mich insbesondere, dass der Autor vieles einfach anders macht als andere und der Titel des Buches wirklich wieder gibt, was der Autor uns zeigen will :) Nämlich unterschiedliche Facetten einer Geschichte - und das ist ihm definitiv gelungen!

Fazit:


"Das Buch der Spiegel" zeigt uns unterschiedliche Facetten einer Geschichte und nimmt uns mit auf die Suche nach dem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit. Der Autor überflutet uns mit Details und Informationen, die wahrscheinlich häufig auch einfach nur verwirren sollen. Emotionen bleiben dabei ziemlich auf der Strecke, weil man das Gefühl hat, viel über die Figuren zu wissen, aber dennoch keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Mir hat an der Geschichte insbesondere der Aufbau und die Grundidee gefallen und ich freue mich, dass der Autor etwas neues ausprobiert hat und es dabei schafft einen wirklich zu fesseln. Ich vergebe daher 4 Sterne!

Veröffentlicht am 05.02.2017

Solider Auftakt

Secret Fire
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Meine Meinung:
Von Night School kenne ich bisher nur Band 1, aber war wirklich begeistert von dem Auftakt, weil mich dieser Reihenanfang irgendwie sofort packte und vorallem sehr viel Lust auf mehr machte. ...

Meine Meinung:


Von Night School kenne ich bisher nur Band 1, aber war wirklich begeistert von dem Auftakt, weil mich dieser Reihenanfang irgendwie sofort packte und vorallem sehr viel Lust auf mehr machte. Das schafft C.J. Daughert mit ihrem neuen Reihenauftakt nicht so ganz. "Secret Fire" ist eine gute Geschichte, aber meiner Meinung nach nicht richtig besonders. Wir lernen sowohl Sasha als auch Taylor kennen, die beide so ihre eigenen Probleme haben, welche mehr oder weniger "normal" sind. Schnell stellen sie fest, dass es kein Zufall sein kann, dass sie sich kennen lernen sollten.

Ich will gar nicht so viele Worte darüber verlieren, worum es genau in der Geschichte geht, weil man doch recht schnell zu viel sagen kann, aber man kann sagen, dass die Geschichte magische Kräfte und Flüche beinhaltet. Die Idee finde ich erst einmal gelungen, die Umsetzung manchmal etwas holprig.

Die unterschiedlichen Sichten der beiden Teenager finde ich eigentlich sehr interessant, allerdings führt das zu Beginn dazu, dass der Leser schneller Schlüsse ziehen kann als die beiden Protagonisten. Das ist etwas ungünstig, weil man somit als Leser erst noch nach und nach miterleben muss, wie die beiden hinter ein Geheimnis kommen, welches man selbst schon irgendwie kennt - auch wenn man noch nicht das große Ganze überblicken kann.
Dazu nimmt die Geschichte dann doch recht wenig Fahrt auf. Meiner Meinung nach liegt das eben auch an den unterschiedlichen Sichten, weil Sasha und Taylor wenig zusammen agieren, sondern eher getrennt voneinander "ermitteln" und versuchen hinter das Geheimnis zu kommen. Mir fehlt dadurch so ein bisschen die anhaltende Spannung und die Überraschung in der Geschichte. Ich kann mich erinnern, dass Night School mich immer total packte, mich irgendwie gruselte und einfach Emotionen in mir hervorrief. Das kann ich über den ersten Band der Secret Fire Reihe leider noch nicht sagen. Trotzdem werde ich dem zweiten Band eine Chance geben und ich hoffe, dass ich Sasha und Taylor doch noch ins Herz schließen kann. Ich finde es übrigens sehr positiv, dass es sich hier nur um einen Zweiteiler handelt. Meiner Meinung nach nimmt dieses Reihenschreiben teilweise etwas überhand und Night School ist mit seinen 5 (?) Bänden ja schon eine Hausnummer.


Fazit:


Ein guter und solider Reihenauftakt, der leider nicht richtig packt, wenig Emotionen hervorruft und einfach nicht wirklich aus der Masse an Jugendbüchern hervorsticht. Die Idee der Geschichte ist erstmal gut und ich denke, dass auch noch Potential in der Geschichte steckt, aber ich bin nicht zu 100% begeistert. Ich habe aber noch die Hoffnung, dass mich Sasha und Taylor in Band 2 in ihren Bann ziehen. Für Band 1 vergebe ich erstmal solide 3 Sterne!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Wenig Pfiff

Zwei auf Umwegen
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Meine Meinung:
Ich glaube jeder kennt dieses Gefühl, welches Lauren und Ryan haben. Ist dieser Partner wirklich der Partner fürs Leben? Und woher weiß ich eigentlich, dass es nicht noch besser geht? Sind ...

Meine Meinung:


Ich glaube jeder kennt dieses Gefühl, welches Lauren und Ryan haben. Ist dieser Partner wirklich der Partner fürs Leben? Und woher weiß ich eigentlich, dass es nicht noch besser geht? Sind diese Streitereien normal? Ist es normal, dass mein Partner mich manchmal nervt? Diese Fragen, die so aufgeworfen werden, finde ich eigentlich ziemlich interessant und ist meiner Meinung nach auch etwas, was wirklich viele Menschen beschäftigt und was auch irgendwie die große Frage des Lebens beinhaltet: Gibt es die eine wahre Liebe?

Aufgrund dieser aufgeworfenen Fragen hat mich das Buch, gerade zu Beginn, auch erstmal sehr gefesselt. Leider hat das aber dann doch schnell nachgelassen, weil die Geschichte dann in die erwartete kitschige Richtung abgedriftet ist und vorallem sehr vorhersehbar wurde. Ich hätte mir hier mehr Überraschung gewünscht, weil es einfach genau so geendet hat, wie ich es von Anfang an vermutete - und das ist mir persönlich dann einfach zu lahm. Ich glaube eine Sicht von Ryan hätte dem ganzen noch mehr Pfiff gegeben, auch wenn es die Story nicht hätte retten können. Dafür hätte man am Ende einfach mal was komplett anderes machen müssen. Das ist natürlich nicht leicht, aber so war die Geschichte einfach nur sehr kurzweilig, obwohl Taylor Jenkins-Reid wirklich gut schreibt. Aber Vorhersehbarkeit und Kitsch sind einfach nichts für mich - ich glaube aus der Fragestellung hätte man viel mehr herausholen können.

Wir erleben hier einfach einen typischen Frauen-Liebesroman. Viele, die sowas mögen, mögen sicherlich auch dieses Buch - man darf aber dann eben nicht erwarten, dass mal was völlig anderes passiert, als in all den anderen Frauen-Liebesromanen. Schade!


Fazit:


Aus der Fragestellung, die sich insbesondere damit beschäftigt, ob es die wahre Liebe wirklich gibt, hätte man viel mehr herausholen können, wenn man etwas mehr gewagt hätte. Für mich war die Geschichte leider nur kurzweilig, kitschig und sehr vorhersehbar, auch wenn die Autorin einen tollen Schreibstil hat. Mir war das einfach zu wenig Pfiff und ich kann daher nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Für zwei Starautoren sehr schwach

Fremd
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Meine Meinung:
Ursula Poznanski und Arno Strobel - beide Autoren sind einem sehr gut bekannt, wenn man sich etwas in der Krimi/Thriller und auch in der Fantasy Welt tummelt. Von Arno Strobel habe ich ...

Meine Meinung:


Ursula Poznanski und Arno Strobel - beide Autoren sind einem sehr gut bekannt, wenn man sich etwas in der Krimi/Thriller und auch in der Fantasy Welt tummelt. Von Arno Strobel habe ich bisher nichts gelesen, von Ursula Poznanski kenne ich insbesondere die Jugendbücher. Aber alleine die Zusammenarbeit zweier bekannter Autoren lässt eben hohe Erwartungen entstehen, die hier leider nicht erfüllt werden können.

Die Fremdartigkeit steht im Fokus der Geschichte. Sowohl zu Beginn, während des Verlaufs der Geschichte als auch bei der Auflösung spielt das Gefühl des "Fremd seins" eine Rolle und wird immer wieder ins Gedächtnis gerufen. Der Titel hält somit, was er verspricht, was man ja auch nicht unbedingt oft behaupten kann.
Leider habe ich aber viel mehr Spannung und auch viel mehr Überraschung erwartet. Ich muss sagen, dass ich wenig mit den Figuren mitgefiebert habe, weil ich die Story die ganze Zeit als ziemlich konstruiert und unrealistisch wahrgenommen habe. Irgendwie konnte mich das Buch deshalb gar nicht in den Bann ziehen, weil ich viele Verhaltensweisen und Entscheidungen von Erik und Joanna sehr willkürlich wahrgenommen habe. Auch eine überraschende Auflösung habe ich nicht bekommen, denn die Lösung des Problems ist nachher wirklich sehr abstrus. Als Leser fühlt man sich, ehrlich gesagt, etwas vorgeführt. Es wirkt so als hätten die Autoren zu Beginn eine gute Idee gehabt, für die sie aber eigentlich keine Ausgangssituation als Lösung parat hatten. Dann wurde halt eine geschaffen, die irgendwie passt. Richtig gut ist es dadurch aber leider nicht geworden.

Ich habe jetzt schon viel Gutes von "Anonym" gehört und werde mir dieses Buch auch definitiv besorgen, auch wenn mir das "Debüt" dieser Zusammenarbeit nicht sonderlich gut gefallen hat. Das geht bestimmt besser!


Fazit:


Zwei bekannte Autoren, die sich zusammentun und einen Thriller schreiben? Kann nur gut werden, könnte man denken. Mir hat das "Debüt" der Beiden leider nicht sonderlich gefallen. Mir war die Story und die Auflösung leider viel zu konstruiert und abstrus. Bei mir ist keinerlei Spannung aufgekommen. Ich kann daher nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Gesellschaftskritisch und ehrlich

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
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Meine Meinung:
Becky Chambers schreibt über eine Reise im Weltall und erschafft dabei neue Planeten, aber auch neue Spezies. Die Erde wurde durch die Menschen zerstört und die Menschen sind in den Weltall ...

Meine Meinung:


Becky Chambers schreibt über eine Reise im Weltall und erschafft dabei neue Planeten, aber auch neue Spezies. Die Erde wurde durch die Menschen zerstört und die Menschen sind in den Weltall geflohen, in welchem sie von anderen Spezies aufgenommen und auf verschiedene Art und Weise integriert wurden. Durch die vielen neuen Planeten und Spezies, die die Autorin uns hier vorstellt, entsteht eine ganze neue Welt, die ich so vorher noch in keinem Buch erlebt habe. Die Autorin schreibt aber eben auch über die schwierigen Dinge in einer Welt voller verschiedenartiger Wesen. Es geht dabei um Rassismus, Sexismus, Ausleben der eigenen Sexualität, um Krieg, Hass und Nächstenliebe. Diese Gesellschaftskritik wird unfassbar gut und sehr ehrlich in diese Geschichte integriert und wenn man etwas zwischen den Zeilen liest, dann versteht man auch, was die Autorin an unserer Welt schwierig findet. Sie überträgt das teils auf witzige, teils auf sehr traurige Weise auf ihre Fantasy- und Science Fiction Welt.

Dennoch habe ich auch etwas zu kritisieren, denn dadurch dass Becky Chambers eben eine komplett neue Welt mit eigenen Technologien, Eigenarten und gesellschaftlichen Regeln kreiert, benötigt die Geschichte eben auch eine Vielzahl von Erklärungen. Dadurch geht die Emotion und das Herzliche der Geschichte etwas verloren. Ein paar Figuren bleiben für den Leser einfach nur Wesen und die richtigen Eigenschaften und Liebenswürdigkeiten bleiben teilweise auf der Strecke. Einige Charaktere schließt man zwar auch ins Herz und die Entwicklung der Charaktere (insbesondere die von Jenks und Corbin) sind sehr gut dargestellt, aber manchmal überwiegen dann halt einfach die Erklärungen, die die Reise für den Leser dann doch manchmal etwas beschwerlich machen.

Trotzdem mag ich, was die Autorin hier geleistet hat, denn sie hat ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, dadurch eine komplett neue Welt geschaffen und gibt Homosexualität und freier Meinungsäußerung ihren Platz in der Geschichte. Als Debüt ist das wirklich nicht schlecht und daher definitiv ein 4-Sterne-Buch :)


Fazit:


Die Autorin schafft hier ihre ganz eigene und neue Welt mit eigenen gesellschaftlichen Regeln und ganz neuen Spezies und Planeten. Sie übt dabei eine sehr witzig dargestellte, aber eben auch sehr ehrliche Gesellschaftskritik. Leider bleibt durch die nötigen Erklärungen das Gefühl manchmal auf der Strecke. Trotzdem schafft es die Autorin einige Charakteren auf besondere Art und Weise zu entwickeln. Für mich ist es ein sehr gutes 4-Sterne-Buch und für SF-Leser nur zu empfehlen.