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Veröffentlicht am 15.09.2016

Claudius Zorn - entweder man liebt ihn oder man hasst ihn

Zorn – Tod und Regen
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Achtung! 1. Teil einer Reihe!

Meine Meinung:
Dieses Buch ist der Beginn einer Reihe, denn bei Zorn und Schröder handelt es sich um zwei Ermittler, die in verschiedenen Mordfällen ermitteln. Bei diesem ...

Achtung! 1. Teil einer Reihe!



Meine Meinung:


Dieses Buch ist der Beginn einer Reihe, denn bei Zorn und Schröder handelt es sich um zwei Ermittler, die in verschiedenen Mordfällen ermitteln. Bei diesem Buch handelt es sich um ihren ersten Fall.

Zorn ist definitiv ein sehr eigentümlicher Charakter und ich glaube von ihm ist auch abhängig, ob man das Buch mag oder nicht. Ich bin nie wirklich mit ihm warm geworden, denn Zorn ist eingebildet, stinkefaul und meiner Meinung nach nicht mal unbedingt der Hellste und Mutigste. Nur sein sehr schwarzer Humor war total nach meinem Geschmack und hat den ein oder anderen Schmunzler gebracht. Ich steh eigentlich nicht auf Ermittler, die so Obergenies sind und sofort jeden Hinweis erkennen, aber Zorn war mir stellenweise echt etwas zu lahmarschig und zu döselig. In diesem Buch ist halt Schröder eher das Genie und er war mir trotz dieser Fähigkeit extrem sympathisch, weil er nicht mit seinem Können geprahlt hat. Es war irgendwie schön zu sehen, dass er von jedem Charakter unterschätzt wurde und es ihn aber absolut nicht gejuckt hat. Trotzdem ist es dann halt nervig, dass Zorn eigentlich nichts selber kann, sondern immer Schröder fragen muss und der auch noch alles mit sich machen lässt. Ich finde aber, dass das Ende bezüglich der Beziehung zwischen den Beiden Lust auf mehr macht, weil man da merkt, dass Zorn Schröder doch mehr mag als er vielleicht zugeben will.

Die Story finde ich leider nur mittelmäßig. Der Mordfall an sich ist sehr spannend und die Auflösung auch wirklich unerwartet, aber dennoch bringt der Schreibstil die Spannung zu wenig rüber. Stellenweise fand ich die Umsetzung einfach ziemlich langweilig, auch wenn ich nicht genau erklären kann, woran das liegt. Ich denke, dass in Ludwigs Schreibstil noch so ein bisschen das Besondere und Einzigartige fehlt. Es ist halt ein Krimi, wie viele andere auch und hebt sich nicht unbedingt von anderen ab. Trotzdem habe ich Lust auf die weiteren Bände mit Zorn und deshalb bleiben sie auch auf der Wunschliste und werden gekauft oder ertauscht, wenn es mir möglich ist :)

Fazit:


Ein schöner Kriminalfall, der aber meiner Meinung nach noch nicht einzigartig und besonders genug ist. Zorn ist ein sehr eigentümlicher Charakter und ich glaube von ihm ist abhängig, ob man diese Geschichte mag oder nicht. Ich bin nie richtig warm mit ihm geworden und fand die Umsetzung der Geschichte leider nicht einzigartig genug. Aber es gibt sehr gute Ansätze in der Geschichte und ich glaube auch, dass Zorn und Schröder sich noch zu einem guten Ermittlerpaar entwickeln können. Daher vergebe ich hier solide 3 Sterne und werde mir die Folgebände in naher Zukunft besorgen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel zu verträumt

Nacht ohne Sterne
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Meine Meinung:
"Nacht ohne Sterne" nimmt uns wirklich mit in eine High-Fantasy Welt voller magischer und geheimnisvoller Wesen und Zauber. Sowas ist eigentlich total cool und ich komme mit sowas auch ...

Meine Meinung:


"Nacht ohne Sterne" nimmt uns wirklich mit in eine High-Fantasy Welt voller magischer und geheimnisvoller Wesen und Zauber. Sowas ist eigentlich total cool und ich komme mit sowas auch eigentlich ganz gut klar, aber mich hat dieses Buch nicht wirklich gepackt.

Naya ist ein Mischwesen aus Elfe und Mensch. In dieser Welt gibt es Licht- und Dunkelelfen, die natürlich im Krieg gegeneinander stehen. Nayas bester Freund Jaron ist ein Lichtelf, aber sie lernt Vidar, einen Dunkelelf, kennen, der sie ebenfalls fasziniert und lange nicht so Böse erscheint, wie sie dachte. Diese zwei so unterschiedlichen Männer, die sich gegenseitig hassen und bekämpfen wollen, muss sie also irgendwie unter einen Hut kriegen. Dazu kommt noch, dass sie selbst eine Macht hat, die wichtig für beide Völker ist und ihr bis dahin nicht bewusst war. Die Geschichte betrachtet also insbesondere diesen Zwiespalt zwischen den Völkern und das Hin und Her, durch welches Naya gefühlsmäßig gehen muss. Sie muss Entscheidungen treffen und insbesondere entscheiden, wem sie vertraut.

Mir hat speziell der Schreibstil von Gesa Schwarz nicht gefallen. Alles ist sehr detailreich, bunt, aber auch extrem kitschig und sehr verträumt beschrieben. Mir war das manchmal einfach zu blumig und zu dolle. Beispielsweise erlebt Naya immer wieder etwas Neues, wenn sie zaubert oder die Magie erlernt. Dabei schwebt sie durch irgendwelche Welten, erlebt irgendwelche Feuer, die sie beherrschen muss. Mir war das viel zu viel Fantasy und das meiste konnte ich mir einfach zu wenig vorstellen. Ich mag Fantasy-Bücher und kann mich normalerweise sehr gut in die Welten hineinfühlen - hier blieb mir aber alles zu fern und ich fand die Beschreibungen einfach eher verwirrend.

Dazu kommt dann noch diese typische Dreiecksbeziehung, die man ja in immer mehr Jugendbüchern findet. Jaron ist für mich ein absoluter Traumtyp, der wirklich alles für Naya macht. Man merkt aber recht früh in der Geschichte, dass Naya sich immer mehr Richtung Vidar bewegt und das hat mir wirklich nicht gefallen, denn Vidar überzeugt mich überhaupt nicht. Für mich ist er der typische Bösewicht, der dabei aber VIEL zu kitschig daher kommt. Die Gespräche zwischen Naya und ihm sind einfach triefend kitschig. Ich konnte ihn absolut nicht ernst nehmen und finde schade, dass Jaron so links liegen gelassen wird. Naya handelt da meiner Meinung nach auch ziemlich egoistisch und sehr verletzend gegenüber Menschen, die sie eigentlich liebt. Daher war sie mir auch einfach nie wirklich sympathisch. Einerseits hat sie Angst vor allem, andererseits schafft sie alles. Das war mir zu willkürlich. Dazu kommt dann noch, dass ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden habe, wie Naya eigentlich zu ihrer Gabe gekommen ist und warum gerade sie diese wichtige Magie in sich trägt. Mir ist da die Geschichte zu unausgegoren. Ich kann daher wirklich nicht viel Gutes über die Story sagen. Ich lande dennoch bei 2 Sternen, weil ich den Anfang vielversprechend fand.


Fazit:


Wir erleben hier eine sehr magische Welt, die meiner Meinung nach schon zum High-Fantasy Genre gezählt werden kann. Mich hat das Buch aber leider nicht gepackt, da mir der Schreibstil von Gesa Schwartz zu verträumt und zu kitschig war. Ich konnte mir vieles einfach nicht vorstellen und fand vieles auch verwirrend erklärt. So war mir bis zum Ende gar nicht klar, warum gerade Naya diese wichtige Magie in sich trägt. Die Charaktere blieben mir außerdem fern und waren mir zumeist unsympathisch. Daher lande ich bei 2 Sternen und würde das Buch nicht unbedingt weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, aber verwirrend

Endgame
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Achtung! 1. Teil einer Reihe!

Meine Meinung:
Ich wusste schon vorher, dass das Buch Endgame auch mit einem Rätsel für die Leser daher kommt. Man konnte da mal ziemlich viel Geld gewinnen, aber der Gewinner ...

Achtung! 1. Teil einer Reihe!



Meine Meinung:


Ich wusste schon vorher, dass das Buch Endgame auch mit einem Rätsel für die Leser daher kommt. Man konnte da mal ziemlich viel Geld gewinnen, aber der Gewinner steht bereits fest, daher ist das Rätsel inzwischen einfach nur ein Zeitvertreib für Leute, die gerne rätseln. Ich habe mich daran versucht und bin kläglich gescheitert. Ich habe allerdings gehört, dass das Rätsel unabhängig von der Geschichte ist und daher auch keine weiteren Erkenntnisse bringt. Vielleicht versuche ich mich gleich nochmal daran, weil ich das Buch jetzt beendet habe, aber eigentlich bin ich zu ungeduldig für sowas.
Zumal es im Internet keinen wirklichen Lösungsweg für das Rätsel gibt und ich denke, dass ich daher eh nicht weit kommen werde.
Aber ich will nicht ausschweifen: Fakt ist, dass das echte Rätsel mich während des Lesens gestört hat. Denn im Buch befinden sich viele Bilder und Zeichnungen, aber auch Zitate und Sprüche, die für die Geschichte keinerlei Bedeutung haben und nur für das echte Rätsel da sind. Das finde ich extrem schlecht gelöst, weil es mich als Leser sehr verwirrt. Ich hätte mir hier gewünscht, dass diese Bilder etc. entweder für das Rätsel UND die Geschichte relevant sind, oder aber einfach ein zusätzliches Heft für das Rätsel beigelegt wäre, so dass Leute, die nur die Geschichte lesen wollen, nicht von dem echten Rätsel verwirrt werden.

Die Geschichte an sich ist dazu nämlich auch ziemlich verwirrend. Es gibt 12 Spieler, die wir so nach und nach kennen lernen. Ich konnte die Spieler ziemlich schnell gut auseinander halten, weil die Spieler sehr individuell sind. Jeder hat seine spezifischen Charaktereigenschaften und seine spezifischen Fähigkeiten - das ist gut gelungen. Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren finde ich gut dargestellt. Ich fand sie alle sehr authentisch und finde es gut, dass es sowohl sympathische als auch unsympathische Figuren gibt. Einige Charaktere sind in diesem ersten Band noch etwas zu kurz gekommen. Ich hoffe daher sehr, dass diese vielleicht in den nächsten Bänden mehr Platz bekommen.

Das Sinn des Spiels Endgame ist mir erst im Laufe der Geschichte klar geworden und war für mich auch erst sehr verwirrend. Aber auch wenn ich verstanden habe, was das Ziel des Spiels ist, finde ich die Schritte des Spiels immer noch sehr verwirrend und ich bin da noch nicht ganz hinter gestiegen. Es ist halt so, dass die einzelnen Spieler zum Beispiel individuellen Hinweisen nachgehen. Wir als Leser bekommen aber eigentlich immer nur die Lösung vor die Füße geworfen. Wie die Spieler darauf gekommen sind, was diese Hinweise eigentlich wirklich bedeuten - all das erfährt man als Leser gar nicht wirklich. Man muss halt einfach als gegeben hinnehmen, dass die Spieler schon wissen, was sie tun. Das finde ich extrem schade, weil die Geschichte an sich und alles drumherum (die App, das echte Gewinnspielrätsel) ja zum Rätseln einladen aber als Leser bekommt man nicht die Möglichkeit bei dem Spiel mitzudenken, weil die Spieler alles selbst erledigen. Das ist total schade und das ist meiner Meinung nach auch die größte Schwäche des Buches. Als Beispiel kann ich da eine Szene vom Anfang nennen, ohne zu viel zu verraten. Die Spieler finden alle eine Tür auf der die Worte "ROBO" stehen. Alle fühlen sich durch dieses Wort angesprochen und wissen daher, dass sie durch die Tür müssen. Als Leser erfährt man aber nicht, warum alle dieses Wort kennen oder was es bedeutet. Das muss man dann einfach hinnehmen. Sowas gibt es halt häufiger und nimmt einem wirklich zwischendurch die Lust und verwirrt einen natürlich doppelt.

Doch auch, wenn das Buch einen nicht wirklich mit auf die Reise nimmt und man die ganze Zeit eher ein Zuschauer bleibt, sind die Ereignisse rund um die verschiedenen Charaktere sehr spannend und ich konnte das Buch daher einfach nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer stirbt und wer überlebt. Zwischenzeitlich ist das Buch ziemlich brutal und blutig, was aber meiner Meinung nach schon fast normal für die Art von Dystopie ist. Das Ende ist, wie zu erwarten, relativ offen, aber endet nicht mit einem starken Cliffhanger. Ich freu mich auf den zweiten Band, muss aber auch sagen, dass ich mir von diesem Buch einen Ticken mehr erhofft hatte.

Fazit:


Das echte Rätsel im Buch hat mich zwischenzeitlich verwirrt, weil die Hinweise im Buch nichts mit der Geschichte zu tun haben. Hier hätte ich mir ein extra Heftchen für das Rätsel gewünscht, um die Leser nicht zu verwirren. Generell ist das Spiel Endgame ebenfalls sehr verwirrend. Vieles was die Spieler tun, muss man einfach als gegeben hinnehmen, weil man als Leser nicht die Möglichkeit bekommt wirklich mitzudenken. Ich hatte diesbezüglich etwas mehr von der Geschichte erwartet, war aber insbesondere durch die individuellen Charaktere und der andauernden Spannung von der Geschichte gefesselt. Daher lande ich bei 4 Sternen und hoffe, dass die nächsten Bände besser werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartige Ausarbeitung der Protagonistin

The Girls
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Das Buch habe ich auf englisch gelesen.

Meine Meinung:
Inhaltlich lässt sich die Geschichte einfach zusammen fassen. Evie, ein Mädchen, welches noch nicht genau weiß, wo sie eigentlich hingehört und ...

Das Buch habe ich auf englisch gelesen.

Meine Meinung:


Inhaltlich lässt sich die Geschichte einfach zusammen fassen. Evie, ein Mädchen, welches noch nicht genau weiß, wo sie eigentlich hingehört und wer sie sein will, trifft im Sommer 1969 auf Russel und seine Ranch. Dass diese Hippie Kommune aber nicht nur Liebe verbreitet, soll sie bald herausfinden.

Ich muss sagen, dass ich eine Sache vor dem Lesen nicht wusste und zwar, dass die Geschichte sich an den Geschehnisse rund um die Manson Family orientiert. Das deutsche Buch wird auch dementsprechend beworben und vorgestellt. Ich finde ehrlich gesagt schade, dass man das vorher erfährt. Nach den ersten paar Seiten wusste ich nämlich noch gar nicht, wohin die Geschichte mit mir will. Wenn man aber weiß, dass die Geschichte sich an der Manson Family orientiert, ahnt man halt viel eher wohin das Ganze geht führt und dann wird es doch sehr vorhersehbar - dabei wäre doch genau das die perfekte Überraschung gewesen, die somit am Ende irgendwie fehlt.

Die große Stärke des Buches liegt in der Ausarbeitung der Protagonistin. Evie ist 14 und ihre Gefühle, ihre Gedanken und ihre Selbstwahrnehmung sind extrem klar und sehr realistisch dargelegt. Ich denke, dass jeder sich zumindest stellenweise in die kleine Evie hinein versetzen kann und einige Wünsche und Gefühle von ihr durchaus nachvollziehen kann. Die Zerrissenheit, das Gefühl von "Ich weiß nicht, wer ich bin - ich weiß nicht, was ich will" ist von der Autorin sehr gut ausgearbeitet und da hat sie wirklich Großes geleistet. Durch den sehr angenehmen Schreibstil, die absolut großartig dargestellte Umgebung und Zeit in der die Mädchen leben und die sehr passenden Zeitsprünge wird die Geschichte sehr gut abgerundet.

Leider gefallen mir viele Kleinigkeiten aber auch nicht so gut. Wie gesagt, wird durch die Assoziation mit der Manson Family meiner Meinung nach zu viel vorweg genommen und für mich ist das sogar eine Art von Spoiler. Ich finde, dass man das hätte verschweigen sollen. Es fehlt dadurch am Ende einfach nochmal eine überraschende Wendung und daher endet das Buch für mich unbefriedigend. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich die Ausarbeitung von Evie sehr gelungen finde. Diese sehr gute Ausarbeitung fehlt mir allerdings bei anderen Personen - wie beispielsweise bei Russel und Suzanne. Es gibt mit Russel eigentlich nur einen echten Dialog, den wir als Leser miterleben. Auch mit Suzanne tauscht Evie in der "Gegenwart des Lesers" nur ein paar kleine Sätze aus. Mir persönlich ist das viel zu wenig, weil mir persönlich die Figuren zu blass bleiben und die Beziehung zwischen diesen zu undeutlich bleibt. Evies Faszination bezüglich Suzanne ist am Anfang noch sehr verständlich, wird für mich aber durch die fehlenden Dialoge immer unverständlicher, sodass ich im weiteren Verlauf die Faszination nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ich hätte mir da einfach mehr Gespräche gewünscht.

Fazit:


Dieses Buch nimmt uns mit in den Sommer 1969, in dem weder an Sex noch an Drogen gespart wird. Die Darstellung dieser Zeit ist sehr gelungen und die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Ausarbeitung der Protagonistin. Ihre Gefühle und Gedanken werden extrem gut dargelegt und sind absolut nachvollziehbar. Leider fehlt mir diese Ausarbeitung bei anderen Figuren und bei den Dialogen. Die vorher bekannte Assoziation zu der Manson Family nimmt mir persönlich die Spannung. Ich lande daher bei soliden 3 Sternen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel Wissenswertes über das Leben und die Kultur im Iran

Ein Teelöffel Land und Meer
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Meine Meinung:
In diesem Buch geht es um Saba, die im Iran aufwächst. Ihre Mutter und ihre Schwester verschwinden, aber Sabas Erinnerungen sind schwammig. Ist ihre Schwester ertrunken oder nach Amerika ...

Meine Meinung:


In diesem Buch geht es um Saba, die im Iran aufwächst. Ihre Mutter und ihre Schwester verschwinden, aber Sabas Erinnerungen sind schwammig. Ist ihre Schwester ertrunken oder nach Amerika geflohen? Niemand scheint wirklich die Wahrheit zu sagen und Saba selbst lässt sich immer wieder neue Geschichten zu dem Leben ihrer Schwester einfallen. Was ist wahr, was ist Lüge?

Das Buch lebt meiner Meinung nach von der Kultur im Iran. Das Leben im Iran, die Bräuche und Traditionen dort, sind sehr inspirierend und sehr interessant. Ich weiß nicht viel über das Leben und die politischen Zustände im Iran, aber durch das Buch ist mir das Land etwas näher gekommen und ich habe viel interessantes erfahren. Ganz besonders toll, fand ich die Lebensweisheiten, die immer mal wieder in die Geschichte eingeflochten wurden. Das Buch kann einen daher wirklich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Das ist meiner Meinung nach aber auch die Stärke des Buches, denn der Rest hat mir leider gar nicht gut gefallen.

Saba ist der Hauptcharakter in dieser Geschichte und leider gefällt sie mir gar nicht. Sie ist verwöhnt, eingebildet, egoistisch und meiner Meinung nach auch kaltherzig. Man hat immer das Gefühl, dass sie nur für sich selbst und nie für andere handelt. Das macht es extrem schwer Mitgefühl zu empfinden, obwohl Saba wirklich viel Schlimmes erlebt und auch viel mitmachen muss. Aber Saba ist mir einfach so unsympathisch, dass ich mich weder mit ihr freuen kann, noch jemals mit ihr leiden kann. Mir war daher wirklich egal, wie ihre Zukunft aussehen wird. Dazu fand ichs teilweise wirklich anstrengend, dass sie sich Geschichten über ihre Schwester ausgedacht hat. Mir war das immer zu viel Fantasie, zu wenig Fakt. Hätte da manchmal gerne etwas Schlüssigeres gelesen. Am Lesen hat mich daher nur das Geheimnis um Mahtab gehalten. Ich habe so sehr gehofft, dass da noch eine überraschende Wendung kommt. Ich habe am Ende nur noch quer gelesen, weil mich die Geschichte von Saba nicht interessiert hat, aber ich wissen wollte, was damals mit Mahtab und der Mutter passiert ist. Leider ist die Auflösung mehr als vorhersehbar und absolut nicht überraschend. Ich habe zwar verstanden, worauf das Buch hinaus wollte und finde auch gut, dass insbesondere die Mentalität, die Entwicklung des Lebens und das Aufarbeiten von Geschehnissen bezüglich Saba im Vordergrund stehen, aber irgendwie hatte ich mir trotzdem mehr erhofft, was das Geheimnis um Mahtab angeht.

Fazit:


Ich kann hier leider nur 2 Sterne vergeben, weil die Geschichte mich nicht gepackt hat. Die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Aufarbeitung des Lebens und der Kultur im Iran. Man erfährt viel über die politischen Verhältnisse, das Leben dort und es werden einem auch viele Lebensweisheiten nahe gelegt. Das ist wirklich gelungen. Die Hauptfigur Saba ist leider aber sehr eingebildet und unsympathisch. Obwohl sie ein schweres Leben hat, kann man kein Mitgefühl empfinden. Die Auflösung um ihre Schwester und ihre Mutter ist mir persönlich zu vorhersehbar. Ich vergebe gutmütige 2 Sterne für die wissenswerten Details über das Leben und die Kultur im Iran.