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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2022

Gift = Das Tötungsmittel der Frauen

Die versteckte Apotheke
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Meine Meinung:

"Die versteckte Apotheke" führt uns ins 18. Jahrhundert. Eine Apothekerin verkauft Gifte an Frauen, die sich so aus z.B. gewalttätigen Ehen retten können. Gleichzeitig lernen wir Caroline ...

Meine Meinung:



"Die versteckte Apotheke" führt uns ins 18. Jahrhundert. Eine Apothekerin verkauft Gifte an Frauen, die sich so aus z.B. gewalttätigen Ehen retten können. Gleichzeitig lernen wir Caroline kennen, die in der Gegenwart aus Zufall auf die Apothekerin aufmerksam wird und beginnt zu recherchieren.

Klingt alles erstmal ziemlich cool und insbesondere die Sicht aus der Vergangenheit, in der wir die Apothekerin Nella und ihre Geschichte kennenlernen, hat mich total fasziniert. Ich mochte die Atmosphäre in der Geschichte einfach unglaublich gerne und habe daher sehr gerne nach dem Buch gegriffen. Ich hätte sogar gerne noch mehr über die unterschiedlichen Frauen, die Gifte kaufen, gewusst und fand es schade, dass sich die Gedanken von Nella doch immer wieder um die gleichen Themen drehen.

Ich habe aber auch gewisse Kritikpunkte: Die Geschichte von Caroline, die nicht nur ihre Recherche sondern auch ihre gescheiterte Ehe beinhaltet, hat mich teilweise sehr genervt. Caroline wirkt völlig unselbstständig. Ihr "großes Geheimnis", also die Recherche und das was damit einhergeht, welches sie vor ihrem Ehemann bewahrt, ist eigentlich lächerlich und wenig geheimnisvoll. Ich habe wirklich nicht verstanden, warum sie da so einen Theater drum macht. Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass die Geschichte und insbesondere das Gehabe von Caroline als zu dramatisch und theatralisch wahrgenommen wird und das kann ich einfach nur bestätigen. Sobald Caroline und ihr Ehemann James ins Spiel kommen, kann man eigentlich nur die Augen verdrehen...

Die Geschichte von Nella hat mich wie gesagt dann doch mehr fasziniert und ich muss sagen, dass ich hier über gewisse Dinge, die eher unlogisch erscheinen, hinwegsehe. Ich kann die teils negativen Stimmen dazu aber durchaus verstehen. Mir hat die Geschichte einfach ein gutes faszinierendes Gefühl gegeben und ich finde die Idee einfach sehr gelungen - auch wenn zum Ende hin ein gewisser Mehrwert und eine Quintessenz fehlt. Ich glaube leider, dass man die Geschichte recht schnell wieder vergisst und sie sich daher eher als eine schöne Sache für Zwischendurch eignet.



Fazit:



Eine Geschichte, die mich thematisch und atmosphärisch wirklich total fasziniert hat. Es gibt gewisse Punkte bezüglich der Charaktere und auch der Logik, die echt zu kritisieren sind. Ich kann daher die negativen Stimmen durchaus verstehen, habe das Buch aber dennoch sehr genossen. Ich vergebe daher solide 3 Sterne und warte mal ab, was die Autorin zukünftig noch so zaubert :)

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Gute Thematik zu jugendlich umgesetzt

All das Ungesagte zwischen uns
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Meine Meinung:
In dieser Geschichte von Colleen Hoover geht es um Morgan und ihre Tochter Clara. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von beiden. Morgan ist 34, also eine sehr junge Mutter, Clara mit ...

Meine Meinung:


In dieser Geschichte von Colleen Hoover geht es um Morgan und ihre Tochter Clara. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von beiden. Morgan ist 34, also eine sehr junge Mutter, Clara mit 17 mitten in der Pubertät und in der Zeit der ersten großen Liebe. Ich wusste sehr wenig über den Inhalt der Geschichte und empfehle jedem, es ähnlich zu handhaben. Daher möchte ich auch gar nicht so viel verraten. Fakt ist, dass Morgan und Clara in dieser Geschichte gemeinsam, aber auch unabhängig voneinander gewisse Geschehnisse verarbeiten müssen. Dabei gehen beide ganz unterschiedlich mit ihren Emotionen um und entwickeln Geheimnisse voreinander.

Die Thematik im Gesamten hat mich zu Beginn der Geschichte wirklich gepackt und emotional auch sehr berührt. Ich konnte die Empfindungen und Gedanken total nachvollziehen und war stellenweise wirklich gefangen von der Geschichte. Im Laufe der Zeit ging für mich die Tiefgründigkeit und emotionale Schwere aber etwas verloren. Stattdessen haben jugendliche Emotionen den Platz eingenommen und das Ganze dann doch irgendwie zu "leicht" erzählt. Mir persönlich hat die Geschichte ab dem Zeitpunkt nicht mehr so gut gefallen. Die Probleme von Teenies wurden lang und breit "diskutiert", dazu kamen die zahllosen Lügen und Geheimnistuereien, die einfach nur deutlich machen, dass "reden hilft...". Insbesondere von Morgan war ich hier sehr enttäuscht. Eine 34-jährige Frau, die es einfach nicht hinbekommt freundlich, vertrauens- und respektvoll mit ihrer Tochter zu sprechen und sich dabei selbst noch wie der letzte Teenager benimmt. Ich hatte das Gefühl, dass eine Teenagerin hier versucht hat, eine Frau Ü30 zu beschreiben und dabei vergessen hat zu berücksichtigen, dass man ja mit der Zeit etwas Lebenserfahrung gewinnt - und dabei ist Frau Hoover keine Teenagerin mehr. Auch die Liebesgeschichte von Clara hatte für mich irgendwie zu sehr "wir opfern uns füreinander auf und sind bestimmt füreinander"-Flair. Ich konnte am Ende eigentlich nur noch mit den Augen rollen. Ich habe definitiv schon besseres von der Autorin gelesen und halte "All das Ungesagte zwischen uns" nicht für ihr Meisterwerk.



Fazit:



Eine Geschichte, die mit tragischer, emotionaler Schwere und Tiefgründigkeit beginnt, aber dann zu sehr in die Jugendlichkeit und Naivität abdriftet. Ich war leider oft ziemlich genervt von Morgan und kann daher nur solide 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Die frühen Werke eines Autors

Schneeblind
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Meine Meinung:

Den Autor Ragnar Jonasson habe ich wie viele andere durch die Hulda-Trilogie entdeckt. Diese hat mich sehr überrascht und mich sehr in den Bann gezogen. Als ich dann die Dark-Iceland-Reihe ...

Meine Meinung:



Den Autor Ragnar Jonasson habe ich wie viele andere durch die Hulda-Trilogie entdeckt. Diese hat mich sehr überrascht und mich sehr in den Bann gezogen. Als ich dann die Dark-Iceland-Reihe des Autors entdeckte, musste ich diese sofort haben. Leider habe ich erst nach den ersten Seiten festgestellt, dass der Autor diese Reihe schon vor vielen Jahren geschrieben hat und diese - vermutlich durch den aktuellen Erfolg - jetzt neu aufgelegt wurde. Das Problem an diesen frühen Werke von Autoren ist meiner Meinung nach immer, dass die Werke meistens nicht sonderlich gut sind - und sie sich einfach nur durch den aktuellen Erfolg gut verkaufen. Und mich ärgert, dass ich schon wieder darauf reingefallen bin.

Man merkt schon sehr schnell, dass der Autor hier seinen Schreibstil noch nicht ganz gefunden hat. Er ist auch in dieser Reihe sehr emotionslos und kalt. Genau das mag ich an skandinavischen Krimis eigentlich - und genau das habe ich auch in der Hulda-Reihe als interessantes Stilmittel wahrgenommen. In diesem Buch arbeitet der Autor aber einfach völlig rational ohne jegliche Emotion und ohne das Hinterfragen von Verhalten. Der Protagonist Ari handelt für mich absolut unverständlich, eigensinnig und kann einfach nicht kommunizieren. Man hat das Gefühl, eine Geschichte über Charakteren zu verfolgen, die keinerlei soziale Kompetenz besitzen. Dazu kommt, dass die Geschehnisse sehr langatmig sind und wenig passiert. Insbesondere zum Ende hin, wird einfach nur ganz oft angedeutet, dass Ari etwas herausgefunden hat, ohne dass dem Leser Details mitgeteilt werden. Das bewahrt sich der Autor fürs Ende aus. Viele Seiten lang deutet er aber Kleinigkeiten an, die Ari schon weiß, aber mit uns als Leser nicht teilt. Dadurch fühlt man sich sehr außen vorgelassen und für mich führt das nicht zu Spannung sondern eher zur Genervtheit.

Im Großen und Ganzen hat mich dieser Auftakt demnach so gar nicht überzeugt. Leider habe ich den zweiten Band schon auf dem SUB liegen. Ich werde ansonsten wohl erst wieder neuere Werke des Autors lesen.



Fazit:



Man merkt, dass es sich hier um ein früheres Werk des Autors handelt. Er hat seinen Stil noch nicht gefunden und arbeitet mit Mitteln, die beim Leser nicht unbedingt die Spannung erhalten. Leider kann ich nur 2 Sterne vergeben und hoffe, dass wir bald neue Werke des Autors bekommen.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Die erfolgreiche Tennisfamilie - und ein Mord?

Eine perfekte Familie
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Meine Meinung:

Ich bin ja ein kleiner heimlicher Liane Moriarty-Fan und lese ihre Bücher alle im Original. "Apples never fall" ist ihr neuestes Werk und ich hatte sofort richtig Lust auf eine geheimnisvolle, ...

Meine Meinung:



Ich bin ja ein kleiner heimlicher Liane Moriarty-Fan und lese ihre Bücher alle im Original. "Apples never fall" ist ihr neuestes Werk und ich hatte sofort richtig Lust auf eine geheimnisvolle, intrigante Geschichte.

Die Geschichte konnte mich auch sofort in ihren Bann ziehen. Die Familie Delaney ist sehr vielschichtig. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Macken und seine eigenen Verhaltensweisen. Mir macht es immer total Spaß, die Charaktere kennenzulernen, die Liane Moriarty so erschafft und ich fühle mich in ihren Geschichten dann immer sofort sehr wohl. Das war auch hier nicht anders. Ich bin gut in die Geschichte gekommen und fand es auch sehr lange abwechslungsreich und spannend. Leider ging die Spannung für mich irgendwann etwas verloren, weil nicht mehr viel passiert ist. Die letzten 100 Seiten haben mich dann leider sehr verloren.

Die Autorin verliert sich auf den letzten 100 Seiten in endlosen Beschreibungen, zusätzlich hatte sie leider das Bedürfnis die Pandemie einzubauen und hat sich zu sehr bemüht, auf ein schönes, hoffnungsvolles Ende hinzuarbeiten. Insbesondere die Pandemie war irgendwie sehr unpassend. Da hat man das Gefühl, dass die Autorin unbedingt einen Bezug zur echten Welt schaffen musste, der aber so völlig fehl am Platz in dieser Geschichte wirkte. Auch das große Geheimnis rund um die Familie Delaney war mir teilweise zu sehr aufgebauscht und dann doch zu unrealistisch für die ganzen verworrenen Anmerkungen.



Fazit:



Auch wenn die Geschichte eine locker-leichte Spannung hält, habe ich definitiv schon besseres von der Autorin gelesen. Mir war das Geheimnis irgendwie zu aufgebauscht und die Geschehnisse zu lange hingezogen. Ich gebe solide 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Jahreshighlight!!

Roxy
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Meine Meinung:

In "Roxy" geht es um Isaac und seiner Schwester, die auf unterschiedliche Art und Weise mit Drogen in Kontakt kommen. Die Drogen werden in diesem Buch als eigene Persönlichkeiten (nicht ...

Meine Meinung:



In "Roxy" geht es um Isaac und seiner Schwester, die auf unterschiedliche Art und Weise mit Drogen in Kontakt kommen. Die Drogen werden in diesem Buch als eigene Persönlichkeiten (nicht unbedingt als Figuren, eher als Wesen) mit eigenen Denkmustern und Charaktereigenschaften beschrieben. Diese Idee, Drogen eine Persönlichkeit zu geben, war für mich sehr neu. Man muss sich auf die Art der Geschichte daher etwas einlassen, weil die unterschiedlichen Drogen im Konkurrenzkampf zueinander stehen und miteinander/füreinander "arbeiten" oder miteinander interagieren. Das kann im Buch stellenweise etwas verwirrend sein, aber wenn man sich auf dieses Gedankenspiel einlässt, ist es einfach unfassbar gut.

Generell interessiere ich mich für Drogen, die (Sucht-)Wirkung und Wechselwirkung, sowie die Geschichte hinter den Drogen sehr. Ich finde das Thema sehr furchteinflößend, erschreckend, aber gleichzeitig auch wahnsinnig spannend. Ich würde niemals selber Drogen nehmen, finde aber das Thema an sich sehr interessant. Ich glaube genau aus dem Grund konnte mich das Buch von Beginn an so packen. Ich habe mich parallel stellenweise auch noch etwas mit der jeweiligen Drogenart beschäftigt, hab gegoogelt wie sie wirkt oder welchen "Status" sie in unserer Gesellschaft hat. Wenn man das Wissen dann mit dem Buch in Einklang bringt, versteht man manche Aspekte noch besser.

Ich glaube man merkt es: Mich hat diese Geschichte einfach enorm fasziniert. Einerseits wegen des Themas, andererseits auch weil die Autoren genau diese Faszination hervorrufen möchten und zeigen möchten, wie Drogen funktionieren und was für eine gefährliche Wirkung sie auf uns haben. Ich fand den Schreibstil dabei besonders fesselnd und habe die Hauptfiguren als sehr einnehmend und passend wahrgenommen. Ich bin der Meinung, dass man dieser Geschichte einfach eine Chance geben muss - wenn man sich denn auf diese Art von Story einlassen kann/will.



Fazit:



Für mich eine absolut faszinierende und wichtige Geschichte, die den Einfluss, die Wirkung und die Suchtgefahr von Drogen thematisiert (dabei aber in keiner Weise romantisiert, sondern für mich sehr echt darstellt). Man muss sich definitiv auf die Art der Geschichte einlassen können, aber es lohnt sich, wenn man es versucht. Ich muss einfach 5 Sterne vergeben!

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